Ich finde Toleranz ist ein einseitiger Prozess und begünstigt nicht den Zusammenhalt einer kulturell heterogenen und sozial ungleichen Gesellschaft und ist nicht der richtige Lösungsansatz um die schwierigen Beziehungen einer solchen bunten Gesellschaft zu überwinden, sondern eher Teil des Problems. Denn Toleranz ist bestenfalls nur die Duldung dessen was den anderen ausmacht oder ihm wichtig ist, eine eher herablassende und abwertende Grundhaltung und ist im schlimmsten Fall nur eine bessere Verkleidung für Desinteresse, Ignoranz oder Gleichgültigkeit. Zumal sich die Toleranz nur die leisten können die besser dran sind. Wie etwa die Mehrheit gegenüber einer Minderheit, denn umgekehrt geht das kaum.
Eine so geführte Unterhaltung im Namen der Toleranz erzeugt ein Ungleichgewicht. Überlegenheit auf der einen Seite und Unterlegenheitsgefühle auf der anderen. Dass diese Art von Toleranz, von der Mehrheit im Alltag jederzeit "aufkündbar" ist sobald irgendwas passiert (z.B. Anschlag, Skandal, etc), schafft nicht selten Hass und Wut in der betroffenen Minderheit. Hass und Wut sollen dann wiederum mit Toleranz besänftigt werden ohne dass ein wirkliches nachdenken über die Situation und Ursache stattfindet. Zudem sind viele tolerante Menschen deutlich Indifferenzierter, sie nehmen die jeweiligen Personen nicht als einzelne aus der Gruppe wahr, sondern tolerieren einfach alles. Wer nicht wahrgenommen wird, ist ein Nichts. Dies ist Identitätszerstörend. Zugleich erzeugt Toleranz auch Opferrollen (vorwiegend bei Minderheiten). Dies kann einerseits dazu führen, dass selbstkritische Haltungen kaum angeregt werden. Andererseits lädt Toleranz auch zur Instrumentalisierung etwa von Fremdenfeindlichkeit durch Minderheiten ein, wenn sich davon eine Verstärkung ihrer eigenen Position versprechen lässt.
Die Alternative wäre Anerkennung. Dieses Konzept hat große Vorteile gegenüber Toleranz. Statt eines einseitigen Prozesses dominiert die Wechselseitigkeit. Anerkennung setzt die Auseinandersetzung mit dem Anderen voraus, also Mehrheit mit Minderheiten und Minderheiten mit der Mehrheit. Wer streitet, kann sich auch mögen lernen, es ist zwar anstrengender und konflikthafter als Toleranz, hat aber auch viele Vorteile, weil man einerseits zur Perspektivenübernahme animiert wird, also: Warum verhält sich der Andere so und wie würde ich mich verhalten? Damit werden die Voraussetzungen für Empathie gelegt. Andererseits führen Auseinandersetzungen dazu, dass man sich seiner eigenen Position bewusst wird - und sie entweder verstärkt oder revidiert. Anerkennung ist also ein interaktiver und vor allem auf Gleichwertigkeit ausgerichteter Prozess. Denn erst wenn Personen sich anerkannt fühlen, erkennen sie auch die Normen wie Gleichheit, Gleichwertigkeit und die Integrität an die uns alle soviel bedeuten. Dagegen ist der Anerkennungszerfall potentiell mit Desintegration und Gewalthaltigkeit verbunden. Das gilt für Angehörige sowohl von Mehrheit als auch von Minderheiten.
Toleranz zielt nur darauf ab den konflikthaften Alltag zu ignorieren, ihn zu unterdrücken und zu verschweigen. Diese Auffassung von Toleranz ist eng verbunden mit der Annahme, dass Konflikte in der Regel destruktiv und somit zu vermeiden seien. Dies ist in einer modernen Gesellschaft eine fatale Position, denn moderne Gesellschaften werden nicht durch einen homogenen Wertekanon zusammengehalten.
