Idiot
Gläubiger
Hi,
Auf heise online ist ein Bericht zu Lesen, nach dem das Hamburger Landgericht ein Urteil gefällt hat, nachdem es "heise online verboten ist, Forenbeiträge zu verbreiten, in denen dazu aufgerufen wird, durch den massenhaften Download eines Programms den Server-Betrieb eines Unternehmens zu stören."
Siehe:
http://www.heise.de/newsticker/meldung/66982
Das Neue und Bemerkenswerte an diesem Urteil ist, dass es dem Verlag praktisch schon in dem Augenblick, in dem der betreffende Forenbeitrag gepostet wurde, eine Mitschuld zuspricht. Bisher konnte man bei Onlineforen davon ausgehen, dass der Forenbetreiber erst dann eine Schuld auf sich nimmt, wenn er selbst nach(!) Kenntnissnahme von eventuell unrechtmäßigen Beiträgen nichts unternimmt.
Sollte dieses Urteil Präzedenzcharakter bekommen und sich diese Art Rechtssprechung in Deutschland durchsetzen, kann dies kaum absehbare Folgen für sämtliche Betreiber von öffentlich zugänglichen Foren oder Gästebüchern haben; auch andere öffentlich zugängliche Formen von Webseiten, die es Usern erlauben, ohne vorherige redaktionelle Prüfung Content online zu stellen, Wikis zum Beispiel, wären betroffen. Die Betreiber solcher Seiten wären damit praktisch gezwungen, entweder Tag und Nacht ihre Seiten nach potentiell unrechtmäßigem Content abzugrasen oder die Funktion ihrer Website in der Form abzuändern, dass neue Beiträge erst nach redaktioneller Prüfung veröffentlicht werden können.
Beides ist bei dem heute üblichen Diskussionsaufkommen selbst in kleineren Foren nicht praktisch durchführbar.
In den letzten zehn Jahren sind in .de immer mehr Onlineforen u.ä. entstanden. Dadurch sind den Menschen ganz neue Formen der zwischenmenschlichen Kommunikation geschaffen worden. Es ist damit jetzt praktisch jedem interessierten Bürger möglich, schnell und unkompliziert auch eine größere Leserschaft an teilweise räumlich weit voneinander entfernt lebenden Menschen zu erreichen. Das Prinzip von Rede- und Meinungsfreiheit wird dadurch mit neuem Leben und neuer Gerechtigkeit erfüllt. Durch diese Art Rechtssprechung ist das aber alles bedroht.
Ich betreibe auch selbst eine Seite mit Forum, in das ich eine ganze Menge Zeit und auch Geld gesteckt habe, und an dem mir entsprechend viel liegt. Ich wüsste nicht, wie ich nachts noch ruhig schlafen können sollte mit dem Wissen, dass ich dafür haftbar gemacht werden kann, wenn irgendjemand ohne mein Wissen in meinem Forum irgendeinen Quatsch postet, durch den sich irgend ein großer Konzern (oder irgendeine andere Interessengruppe) auf den Schlips getreten fühlt.
Ich kann nicht in die Köpfe der Betreiber von WOH gucken, kann mir aber vorstellen, dass diese und viele andere Betreiber von Boards und Foren in .de das ähnlich sehen.
Noch ist das glücklicherweise nicht verbreitete Rechtssprechung sondern "nur" eine einstweilige Verfügung, trotzdem sollte man die Entwicklung hier vielleicht besser mit einem Auge und einem Ohr mitverfolgen...
Auf heise online ist ein Bericht zu Lesen, nach dem das Hamburger Landgericht ein Urteil gefällt hat, nachdem es "heise online verboten ist, Forenbeiträge zu verbreiten, in denen dazu aufgerufen wird, durch den massenhaften Download eines Programms den Server-Betrieb eines Unternehmens zu stören."
Siehe:
http://www.heise.de/newsticker/meldung/66982
Das Neue und Bemerkenswerte an diesem Urteil ist, dass es dem Verlag praktisch schon in dem Augenblick, in dem der betreffende Forenbeitrag gepostet wurde, eine Mitschuld zuspricht. Bisher konnte man bei Onlineforen davon ausgehen, dass der Forenbetreiber erst dann eine Schuld auf sich nimmt, wenn er selbst nach(!) Kenntnissnahme von eventuell unrechtmäßigen Beiträgen nichts unternimmt.
Sollte dieses Urteil Präzedenzcharakter bekommen und sich diese Art Rechtssprechung in Deutschland durchsetzen, kann dies kaum absehbare Folgen für sämtliche Betreiber von öffentlich zugänglichen Foren oder Gästebüchern haben; auch andere öffentlich zugängliche Formen von Webseiten, die es Usern erlauben, ohne vorherige redaktionelle Prüfung Content online zu stellen, Wikis zum Beispiel, wären betroffen. Die Betreiber solcher Seiten wären damit praktisch gezwungen, entweder Tag und Nacht ihre Seiten nach potentiell unrechtmäßigem Content abzugrasen oder die Funktion ihrer Website in der Form abzuändern, dass neue Beiträge erst nach redaktioneller Prüfung veröffentlicht werden können.
Beides ist bei dem heute üblichen Diskussionsaufkommen selbst in kleineren Foren nicht praktisch durchführbar.
In den letzten zehn Jahren sind in .de immer mehr Onlineforen u.ä. entstanden. Dadurch sind den Menschen ganz neue Formen der zwischenmenschlichen Kommunikation geschaffen worden. Es ist damit jetzt praktisch jedem interessierten Bürger möglich, schnell und unkompliziert auch eine größere Leserschaft an teilweise räumlich weit voneinander entfernt lebenden Menschen zu erreichen. Das Prinzip von Rede- und Meinungsfreiheit wird dadurch mit neuem Leben und neuer Gerechtigkeit erfüllt. Durch diese Art Rechtssprechung ist das aber alles bedroht.
Ich betreibe auch selbst eine Seite mit Forum, in das ich eine ganze Menge Zeit und auch Geld gesteckt habe, und an dem mir entsprechend viel liegt. Ich wüsste nicht, wie ich nachts noch ruhig schlafen können sollte mit dem Wissen, dass ich dafür haftbar gemacht werden kann, wenn irgendjemand ohne mein Wissen in meinem Forum irgendeinen Quatsch postet, durch den sich irgend ein großer Konzern (oder irgendeine andere Interessengruppe) auf den Schlips getreten fühlt.
Ich kann nicht in die Köpfe der Betreiber von WOH gucken, kann mir aber vorstellen, dass diese und viele andere Betreiber von Boards und Foren in .de das ähnlich sehen.
Noch ist das glücklicherweise nicht verbreitete Rechtssprechung sondern "nur" eine einstweilige Verfügung, trotzdem sollte man die Entwicklung hier vielleicht besser mit einem Auge und einem Ohr mitverfolgen...