So, wollte mal wieder einen Film vorstellen, diesmal aber keinen neu angelaufenen (wobei ich sagen muss das mich die neuen Kinofilme nicht unbedingt animieren ins Kino zu gehen) sondern einen echt Klassiker. Die Rede ist hierbei von Martin Scorseses "Taxi Driver".
Zur Handlung:
Travis Bickle (Robert DeNiro) ist ein Vietnam-Veteran der sich sein Geld mit Taxifahren verdient. Im Gegensatz zu seinen Kollegen denen das zwielichte Milieu von New York nicht unbedingt zusagt, macht Travis sehr oft Überstunden und bekommt dabei immer wieder den Abschaum der Gesellschaft zu Gesicht: Dealer, Nutten, Zuhälter und was sonst noch bei Gottes Entstehungsgeschichte unter den Sessel gekehrt wurde. Da ein derartiger Lebenstil schnell dazu führt zu vereinsamen, macht Travis die Bekanntschaft mit einer junge Dame die im Wahlkampfbüro für den Präsidentschaftskandidat Palentine arbeitet. Als er sie eines Abends in ein Pornokino einlädt und sie ihn angewidert verlässt, verspürt Travis langsam einen Hass auf diese Gesellschaft...
Eigene Meinung:
Diese Rolle war wahrscheinlich wegweisend für die Karriere DeNiros. Egal ob Jodie Foster in ihrer umstrittenen Rolle als 12-Jährige Prostituierte (damals war sie erst 14 Jahre alt und durfte nur unter Aufsicht und Genehmigung ihrer Erziehungsberechtigten filmen) oder Harvey Keitel als schmieriger Zuhälter - DeNiro spielt in seiner Rolle alle an die Wand.
Die Intentionen des Films sind eindeutig: man will den Abschaum dieser Gesellschaft durch die Augen einer Person zeigen, die hier in diesem Sumpf aus Gewalt und Prostitution aufgewachsen ist und alles dagegen tut um diesen zu entkommen.
Verkörpert wird dieser Hass und auch die Ausweglosigkeit von einem brillianten DeNiro. Man sieht ihm förmlich an wie er den Dreck der Stadt widerwillig einatmet und ihn jeden Moment wieder aushusten würde.
Dabei ist die Figur Travis Bickle ein Paradoxon: auf der einen Seite passt er sich der Gesellschaft an, ja lernt in ihr zu leben, auf der anderen Seite will er aus diesem Käfig entkommen und versucht dieses Gefühl zu unterdrücken.
Das Ende stellt diesen Wiederspruch nochmal deutlich dar. Travis wird von allen als Held gefeiert weil er "den Schmutz" bereinigt hat, dabei waren seine eigentlichen Motive das vorher geplante Attentat auf den Präsidentschaftskandidaten. Die Aktion in dem Bordell waren reiner Selbstzweck - um seiner Seele etwas gutes zu tun und um seinen Leben einen Sinn zu geben.
Da stellt sich nun die Frage auf, was ist Travis Bickle nun wirklich? Ein Held? Scheinbar nicht wenn man bedenkt das er einen Menschen umbringen wollte der scheinbar nur das Beste für seine Mitbürger will. Ein Rebell? Ein Rebell handelt nicht nur aus Eigennutz sondern kämpft auch für die Massen. Die personifizierte Gesellschaft? Ja, das mag schon eher hinkommen, aber auch nur zum Teil wenn man weiter oben gelesen hat.
Ich muss sagen das mich die Figur wirklich beeindruckt hat und ich deshalb diesen Film in meine ewige Bestenliste aufgenommen habe. Trotz des Herstellungsjahres finde ich diesen Film in seiner Botschaft und in seiner Intensität immer noch topaktuell, wahrscheinlich sogar Scorseses bestes Werk.
Ich will mich hier zwar nicht aufplustern, aber wer nur einen Hauch von Cineastik im Blut hat muss diesen Film gesehen haben, ganz egal ob er ihn verstanden hat oder nicht.
