[Diskussion] Shogo - Mobile Armored Division

Ryudo Kaze

Gläubiger
こんいちは, alle zusammen.
(Guten Tag)

Ein Thread hat mich heute mal wieder dazu gebracht auf meiner Festplatte zu wühlen und dabei bin ich auf einen Review gestoßen, den ich vor einiger Zeit geschrieben habe. Es handelt sich hierbei um Shogo M.A.D. und mich würde interessieren, was ihr für Erfahrungen oder Gedanken zu diesem Spiel hattet, oder habt.

Für alle, die es nicht kennen sollten, oder mal wieder in Erinnerungen schwelgen wollen, folgt nun mein kleiner Review über dieses Alte Game mit einer kleinen Abschlussfrage, die ihr gern beantworten dürft.

Review:
(Erstveröffentlichung: Sonntag, 12. Oktober 2008 | 16:20 auf GameStar.de)

Schund oder Kult? - Shogo Mobile Armored Division

Heute habe ich meinen Schrank mal wieder ausgeräumt und dabei ist mir eine meiner Spielverpackungen zu Füßen gefallen. Ich hab mich also runtergebeugt und mir das Cover angesehen. Shogo M.A.D. (Mobile Armored Division) war groß und deutlich auf dem Titelbild Lesbar. Das ganze hat mich an die Zeit früher erinnert, als ich es zum ersten mal, ein Jahr nach dem öffentlichen Releas in Deutschland, in den Fingern hatte. Gleichzeitig stellte ich mir eine große Frage: "War das Spiel damals ein verkanntes Genie, Kult, ein Insidertipp, oder vielleicht doch nur Schund?"

Es war Anfang 1999 als ich das Spiel zum ersten Mal in Händen hielt. Damals hatte ich noch nicht großartig über Spielzeitschriften nachgedacht und war dem entsprechend eher in den Läden oder bei Freunden unterwegs um zu sehen was es so neues gibt. Gefreut hatte ich mich unheimlich, da ich schon die Demo von einem guten Freund ausgeliehen und sie mehrmals durchgespielt hatte. Ich war gespannt darauf zu sehen was aus dem Projekt Mobile Armored Division geworden ist. Da ich damals schon ein großer Anime- und Manga-Fan war, war es für mich natürlich eine große Freude zu sehen wie Shogo mit seiner Optik nach Fernost driftete. Es war zu der Zeit das erste Spiel im Anime-Look, das ich für den PC zu Gesicht bekommen hatte. Sicher gab es vorher bestimmt noch ein paar andere, doch damals ohne Internet und ohne Fachzeitschriften war der Informationsfluss in dieser Richtung sehr mager.
Zweifelsohne machte Shogo für mich damals auch in der Verkaufsversion einen soliden Eindruck. Zwar waren die Levels im gesamten linear, doch wurden die Kämpfe durch die herrschende Action nie langweilig, auch wenn die Gegner KI ab und an ein paar Aussetzer hatte. Die Idee auf zwei verschiedenen Ebenen zu kämpfen (Als Fußsoldat und im MCA) war sehr cool und interessant, da sich dadurch ein leicht verändertes Schadens- und Kampfverhalten, sowie eine große Waffenauswahl übers gesamte Spiel bot. Zwar waren die MCA-Einheiten extrem Agil und teilweise von Menschlichem Bewegungsmuster nicht zu unterscheiden, doch ist das zu damaligen wie heutigen Robotec-Zeiten auch keinen Deut anders und von daher durch die Handlung erklärbar. Besonders genialer Aspekt war das "Critical Hit"-System, in dem man kritische Treffer austeilen, aber auch kassieren konnte. Dies hatte obendrein den interessanten Aspekt, dass dabei der Charakter etwas regenerierte, wenn er einen solchen beim Feind erzielte. Auch wenn das Auftauchen der Criticals eher wie bei einem Rollenspiel vom Zufall bestimmt war, bot es doch eine interessante Abwechslung zu dem bisher von mir gesehenen und bot einen gewissen grad an Realismus, da es durchaus möglich war mit zwei Treffern oder gar einem zu sterben. Das Spiel bot 4 Schwierigkeitsgrade (Leicht, Mittel, Schwer, Hardcore), die alle ihre Daseinsberechtigung hatten, da das Spiel zu weilen mit bestimmten Vorgehensweisen manchmal recht einfach zu schlagen ist. Diese funktionieren jedoch nur auf den ersten beiden Schwierigkeitsgraden gut. Ab Schwer war Schluss damit und Hardcore war wirklich nur für Spieler mit viel Willen und stählernen Nerven, oder einfach nur für Masochisten geeignet.

