Die Vorstände von Nissan verdienen vier Mal so viel wie die Top-Manager vom viel größeren Konkurrenten Toyota. Bei der Investmentbank Nomura genehmigten sich die Vorstände eine Verdreifachung der Gehälter. 2010 müssen die Firmen zudem erstmals die kompletten Gehaltspakete ihrer Executives mit einem Jahreseinkommen von über 100 Millionen Yen (910.000 Euro) offenlegen.
Die 12 Vorstandsmitglieder von Nissan kassierten im abgelaufenen Geschäftsjahr (bis 31. März) zusammen 1,69 Milliarden Yen, also jeder im Schnitt 141 Millionen Yen (1,3 Millionen Euro). Das ist vier Mal mehr als die 38 Vorstandsmitglieder von Toyota, die im Schnitt nur 37,5 Millionen Yen (340.000 Euro) erhielten.
Die Toyota-Chefs erhielten damit 11 Prozent weniger als im Vorjahr – sie hatten freiwillig auf einen Teil ihrer Bezüge verzichtet. Diese Praxis wollen sie im laufenden Geschäftsjahr beibehalten. Das gilt auch für Akio Toyoda, der mehr als primus inter pares im Vorstand gilt und daher nicht so viel mehr verdienen wird wie dies bei Ghosn und seinen Nissan-Vorstandskollegen der Fall ist.
Die 21 Vorstände von Honda nahmen 48,3 Millionen Yen (440.000 Euro) mit nach Hause. Dabei verdiente Nissan 2009/10 netto nur 42,4 Milliarden Yen, während Toyota 209,5 Milliarden Yen und Honda 268,4 Milliarden Yen an Nettoertrag erzielten.
Eine Erklärung für die hohen Gehälter bei Nissan ist, dass CEO und Präsident Carlos Ghosn überdurchschnittliches Jahressalär die Gehälter der übrigen Manager verzerrt. Außerdem könnte der Renault-Einfluss die Nissan-Entlohnung an das höhere Gehaltsniveau von Vorständen im Westen angepasst haben.
Japans größtes Brokerhaus Nomura hat im letzten Geschäftsjahr für seine zehn höchsten Executive Manager, darunter Präsident und Chief Executive Officer Kenichi Watanabe, im Schnitt 145 Millionen Yen (1,3 Millionen Euro) Gehalt bezahlt.
Im Vorjahr, als das Asien-, Europa- und Nahostgeschäfts von Lehmann Brothers übernommen und ein Verlust von 708,2 Milliarden Yen (6,3 Milliarden Euro) anfiel, wurden für 20 Top-Manager durchschnittlich mit 41,5 Millionen Yen über drei Mal weniger bezahlt. 10 dieser Posten fielen seitdem weg.
Die Transparenz wächst: Die japanische Finanzaufsicht hat die börsennotierten Firmen dazu gezwungen, in diesem Jahr erstmals die Einkommen aller Manager mit mehr als 100 Millionen Yen Jahreseinkommen dem Finanzministerium mitzuteilen, darunter auch ihre Aktienoptionen, ihre Boni und ihre Pensionszahlungen.
Diese Offenlegung dürfte den Wandel von einer altersbezogenen Entlohnung hin zu einer leistungsabhängigen Bezahlung forcieren, denn die Aktionäre können nun das Gehalt in ein direktes Verhältnis zu den Geschäftsergebnissen setzen.
Die Gehälter von Nissans Carlos Ghosn und von Sonys Howard Stringer werden derzeit auf mehrere hundert Millionen Yen (mehrere Millionen Euro) geschätzt.
Mehr unter: http://www.bloomberg.com/apps/news?pid=20601101&sid=axxJ1l_EF.k0
Na sowas sone Offenlegung des Einkommens sollte man mal in Deutschland machen.
Denn dann würde garantiert bei den Politikern und Top-Managern mal was gekürzt und gestrichen werden. Bei denen sollte man mal anfangen zu sparen. Das unsere lieben Politiker ständig ihre "Diäten" erhöhen ist sowieso ne ganz schön große Frechheit.