Differenzen schön schweigen funktioniert nicht. Anerkennung ist aufgrund der Wechselseitigkeit und der notwendigen Auseinandersetzung folgerichtig positiv mit Konflikt assoziiert. Konflikt wird also eher unter konstruktiver Perspektive betrachtet. Dies gilt allerdings nicht voraussetzungslos, denn es ist gerade im Zusammenhang mit religiösen oder kulturellen Praktiken darauf zu achten, ob es sich um teilbare Konflikte, also des Mehr-oder-Weniger oder um unteilbare Konflikte, also des Entweder-Oder, z.B. im Zusammenhang mit religiösen Konflikten, handelt.
Eine so geführte Unterhaltung im Namen der Toleranz erzeugt ein Ungleichgewicht. Überlegenheit auf der einen Seite und Unterlegenheitsgefühle auf der anderen. Dass diese Art von Toleranz, von der Mehrheit im Alltag jederzeit "aufkündbar" ist sobald irgendwas passiert (z.B. Anschlag, Skandal, etc), schafft nicht selten Hass und Wut in der betroffenen Minderheit. Hass und Wut sollen dann wiederum mit Toleranz besänftigt werden ohne dass ein wirkliches nachdenken über die Situation und Ursache stattfindet. Zudem sind viele tolerante Menschen deutlich Indifferenzierter, sie nehmen die jeweiligen Personen nicht als einzelne aus der Gruppe wahr, sondern tolerieren einfach alles. Wer nicht wahrgenommen wird, ist ein Nichts. Dies ist Identitätszerstörend. Zugleich erzeugt Toleranz auch Opferrollen (vorwiegend bei Minderheiten). Dies kann einerseits dazu führen, dass selbstkritische Haltungen kaum angeregt werden. Andererseits lädt Toleranz auch zur Instrumentalisierung etwa von Fremdenfeindlichkeit durch Minderheiten ein, wenn sich davon eine Verstärkung ihrer eigenen Position versprechen lässt.
Die Alternative wäre Anerkennung. Dieses Konzept hat große Vorteile gegenüber Toleranz. Statt eines einseitigen Prozesses dominiert die Wechselseitigkeit. Anerkennung setzt die Auseinandersetzung mit dem Anderen voraus, also Mehrheit mit Minderheiten und Minderheiten mit der Mehrheit. Wer streitet, kann sich auch mögen lernen, es ist zwar anstrengender und konflikthafter als Toleranz, hat aber auch viele Vorteile, weil man einerseits zur Perspektivenübernahme animiert wird, also: Warum verhält sich der Andere so und wie würde ich mich verhalten? Damit werden die Voraussetzungen für Empathie gelegt. Andererseits führen Auseinandersetzungen dazu, dass man sich seiner eigenen Position bewusst wird - und sie entweder verstärkt oder revidiert. Anerkennung ist also ein interaktiver und vor allem auf Gleichwertigkeit ausgerichteter Prozess. Denn erst wenn Personen sich anerkannt fühlen, erkennen sie auch die Normen wie Gleichheit, Gleichwertigkeit und die Integrität an die uns alle soviel bedeuten. Dagegen ist der Anerkennungszerfall potentiell mit Desintegration und Gewalthaltigkeit verbunden. Das gilt für Angehörige sowohl von Mehrheit als auch von Minderheiten.
Toleranz zielt nur darauf ab den konflikthaften Alltag zu ignorieren, ihn zu unterdrücken und zu verschweigen. Diese Auffassung von Toleranz ist eng verbunden mit der Annahme, dass Konflikte in der Regel destruktiv und somit zu vermeiden seien. Dies ist in einer modernen Gesellschaft eine fatale Position, denn moderne Gesellschaften werden nicht durch einen homogenen Wertekanon zusammengehalten.
Differenzen schön schweigen funktioniert nicht. Anerkennung ist aufgrund der Wechselseitigkeit und der notwendigen Auseinandersetzung folgerichtig positiv mit Konflikt assoziiert. Konflikt wird also eher unter konstruktiver Perspektive betrachtet. Dies gilt allerdings nicht voraussetzungslos, denn es ist gerade im Zusammenhang mit religiösen oder kulturellen Praktiken darauf zu achten, ob es sich um teilbare Konflikte, also des Mehr-oder-Weniger oder um unteilbare Konflikte, also des Entweder-Oder, z.B. im Zusammenhang mit religiösen Konflikten, handelt.