[Diskussion] Whats Up Bitches?

TheDarkness2

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Ja ich weiß, ein Epic Rap Battles of History Zitat? Ernsthaft jetzt? Hat der alte Mann seinen Verstand endgültig verloren? Schon möglich, wer weiß das schon. Werde ja bald wieder ein Jahr älter und irgendwann schleicht sich wohl so etwas wie Altersstarrsinn ein. Ist das überhaupt richtig geschrieben? Denke nicht, aber da spuck ich drauf. Ich verlier mich gerade irgendwie in irgendwelchen Merkwürdigkeiten die keinen Sinn ergeben, nicht wahr?

Ich habe schon einige Zeit jetzt keine Reviews mehr verfasst, na ja bis auf Leatherface, El Bar und Godzilla Monster Planet. Im Grunde war ich verschollen, hab einige Ideen aufgearbeitet und wollte auch eine Art Remake gegen Original aus der Taufe heben. Tanz der Teufel vs Evil Dead hatte ich schon fast fertig, mit all den kleinen Details die ihr an mir liebt und doch so hasst. Zumindest manchmal, weil ich dann einfach klinge wie ein verdammter Klugscheißer der schon zuviel gesehen und sich zuviel mit dem Thema Filme beschäftigt hat.

Ich hatte letztens ein merkwürdiges Erlebnis. Ich sah einen Film und war überrascht wie sehr sich dieser mit dem Rest der Filme im Kino deckt. Es scheint ein Schablonen Kino zu existieren, Filme funktionieren immer nach einem Muster. Haupt- und Mittelteil gefolgt von dem Ende. Das Gute gegen das Böse. Die Macht zu glauben, die Macht das Träume wahr werden können und das es mehr gibt als nur Schwarz / Weiß. Kino soll uns helfen zu entfliehen, den tristen Alltag (Der Momentan immer düsterer wird) zu vergessen und wenigstens für kurze Zeit alles zu vergessen. Wir wollen glauben das der Held gewinnt, das es irgendwo eine höhere Gerechtigkeit gibt für das was wir hier erdulden. Das momentane Kino hat davon gar nichts mehr, selbst die Independent Filme fallen in Schablonen ab und ich hab keine Ahnung warum das so ist.

Wo ist die Zeit geblieben in denen das Kino mutig war? Die Horror Film Revolution in den 70ern, wo die Grenzen dessen gesprengt wurden was man als ethisch, moralisch und gesellschaftlich richtig angesehen hat. Das Spiegeln von realen Situationen Ende der 40er / Anfang der 50er als die Angst vor der Bombe allgegenwärtig war. Die Fantasie die aufkam und die Universal half ungeahnte Höhen zu erreichen, die dann von Hammer in eine Kunstform erhoben wurde. Die Macht der Bilder eines letzten Kaisers und die beeindruckende Macht des Wagenrennens im Ben Hur Remake, nicht von dem 3. Remake das irgendwann die letzten Jahre kam. Die Magie von Disney, dieser Zauber der uns als Kinder abholte und in entfernte Welten mitnahm. Dieser Zauber der auch dann noch funktionierte wenn man Erwachsen wurde und die kritischen Komponenten verstehen konnte. Wann genau wurde das alles unwichtig und irrelevant? Wann haben wir verlernt zu träumen?

Hat Hollywood bei all den $ Noten vergessen was es einst ausmachte? Oder ist das Publikum mittlerweile zu abgestumpft? Das Kino von früher würde heute nicht mehr funktionieren, diesen Verdacht hatte ich vor 8 Jahren schon einmal und im Laufe der letzten 3 Jahre hat sich dieser verhärtet. Und es ist eine Mischung aus Beidem. Wenn etwas funktioniert für Hollywood wird es zu tote geritten. Und das Publikum akzeptiert nur noch das was es kennt, Risiken und Unbekanntes wird augeklammert und ignoriert. Mutige Filme wie Mother! mit Jennifer Lawrence gehen unter, werden abgestraft weil sie nicht dem entsprechen was das Publikum will. Es will nicht mehr abschalten, nicht mehr nachdenken oder überdenken. Es will nicht mehr einen Spiegel vorgehalten bekommen und reflektieren. Es will einfach nur da sitzen und vergessen sobald der Abspann rollt. Im Grunde hat das Kino damit sein Existenz Recht verwirkt.

