Tiefere Ursachen der Weltfinanzkrise

muha

Gläubiger
Hallo an alle, die sich bis hier hin durchgekämpft haben.

Der Benutzer "Neverman" hat mich darauf hingewiesen, dass wir auch den Forenbereich "Real Life" haben.
Deswegen wollte ich hier mal einen Thread eröffnen.

Im Wesentlichen möchte ich auf eine interessante Vorlesung des Professors Bernd Senf verweisen.
Sie ist leider in keiner guten Qualität aufgenommen worden und die ersten 20min sind nicht sehr interessant. Jedoch bin ich der Meinung, dass auf wichtige Aspeckte der Wirtschaft hingewiesen wird. Desweiteren werden Sachen in Fragen gestellt, welche für die meisten Leute so selbstverständlich sind, dass sie sich darüber keine Gedanken machen. Den meisten Menschen ist z.B. nicht bewusst, dass die Zentralbanken, welche eine sehr wesentliche Rolle im Geldgeschäft darstellt nicht in Staatshand ist sondern von privaten Personen geführt wird. Sie bestimmt unter anderem den Leitzins und ist für die "Schöpfung" des Geldes zuständig.

Es wird auch darauf eingegangen, dass ein solches Wirtschaftssystem, wie wir es haben über einen längeren Zeitraum (mehrer Jahrzehnte) immer instabil werden muss. Denn ein exponentialer Wachstum in welches uns die Banken Zwingen (Zinssystem) ist nicht möglich. 1 Cent, welcher im Jahre 0 für 5% angelegt worden währe. Hätte im Jahr 2009 einen Wert von 3,70938432 × 10^42 Cent. Dies entspricht einer 3,7 mit 42Nullen.

Also 1.000.000*1.000.000*1.000.000*1.000.000*1.000.000*1.000.000* 1.000.000*3,7 Cent

Somit würde sich unser Wirtschaftssystem, selbst wenn sich alle sozial verhalten würden, immer in Richtung einer Krise bewegen.

Viel Spaß beim schauen.

[video=youtube;U0_Sjn6QKZo]http://www.youtube.com/watch?v=U0_Sjn6QKZo[/video]
 
Ich hab auch ne Playlist, die es vielleicht nicht so wissenschaftlich erklärt.:wakuwaku:
[video=youtube;9BrLrwbkQWQ]http://www.youtube.com/watch?v=9BrLrwbkQWQ&feature=PlayList&p=E257AED3AF9BC7CB&index=0&playnext=1[/video]
 
Zuletzt bearbeitet:

Souji

Desperado
Otaku Veteran
[...]
Somit würde sich unser Wirtschaftssystem, selbst wenn sich alle sozial verhalten würden, immer in Richtung einer Krise bewegen.
[...]
Was den Menschen aber hätte schon viel früher auffallen müssen, denn es kann kein ständiges Wachstum der Wirtschaft bzw. des Geldmarktes geben. Bis zu einem gewissen Punkt kann die Wirtschaft immer wachsen, doch ab diesem Punkt ist ein Einbruch vorprogrammiert und der wirkliche Einbruch der Wirtschaft ist ja noch gar nicht gekommen, der kommt erst noch.
 

digger

Gottheit
Ach der kommt erst noch? Da bin ich aber gespannt was jetzt noch schlechter laufen soll. Einige Firmen gehts jetzt schon wieder erheblich besser, auch solche die nicht direkt vom Staat mit nichtvorhandenem Geld unterstützt wurden.
 

libido1

Novize
Eine möglichkeit ist auch einen Negativen Zins zu erschaffen. D.H. Alle 30 Tage (oder ein andere beliebiger Zeitraum) werden 10Alte Geldeinheiten gegen 9 Neue getauscht. So etwas ähnliches Gab es auch mal in "Worgl". Sucht einfach mal bei Wikipedia nach.