So, meine Meinung war mal wieder recht lang und ausführlich (lieber eine feste eigene Meinung als 10-Antwortkataloge). Na ja, dann lasst mal eure Meinungen hören.
Let the posts begin!^^
>>Info's zum Film<<
Zur Handlung:
Travis Bickle (Robert DeNiro) ist ein Vietnam-Veteran der sich sein Geld mit Taxifahren verdient. Im Gegensatz zu seinen Kollegen denen das zwielichte Milieu von New York nicht unbedingt zusagt, macht Travis sehr oft Überstunden und bekommt dabei immer wieder den Abschaum der Gesellschaft zu Gesicht: Dealer, Nutten, Zuhälter und was sonst noch bei Gottes Entstehungsgeschichte unter den Sessel gekehrt wurde. Da ein derartiger Lebenstil schnell dazu führt zu vereinsamen, macht Travis die Bekanntschaft mit einer junge Dame die im Wahlkampfbüro für den Präsidentschaftskandidat Palentine arbeitet. Als er sie eines Abends in ein Pornokino einlädt und sie ihn angewidert verlässt, verspürt Travis langsam einen Hass auf diese Gesellschaft...
Eigene Meinung:
Diese Rolle war wahrscheinlich wegweisend für die Karriere DeNiros. Egal ob Jodie Foster in ihrer umstrittenen Rolle als 12-Jährige Prostituierte (damals war sie erst 14 Jahre alt und durfte nur unter Aufsicht und Genehmigung ihrer Erziehungsberechtigten filmen) oder Harvey Keitel als schmieriger Zuhälter - DeNiro spielt in seiner Rolle alle an die Wand.
Die Intentionen des Films sind eindeutig: man will den Abschaum dieser Gesellschaft durch die Augen einer Person zeigen, die hier in diesem Sumpf aus Gewalt und Prostitution aufgewachsen ist und alles dagegen tut um diesen zu entkommen.
Verkörpert wird dieser Hass und auch die Ausweglosigkeit von einem brillianten DeNiro. Man sieht ihm förmlich an wie er den Dreck der Stadt widerwillig einatmet und ihn jeden Moment wieder aushusten würde.
Dabei ist die Figur Travis Bickle ein Paradoxon: auf der einen Seite passt er sich der Gesellschaft an, ja lernt in ihr zu leben, auf der anderen Seite will er aus diesem Käfig entkommen und versucht dieses Gefühl zu unterdrücken.
Das Ende stellt diesen Wiederspruch nochmal deutlich dar. Travis wird von allen als Held gefeiert weil er "den Schmutz" bereinigt hat, dabei waren seine eigentlichen Motive das vorher geplante Attentat auf den Präsidentschaftskandidaten. Die Aktion in dem Bordell waren reiner Selbstzweck - um seiner Seele etwas gutes zu tun und um seinen Leben einen Sinn zu geben.
Da stellt sich nun die Frage auf, was ist Travis Bickle nun wirklich? Ein Held? Scheinbar nicht wenn man bedenkt das er einen Menschen umbringen wollte der scheinbar nur das Beste für seine Mitbürger will. Ein Rebell? Ein Rebell handelt nicht nur aus Eigennutz sondern kämpft auch für die Massen. Die personifizierte Gesellschaft? Ja, das mag schon eher hinkommen, aber auch nur zum Teil wenn man weiter oben gelesen hat.
Ich muss sagen das mich die Figur wirklich beeindruckt hat und ich deshalb diesen Film in meine ewige Bestenliste aufgenommen habe. Trotz des Herstellungsjahres finde ich diesen Film in seiner Botschaft und in seiner Intensität immer noch topaktuell, wahrscheinlich sogar Scorseses bestes Werk.
Ich will mich hier zwar nicht aufplustern, aber wer nur einen Hauch von Cineastik im Blut hat muss diesen Film gesehen haben, ganz egal ob er ihn verstanden hat oder nicht.
So, meine Meinung war mal wieder recht lang und ausführlich (lieber eine feste eigene Meinung als 10-Antwortkataloge). Na ja, dann lasst mal eure Meinungen hören.
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