Die Realität ist mittlerweile schlimmer, grausamer und schneller als alles was das Kino sich ausdenken kann. Rechtsextremismus ist auf dem Vormarsch, gierige Politiker nutzen das Volk als Nutzvieh, Konzerne profitieren vom Krieg und Elend in dieser Welt. Alles fährt zur Hölle. Und der Mensch? Jeder Mensch an sich hat sich selbst zum Mittelpunkt des Kosmos erklärt. Durch geschickte mediale Manipulation und die Anonymität des Internets ist jeder zu seinem eigenen Gott geworden. Meinungen existieren nicht mehr, es existieren nur noch Ideologien. Und derjenige der die meiste Gewalt anwendet, der die meisten Leichen hinterlässt und am rücksichtslosesten seine Macht festigt hat Recht. Und andere folgen blind, weil sie unten gehalten werden, weil ihnen Strafen drohen und Verfolgung wenn sie vom Kurs abweichen. Es funktioniert in der Politik, es funktioniert im richtigen Leben. Individualität wurde unser schlimmster Feind, ich fühle mich alt und verbraucht wenn ich das Elend jeden Tag sehe und die Kälte spüre die von jedem einzelnen Menschen ausgeht.

Das Kino spiegelte immer die Gesellschaft wieder. Der Vietnam Krieg schlug sich im Horrorfilm nieder, die Angst vor der Atom Bombe beflügelte das Science Fiction Genre und der Glaube an Märchen beflügelte nicht nur das Fantasy Genre sondern auch das Animations Kino. Moralische Komponenten, ethnische Konflikte, die Schrecken des Krieges. Kein Film, bis auf die ab 2010 aufwärts, hat darauf verzichtet. Es gab immer moralische Kompasse, einen Anker. Ohne diesen waren Filme einfach nicht vorstellbar. Mittlerweile hat sich das Gesamtpaket geändert. Ich verstehe es nicht, muss ich vielleicht auch nicht da ich bereits zuviel gesehen habe. Alles unterliegt einem Wandel, das ist der Lauf der Dinge. Die klassischen Monstren von Universal mussten den Kreaturen die durch wissenschaftlichen Wahnsinn geboren wurden weichen ehe die Bestien aus dem Mittelpunkt der Gesellschaft kamen. Spielberg ist ein Meister seines Faches, sein Beitrag zur Filmgeschichte erreichte mit Schindlers Liste einen ungeahnten Höhepunkt und nicht umsonst ist Spielberg einer der mächtigsten Medien Mongule Hollywoods. Doch er ist von Michael Bay entthront wurden, dessen Filme bei weitem keinen so hohen Anspruch haben aber das hundertfache eingespielt haben. Und selbst Spielberg geht mit der Zeit, auch wenn er die kritischen Komponenten drin behält wenn man zwischen den Zeilen liest und genau hinsieht. Aber er lässt sie unterschwellig auftreten, unter dem Radar weil er weiß das wenn er sein Publikum damit konfrontieren würde dieses in Scharen das Kino verlassen würde.

Hinzu kommt das man nicht unbegrenzt Ideen rausholen kann. Irgendwann ist aus jedem Stoff alles erzählt und man kann nur noch Variationen bringen. Original Filme sucht man vergebens oder man kann sie an einer Hand abzählen. Und wie Star Wars 8 zeigte, kann man durch den Disrespekt an Figuren und indem man den ursprünglichen Stoff nicht würdigt ebenfalls eine Menge zerstören. Doch die Generation für die das wichtig ist, stirbt langsam aber sicher aus. Selbst ich merke wie langsam mein Interesse am Film allgemein schwindet. Es ist als wäre alles schon da gewesen und das Hollywood sowie Publikum keinen Wert mehr auf irgendwas legen.

Aber vielleicht bin ich einfach nur alt, verbraucht und habe alles gesehen. Wer weiß das schon.
 
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