[Review] Tales of Graces f

Ancarius

~Dreamer~
Otaku Veteran

Dieses Mal will ich mich eher weniger mit dem Spiel direkt beschäftigen, sondern es als Beispiel nutzen um zu zeigen wie meiner Meinung nach eine gute Koop-Erfahrung aussieht.

Seit dem 31.8.2012 ist der neuste Ableger der Tales of- Reihe, Tales of Graces f, von Namco Bandai für die PS3 nun in den Läden, und für mich und einen Kumpel sind diese Spiele immer etwas ganz besonderes.
Nicht nur weil die Talesspiele, wie auch dieses, sehr gute JRPG's sind die man gespielt haben sollte, sondern auch weil wir nur in diesem Spiel ein richtiges Erlebnis zusammen haben.
Normalerweise ist es in den meisten Spielen heute so üblich, dass man die Erlebnisse des Spiels immer auf einen Spieler anpasst.
Diese Abschnitte spielt man dann zusammen, was ist hier nun der Fehler dabei?
Einfach gesagt: Das Spielerlebnis ist nicht dafür gemacht zu 2 oder mit noch mehr Leuten erlebt zu werden.
Man spielt einfach die Einzelspielerabschnitte eben zu 2, damit man es auch meistens leichter hat.
Ich rede hier nicht davon, dass man Einzelspieler und Koop trennen sollte oder den Schwierigkeitsgrad anpasst an die Anzahl der Spieler.
Vielmehr meine ich eher, dass diese Spiele selten den Stoff geben um ihn mit mehreren Leuten oder am besten zu 2 zu genießen.
Die Konversationen, die man mit seinem Mitspieler austrägt, sollen sich nicht nur damit beschäftigen, was die beste Taktik ist um die Hürde die einem gestellt wird zu meistern.
Man soll sich über die Story, die Welt, die Characktere unterhalten.
Gemeinsam über witzige Gespräche zwischen den Personen lachen und vieleicht etwas hinzudichten.
Theorien und Lösungsvorschläge aufstellen wenn irgendein Mysterium gestellt wird.
Um ein Gruppenmitglied trauern dass den Tod findet.
Sich über Dinge aufregen, wie blöde Storywendungen oder Characktere die man nicht ausstehen kann.
Und genau hier kommt die Tales of- Reihe ins Spiel.

Die Story von Tales of Graces f ist auf den ersten Blick einfach.
Der kleine Junge Asbel der nicht auf die Worte seines Vaters hört, rennt mit seinem schüchternen Bruder Hubert zum Lahnt Bühl.
Eine Blumenwiese an einer Klippe nahe ihrer Heimatstadt, Lhant.
Wenn dort nichts passieren würde wäre dass natürlich langweilig und so passiert es, dass ein mysteriöses Mädchen auftaucht, das sich natürlich an nichts erinnern kann.
Asbel gibt ihr schnell einen Namen, Sophie.
Benannt nach der Sopheriablume die auf der Wiese das ganze Jahr über blüht.
Die beiden nehmen das Mädchen mit und Asbels Kindheitsfreundin Cheria ist natürlich eifersüchtig, denn er hat ja wie es aussieht eine neue Freundin.
Asbels Vater will das Mädchen der Stadtwache übergeben und wiedermal tritt Asbel auf den Plan und verkündet das er sie beschützen wird.
Dann gibt es da noch den Sohn des Königs, Richard der sich mit Asbel und dem Mädchen anfreundet und einen Freundschaftspakt eingeht.
Dieser wird später noch wahnsinnig und will die ganze Welt zerstören.
Eine Geschichte um die typischen JRPG Themen, Weltenrettung, Erwachsenwerden und Freundschaft.
Sie mag kitschig wirken und manchmal geht sie auch einem sehr auf die Nerven wenn Sophie (das mysteriöse Mädchen) und Asbel darüber reden, dass sie Richard aufhalten müssen.
Um im nächsten Moment zu sagen: "Wir wollen im nichts antun, er hat sicherlich seine Gründe.".
Und das sagen sie nachdem Richard das Valkynes-Cryas (eine Art Energiequelle) von Strahta, was dem Wüstenvolk Wasser spendet, leergesaugt hat.
Aber hier komme ich eben zu dem im Eingang erwähnten Punkt der Konversationen mit dem Mitspieler.
Man regt sich gemeinsam auf über dieses ewige Gerede von Asbel und Sophie wie sie Richard aufhalten wollen und im gleichzeitig nichts antun wollen.
Man gibt seine Vorschläge ab, was es mit Sophie auf sich hat, wer sie ist und wo sie herkommt.
Man erlebt die ganze Story noch viel intensiver.

