Spieletest: KiraKira

Swordspirit

Dunkeldeutscher
Titel: KiraKira

Gesamtbewertung:: 7/10


Nach dem enormen Erfolg von Edelweiss, war klar, dies war nicht das letzte Spiel von Overdrive. Anstatt aber wieder in den mythischen Bereich zu gehen, hat man sich diesmal stark an der Realität orientiert. Mit der innovativen Band-Idee versucht man ein eigenes Erfolgskonzept aufzustellen, ich habe für euch getestet, ob es geklappt hat.

Das Spiel wird in der Kategorie A, Fokus auf Geschichte bewertet.

Einführung:

Shikanosuke Maejima:
Er ist unser Protagonist des Spiels, nachdem sich seine Freundin gerade frisch von ihm getrennt hat lebt er ein völlig normales aber zurückgezogenes Leben an seiner Schule. Abends geht er in einer Bar arbeiten, wo er zufällig Kirari trifft und sich die Ereignisse überschlagen...

Kirari Shiino:
Kirari ist ein Mädchen, dass aus sehr einfachen Verhältnissen kommt, aber trotzdem immer gute Laune verbreitet. In der Schule wird sie als Sonderling wahrgenommen, dass liegt aber nicht daran, dass sie es nicht versucht hat, sondern die Schüler scheinbar eine Abneigung gegen sie haben. Ihre einzige Freundin ist daher die reiche Sarina.

Sarina Kashiwara
Sie ist das Mädchen der Schule, unglaublich reich, wohl erzogen und sieht dabei umwerfend aus. Sie wird jedoch von ihrere Familie aufs schärfste bewacht, sogar mit dem Rolls-Royce von der Schule abgeholt. Dadurch hat sich eine gewisse Aura der Unnahbarkeit entwickelt, weshalb sie keine Freunde hat - bis auf Kirari

Chie Isurugi
Sie ist die Sandkastenfreundin von Shikanosuke, auch wenn der Kontakt in letzter Zeit etwas eingeschlafen ist. Was wohl auch daran liegt, dass es in der Familie große Spannungen gab. So musste sie deswegen sogar ein Jahr wiederholen. An der Schule wird sie jedoch wegen ihrer sehr ehrlichen Art geschätzt und respektiert.

Steuerung/Gameplay:
Die erste große Neuerung zuerst, die gesamte Textbox wird bei diesem Spiel auf die Grafik gelegt. Was sonst bei mir kein Problem ist, wurde hier jedoch eins. Wenn ich die Transparenz senke, ist die Hintergrundgrafik viel zu dunkel, wenn ich sie steigere kann ich den Text nicht mehr lesen. Ich habe mich dann für den Mittelweg entschieden, musste aber mehrmals die Textbox ausblenden um die Hintergrundgrafik zu genießen. Ansonsten finden wir die selben Funktionen wie bei Edelweiss (Skip-Auto-Log) und wieder massig Speicherplätze auch hat man uns wieder eine Quick-Save-Funktion an die Hand gegeben, warum ist mir immer noch nicht ganz klar.
Steuerung/Gameplay: 3/10


Sound:
Wenn es um den Bereich Sound geht so muss man KiraKira einfach als einen Referenztitel angeben. Die Musikstücke sind einfach sehr gut, alle Charaktere sind vertont was will man mehr? Insbesondere die Stimmen für die Charaktere sind sehr gut gewählt worden und extrem stimmungsfördernd. Zwei Kritikpunkte halten mich davon ab die Maximale Punktzahl zu vergeben: So sind fast keine Punk-Rock-Stücke vorhanden, stattdessen bewegt man sich mehr im Bereich Pop-Rock, wäre aber noch zu verschmerzen gewesen, aber es gibt leider kein einziges englisches Stück, was ich sehr schade finde.
Sound: 9/10


Geschichte:
Wie üblich durchläuft man ein Punktesystem bei den Mädels und im Gegensatz zu Edelweiss kann man sogar "Bad-Endings" erreichen, hier muss man aber dazu sagen, dass dies sehr schwer ist und im Normalfall sicherlich nicht vorkommen wird. Bis auf das Kirari-Good-Ending sind alle Enden sehr einfach mit gesundem Menschenverstand zu erreichen. Beim angesprochenen Good-Ending würde ich aber zu einem Walkthrough raten.
Aber die Geschichte ist der Punkt, der mir am meisten Kopf zerbrechen bereitet hat, ich habe einige Reviews gelesen und alle feiern die Geschichte ab. Ich kann dem leider nicht zustimmen, stattdessen ist dies mein größter Kritikpunkt, aber mal der Reihe nach.
A)
Bis es zu den Pfad der einzelnen Damen geht ist die Geschichte leider absolut langweilig und vorhersehbar, sei es nun, dass der Weg zum Schulfest viel zu glatt ist oder die Tourstationen die immer gleich ablaufen. Wenn mal was passiert wird es viel zu schnell und viel zu glatt gelöst. Als Beispiel sei mal der Auftritt beim Schulfestival genommen, hätte sehr interessant werden können, denn wir befinden uns ja in einer erzkonservativen christlichen Schule. Die Spannung hat Overdrive selbst hinaus genommen, indem direkt festgestellt wird, dass es den Nonnen (!) ziemlich egal ist. So bleibts eine Kegelklub-Tour da passieren genauso viele Überraschungen nämlich gar keine. Auch wird keinerlei sexuelle Spannung aufgebaut, es erinnerte mich ziemlich stark an TKKG oder 5 Freunde und von zwei der drei Liebeserklärungen war ich wirklich überrascht weil ich keinen Wechsel der Charaktere ausmachen konnte.
B)
Warum man sich ausgerechnet für den Punk-Rock entschieden hat wissen wohl auch nur die Entwickler, allein die Definition ist zum Kopfschütteln: Fluchen; Nicht an morgen denken...Ist ja wohl ein Scherz oder? Das gerade beim Punk-Rock auch eine politische Kritik im Spiel ist wird komplett ignoriert, so hätte es auch der Pop-Rock getan, womit sich sicherlich noch ein paar mehr Leute identifizieren könnten.
C)
Unnötige Nebenaktionen. Das Spiel lässt viele Ereignisse stattfinden, die nichts mit dem roten Faden der Geschichte zu tun haben. Beispiel hier, sei die erste Freundin, die den Protagonisten fallen lässt. Kriegt man mit, ändert aber nichts und der Protagonist verändert sich dadurch auch nicht, dann kann man sowas besser weglassen, wenn es nicht dem roten Faden dient.
D)
Kiraris Normal Ending. Der Aufreger des Spiels für mich. Ich habe nicht verstanden, was man mir mit dieser Geschichte sagen will, aber dass man ein Großteil dieses Pfades eins zu eins aus Edelweiss kopiert hat, ist dreist und für mich der mediale Mittelfinger, dafür sollte sich Overdriver schämen.

