[Sammelthread] Witcher School - Ein Rollenspiel in einer anderen Welt

Mezelmoerder3D

Diplompsychopath mit *
VIP
Hallöchen liebe Freunde von abenteuerlichen Abenteuern,

ich hatte Mitte September ein etwas anderes Erlebnis gehabt und würde euch gerne davon berichten (bin nun endlich dazu gekommen, alles nieder zu schreiben). Ich war in Polen und habe an einem LARP teilgenommen. Für diejenigen die es nicht wissen: LARP steht für Live Action Role Play, also ein Rollenspiel im realem Leben. Das Szenario, in dem das Ganze spielte, war die Welt aus dem Spiel "The Witcher" und zwar gut 200 Jahre vor der Story der Spiele, als die Hexer am mächtigsten waren.

Ich möchte mich für die teilweise sehr aufgelistete Schreibweise entschuldigen, aber es ging nicht anders aufzuschreiben :D. Und wer noch Rechtschreibfehler findet... darf sie gern behalten :P

Doch bevor ich anfange:


!!!ACHTUNG, SPOILERWARNUNG!!!

Ich werde (mehr oder weniger) detailliert über das Geschehene berichten und somit den Plot dieses LARP verraten. Wer ihn für sich selbst ohne Vorkenntnisse erleben möchte, sollte dies nicht lesen!

Vorbereitung
So, nun aber weiter. Ich möchte euch nun gern erzählen, was in diesen 2 1/2 Tagen passiert ist. Doch fangen wir mit dem einfachsten an, mit meinem Part in dieser Welt:

Ich war Per Kevan of Tretogor. Ein ehemaliger Diener im königlichen Palast von Redania. Ich hörte, wie man die Prinzessin Liva zu den Hexern nach Kaer Tiele bringen sollte um sie zu ermodern, da sie den Magnaten in Tretogor (auf deutsch Dreiberg) ein Dorn im Auge war. Der König jedoch wollte seine Tochter lebend und so beschloss ich zu der Hexer-Schule aufzubrechen um vor der Delegation dort zu sein.
Mein Grund war ganz einfach: Es war das Richtige. Ich sah durch einen geheimen Gang wie dieses zierliche Mädchen von Männern zu Boden gedrückt wurde, Schmerzen erlitt und weinte. Sie galt als verflucht, aber das konnte man bei ihrem Anblick kaum glauben.

Im Vorgeplänkel zu dem Spiel gab es die Ausgabe der Klamotten und die Sicherheitseinweisungen im Schloss Grodziec in Polen. Als oberste Regel galt immer "Sei kein Arschloch!". Wir alle wollten zusammen spielen und sollten den anderen Spielern daher auch nicht den Spaß verderben. Man sollte darauf achten, dass man natürlich auch beim benutzen der Zeichen nur ein Lehrling war. Dem entsprechend wär es eine idiotische Idee einen Meister anzugreifen, da dieser einen einfach platt machen würde. Auch kann man natürlich nur auf das reagieren, was man bemerkt. Wenn also einer von hinten ankommt und laut "AARD" schreit, man aber nicht weiß, dass man gemeint ist, kann man auch nicht darauf reagieren. Simple, oder?

Die nächsten Hinweiße beliefen sich auf die einfache Tatsachen, dass man zu nichts gezwungen wird in diesem Spiel. Jeder darf bei den Aktivitäten soweit gehen, wie er es selbst schafft. Und sollte doch mal etwas zu schwer sein, oder etwas zu anstrengend für den Geist, gab es noch die Sicherheitswörter.

Mit einem einfachen Ampel System konnte man eine Situation für sich beschreiben, ohne groß in das Rollenspiel einzugreifen. Mit "Red", "Yellow" und "Green" signalisierte man wie intensiv eine Szene für einen war, sofern man dies wollte. Ein Beispiel:
Man interagiert mit einem Kameraden. In einem hitzigen Wortgefecht schüttelt dich nun dein Gegenüber was auch gewisse Schmerzen auslöst:
"Green" würde nun bedeuten "Bast, mach ruhig weiter."
"Yellow" hieße "Nicht mehr, das ist meine Obergrenze"
"Red" bedeutet "Meine Obergrenze ist erreicht, ich halte es nicht mehr aus". In diesem Fall muss jegliche Interaktion sofort unterbunden werden, die Szene "aufgelöst" und dann wurde weitergespielt als wäre nie etwas gewesen. Der Grund warum das Safe-Word benutzt wurde ist egal. Jeder musste es respektieren.

Nach den Sicherheitseinweisungen und ein paar Gesprächen unter den Spielern, bei dem bereits das elektrische Licht gegen Kerzen ausgetauscht worden war, kam dann um 20 Uhr der Befehl sich im Hof zu sammeln.

Der erste Abend
Das Spiel ging los. Meister Tyr ließ uns alle im Hof antreten. Nachdem wir als unorganisierter Haufen dastanden verstand der Meister keinen Spaß mehr und wir wurden in zwei Reihen angeordnet. Nachdem wir beweißen konnten das wir zählen können, in dem wir in Reihe zwei Schritte vor bzw einen zurück gingen, übergab der Meister das Wort an Großmeister Svar. Dieser stellte uns dann die anderen Meister vor und erzählte uns, was uns die nächsten Monate erwarten würde. Während der Einführung trafen dann noch Gäste in Kaer Tiele ein. Eine Delegation aus Temeria in Begleitung von Prinzessin Liva und Lady Philippa Eilhart. Also war das Ziel meines Charakteres nun auch in der Hexer-Schule angekommen.