Was auch noch zu sagen ist VWL ist immer nur eine Ansammlung von Meinungen. Ob Pr. Senf recht hat ist noch nicht genug erforscht. auch wenn sich in der Theorie alles richtig anhört. :)
 

Anubis Atum Black

Lord of the Underworld
Otaku Veteran
Ich brauch dazu keine Vorlesung, das liegt doch in der Natur der Sache Je größer ein System wird desto instabiler, wird es weil bei zunehmender Größe immer mehr Faktoren in ein solches System einfließen, die man vielleicht am beste mal als kippunkte, sieht ab ner gewissen menge dieser punkte wäre dann die kritische Masse erreicht, und dann reichen halt in den fall ein paar faule Kredit aus um das ganze System zum einstürzen zu bringen. Und da die erwähnten kippunkte im meinen erklärungsversuch Abhängigkeiten im System sind, z.B. Bank A finanziert Bauvorhaben B und Zulieferer C ist abhängig von Bauvorhaben A und jetzt stelle man sich mal vor Bank A geht pleite dann kippt alles, was da noch dran hang mit ins Verderben also alles durch aus vorher absehbar
 
Gab mal Zeiten, da war Geld nur eine Währung... Dahin sollten wir zurück. Kredite sind schädlich, ruinieren die Ökonomie auf globaler Ebene.

Wohin das gerade in Amerika führt, sieht man hier ganz gut.
[video=youtube;VebOTc-7shU]http://www.youtube.com/watch?v=VebOTc-7shU[/video]
Leider nur in englisch.:kukukuh: Ich hätte es auch lieber auf deutsch, aber niemand hat es bisher synchronisiert. Der Tiefpunkt kommt noch und das Bild, was sich abzeichnet, ist so düster, dass man den Planeten verlassen möchte... Copenhagen Treaty... Mit Carbon Taxes... Kohlendioxidsteuern! Cool! Steuer für's Ausatmen! Kein Witz! Ich hab das Dokument hier vorliegen! Ist im Internet zu finden!
http://unfccc.int/resource/docs/2009/awglca7/eng/inf02.pdf

Die UN will uns wohl komplett verscheißern!:stfu:
 

Souji

Desperado
Otaku Veteran
Ach der kommt erst noch? Da bin ich aber gespannt was jetzt noch schlechter laufen soll. Einige Firmen gehts jetzt schon wieder erheblich besser, auch solche die nicht direkt vom Staat mit nichtvorhandenem Geld unterstützt wurden.
Und nur deswegen soll es nicht weiterkriseln, weil es einigen Firmen besser geht? Die Krise ist doch mitunter durch die ständige Verschuldung verursacht worden. Wie hat man das geregelt? Mit weiteren Schulden. Da muss man kein Genie sein um zu sehen, dass da bald so richtig was in die Hose geht.
 

CopyCatCC

Gläubiger
Ich hab vor kurzem in einem Thread eine sehr Guten Beitrag geshen.
Das solte einige Eurer Fragen beantworten.
Für die es Wirklich Interessiert wie und warum das geld heute so ist (Wert,Währung,Krise)
Die sollten sich den Film ansehen, Ihr werdet es defintiv nicht bereuen.

Fabian - Gib mir die Welt Plus 5%
http://video.google.de/videoplay?docid=-2537804408218048195&ei=3zHwSqeQGIT02gLUu7juBA&q=fabian+gib+mir+die+welt+plus+5+prozent#
 

Zero

Chief 0perating 0fficer
Teammitglied
Admin
nun, dann geb ich auch mal meinen Senf dazu.
Also wie ihr alle wisst, gibts mehrer Wirtschafliche Zyklen.
Die haben alle unterschiedliche Periodendauer.
Im Moment würd ich sagen, fällt alles zusammen in ein Minimum. Aber da wird es auch wieder raus gehen.
(Ich glaub der größte heißt Kondratjew-Zyklus o.so)

