Wieso gibt es kein "Beides ist gleichberechtigt"? ôo
Im Grunde zählt für mich beides. Natürlich würde ich bei der Inkarnation eines Assis auf den Charakter "scheißen" (ich kann Leute, die nie duschen, nen Bärenbart haben, dreckige Fingernägel und verschlampte Klamotten tragen zum TOD nicht ausstehen), aber dass sind die Einzigen, allen Anderen gebe ich immer ne Chance, ihren Charakter zu beweisen. Ich kenne Leute, die sehen sehr gut aus, sind aber schlichtweg nicht ganz dicht und einfach nur Arschlöcher oder Zimtzicken. Dafür kenne ich auch welche, die man nicht als zwingend attraktiv bezeichnen kann, die aber ein Herz aus Gold haben und die einen tollen Charakter haben. Und es gibt welche, die haben Charakter UND Aussehen.
Es gibt keine Indikatoren wie: "Wenn er glänzende, seidige Haare hat, ist er sanftnütig" oder "Wenn sie ihre Fingernägel pflegt, ist sie fürsorglich". Genauso kann man auch nicht am Äußerlichen abwerten. Ich würde nicht sagen, dass das Äußere das wichtigste ist. Aber auch nicht der Charakter. Jeder, dessen Charakter ok ist, wird automatisch sympatisch. Ich war mal mit nem Jungen gut befreundet, der extrem Akne hatte, strohig-rote Haare und ne dicke Brille, keiner würde ihn als attraktiv bezeichnen. Aber bei normalen Gesprächen, wenn er über Sachen lachte oder sich aufregte, merkte ich trotzdem, der Typ ist toll, mit ihm kann man gut die Zeit verbringen. Sein lachen selbst hats mir dabei nicht angetan, sondern der Mix aus dem Grund und der Folge.
In der Liebe ist es ja auch nicht anders. Selbst, wenn man beim ersten Sehen denkt "Naja, er/sie ist nicht sooooooo umwerfend", sobald man den Charakter mag und sich verliebt, wird die Person automatisch auch attraktiver. Einfach, weil die Person einem als Ganzes sympatischer wird und wenn einem wer sympatisch ist, dann achtet man nur noch auf das positive. Meine Schwester hat heute z.B. bei meinem Freund geholfen, da er einen kleinen Aknerückfall hat. Hätte sie ihn nicht bearbeitet, es wäre mir nicht aufgefallen, einfach, weil ich als jemand, der ihn sehr gern hat, auf positive Dinge achte wie dass ich seine Augenfarbe mag, er lachend gut aussieht und ich es mag, durch sein Haar zu streichen. Hautunreinheiten dagegen interessieren mich nicht, ich würde ihn nicht wegen sowas abwerten, es ist also eine natürliche Abwehrreaktion im Grunde.
Auch einem Freund sagt man nur ungern eine negative Sache, einfach, weil man die Person so gern hat, dass einem die schlechten Sachen nichtmal auffallen. Das meine Cousine häufig Herpes hat, dass meine beste Freundin aufgrund eines Färbeunglücks pinke Haare hat, sowas sehe ich nicht, weil ich sie gern habe. Ihnen zuliebe ignoriere ich es. Fremden Menschen gegenüber ist man anfangs noch kritisch, doch man wird so allen gegenüber. Ich mein, wie viele Paare reden nichtmal über große Probleme, nur, weil man versucht, sie nicht zu sehen um zu vermeiden, dass man die Person verletzt.
Ob nur der Charakter oder das Äußere zählt?
Was für eine dumme Frage, sie wirken gemeinsam, wie soll man da differenzieren.