[Biete] Von Haien und Fischen

füchsily

vorsicht bissig
Otaku Veteran
Du denkst, du seist der Mittelpunkt der Welt
dabei bist du nur ein winzig kleiner Fisch
irgendwo im großen weiten Meer
umgeben von Haien die dich jagen
und dir die Beute klaun
die du eh nie geschnappt hättest
und obwohl man dir die Futterpyramide immer wieder erklärt
glaubst du noch immer, dass Plankton Wale fressen kann
und Seesterne zum Himmel steigen
 

Raphael

Schmachtender Nostalgiker, schöne alte Zeit
Otaku Veteran
Sorry wenn ich das so sage, aber was willst du damit andeuten? Ich habs nicht verstanden.
 

füchsily

vorsicht bissig
Otaku Veteran
Du denkst, du seist der Mittelpunkt der Welt
jemand hält sich für besonders wichtig
dabei bist du nur ein winzig kleiner Fisch irgendwo im großen weiten Meer
was er aber eigentlich nicht ist
umgeben von Haien die dich jagen
und dir die Beute klaun
und am eigenen Versagen sind natürlich immer nur andere Schuld (ich dachte beim Schreiben erst explizit an Partnersuche, es trifft aber auch auf andere Lebenssituationen zu)
die du eh nie geschnappt hättest
obwohl sich auch ohne das Zwischenfunken anderer kein Erfolg eingestellt hätte
und obwohl man dir die Futterpyramide immer wieder erklärt
glaubst du noch immer, dass Plankton Wale fressen kann
und Seesterne zum Himmel steigen
und auch wenn andere versuchen die Person in die Realität zurückzuholen und dazu mahnen realistischere Ziele abzustecken, bleibt die Person mit dem Kopf in den Wolken und versucht das Unmögliche zu erreichen (soll nicht heißen, dass man nicht auch mal träumen darf oder nicht nach Größerem streben soll)

Es geht halt prinzipiell um Übermut, Selbstüberschätzung, verzerrte Selbstwahrnehmung.
 

Akira Akarui

Super-Moderator
Teammitglied
SMods
Mal ungeachtet von dem, was du als Erklärung geschrieben hast, füchsily, wollte ich hier kurz festhalten, wie das Gedicht bei mir angekommen ist ...

Für mich ist das Gedicht eine Mischung aus eher Depressivem und sehr Optimistischem.

Die ersten sechs Zeilen hinterlassen bei mir den Eindruck einer Art "es hat doch alles keinen Sinn"-Einstellung und wirken negativ.

Die letzten drei Zeilen hingegen finde ich wunderbar, die könnte ich mir durchaus als Signatur vorstellen :)

Und ich mag diese Person, die so denkt und sich trotz allem Negativem auf der Welt diese Einstellung behalten hat. Denn es braucht solche Menschen, solche, die nicht den Kopf in den Sand stecken, solche, die glauben, dass Plankton Wale fressen kann und Seesterne zum Himmel steigen.

Es sind da also zwei Personen: Die eher negativ eingestellte und der unverbesserliche Optimist ...

Und für mich handelt das Gedicht jetzt nicht von Übermut, Selbstüberschätzung und verzerrter Selbstwahrnehmung, da das viel zu negative Begriffe sind, sondern von einem unerschütterlichen Optimismus, den wir uns alle irgendwo bewahren sollten, auch wenn es schwer fällt.


Eieiei, die letzten drei Zeilen lassen mir keine Ruhe ... dürfte ich die vielleicht wirklich als Signatur verarbeiten (falls ich mich je dazu entscheide, eine Signatur zu verwenden)? :)
 

füchsily

vorsicht bissig
Otaku Veteran
Eieiei, die letzten drei Zeilen lassen mir keine Ruhe ... dürfte ich die vielleicht wirklich als Signatur verarbeiten (falls ich mich je dazu entscheide, eine Signatur zu verwenden)? :)
Klar, mach ruhig.

Schön, dass es dir gefällt. Du hast natürlich recht, dass es solch optimistischen Personen braucht. Nervig wird es nur, wenn jemand sich immer selbst überschätzt und dann anderen die Schuld gibt anstatt einfach zu sagen "nen Versuch war's wert." Man muss sich selbst halt irgendwie bewusst sein, dass man nach den Sternen greift (und eben nicht sabotiert wird). Oder wie Hayley Williams (Paramore) singt: "Keep your feet on the ground when your head's in the clouds"
(ich bin eher der nüchterne Realist)
 

Anusha

Verschollen im Void
Otaku Veteran
Mhm.. Ich denke das dieses Gedicht, jemanden widerspiegelt, der mit sich selbst unzufrieden ist. Akira hat durchaus Recht mit seiner art der Interpretation, aber auch deine füchsily ist nicht verkehrt. Das Gedicht könnte man eben so als Selbstkritik werten, fragen die man sich selbst stellt, wenn man unzufrieden mit der Gesamtsituation ist usw.
Sturheit, zeichnet die letzten 3 Zeilen aus. Im Innersten weiß er das es so ist, aber er kann/will es nicht akzeptieren.
Desweiteren find ich die Passage die du eh nie geschnappt hättest sehr zutreffend. Einfach weil dieser Jemand denkt das ihm alles zugeflogen kommt, und er rein gar nichts dafür tuen muss.

Für mich ist dieses Gedicht, eine Abrechnung, mit dem schlechten Charakter den man selber hat.
 
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