Der Auslöser zur Rezession war das Pleite-gehen von Leeman-Brothers.
Und das liegt daran, dass die ganzen Häuser in Amerika auf Pump gekauft wurden.
Und dann sind die Preise gestiegen. Die Besitzer haben sich gedacht: Na wunderbar, dann verkauf ich mein Häuschen wieder und benutzt dieses Geld als Anzahlung für mein größeres Häuschen.
Das geht solange gut, wie irgendwoher Geld kommt.
Nur dann waren die Leute, wegen Entlassung, etc.. nicht mehr in der Lage das Geld zu bezahlen.
Ergo die Bank ging Pleite.
Ergo alle Banken bekommen Angst und geben auch keine Kredidte mehr aus & fordern alte zurück.
Ergo die Leute können das nicht Zahlen und die Bank hat wieder kein Geld
Ergo keiner bekommt Kredidte zum Investieren
Ergo es geht berg ab mit der wirtschaft.

Jetzt wird sehr viel Geld in die Hand genommen um den Abschwung irgendwie entgegen zu wirken...
Und das hat auch kurzfristig geklappt. (e.g. Abfrackprämie).

Und ja, du hast recht. Es geht jetzt langsam wieder bergauf. Das Problem ist im Moment aber das, dass sobald wieder irgend eine Kleinigkeit, die das kleine bischen Vertrauen, was die Banken wieder aufgebaut haben, auftaucht. Fängt das ganze wieder von vorne an...

Naja. ganz so einfach zu sagen: die sind schuld geht hier halt auch nicht so wirklich...


edit:
achso, noch mal was zum Beispiel mit dem Cent.
Das ist zwar richtig. Aber du musst dir überlegen, was geschichtlich so alles passiert ist...
Es gab mehrere Währungsreformen.
spätestens in Währungsreform der Nachkriegszeit wäre plötzlich nix mehr da....
Also auch hier ist das nicht so einfach durchzurechnen....
 

Turma

Ordensbruder
Es ist doch so einfach festzustellen. Das zweite Video erläutert es einigermaßen :

GELD = Umgewandelte Leistung. Sprich anstatt du ein Herde von Kühen zum Autohändler schleifst kannst du eben 10.000 Euro mitnehmen und ein Auto nach Hause bringen.

Geld wird jedoch umgewandelt. Dabei wird Geld zu mehr Geld ohne LEISTUNG zu bringen. Die Frage vom dem Prof. bezüglich dem Kind ( 2. Video ) wird der grundlegende Fehler dargelegt.

Geld wird mehr ohne das Leistung investiert wird. NEIN! Handeln und ein wenig geklicke hier und dort ist nicht so eine Leistung. Es entsteht nichts mit substanz und nichts was eine wirtschaftliche Bedeutung hätte. Im großem und ganzen ist der Fehler solange vorhanden, solange Geldmenge vermehrt werden kann ÜBER einen Zins / ZinsZins und nicht mehr wie eigentlich "primär" üblich über Leistung.

Dann wird das System weiterhin scheitern. Nicht immer aber zyklisch eben. Kleinere Effekte hatte man häufiger. Groß Crash wie 1922 - 23 wird es dan halt wieder zyklisch 2009 - 2011 geben.
 
Zuletzt bearbeitet:

Noxiel

Otaku Elite
Otaku Veteran
edit:
achso, noch mal was zum Beispiel mit dem Cent.
Das ist zwar richtig. Aber du musst dir überlegen, was geschichtlich so alles passiert ist...
Es gab mehrere Währungsreformen.
spätestens in Währungsreform der Nachkriegszeit wäre plötzlich nix mehr da....
Also auch hier ist das nicht so einfach durchzurechnen....
Außerdem fehlt in dieser Rechnung auch die Inflation, und eine Inflation von 0% über 2009 Jahre ist unglaubwürdig, nein unmöglich.

Im Übrigen wurde die letzte große Weltwirtschaftskrise auch nach deren Ausbruch noch von den Staaten angeheizt, da es nur zögerliche Versuche gab Geld in den Markt zu pumpen und jedes Land für sich alleine ohne Weitblick gehandelt hat. Rein theoretisch ist soetwas wie damals und dieses Mal in so einer Form in Zukunft nicht mehr möglich.
 
