[Biete] School Days

| Nami |

DON'T FUCKING STARE AT ME
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_ _ _ _ _ ::::::: Prolog ::::::: _ _ _ _ _

Langsam öffnete sie ihre Augenlieder, die Sonnenstrahlen fielen direkt auf ihr Gesicht, was ihren müden Körper vor dem ersten Piepton des Digitalweckers aufwachen ließ. Das laute Klackern von Absätzen hallte durch den Korridor, das der verschlossenen Zimmertüre stetig näher kam, eine Hand klopfte dreimal gegen die Edelstahltür, als keine Antwort erwidert wurde, schob sich die Türklinke langsam herunter. „Ihr solltet langsam aufstehen, Herrin“, jene freundliche Bitte wurde durch ein leises Murren begrüßt, was der jungen Dienstmarkt ein leichtes Lächeln auf ihren blutroten Lippen auftat.
„Jeden Morgen das gleiche Spielchen, Herrin?“, ein Kopfkissen kam als Antwort geflogen, welches mit Leichtigkeit mit den Fingern gefangen wurde. Langsam schob die Frau ihren schlanken Körper, der durch die eng anliegende Uniform betont wurde, zu der im Bett liegenden Gestalt, die ihre Bettdecke um ihre Beine gewickelt hatte.
Ein kleiner Zweikampf entstand, der dank der List des Dienstmädchens von selbiger gewonnen wurde. Mit einem verstohlenem Grinsen schaute die junge Frau auf ihre verschlafene, dreinblickende Herrin. „Das Frühstück wird bereits serviert, wenn Ihr wollt helfe ich Euch beim Ankleiden.“
Das Mädchen mit den rotbraunen Haaren erhob entnervt ihren Kopf. Ihre dunkelgrünen Augen fixierten die strahlend Blauen ihres Dienstmädchens. „Wie Ihr wünscht, Herrin, lasst Euch aber nicht all zu viel Zeit, die Schule fängt in gut einer Stunde an.“ Ein weiteres Grummeln war als Antwort zu hören, als diese nervige Person endlich aus ihrem Zimmer verschwand, quälte sich Melanie aus ihrem Bett. „Jeden Morgen die gleiche, verdammte Scheiße“, fluchte sie in sich hinein. Ihr erster Gang führte das Mädchen in das anschließende Badezimmer. Langsam öffneten sich die aus Edelstahl angefertigten Türen.

Der Gang zur Morgentoilette dauerte nicht lange. Nachdem ihre langen Haare frisiert waren, der Körper geduscht und von jeglichen Schweißtropfen gesäubert sowie die Zähne geputzt wurden, schritt sie eiligen Fußes den langen Korridor des Anwesend entlang. Ihr Blick fiel aus den reich verzierten Fenstern - der Goldrahmen hätte wirklich nicht sein müssen - woraufhin Melanie ihre Nase rümpfte. An ihrem Handgelenk waren zwei Schnüre befestigt, ihre zwei Skates baumelten während des Laufens fröhlich vor sich hin und klapperten leicht aneinander, was bei jedem Schritt, den Mel tat, die Aufmerksamkeit des Personals auf sich zog, welches im Korridor bereit stand. Die Angestellten kannten die Malessen ihrer Herrin und störten sich nicht weiter daran.

Melanie schritt die einzelnen Stufen der Wendeltreppe hinunter. Ihr Blick schweifte beiläufig über das Esszimmer. Weshalb ihre Eltern einen so gigantischen Raum überhaupt benötigten, war ihr schleierhaft, da diese eh fast nur am Arbeiten waren. Ein Seufzen entwich ihren Lippen, als Hausmädchen den Tisch mit diversen Köstlichkeiten deckten, der Geruch von frisch gebackenen Brötchen, Fleisch, frischem Obst und sogar Fisch hing in der Luft. Ein frischer Kaffee stand bereits auf dem Tisch. Ihre Miene verfinsterte sich leicht bei dem Anblick, als ein weiteres Dienstmädchen, das am unteren Ende der Treppe auf sie wartete, ihren Oberkörper leicht vor ihrer Herrin verneigte und sie begrüßte. „Müsst Ihr jedes Mal so einen Aufstand machen?“, fragte Mel ihr Gegenüber leicht genervt, was mit einem Lächeln erwidert wurde. „Eure Eltern wünschen nur das Beste für Euch, Herrin. Das Frühstück ist die wichtigste Mahlzeit des Tages, werdet ihr Euch heute dazu entschließen die familiäre Limousine zu benutzen. Melanies Blick sprach Bände. „Ich werde mit meinen Skates zur Schule fahren, so wie immer, wann kapieren diese alten Säcke endlich das ich auf diesen ganzen Luxus keinen Bock habe?“ Ein leises Kichern war die Antwort auf ihre Frage. „Entschuldigt Herrin, aber wir müssen Euch das fragen, bitte nehmt Platz. Eure Eltern werden heute mit Euch frühstücken.“