Wer schon einmal einen Tales of- Titel gespielt hat, der wird sich schnell in die Grundstruktur des Kampfsystem's hineinfinden.
4 Mitglieder der Heldengruppe treten in Echtzeit gegen Gegnergruppen oder einzelnen Gegnern, meist Endgegner, an.
Oft ist die Arena kreisförmig, aber in manchen Fällen, wie in Gängen, kann das Kampffeld auch mal rechteckig sein.
Die Fähigkeiten werden in 2 Kategorien unterteilt, A-Artes und E-Artes.
Die E-Artes verlaufen nach einem bekannten Schema, Ihr legt sie auf die 4 Richtung von eurem linken Stick und dann drückt ihr die Spezialtaste während ihr den Stick in die passende Richtung haltet.
Die A-Artes sind eure Standartangriffe und verlaufen ähnlich wie Combos in einem Beat'm'Up oder Hack'n'Slay.
Die jeweilige Stickrichtung + die Angriffstaste lösen eine Stufe 1 A-Arte aus und danach erfolgen die Stufe 2-4 Artes.
In diesem Ableger herscht das sogenannte SK System, dass euren Manabalken ersetzt.
Jede Waffe hat einen bestimmten SK Bereich, zum Beispiel 7-12.
Ihr startet also mit 7 SK im Kampf und durch kritische Treffer steigen diese um einen Punkt.
Kritische Treffer erfolgen nicht nach Zufall sondern nach der passenden Anzeige die ihr mit erfolgreichen Kampfhandlungen, wie zum Beispiel Schwächen attackieren, flankieren,... aufladet.
Wenn er voll ist macht ihr automatisch mit dem nächsten Angriff einen kritischen Treffer.
Je mehr SK man also hat, desto länger kann man auf den Gegner eindreschen bis man Pause machen muss.
Durch erfolgreiches Ausweichen oder flankieren kann man ebenfalls SK regenerieren.
Also Kombo reinhauen, dann den nächsten Attacken erfolgreich ausweichen und mit der nächsten Kombo starten.
Hier kommt natürlich der Koop Aspekt zur Sprache.
Zwar ist die KI auch sehr nützlich, aber manche spontanen Taktiken gehen eben nur mit menschlichen Mitstreitern.
So sagt man eben spontan wann man gleichzeitig angreifen will, oder dass man ihn jetzt beschäftigen soll damit der Zauberer einen mächtige E-Arte vorbereiten kann.
In den geheimen Bosskämpfen oder auch auf höreren Schwierigkeitsgraden, ist dies sehr nützlich.
Denn solche Kämpfe können tatsächlich auch mal >10min dauern.

Neu sind ebenfalls die Titel die man freischalten kann.
Diese dienen nicht nur um einen hübsch auszusehen sondern auch noch den Charackter zu skillen.
Nach gewonnen Kämpfen bekommt ihr FP und die werden eurem derzeitig ausgerüsteten Titel hinzugerechnet.
Dieser steigt Level und gibt euch passive Boni, manche erhöhen den Schaden bestimmter Artes und manche geben in Todesnähe Schutz vor negativen Statusveränderungen.
Die Titel bieten euch auch noch einen sehr starken Bonus, wie zum Beispiel 10% erhöhten physischen Angrifsschaden, solange ihr diesen ausgewählt habt.
Diese schaltet ihr im groben durch folgendes frei:
10% Hauptstory
40% Anwendungen von A-Artes und E-Artes
20% Nebenquests
30% Nebenziele (Oft Schwächen angegriffen, viel Gald (die Geldwährung) ausgegeben,...)

Zwar sind die Characktere überwiegend klischeehaft, was aber auch irgendwie viele Characktere sind.
Asbel ist im Kindheitsalter rebellisch und denkt er kann alles erreichen was er sich vornimmt
Sophie redet nicht viel und hat auch so nicht viel Ahnung von der Welt, auserdem hängt sie sehr an ihren Freunden.
Cheria liebt natürlich Asbel seit der Kindheit, aber traut es sich nie im es zu gestehen. Zusätzlich übernimmt sie die Mutterrolle der Gruppe.
Pascal ist ebenfalls ein bisschen weltenfremd, und macht so ziemlich alles, damit man nicht denkt dass sie eigentlich ein geniales Genie ist.
Hubert war erst schüchtern als Kind und jetzt ist er völlig arrogant und weis so ziemlich alles, da er in den 7 Jahren der Abwesenheit wohl nur Bücher gelesen hat.
Malik glänzt mit seinen Lebenserfahrungen und Weisheiten wann immer er kann.
Richard ist vermutlich ein ganz großer Fehlschlag. Ich müsste hier spoilern wieso.
Und auch wenn keiner dieser Personen irgendwie besonders ist, so tragen sie zu der Koop Erfahrung wesentlich bei.
Dadurch dass sie ziemlich von der Hand ablesbar sind, versucht man immer wieder die Dialoge schon selbst zu erahnen befor man sie hört.
Und wenn man dann noch richtig liegt, dann ist erstmal Zeit für eine Lachpause eingelegt.

Die Welt ist in 3 Kontinente eingeteilt.
Wendor stellt ein typisches Wald-Wiesen Gebiet dar, in dem immer die Sonne scheint und es nie Probleme zu geben scheint, bis auf Richard.
In Strahta ist die Wüste, Heimat des Rockagongs. Das ist ein riesiges Monster indem sogar ein Dungeon ist.
Und Fendor stellt das eisig und traurige Gebiet da, in der die Depression vermutlich 90% der Antworten der Bevölkerung ausmacht.
Das 4. große Gebiet wäre ein Spoiler, weswegen ich diesen Teil weglasse.
Die Gebiete sind alle randvoll mit kleinen Geheimnissen gefüllt die man entdecken will, vieles aber bloß mit Lösung zu finden ist.
Mal ist man kurz abseits des Weges gelaufen und schon kommt ein Event und es gibt eine neue Waffe für einen Charackter und man fängt an zu prahlen.
Oder es gibt ein neues Kostüm über das man sich lustig machen kann, weil es einfach lächerlich aussieht.

Ich hoffe ich konnte euch meine Vorstellung eines guten Koop Erlebnisses näher bringen und habe euch einen groben Einblick in Tales of Graces f gegeben.
Ich hoffe ihr hattet Spaß beim Lesen und ich bedanke mich für eure Aufmerksamkeit. :)
 
Zuletzt bearbeitet:

Bazillus^^

Nerd-König
VIP
auf jeden fall sehr schön geschrieben evtl wichtige dinge die du hervorheben willst noch Fett makieren sonst fällt mich nicht mehr dazu ein :P
 
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