Zuletzt bearbeitet:

Turma

Ordensbruder
Inflation ist auch nur ein "therotisches" Konstrukt <- im übrigen von dem Wort "Kunst" abgeleitet *zwinkert*

Denke doch mal nach. Die Welt wäre ein Ort von winzig kleinem Ausmaß. Du hast einen Bäcker vor Ort, der bietet jeden Tag sagen wir 130 Brötchen an, weil eben jeden Tag maximal 130 Brötchen geordert werden und minimal 100.

Auf einmal kommt der zweite Bäcker hinzu, es kommen ja irgendwann einmal Kinder hinzu. Und was passiert nun?

Vorher kostet ein Brötchen z. B. 1 Holz und 2 Spähne ( ich nehme explizit so eine Fiktion als Währung )

Auf einmal haben wir zwei Bäcker. Zuerst einmal wird sich ein wenig geeinigt und es werden von jedem Bäcker nur noch 70 Brötchen angeboten. Aber es passt noch. Und dennoch kommt der Faktor hinzu das man ab und an mal mehr verdienen möchte und es wird so werden das die Brötchen "nur" noch 99 Spähne kosten.

Nun sind die Rohstoffe für die Brötchen günstiger geworden? Nein
Sind die Arbeitsaufwendungen geringer geworden? Nein
Sind die Mitarbeiter günstiger geworden? Nein

Das alles hat ja in unserem kleinem Dorf noch keinen Einzug gehalten :)

Mit dem dritten Bäcker wird es irgendwann einmal so werden das z. B. die Brötchen nur noch 20 Spähne kosten. Doch wie lange kann das gut gehen? Nur so lange der Bäcker leben kann.

Das Spielchen kannst du nun weiter drehen und wenden. Doch ist der Brötchen nun mehr oder wenig Wert als vorher?

Eigentlich nicht. Die zu erbringende Leistung ist gleich. Die Bewertung ( WÄHRUNG ) hat die Werte geändert. Nun haben wir eine Waren-Inflation. Mehr Angebot / Gleiche Anzahl oder sogar noch schlimmer weniger Nachfrager = der Wert der Ware sinkt.

Wo ist nun der Fehler? Ist der Fehler das der Bäcker "nur" ein Brötchen backen möchte oder kann, oder ist der Fehler im System? Das mit mehr Anbietern das ganze aus den Fugen gerät.

Was haben wir heute. Du willst einen PC - nix IBM es sind X-beliebig viele Anbieter am Markt.

Du möchtest ein Auto - ein Benz - nein es sind genug andere da.

Diese Konkurenz stellt sich im Gelde dar. Jedoch geht diese Spriale auch in anderer Richtung. Zu lasten von "uns" allen. So ist ein überangebot an Holz und Spähne eben damit zu betiteln das du weniger "reales" Material erwerben kannst für dein Holz und Spähne.

Aber das ist ein winzig kleiner Ausschnitt aus dem System. Doch warum dieser Exkurs???

Es ist in Zukunft mehr möglich - falsch - es ist möglich. Warum ist das so?

Ist es dir wichtig ob dein Unternehmen Thailand einen Arbeitsplatz abbaut oder in Deutschland? Hmm - schön ehrlich sein - Oder ist es dir wichtig das dein Kind mal in DE Arbeiten kann oder es ins Ausland muss, weil hier keine Arbeit mehr ist? Hmm???

Wir könnten das nun ewig fortsetzen aber es lässt sich reduzieren:

Jeder ist sich selbst der nächste.

Dieses System, dieser Eigensinn, wird immer wieder solcherlei System und Katastrophen erzeugen und wird auch in unserer Welt wieder zu sowas führen. Ich weis es viel zu schreiben, leider ist es schwer es in einem Forumposting wiederzugeben. Diese fast 170 Minuten vortrag erfassen auch "nur" einen kleinen Gedankengang von einem riesigen Problem.

Währung ist nicht mehr das was es sein sollte -> Nämlich Tauschmittel <- es wird als Bewertungsmaßstab + Schröpfungssystem genutzt.
 
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