[Hinweis] Neuer designierter Ministerpräsident: Noda gewinnt Stichwahl in Japan

yurai-yukimura

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Der bisherige japanische Finanzminister Noda ist neuer Vorsitzender der Regierungspartei DPJ. Seine Wahl zum neuen Ministerpräsidenten durch das Unterhaus ist damit traditionsgemäß nur noch Formsache. Noda soll das schuldengeplagte Land aus der Krise führen.

Die in Japan regierende Demokratische Partei DPJ hat den bisherigen Finanzminister Yoshihiko Noda zu ihrem neuen Vorsitzenden gewählt. Noda setzte sich in einer Stichwahl mit 215 von 392 abgegebenen Stimmen gegen Industrieminister Banri Kaeida durch, der auf 177 Stimmen kam. Aus dem ersten Wahlgang mit fünf Kandidaten war Kaeida noch als Sieger hervorgegangen. Der Chef der Regierungspartei wird in Japan traditionell auch Ministerpräsident. Darüber entscheidet eine Wahl im maßgeblichen Unterhaus des nationalen Parlaments am Dienstag.

Noda wird am ehesten zugetraut, das schuldengeplagte Land wieder auf Kurs zu bringen. Japan hat mit den Folgen des verheerenden Erdbebens, des anschließenden Tsunamis sowie der Atomkatastrophe von Fukushima schwer zu kämpfen. Der starke Yen macht der Exportwirtschaft zusätzlich das Leben schwer.

Der bisherige Ministerpräsident Kan war vergangene Woche zurückgetreten. Ihm wurde schlechtes Krisenmanagement vorgeworfen. Damit ist Noda bereits der sechste japanische Premier in nur fünf Jahren. Da die Opposition das japanische Oberhaus dominiert und somit Gesetzte blockieren kann, ist der neue Premier auf eine Zusammenarbeit mit dem politischen Gegner angewiesen. Noda soll die Idee einer "Großen Koalition" verfolgen. Die Opposition lehnt das bisher ab.

Noda spricht sich dafür aus, die Abhängigkeit der weltweit drittgrößten Wirtschaftsnation von der Atomkraft zu reduzieren. Insgesamt gilt er als blass und als ein Mann, der nicht aneckt und mit jedem gut kann.


Quelle: n-tv.de
 
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