[Diskussion] Pakt mit dem Teufel...

Terry_Gorga

Der Eine, der Viele ist
Otaku Veteran
... in der Konsequenz müsste ich mich dann ja für moralisch unfehlbar halten.
Ich behaupte sogar, dass wir Menschen in diesem Wissen geboren werden. Ob es so ist, das kann ich leider jedoch nicht bestätigen, da auch ich den Marathon der moralischen Konditionierung hinter mir habe.

Du hast recht, ich kann jederzeit meine Moral überarbeiten... wenn ich das aber beliebig mache, ist meine Moral wertlos und ich nehme an, dass nur mein Handeln bestimmt was richtig ist... kann man so sehen, tue ich aber nicht.
Was ja nur bedeutet, dass du deine eigene Moral dann gefunden hast.
Bin ich anderen schuldig eine Moral einzuhalten?... Das finde ich schon interessanter... ich denke eine Gesellschaft würde schwer funktionieren wenn nicht... aber komplett überzeugend find ich das Argument noch nicht... ich werde aber über eine bessere Begründung nachdenken... dennoch schonmal: ich denke schon, dass es besser ist, ja
Und da unterscheiden wir beide uns. Aber das würde eine neue Diskussion eröffnen, die sich nicht mehr mit Moral, sondern mit dem Wesen des Menschen beschäftigen würde. Mein Grundsatz ist "Du bist niemandem etwas schuldig, außer dir selbst".

Klar kann man sich von ankonditioniertem lösen... aber sicher nicht von allem...
Man kann sich von allem lösen, dessen man sich bewusst wird. Das wird heutzutage durch Hilfmittel wie die Psychologie ja schon deutlich vereinfacht, im Vergleich zu früher. Ob das bereits alles umfasst, was uns jemals ankonditioniert wurde oder ankonditioniert wird, das weiß man wahrscheinlich erst am Ende seines Lebens.
im Grunde werd ich ja beim klassischen trial and error konditioniert... mach ich nen Fehler, wird mir, auch ohne dass ich über ihn nachdenke (also ohne Reflektion), schon ankonditioniert ihn (zumindest auf diese Art) möglichst nicht nochmal zubegehen (zumindest solange es eine negative Reaktion gab).
Stimmt, aber das ist ein Beispiel, das eher die Handlungs-Ebene und weniger die moralische Ebene betrifft. Wenn ich merke, dass meine Handlung negative Folgen hat, handel ich anders. Aber relativ wenige denken darüber nach, warum das Ergebnis negativ war. Und diejenigen, die es tun, die können für sich auch entscheiden, beim nächsten Mal bewusst wieder "falsch" zu handeln, aus welchem Grund auch immer.


ganz recht... darum dieser Thread... es ging nie darum zu diskutieren, ob es überhaupt eine persönliche Moral gibt ;)
(...)
worum solls denn sonst gehen, wenns um persönliche Moral geht... die entsteht in der Psyche... von göttlicher Moral oder sowas war ja hier nicht die Rede ^^
Fein, dann kann ich ja endlich die grobe Arbeit abschließen und mich den Feinheiten widmen. Anscheinend besteht hier in der Community nämlich ein Verständnisproblem, diese beiden Dinge von einander zu trennen :tralalalala:
 

