Zusammenfassung der türkischen Haltung zum Völkermord
Die türkische Leugnung des Genozids bedeutet nicht die grundsätzliche Leugnung Hunderttausender Toter. Die Türkei geht von ca. 300.000
[45] armenischen Opfern aus und betrachtet die Deportationen als Notmaßnahme eines Staates, der um seine Existenz bangen musste und sich der Loyalität seiner armenischen Untertanen nicht sicher gewesen sei.
[110] Türkische Wissenschaftler verneinen eine vorsätzliche und geplante Vernichtung und vertreten den Standpunkt, dass diese historisch nicht belegt sei.
[111] Die vielen Toten schreibt die türkische Historiographie Überfällen, Hunger und Seuchen zu und verweist auf die bürgerkriegsähnlichen Zustände,
[112] bei denen auch 570.000 Türken umgekommen seien.
[113] Türkische Wissenschaftler betrachten die kontrovers diskutierten
Andonian-Dokumente[114] als Fälschung.
[115] Toynbees
Blue Book und die Memoiren des amerikanischen Botschafters Morgenthau bewerten sie als parteiisch.
[116][117] Zudem bemängeln sie die Beweisaufnahme der Istanbuler Prozesse,
[118] und machen geltend, dass es eine Reihe von jungtürkischen Erlassen gab, die Deportierten gut zu behandeln.
[119] Die türkische Sicht wird von einer deutlichen Mehrheit internationaler Historiker abgelehnt. Einzelne nicht-türkische Wissenschaftler wie Justin McCarthy,
[120] Roderic Davison, J. C. Hurewitz,
Bernard Lewis,
Guenter Lewy, Heath Lowry, Andrew Mango,
Stanford Shaw und
Norman Stone unterstützen die türkische Sichtweise.
Die türkische Seite verwendet für die Ereignisse Termini wie
Ermeni soykırımı iddiaları (Behaupteter Völkermord an den Armeniern) und
Sözde ermeni soykırımı (Angeblicher Völkermord an den Armeniern).
Quelle wikipedia