
Japans größter Elektronikkonzern Panasonic hat eine tragbare Game-Konsole für Online-Spieler entwickelt. Damit kehrt Japans größter Elektronikkonzern überraschend in den 20 Milliarden Dollar schweren Videogame-Markt zurück. Die Konsole soll „Dschungel“ heißen und passt so gar nicht in den aktuellen Konzernumbau weg von der Konsumelektronik.
Die tragbare Klappkonsole hat Medienberichten zufolge ein hochauflösendes Display und eine normale QWERTZ-Tastatur. Sie wurde von der neuen Sparte Panasonic Cloud Computing speziell für Online-Rollenspiele entwickelt, die sich bei Hardcore-Gamern großer Beliebtheit erfreuen. Als einziges Spiel wurde bisher „Battlesstar Galactica Online“ angekündigt. Außerdem arbeitet Panasonic offenbar mit dem Gameportal machinima.com zusammen.
Nach Angaben des Online-Magazins Gizmodo ähnelt das Gehäuse dem ersten Nintendo DS. Außer der Tastatur gibt es ein Touchpad, ein Steuerkreuz und Eingabetasten. Vermutlich hat die Handheld-Konsole eine WLN- und eine UMTS/3G-Schnittstelle. Über HDMI lässt sich das Bild auf einen großen Schirm umleiten.
Analysten beurteilten die Rückkehr von Panasonic in den umkämpften Markt für Videospiele eher skeptisch. Der Konzern hatte das Geschäft nach dem Absatzflop seines 3DO Interactive Multiplayers aufgegeben. Die Maschine war damals zu teuer, dazu gab es nicht genug Spiele-Software. Der Startschuss für „Dschungel“ fällt mit einem fallenden Absatz des Dauersellers Nintendo DS zusammen. Das Geschäft leidet unter dem breiten Angebot an billigen und kostenlosen Spiele-Applikationen für Smartphones wie das iPhone von Apple.
Der neuen Geschäftsstrategie zufolge entwickelt sich Panasonic von einem Hardware-Hersteller für Konsumelektronik zum Produzenten von kompletten grünen Energiesystemen, die von der Batterie bis zum Smartgrid reichen. Dafür erwirbt Panasonic gerade alle Anteile seiner beiden Töchter Sanyo und Panasonic Electric Works. Das wird bis zu 818 Milliarden Yen (7,1 Milliarden Euro). Das Übernahmeangebot ist am Dienstag abgelaufen. Panasonic hält jetzt 81 Prozent der Aktien von Sanyo und 89 Prozent der Anteile von Electric Works.
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