Wenn man sich aber wirklich durchkämpft dann wird man mit drei sehr guten Geschichten belohnt. Die anspruchsvoll und realitätnahe Themen zu bieten haben. Da wird es dann auf einmal richtig spannend und es regt selbst zum nachdenken an, warum man diese Bomben aber erst so spät zündet, ich habe keine Ahnung. Da hätte man gut vorher schon ein paar Bonbons an die Spieler geben können.
Geschichte: 5/10


Charaktere:
Für die Charaktere gilt genauso das gleiche wie für die Geschichte, bis zum Ende hin sind die Damen alle absolute Stereotypen, von einem Charakter wage ich nicht zu sprechen. Diese werden auch locker von den Damen aus Edelweiss in den Schatten gestellt. Zum Schluss hingegen dreht man wieder auf und man zeigt wie faszinierenden tiefschichtig die Charaktere sind. Dies passiert dann auf so einem hohen Level, dass es da nicht viele Spiele gibt, die da mitkommen können. Am Ende sind die Damen nochmal eine deutliche Steigerung zu denen aus Edelweiss, dass will was heißen. Trotzdem, warum man nicht früher damit angefangen hat, ich verstehe es wirklich nicht, denn die Ideen und Konzepte die dahinter stehen sind wirklich super. Da hätte ruhig das eine oder andere schon während der Tour durchscheinen können. Auch Nebencharaktere sind nicht voll überzeugend, während diese bei Edelweiss eine Art "Rahmen" bildeten, ist die hier Tour bedingt nicht möglich, was ich persönlich doch sehr vermisst habe.
Charaktere: 6/10


Grafik:
Die Grafik ist sehr gelungen. Besonders die Hintergründe sind in einer wahnsinnig Anzahl und Detailfreude vorhanden, dass man sehr oft einfach nur diese schönen Meisterwerke genießt. Besonders die CGs sind eine wahre Augenfreude, der Zeichner schaffts es wirklich, jedes Mädel "süß" aussehen zu lassen, ohne dabei zu dick aufzutragen. Die Figuren sowie Gestik und Mimik sind solider Standart, angemessen für ein H-Game, aber nichts, woran ich mich noch lange erinnern werde, im Gegensatz zu den Hintergründen und CGs. Auch animierte Szenen finden sich im Spiel, wobei dies leider nur die Auftritte betrifft, aber dadurch wird doch eine gewisse Dynamik bei den Konzerten erzeugt, die auch dringend notwendig ist, damit das Ganze realistisch erscheint.
Grafik: 8/10


H-Szenen:
Für die H-Szenen bleibt sich Overdrive treu, wunderschön gezeichneter Blümchensex, die Zeichnungen sind wirklich kunstvoll gelungen. Was wir bei Edelweiss noch befürchtet haben ist hier zur Gewissheit geworden, ein Schema ist leider ganz klar zu erkennen, weshalb das Ganze etwas wiederholenden Charakter hat und die Atmosphere leider sehr stört. Aber, die H-Szenen bleiben ganz klar zweitranging im Verhältnis zur Geschichte.
H-Szenen: 7/10


Persönliches Fazit:
Geschichte ist nicht alles, aber ohne Geschichte ist alles nichts, dies ist mein erster Eindruck. Die lahme Geschichte und die Anfangs langweiligen Charaktere haben mehr als einmal dazu geführt, dass ich ernsthaft überlegt habe, das Spiel wieder zu deinstallieren. Overdrive weiss doch, wie man eine Geschichte gut voranbringen kann, dass haben sie bei Edelweiss bewiesen. Dem Gegenüber steht ein Top Sound und Grafik. Viel zu spät erst können Geschichte und Charaktere punkten, was wirklich Schade ist. Die Band Idee ist super, wird jedoch teilweise inkonseqent durchgesetzt. Wer sich durchkämpfen will, wird durch drei sehr gute Geschichten belohnt. Wer jedoch glaubt, dass wie bei Edelweiss sofort eine Geschichte hat, die einen ihren Bann zieht, wird enttäuscht werden. Ich gebe daher mit sehr viel wohlwollen eine noch gute Note (2-), wobei ich auch sehr lange über die drei nachgedacht habe.

Downloadlink: (Besonderer Dank geht hier an n.o.v.a)

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Walkthrough:

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Kritik und Kommentare sind, wie immer, herzlich willkommen.

Swordspirit
 
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