[Hinweis] Wanderer dürfen jetzt für Fuji-Besteigung löhnen

yurai-yukimura

Tiger liebender Erdbeer Junkie
Teammitglied
Mod

Tokio – Der Berg Fuji ist das Wahrzeichen Japans und gehört seit kurzem auch zum Weltkulturerbe. Seine Besteigung war schon immer ein Massenerlebnis. Im kurzen Sommerfenster, wenn der Gipfel offiziell freigegeben ist, stehen die Wanderer im Morgengrauen Schlange, um den Sonnenaufgang auf dem Heiligtum zu erleben. Auch an den wenigen Toiletten herrscht großer Andrang. Jetzt reagieren die an den Fuji grenzenden Präfekturen – die Fuji-Kletterei ist nicht mehr gratis.

Freiwillige Zahlung
Ab diesem Sommer sollen die Fuji-Besteiger auf “freiwilliger” Basis 1.000 Yen (7 Euro) pro Person bezahlen, haben die Präfekturen Yamanashi und Shizuoka beschlossen. Die Einnahmen sollen für den Umweltschutz und Sicherheitsmaßnahmen entlang der Wegstrecken ausgegeben werden. Die Toiletten und die Erste-Hilfe-Stationen werden als erstes saniert.

Die Gebühr wird an den Einstiegen zu den vier Wanderwegen auf den Gipfel erhoben. Das gilt ab der fünften Station. Falls nicht genug Bergsteiger bezahlen, überlegen die Behörden eine Zwangsgebühr einzuführen. Voraussichtlich wird auch die Möglichkeit einer Vorabbezahlung online oder in Mini-Supermärkten eingeführt.

Abfall in Mengen
Bereits im vergangenen Sommer hatten die zwei Präfekturen über einen Zeitraum von zehn Tagen eine freiwillige Gebühr erhoben. Immerhin 34.000 Bergsteiger bezahlten. Das entspricht einer Quote von etwa der Hälfte. In den zwei Monaten Juli und August wollten zuletzt insgesamt 370.000 Menschen auf den Gipfel. Das waren etwa 6.000 täglich und damit über ein Fünftel mehr als im Vorjahr.

Fast zwei Millionen PET-Flaschen fallen jährlich entlang der vier Pfade auf den mit 3.776 Meter höchsten Berg und Vulkan Japans an, der zum letzten Mal vor über 300 Jahren ausgebrochen ist. Die Unesco erklärte den Fuji im Juni 2013 zum “Objekt der Verehrung, Quelle der Kunst”. Tatsächlich hat der Berg viele Künstler inspiriert. Am bekanntesten ist die Farbholzschnitt Serie “36 Ansichten des Berg Fuji” von Katsushika Hokusai (s. Photo oben).


Quelle: japanmarkt
 

hakuryu

blauer Drache
Otaku Veteran
also wenn ich es mal nach japan schaffe das zahle ich auch gern die 1.000 yen. wer will nicht vernünftige klos und eine gute medizinische versorgung haben?
und der abfall muß ja auch beseitigt werden. leider nehmen die wenigsten ihren abfall wieder mit nach hause. was sehr schade ist.
 

Barlon Weißfuchs

Schaf im Wolfspelz
sone art maut für fußgänger bzw wanderer?^^ kann zwar verstehen, wenn die wege usw auf dauer auch geld kosten und man dieses wieder durch die nutzer reinholen will. aber jetzt für häufig genutzte wege geld verlangen zu wollen, ich weiß nicht... kosten nicht die ampeln in der innenstadt auch geld? sagne wir 5 cent zum überqueren einer ampel als zuschuss für die sicherheit wäre doch auch mal ne idee...

ganz nebenbei: 7 euro um den weg zu benutzen?
"In den zwei Monaten Juli und August wollten zuletzt insgesamt 370.000 Menschen auf den Gipfel."
das wären knapp 2.7 mio euro (wenn alle von denen 7 euro zahlen würden bzw müssten). ob so viel geld für die instandhaltung und für die müllentsorgung benötigt wird, ka... ich kann mir gut vorstellen, dass die präfekturen so nen wenig ihre finanzlöcher stopfen wollen
 

BXLeMans

Exarch
Wenn man mal überlegt, was die Instandhaltung und die Müllbeseitigung kostet, ist das akzeptabel.
Allein die Kontrolle und Instandhaltung der Infrastruktur gerade auf den Bergwegen kostet ein Vermögen, dazu kommen die Leistungen drumrum.
Sanitäre Anlagen - sowas kennt man hier selbst an bekannten Bergen nur vom Hörensagen, wenns die privaten Raststättenbetreiber nicht sicherstellen.
Erste-Hilfe-Stationen - sowas hab ich hier noch nie gesehen an Wanderwegen...Wenn der eine Heli, der hier für riesige Gebiete zuständig ist, unterwegs ist, hat man ganz schnell ein kleines Problem. Dafür fehlt nämlich auch hierzulande massiv das Geld, da die Bergrettung auf Spenden angewiesen ist und eben diese Spenden fehlen.
Dann die Leute, die da im Gelände rumsteigen dürfen, um den Touris ihren Müll wegzuräumen. Machen die das aus guter Lust und Laune?
Da sind schnell ein paar Millionen weg, wenn man sich mal die Größe des Areals zu Gemüte führt.

Möchtest Du einen Bergpfad raufsteigen, der abrutschen könnte? Steigst in ein Loch und beschimpfst die Präfektur, daß der Weg nicht gesichert ist, statt einen kleinen Teil für eben diese Sicherung mitzutragen.

Das ist der typisch deutsche Weg. Fordern, was das Zeug hergibt, aber nichts dafür leisten wollen.
 
Zuletzt bearbeitet:

LeonAdamo

Gläubiger
Da gebe ich meinen Vorredner recht. Wobei das ist einfach nur der deutsche Weg ist, sondern auch allgemein der Mensch so tickt.
 
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