"The Raven" - reloaded

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Otaku89

Ungläubiger
So, hier will ich dann auch mal meinen ersten Thread erstellen.
Ich bin vor wenigen Tagen (mal wieder) über Edgar Allan Poes "The Raven" gestolpert ('Quoth the raven, >Nevermore<' dürfte ja bekannt sein; 'Sprach der Rabe, >Nimmermehr<) und ich war (mal wieder) begeistert von diesem Gedicht.
Jetzt habe ich mich entschlossen, das ganze auf meine eigene, durchaus eigenwillige Art, zu verarbeiten, bzw. meine eigene Version davon zu verfassen.
Es ist nicht sehr misslungen, auch wenn ich nicht 100%ig zufrieden bin, aber wer ist das schon bei seinen eigenen Werken?

Der Rabe reloaded

Eines dunklen Winterabend, mich an düstren Lettern labend,
In vergilbtes Buch versunken, in der Schmerzen Tief ertrunken,
Vor mich stotternd, vor mich fragend, immer nur das Eine sagend,
Die Worte, die mich festgebunden, an des Gottes Himmelsfunken,
Auf das ich dies Leid verstehe, sie dort drüben wiedersehe,
Die, die von dem Himmelschore, wird geheißen Leonore,
Auf das ich sie wiedersehe.


Dunkel war s, als es geschah, schon die zwölfte Stunde nah,
Als ich leise etwas hörte, was mich beim Studieren störte,
Einem Klopfen kam es gleich, deutlich und doch schüchtern leis,
Fand mich zitternd stehend wieder, zitternd bis in alle Glieder,
Neuerlichen Mut gefasst, schritt ich eilig und mit Hast,
Öffnet ich dem späten Gast, keinen Zugang ihm verwehre -
Doch nur schaudervolle Leere.


In des vollen Mondes Schimmer, wandt mich ab, zurück ins Zimmer,
Als mir schon Gedanken kamen, kreisten um den einen Namen,
Derer, die schon durch das Tore, die verstorbne Leonore,
Dunkler ward das Zimmer gleich, ferner auch das Himmelsreich,
Und von fremder Macht besessen, alles um mich rum vergessen,
Rief ich, nach Vergebung suchend, halb vergötternd und halb fluchend,
Nach Erlösung aus den Qualen.


Und gleich nach dem letzten Laut, den ich meiner Kehl entraubt,
Hört ich Tosen wie von Stürmen, am Boden sich wie Wellen türmen,
Die Dielen biegend, krachend, berstend, Holz nach allen Seiten werfend,
Darüber, wie die Sache leitend, ein Schatten durch das Zimmer gleitend,
Mit einem Surren, wie von Klingen, spannt er seine weiten Schwingen,
Trägt mich, nach dem trüben Erdenwallen, nach dort drüben,
Auf das ich sie wiedersehe.


Kritik / Feedback ist irgendwie schon erwünscht.

MfG, Gilead
 
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