Schlagartig änderte sich ihre Stimmung. Melanies Augen strahlten einen ganz anderen Glanz aus, das Lächeln in ihrem Gesicht ließ das Mädchen gleich viel freundlicher erstrahlen. Wie lange war es her gewesen, dass sie zusammen mit ihrem Vater und ihrer Mutter ein gemeinsames Frühstück hatte? Zwar hatte Melanie ihr Personal, was ihr jeden Tag zur Verfügung stand gern aber nichts ersetzte das familiäre Zusammen Sein. Voller Vorfreude setzte sich das Mädchen auf den ihr bestimmten Platz und blickte auf die Seite des vollbeladenen Tisches. Sie wusste gar nicht, was sie sich als erstes auf den Teller legen sollte, die Arbeit wurde ihr jedoch abgenommen, da man bereits etwas für sie vorbereitet hatte, was ihre Laune wieder auf einen Tiefpunkt brachte. „Wollt Ihr nicht anfangen, Herrin?“, kam es von der Seite eines Dienstmädchens. Mel sah nur mit starrem Blick auf den Teller. „Ich warte noch auf meine Eltern.“ Minute um Minute verstrich, das Ticken der Uhr kam ihr wie eine Ewigkeit vor, als das Klingeln einer digitalen Melodie dem Mädchen fast einen Herzinfarkt bescherte. „Es tut mir leid Herrin aber Ihre Eltern leiten gerade eine wichtige Konferenz, die Konzernmitglieder...“ - das Dienstmädchen konnte ihren Satz nicht einmal mehr zu Ende sprechen, da war Melanie schon aufgesprungen, griff nach einem belegtem Brötchen ehe sie aus dem Esszimmer verschwand. Mit traurigem Blick sah ihr das Dienstmädchen hinterher, während der Rest des Personals damit begann, das teure Essen auf zu räumen.

Melanie sprintete regelrecht durch den Haupteingang, stürmte an dem restlichen Personal vorbei, welches ihr noch einen schönen Schultag wünschte. Sie schlitterte über die Einfahrt und stoppte nur kurz um sich ihre Skates anzuziehen. Langsam beugte die Schülerin ihren Oberkörper herunter und betätigte einen kleinen Kippschalter. Weißer, qualmender Dampf schoss aus den Düsenklappen heraus, ihre Finger drehten an einem Regler der angebracht wurde. Ein leises Surren verriet dem Mädchen, das der Energievorrat aufgeladen war. Eine dicke Sonnenbrille zierte ihr Gesicht. Mit leichtem Druck ihres rechten Beines setzten sich ihre Skates in Bewegung. Melanie schwebte über den Boden, sauste einen Hügel hinab, bis sie schließlich die Hauptstraße passierte. Wie jeden Morgen war der Verkehr stark in der großen Metropole. Die Autofahrer hupten wild, als ihnen die Skaterin dicht an den Außenspiegeln vorbeifuhr. Zur Provokation winkte Melanie den Fahrern noch hinterher, einigen streckte sie sogar die Zunge heraus. In letzter Sekunde konnte sie einem Wagen ausweichen, indem das Mädchen ihre Beine ruckartig anzog und über die Motorhaube sprang, dabei berührten ihre Finger den glitzernden Lack der protzigen Karosse. Der Fahrer der schwarzen Limousine hatte seinen Kopf herausgestreckt, wirkte leicht entsetzt und entschuldigte sich bei seinem Herren welcher diesem ein nur leichtes Grinsen schenkte.