Neverman

VIP
VIP
Wenn ein Mensch geboren wird, kann er sich schwer selbst die Moral beibringen und entscheiden, an was er glaubt oder nicht. Das ist so, als könnte ich wählen, ob ich in einer Demokratie leben will oder nicht, unabhängig von meinem Willen lebe ich in diesem System und muss mich danach richten, so wie es konzipiert ist.
Als Kind sind die ersten und wichtigsten Einflussfaktoren die Eltern. So wird schonmal die Basis errichtet, der Grundstein für eine Moral. Christliche/Katholische oder andere Erziehungsmethoden geben uns schon viele Werte mit, das Grundgesetz der Bibel quasi. Du sollst nicht stehlen, du sollst nicht töten, etc. Auch wenn man diese Lehren hinterfragt, wird man im höheren Alter für sich selber Schlüsse ziehen, die vermutlich zum selben Ergebnis führen. Ethische Werte, wie sie uns von überall entgegenspringen, die uns koordinieren und zivilisieren sollen. Andere Werte erhalten wir eher unbewusst, wie physikalische Werte und logische Resultate, die wir selbst schlussfolgern. All das, was wir erfahrungsgemäß mit der Zeit lernen, deine abstrakten Beispiele sind da gar nicht mal so verkehrt.
Moral soll uns, denke ich mal, helfen, die Welt zu verstehen und uns in ihr zurechtzufinden. In welcher Art das stattfindet, ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich, aber wir schrecken auch vor schlimmen taten nicht zurück, um diese Lüge einer Welt, die wir kontrollieren können, nicht zu zerstören. Wie also in Worte fassen, was Moral ist? Das Schmiermittel unser Handlungen, Das Mittel, aus dem unsere Seifenblase ist in der jeder steckt? Keine Ahnung... Letztendlich erscheint mir die Diskussion auch irrelevant, wie jeder seine eigene Moral gestaltet, wenn er überhaupt in der Lage ist, gängiges zu hinterfragen.
 

nihilizt

Otakuholic
Otaku Veteran
hmm habe mir nur jetzt den eingangspost durchgelesen... deswegen bitte sagen wenn ich am themenkern vorscharppe. :D

also dem pakt mit dem teufel bin ich jetzt persönlich eingegangen indem ich jetzt den: skinhead way of life lebe.
ich fühle mich sau wohl in den klamotten und auch mit der vielfältigen musik... und auch wie die leute auf mich reagieren.
sowie dem kultischen und traditionellen moralisch werten mit denen ich auch übereinstimme... und häufig in konflikt treten muss.
die werte ich die ich subkulturell damit vertrete sind zb: anti rassismus, anti politische haltung und klassenbewusstsein.

beim thema antirassimus kommt schon der erste konflikt bzw. da fängt der fluch an.
ich gehe über die strasse und zb. eine gruppe junger türken oder polen kommt mir entgegen und schon höre ich germurmel "kartoffel mhmhm nazi" und schiefe blicke...
habe da immer gleich das gefühl dass ich dann ne schlägerei wegen rassismus/vorturteile anderer eingehen muss.
wenn es denn dazu kommen sollte und je nach neuer wohngegend häufiger, muss man ständig gegen den eigenen hass ankämpfen,
damit man nicht menschen seinersets verallgemeinert oder unrecht zufügt...

und mit meiner antipolitischen haltung komme ich auch häuftig in konflikt da ich extreme und politischegewalt ablehne.
so kann es passieren dass zb. wegen meine oben genannten ideale zb. mit braunen glatzen einander gerate...
weil ich deren sichtweise kategorisch ablehne und auch nichts mit denen zu tun haben will...
und ich für sie (obwohl ich nicht der antifa angehöre) doch das grösste feindbild bleibe. gleiches trifft auch bei national autonomen und angepassten rechten zu.
auch bei antifaschisten muss ich mich drauf einstellen poltisch mich zanken zu müssen, weil als skinhead ich per se für die ein fascho bin bzw. sein sollte.
und wenn man nicht deren extreme einstellung teilt man sich auch physisch bekriegen muss... stichwort: assipunks und stadtpark säufer...
bei normal leuten darf ich mich auch rechtfertigen dass ich kein all zu politischer mensch bin... :D
auch hier ist dann wieder die kunst sich treu zu bleiben und sich keiner gruppierung anzunähern.
schon verzwickt unpolitisch zu bleiben wenn man die ganze zeit damit belästigt wird.

auch beim thema dass man als kisn der workingclass angehört bzw. ein hart arbeiternde proll sein muss, stimmt bei mir net so ganz...
bin als langzeit abeitslose denker der noch seinen platz net gefunden hat auch net so recht angesehen und werde schonmal als zecke oder sozialschmarotzer belächelt... :twitching:
dabei habe ich selbstachtung bin net asozial und vetrete soziaslkritisch eher die position des kleinen mannes/weibes. ;)

wollte zwar noch die beispiele im eingangspost beantworten, mache ich aber lieber bei einen späteren post im thema.
 
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