Zwischensequenzen in denen sogar der Hauptprotagonist Sanjuro Makabe selbst zu Wort kommen durfte krönten das ganze noch und rundeten das Feeling des Spiels und die Handlung selbst ab. Die Dialoge waren ein guter Mix aus Standardgesprächen wie Missionsbesprechungen oder Anweisungen, Witziger Unterhaltung, Ernsthaften Handlungskonversationen bis hin zu sarkastischem oder übertriebenem Humor und sogar Tragik. Das die Handlung dabei noch zwei unterschiedliche Enden hatte, machte das Spiel noch interessanter und lud zum wiederspielen ein.

Der Soundtrack war dabei etwas abstrakt, aber stets zur Situation passend und gut gestaltet. Keines der Stücke ging mir je nach mehrmaligem hören auf den Geist.
Die Sounds im Allgemeinen waren sehr gut gelungen, nur ab und an waren die Synchronsprecher innerhalb des Kampfes (Gerade bei der Sterbeanimation.) etwas zu gesprächig. Es wirkte doch etwas seltsam, wenn der durch einen Kopfschuss ausgeschaltete Soldat noch am Boden liegend den ganzen Satz "For Gabriel!" zu rufen vermochte.

Die Grafik überzeugte zwar nicht mit hochauflösenden Texturen und vielen Polygonen pro Modell, aber dafür mit den wunderbar gestalteten Explosionen. So war es mein erstes Spiel in dem die Druckwelle der Explosion in einer runden, sich ausbreitenden Sphäre sichtbar gemacht wurde.

Alles in allem finde ich für meinen Teil, dass Shogo damals zum Kult gehört hat, auch wenn seine teils hochwertige und teils subtile Art nicht allen gefallen hat. Bei mir und in meinem Freundeskreis hat es jedenfalls großen Anklang gefunden und so manchen Eindruck oder Insidersprache hinterlassen. Gerade Sprüche wie: "You need to get over this obsession. It's not healthy." (Nach dem wiederholten Kampf mit Samantha Sternberg), oder: "Wreaks in here. What did they serve in the cafeteria?" (In der Kanalisation auf dem Weg zum Parkhaus.) waren große Brüller. Genau so wie die gesamte Mission die Katze in der Kanalisation bei der Pumpstation zu finden. (War ein Optionalquest.)
Leider erschienen die beiden geplanten Addons "Shugotenshi" und "Legacy of the Fallen" nicht. So bleibt nur insgeheim zu hoffen, dass Monolith irgendwann das Projekt Shogo 2 wieder aufnimmt. Ein neues Shogo mit cooler Handlung, altem Charm und Grafikengine von F.E.A.R. oder F.E.A.R. 2 wäre bestimmt genial. Leider wohl nur ein Wunschtraum.

Eins ist klar, für mich war Shogo Kult.

Stellt sich zum Abschluss nur die Frage: "Was war Shogo für euch?"

In diesem Sinne...

ではぞろしく。
(Viele Grüße.)
 

kingmaik

VIP
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Ist schon zu lange her, als ich dieses Game gezockt habe. Ich meine mich zu erinnern, dass ich das Game innerhalb von 2 Tagen durchgezockt hatte, so wie fast jeden Ego-Shooter.
 
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