[Diskussion] Sind Visual Novels "Spiele"?

Sind VNs "Spiele"?

  • Ja

    Stimmen: 6 60,0%
  • Nein

    Stimmen: 4 40,0%

  • Anzahl der Umfrageteilnehmer
    10

golfsta

Ordensbruder
Hallo,

ich habe keine Diskussion zu dem Thema gefunden, wenn es sowas schon gibt, dann ruhig her mit einem Link :>

Zum eigentlichen Thema: Ich habe mich jetzt schon durch viel Spiele hier und auf anderen Boards/Blogs etc. gewühlt und finde persönlich VNs (Visual Novels) recht ansprechend.

Wer nicht weiß worum es sich handelt: Geschichten, häufig dialoglastig, welche (häufig vertont, zumindest die Zeilen der weiblichen Charaktere) ohne weitere Gameplayelemente daherkommen. Die einzige Interaktion ist oft, dass man mal mehr, mal weniger einflussreiche Entscheidungen treffen kann, z.Bsp. welche Antwort man auf eine Frage im Spiel gibt. Dies hat dann entweder gravierende Folgen, durch die die komplette weitere Story abgeändert wird (Kira Kira fällt mir hier als Beispiel ein) oder aber auch nur kurzfristige Auswirkungen auf den akuten Gesprächsverlauf ohne Einfluss auf den Gesamtverlauf (Welcome Back Kana ~ Kana Imouto hat viele solcher Entscheidungen).

Ein großer Teil der Eroges fällt in den Bereich der Visual Novels und ich habe schon häufiger Kommentare wie: "schlechtestes Game ever mann, nur Klickorgie ohne dass man irgendwas macht ey" (oder so ähnlich^^) gelesen, ohne dass ich dazu irgendwas sagen könnte, weil es im Kern wahr ist. Jedes Browserspiel hat mehr Interaktionen.

Für mich persönlich ist eine VN nicht mit einem Spiel zu vergleichen. Es ist für mich eine Mischung aus einem Roman(Buch) und einem Comic bzw Anime. Man kommt leichter "rein" und kann zu den Charakteren eine Bindung aufbauen, da häufig die Emotionen durch die Charakter-Bilder übertragen werden und man den Tonfall der Stimme zusätzlich zum Text hat. Außerdem bekommt man ein gutes Bild der Locations und der aktuellen Situation durch die Hintergrundbilder bzw. BackGroundMusic. Den gesteigerten Fantasieeinsatz wie bei einem Buch, da vieles halt nicht abgebildet wird, empfinde ich als großes Plus (>>lieber ne gute Beschreibung als ein schlechtes Bild).

Jemandem der nicht gerne auch ein Buch liest kann man aber nicht ruhigen Gewissens eine VN empfehlen.

Am Ende ist für mich eine VN eher ein langer Text, der durch Multimedia aufgewertet wird. Verschiedene Handlungsstränge wären der einzige Grund, es zu einem Spiel zu erklären, aber das finde ich doch recht weit gegriffen. In meiner Kindheit hatte ich auch einige Bücher, bei denen dass möglich war (wenn du Option A wählst, lese auf Seite XY weiter...).

Was ist eure Meinung dazu: VN = Game oder nicht?

PS: Ich will kein eingenes Unterforum für VNs proklamieren, sie bei H-Games einzuordnen ist für mich völlig OK. Man erkennt ja doch sehr schnell worum es sich bei einem Titel handelt. Allerdings finde ich es schon merkwürdig, dass VNs ohne weiteren Kommentar als "Spiel" gewertet werden, wo sie es für mich offensichtlich nicht sind. Vielleicht entgeht mir auch nur was.
 

Auron-Sama

Corpse Party Fan
Nun, dass ist von VN zu VN unterschiedlich. Ein Visual Novel ist KEIN Spiel^^ Wie im Namen bereits steht, ist es ein Buch. "Durch Multimedia aufgerüstet", wie du schon sagtest. Reine Visual Novels sind Bücher, allerdings sind manche VNs mit Strategie und/oder Rollenspielelementen ausgestattet, die teilweise mehr Spielzeit als die meisten Rollenspiele liefern. Solche VNs wären dann Spiele. Du kannst eigentlich getrost sagen, dass jedes VN, was über Klicken, Map Movement und Entscheidungen treffen hinausgeht (RPG, Strategieanteil, Kartenspiel, freies herumlaufen des Protagonisten, o.ä.) ein Spiel ist. Der Rest der VNs sind Bücher.

Wäre meine Meinung (Von jemanden, der jeden Tag mindestens 2-3 Stunden in VNs investiert^^).

mfg AuronSama
 
Zuletzt bearbeitet:

Furinkazan

Gläubiger
Ob man es als Spiel betrachten kann ist davon abhängig ob es wirklich Gameplay hat. Es gibt VN's wie Sengoku Rance, Daibanchou oder Kamidori mit viel Gameplay die meiner Meinung nach auf jeden Fall als richtige Spiele zu betrachten sind, VN's wie das erste Koihime Musou mit unheimlich viel Text und verhältnismäßig wenig Gameplay die man gerade noch so in die Kategorie Spiel einordnen könnte (viele RPG's früher waren auch größtenteils lesen) und dann gibt es VN's wie das erste Demonbane bei denen man keinerlei Gameplay hat. Letzteres ist für mich eindeutig kein Spiel mehr sondern eher ein digitales Buch mit Bildern, Animationen, Soundeffekten, Synchro und der Illusion von Einflussnahme auf die Story durch kleinere Entscheidungen.

Finde die Frage allerdings naheliegend. Ähnliche Diskussionen gab es bereits sehr oft in Bezug auf Spiele wie Metal Gear Solid oder The Last of Us, die oftmals wegen ihrer langen cutscenes von vielen eher in die Kategorie Film eingeordnet wurden. Stundenlange cutscenes ändern aber ähnlich wie stundenlanges lesen nichts daran, dass das darin vorhandene Gameplay ein Spiel daraus machen.
 
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