Wenn man an Japan denkt, denkt man neben Anime und Manga auch immer an Samurai und ihre Katana.
Die markanten Schwerter, die zu den besten der Welt gehören.
Katana üben seit jeher eine Faszination aus und auch in Japan wächst das Interesse an den Schwertern wieder.
Ausstellungen in Museen erfreuen sich großer Beliebtheit.
Doch auch wenn die Popularität steigt, das Handwerk hinter den Katana ist vom Aussterben bedroht.
Zählte die japanische Vereinigung der Schwertschmiede 1989 noch 300 registrierte Schwertschmiede,
hat sich, nicht 20 Jahre später, die Zahl mittlerweile fast halbiert.
Nur noch 188 registrierte Schwertschmieden arbeiten in Japan und es werden immer weniger,
denn für Nachwuchs ist es schwer, ein Schwertschmied zu werden.
Einfach drauf los schmieden geht natürlich nicht und wer Japan kennt der weiß, dass gerade im traditionellen Handwerk eine lange Lehrzeit vorausgesetzt wird.
Wer Schwertschmied werden möchte, muss zuerst 5 Jahre bei einem Schmied in die Lehre gehen.
Das Problem dabei, diese Lehrjahre sind unbezahlt. „Entweder lebt an von seinem Ersparten oder hofft darauf, dass die Eltern die Ausbildung bezahlen.
Das wiederum ist schwierig, da Eltern in Japan oft nicht bereits sind, nach der Kindererziehung noch einmal fünf Jahre für den Nachwuchs aufzukommen.“, so Tetsuya Tsubouchi, einer der Vorstände der Vereinigung der Schwertschmiede.
Zusätzlich erwartet den Lehrling eine staatliche Abschlussprüfung, die aber nur einmal im Jahr stattfindet.
Besteht man diese Prüfung nicht, muss man ein Jahr warten.
Das wiederum ist schwierig, wenn man sein letztes Gehalt vor mehr als fünf Jahren bekommen hat.
Und zum Schluss braucht man eine Schmiede, die laut Tetsuya Tsubouchi gerne bis zu 10 Millionen Yen (ca. 76.451 Euro) kosten kann.
All das führt dazu, dass die Ausbildung zum Schwertschmied immer uninteressanter für die Jugend in Japan wird. Gerade wo eine stabile finanzielle Situation sehr wichtig für die Menschen ist.
Ein weiteres Problem, dass man natürlich auch Kunden braucht.
Sammler von Antiquitäten finden einen großen Markt, allerdings bedeutet dies für den Schmied wenig Arbeit.
Zwar steigt das Interesse an neu produzierten Katana, gerade durch Anime, Videogames und auch durch Cosplayer, aber sie ist noch nicht so groß, dass viele davon Leben könnten.
Allerdings sieht Tsubouchi ein großes Potential in rekijo (Frauen, die ein Interesse an der Geschichte der Samurai haben).
Waren es in der Vergangenheit eher ältere Männer, die ein Katana gekauft haben, ändert sich das Kaufverhalten langsam.
Allerdings kostet ein Stück traditionelle japanische Handwerkskunst viel Geld.
Quelle: J-News