[Hinweis] Neue MS-Medizin lässt Patienten hoffen

Vamp84

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Japans Pharmabranche hat erneut mit einem Wirkstoff aus der Natur einen Volltreffer gelandet. Diesmal ist es ein Pharmazeutikum auf Pilzbasis, das Multiple Sklerose effektiv bekämpft.

Jedenfalls hat Medikament Gilenia soeben in den USA eine wichtige Zulassungshürde genommen und dürfte daher recht bald auf den Markt kommen. Die Entscheidung fällt voraussichtlich Ende September.Dessen Wirkstoff Fingolimod stammt von dem asiatischen Pilz Isaria sinclairii. Der chinesischen Medizin nach hat dieser Pilz lebensverlängernde Wirkung.

Daraufhin untersuchten die Pharmafirma Yoshitomi (heute ein Teil von Mitsubishi Tanabe Pharma) und die Universität Kyoto seine Eigenschaften.

Der Pilz quartiert sich in Wespen ein, ernährt sich von deren Innereien und wächst schließlich im Sommer aus dem Insektenkadaver heraus, um sich neue Opfer zu suchen. Dabei sondert er eine Chemikalie ab, die das menschliche Immunsystem unterdrückt.

Die Yoshitomi-Forscher verwandelten diese Chemikalie in Fingolimod, um damit die Abstoßungsreaktion bei Patienten nach einer Organtransplantation zu unterdrücken.

Später stellte sich heraus, dass die Medizin auch Multiple Sklerose behandeln kann. Bei MS ist das Immunsystem zu aktiv und greift einen Stoff an, der die Nervenfasern schützt, so dass diese sich entzünden.

Der Vorteil von Gilenia besteht darin, dass die Medizin oral als Tablette eingenommen werden kann. Alternative Medikamente müssen gespritzt werden.

Die ausländischen Lizenzrechte für Fingolimod besitzt der Schweizer Pharmariese Novartis. Darin zeigt sich die Schwäche japanischer Pharmakonzerne, ihre Wirkstoffe im Ausland zu vermarkten. Der mögliche Jahresumsatz wird auf 1 Milliarde Dollar geschätzt.

Japanische Wissenschaftler haben schon in der Vergangenheit erfolgreiche Wirkstoffe aus der Natur für die Behandlung von Menschen gefunden.

So entwickelte der Japaner Akira Endo 1973 aus Schimmel, der auf Orangen wächst, die Wirkstoffklasse der Statine gegen Cholesterin.

Ein anderes Beispiel ist ein Medikament zur Behandlung von Brustkrebs, das derzeit von Eisai entwickelt wird. Es basiert auf einem Meeresschwamm.​
 
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