Lass mich noch mal rekapitulieren - weil sie ein emotional instabiler und unreifer Mensch ist machst du nicht nur mit ihr Schluss, sondern sagst es auch noch ihren Eltern, womit du sie in emotionale Ausnahmesituation stürzt, die sie noch mehr destabilisiert und ihr die einzige Person nimmt, der sie so viel vertraut, dass sie ihr von ihren Problemen erzählt.Ich hatte/habe Angst, dass sie abstürzt. Und das wird sie, wenn sie so weiter macht. Sie ist keine von den Möchtegern-Rebellen gewesen, sie hat ernsthafte Probleme.
Und jetzt nicht nur wegen der offenen Sexualität. Es ist zu viel um es erklären zu können, aber so sie markantesten Sachen wären, dass sie sich seit 2 Jahren ritzt.
Auf ihrem Körper sind gut 300 Narben, an den Armen kann man kaum einen Zentimeter finden, wo keine Narbe ist. Ihre Motivation für die Treffen war,
dass sie sich dann benutzt(?) fühlt. Und dafür ist sie meiner Meinung nach zu schade.
Gelungene Maßnahme... Da wird das Ritzen sicher sofort aufhören... [IRONIE OFF]
Ob ich so entschieden hätte, wie du?
Nein, ganz und gar nicht. Ich hätte mir zu allererst gründlicher ausgesucht, mit wem ich eine Beziehung eingehe.
Ich hätte ihr dann, wenn die Beziehung erst einmal besteht den Rücken gestärkt und sie stabilisiert - so, wie ich es von einem Partner erwarte.
Weiterhin hätte ich das Vertrauen nicht verraten und mit ihr gemeinsam eine Lösung gesucht.
Außerdem würde ich an mir arbeiten und die Eifersucht los werden, denn (und das zeigt dieses Beispiel mal wieder) das ist so ziemlich die größte Charakterschwäche, die man haben kann - schlimmer als Gier, Toleranzlosigkeit oder Nymphomanie.
Und schließlich würde ich niemals andere Parteien in solch eine Situation miteinbeziehen, denn die Einsicht, dass man Hilfe braucht muss bei einem Menschen selber kommen.
Am allerwichtigsten hätte ich aber ihre Integrität bewahrt und ihr gezeigt, dass es auch Menschen gibt, denen man vertrauen kann und die hilfsbereit und gütig sind, anstatt ihr emotionales Trauma noch zu verstärken.
Die Tatsache, dass du in Kauf nimmst, dass sie sich wegen dir nun noch mehr antut spricht dafür, dass du selber keine Ahnung hattest, was du tun solltest. Dann im Aktionismus zu handeln, anstatt professionellen Rat zu suchen ist nicht mal das Problem - das hätte jedem passieren können in so einer verzweifelten Lage. Und es ist auch viel verlangt, in so einer Situation eine Lösung zu finden - dieser Belastung ist nicht jeder gewachsen. Und auf Dauer kann man das auch nicht aushalten, es ist also schon gut und wichtig, in so einer Situation etwas zu verändern.Es mag vielleicht in euren Augen eine herzlose Maßnahme gewesen sein, aber ein totales Arschloch bin ich nun auch nicht.
Nein, das Problem ist, dass du es ihren Eltern gesagt hast. Und an dem Punkt hast du die Grenze zum Arschloch sein leider überschritten.
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