Melanie spürte den kalten Fahrtwind an ihrem Gesicht. Für einen kurzen Moment fühlte sie sich einfach nur frei. Sie bog um die nächste Ecke, als das Mädchen plötzlich beinahe in ein anderes hineingefahren wäre, jedoch konnte sie noch ausweichen indem sie einen Salto schlug, beim Aufprall verlor Melanie kurz den Halt und kam schlitternd mit dem Gesicht auf dem Boden zum Stillstand. Es vergingen einige Sekunden bis das Mädchen wieder zu sich kam. Langsam griff ihre Hand nach ihrer Stirn, vorsichtig wurde ihr Oberkörper nach oben gehoben. Melanie erblickte die Konturen eines jungen Mädchens, die dunklen, rotbraunen Haare schwebten im leichten, aufkommenden Wind, die dunkellilanen Augen übten eine hypnotische Wirkung auf Melanie aus. „Alles in Ordnung bei dir?“, fragte ihr Gegenüber leicht besorgt, ging in die Hocke und holte aus ihrer Schultasche ein Taschentuch hervor um ihr den Dreck aus dem Gesicht zu putzen. Durch den aufkommenden Schmerz zuckte Melanie kurz zusammen. „Ja, es geht schon“ - „Vielen Dank für deine Hilfe“. Das andere Mädchen half ihr auf die Beine zu kommen. Sie lächelte leicht. „Das war ja ein Wahnsinns Manöver was du da gerade abgezogen hast.“ Melanie wirkte leicht verlegen und klopfte sich erst einmal den Staub aus ihrer Schuluniform.
Das leichte Funkeln des Schulwappens erregte ihre Aufmerksamkeit. „Du gehst auch auf die Fussoi Akademie?“, das Mädchen zuckte leicht zusammen. „ Ähhm, ja.“ Ihr Blick huschte auf einmal ein wenig unruhig hin und her. Melanie überlegte kurz, wo sie das Mädchen schon mal gesehen hatte, ignorierte dann den Gedankengang einfach wieder. „Ich muss jetzt auch zum Unterricht, war schön mal mit dir geplaudert zu haben, wie heißt du eigentlich?“. Nun wurde ihr Gegenüber noch etwas nervöser, was Mel eine Augenbaue hochziehen ließ. „Ich heiße Xelinia, Xelinia Tores.“ Am liebsten wäre sie über Xelinia hergefallen, so süß, wie die Kurze gerade wirkte. „Ich heiße Melanie Rosenbaum. Freut mich deine Bekanntschaft zu machen, wenn du mal mit mir reden möchtest, findest du mich entweder im Sportclub oder in der Kantine.“ scherzte sie und kratzte sich verlegen an der Nase. „Entschuldige, aber ich muss nun los, meine Alten sehen es gar nicht gerne, wenn ich einen Eintrag in die Schulakte wegen zu Spät kommen erhalte.“ Sie lachte leicht gequält auf. Mit einem freundlichen Lächeln verabschiedete sich Melanie von Xelinia und betätigte erneut den Regler ihrer Skates. Der weiße Qualm schoss aus den Düsen und binnen Sekunden verschwand das Mädchen vor Xelinias Augen, die ihrer Schulkameradin hinter her winkte.

Ein Blick auf die digitale Anzeige ihrer Uhr verriet ihr, dass es bald mit dem Unterricht losgehen würde. Melanie bog in eine Seitengasse ab, schoss die Straße entlang und bog erneut ab, als sie dann endlich den Haupteingang der Akademie erreichte. Sie verlangsamte ihre Geschwindigkeit bis sie schließlich stehen blieb. Mit geübten Handgriff schlüpfte sie aus ihren Skates, kramte in ihrem Rucksack nach ein Paar Tretern und schritt gemütlichen Ganges den Weg zur Haupthalle entlang. Viele ihrer Klassenkameradinnen waren bereits da, der Schulhof war um diese frühe Uhrzeit reichlich gefüllt. Aus den Augenwinkeln heraus fiel ihr Blick auf ein Mädchen mit langen, pechschwarzen Haaren, die ihren Kopf in sämtliche Richtungen drehte. Sie stach durch ihren Kleidungsstiel aus der Masse heraus, einige Schülerinnen tuschelten leicht, als sie an Mel vorbei schritten. „Hast du DIE schon wieder gesehen?“ Ein Seufzen war aus ihren Lippen zu vernehmen. Plötzlich wurde Melanie von einer kleinen Gang angerempelt. Verärgert starrte sie den Typen hinterher, als eine Mädchenstimme diesen zurief, dass sie sich beeilen sollten.

Melanie kannte diese Gang. Sie hatte in der Vergangenheit schon diverse Erfahrungen mit ihnen machen dürfen. Das Klingen der Schulglocke verriet, dass der Unterricht bald beginnen würde. Die Schüler machten sich eiligen Schrittes auf den Weg zu ihren Klassenräumen. Nachdem sie die Skates in ihrem Schrank verstaut hatte, schritt auch Melanie in ihren Klassenraum.
Melanie wirkte etwas gehetzt. Schnell nahm sie an ihrem Tisch Platz, kramte ihre Notizen aus dem Rucksack heraus, sowie etwas zu trinken. Der Rechner fuhr automatisch hoch, als neben ihr ein Mädchen mit rotbraunen Haaren und dunkelblauen Augen Platz nahm. Mel bemerkte diese nur aus den Augenwinkeln heraus, da diese einen edlen Füller in der Hand hielt und sich auf einem Block Notizen machte, obwohl die Lehrkraft noch gar nicht anwesend wahr.
 
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