Hier über die Kultur Japans.
Die Wurzeln der japanischen Kultur zeigen Ähnlichkeiten sowohl zu ozeanischen Stämmen als wie auch zu altaischen Stämmen. Wahrscheinlich ist das Japan aus beiden Richtungen besiedelt wurde und dabei eine Vermischung stattfand. Zeugnisse aus dieser ersten Kultur sind Bandkeramiken, daher auch die Bezeichnung Jomon- Kultur.
Jomon- Kultur (ca.10.000- 300 v.Chr.) Jomon(Schnurmuster)
Durch Fundstücke aus Keramik gab man dieser Epoche diesen Namen. Die Besonderheit dieser Keramik besteht in ihrer besonders kunstvollen Gestaltung. Mit unterschiedlch dicken Schnüren wurden Rillen in den roten Ton gepresst, so dass bestimmte Muster entstanden. Typisch hierfür waren flammenartige Spiralmuster.
Aus dieser Zeit sind auch sogenannte Statuen aus Terrakotta die "Dogu" bekannt. Ihre Bedeutung ist bis heute unbekannt.
In der zweiten Phase der Yayoi-Kultur, sind erste Landwirtschaftstechniken (Trockenbau) nachgewiesen.
Yayoi- Kultur (ca.300 v.Chr.- 3 Jhd. n. Chr.)
Die Yayoi- Kultur bezeichnet eine japanische Kulturepoche die ihren Namen von der ersten Fundstelle einer neuen Keramikart, die in einem Vorort von Tokion gefunden wurde verdankte. Diese Keramik unterschied sich in Form und Gestaltung sehr von der der Jomon- Zeit. Sie war schlichter und härter.
Neben der Keramik wurde das erste Mal Nassreis angebaut und Metallwaren eingeführt. In dieser Zeit wird Japan auch erstmals in chinesischen Quellen genannt.
Auch in der Gesellschaft vollzog sich ein Wandel. Anhand der chinesischen Dokumente lässt sich hierarchische Gesellschaftsstruktur nachweisen:
Uji (Klan oder Sippe)
Die Ujis waren die Machtvollsten. Sie bestanden aus großen Familienverbänden und herrschten über eine Region. Der uji no kami war der Sippenälteste und wurde als Abkömmling der Uji Gottheit (ujigami) verehrt. Somit besaß er eine patriarchale Stellung und war oberster Priester bei Zeremonien. Die Uji trugen zudem auch Familiennamen.
Be
Die Be bildeten die Arbeiterklasse, die sich auch in Gemeinschaften zusammenschlossen. Sie waren prinzipiell frei, standen jedoch im Dienste der Uji.
Yakko
Die Yakko war die Sklavenklasse. Sie gehörten den Uji und machten ca. 5 % der damaligen Gesamtbevölkerung Japans aus.
Mit der Zeit verschmolzen immer mehr Familien zu großen Klans zusammen. Insbesondere die Yamato- Familie übte große Macht aus. Sie schuf eine politische Einheit und führte die ersten Kriege mit anderen Ländern.
In der Kofun- Periode brachten koreanische Einwanderer eine Vielzahl von Neuerungen nach Japan, neben dem Reisanbau auch neue Techniken des Hausbaus und der Keramik, Bronzeschmiedekunst und den Bau von Hügelgräbern (Kofun).
Kofun- Periode ( ca. 250- 538 n.Chr.)
Den Namen erhielt die Periode von den schlüssellochförmigen Grabbauten der Herrscher.
In dieser Zeit gab es einen intensiven Austausch mit China. Sowohl die chinesische Schrift als auch religiöse Ideen (Buddhismus, Taoismus, Konfuzianismus) fanden allmählich ihren Weg nach Japan. Die größte Macht lag in den Händen der Familie Soga, die den Buddhismus förderten (Kaiser waren teilweise nur repräsentativ da). Nicht nur der Buddhismus sonder auch die Zentralisierung des Staates nach chinesischem Muster wird von Soga angestrebt. Es wird der chinesische Kalender eingeführt. Im 7.Jhd. wird die Herrschaft von rivalisierenden Familien brutal beendet (durch eines Staatsstreiches der Familie Fujiwara).
In der Heian- Zeit entwickelte der Hofadel aus dem chinesischen Erbe eine eigenständige Dichtkunst und Literatur.
Heian- Zeit (ca. 794- 1192 n. Chr.)
Der Grundstein der goldenen Heian-Zeit wurde im Jahre 794 gelegt, indem der Kaiserhof nach Heiankyo, dem heutigen Kyoto, verlegt wurde. Die Heian-Zeit gilt als die klassische Periode der japanischen Literatur, die besonders von Hofdamen gepflegt wurde. Da man nur etwas in chinesischer Schrift etwas verfassen konnte, und das erlernen derselben als für Frauen als unziemlich hielt, entwickelte man eine neue Silbenschrift die man onna-de (Frauenhand) nannte und später als Hiragana kanonifiziert wurde.
In den darauffolgenden Epochen wurde das Land immer wieder von Bürgerkriegen verwüstet, wodurch der Schwertadel, die Bushi, später als Samurai bezeichnet, zur wichtigsten Schicht aufstieg. Neben der Kriegskunst und der Schwertschmiedekunst bildete sich auch eine neue Form des Buddhismus, der Zen heraus, der den Kriegern zusprach.
Erst in der Edo- Zeit unter den Tokugawa kam das Land wieder zur Ruhe. Die Samurai wurden zu einer Beamtenschicht, die ihre Kriegertugenden in den Kampfkünsten (bujutsu) bewahrte. Durch Frieden und wirtschaftlichen Aufschwung kam in dieser Zeit auch die vierte Schicht, die Händler, zu Reichtum. Da ihnen der soziale Aufstieg verwehrt war, suchten die Händler in der Kunst einen Weg, die Samurai zu übertrumpfen. Sie förderten Teehäuser, in denen die Geishas die Teezeremonie, Blumensteckkunst, Musik und Tanz praktizierten. Sie förderten auch das Kabuki- Theater. In den Städten bildeten sich besondere Vergnügungsbezirke
Edo- Periode (ca. 1603- 1868 n. Chr.)
Diese Periode ist nach der damaligen Hauptstadt Edo (Tokyo) benannt.
Shogun Tokugawa Ieyasu verlegte die neue Hauptstadt weit weg vom Kaiserhof in Kyoto um den politischen Einfluss des japanischen Kaisers auf ein Minimum zu reduzieren. Er errichtete den Sitz seiner Regierung, des Bakufu (Shogun= war ein japanischer Militärstitel für Anführer aus der Kriegerkaste der Samurai) in dem damals unbedeutenden Fischereihafen.
Eine dritte Blütezeit der Kultur erlebt Japan jetzt in der Nachkriegszeit, in der Japan eine lebhafte Popkultur hervorgebracht hat, die westliche Einflüsse und japanische Tradition verbindet.