In unserer Ausrüstung befanden sich über alle Teilnehmer verteilt Armbänder mit Nummern die wir tragen mussten. Da diese auch noch in vier Farben unterschieden wurden, konnte so die gesamte Teilnehmerschaft in diese vier Gruppen aufgeteilt und einem Mentor zugesprochen werden. Wir bekam Meister Vester als Mentor zugeschrieben, den man gut und gern als den Severus Snape von Kaer Tiele bezeichnen konnte. Dunkel angezogen, eigentlich immer mies drauf und der Meister der Alchemie. Dadurch, dass ich mich freiwillig in Kaer Tiele eingefunden hatte, war die erste Unterhaltung recht kurz und sie endete mit den Worten, dass ich ein Idiot sei und es bald bereuen würde.

Danach ging es endlich zum Abendessen. Die Essen generell waren wirklich erstklassik, da gab es nichts zu meckern! An einer langen Tafel alla Harry Potter nahmen wir platz und konnten dann endlich etwas Essbares zu uns nehmen, während vom Großmeister noch ein paar Ansagen gemacht wurden. Im Nachhinein mussten wir uns alle bei Meister Meinhart melden, um uns in eine Liste eintragen zu lassen die am Ende der Ausbildung für die "Prüfung der Gräser" wichtig war. Fragen wie Größe, Gewicht, Name und Grund der Anwesenheit wurden von ihm gestellt, wobei ich es für Sinnvoll hielt meinen waren Grund zu verbergen. Meine Antwort "Ich bin hier um eine Veränderung zu erbringen in der Welt" weckte sichtlich sein Interesse, welches schwer zu deuten war, da der Meister der Gräser und Monster ziemlich emotionslos dasaß.

Im Gespräch mit ein paar anderen Adepten aus meiner Gruppe fand ich schnell Verbündete darin der Prinzessin zu helfen, denn in dem Brief, den Lady Philippa vorgelesen hatte stand, dass der König den Hexern 2500 Orens (die Währung in der Witcher Welt) geben würde für die Beseitigung der Prinzessin. Ich wusste aus meiner Geschichte heraus, dass dies nicht der Wahrheit entsprach und so war ich dementsprechend froh, dass Großmeister Svar keinesfalls an diesen Wunsch glaubte. Er wollte sich auf dem neutralen Land, welches Kaer Tiele darstellte, nicht in politische Machtspielchen einwickeln lassen. Es wäre gut einen Verbündeten unter den Meistern zu haben in dieser Sache und so sprach ich den Großmeister am späteren Abend auf die Sache an und erzähle ihm, was ich im Schloss von Redania gehört hatte. Sein Befehl an mich war daraufhin ganz deutlich. Wir Adepten sollten dafür sorgen, dass Prinzessin Liva vorläufig nicht getötet wird.

Unter einigen weiteren Gesprächen und ein paar Spielen in der Wirtschaft verlief der erste Abend relativ ruhig, aber wir hatten noch eine Aufgabe: Wir mussten uns einen Namen für unsere Gruppe überlegen. Durch die braune Farbe unserer Armbänder und dem Schild, welches wir für die Menschen gegen Monster darstellen wollten kamen wir ziemlich schnell auf einen Namen. Bitte nicht lachen: Oakenshield. Das geklärt und noch ein paar Bier mit der Gruppe getrunken konnten wir recht früh dann doch ins Bett gehen. Da ich vermutete, dass die Nacht nicht so erholsam werden würde wie man dachte, ließ ich meine Adepten Hose an und begab mich auch zu Bett.

Weckruf und nächtliche Jagt
Als hätte ich es geahnt wurden wir mitten in der Nacht aus dem Schlaf gerissen. Ich weiß nicht wie viel Uhr es war, aber das Alarmhorn ertönte im Hof und der Großmeister befahl uns hektisch in den Hof. Es war kalt und die Gedanken rasten durch unsere Köpfe, was nun passiert sei. Als wir mit noch zittrigen Beinen vom Schlaf unten antraten erzählt er uns, dass der Werwolf, also die Prinzessin, sich verwandelt hätte und ausgebrochen sei. Sie hatte die temerischen Wachen getötet und Bertram, den obersten Diener des Schlosses, schwer verletzt. Was unsere Gruppe wunderte: Die Prinzessin war mit speziellen Handfesseln angekettet gewesen und wir hatten keinen Vollmond.

Auf jeden Fall wurden wir mit Fackeln ausgerüstet und begaben uns in Begleitung von Meister Vester in den Wald vor dem Schloss, wo immer wieder das Geheule des Werwolfs ertönte. Es dauerte nicht besonders lang bis wir bemerkten, dass uns einer aus der Gruppe fehlte, doch wir fanden ihn schnell wieder. Oder eher, was von ihm übrig war. Hinter einer Hütte vor dem Schloss lag der Körper unseres Kameraden und wurde von einem gewaltigen Biest aufgefressen. Der Werwolf hatte ihn erwischt, was den Zorn eines Kameraden erregte, da sie offenbar befreundet gewesen waren.

Es war nicht die kleverste Idee, sich alleine ohne Training einem Werwolf zu stellen, doch der beherzte Sprung auf das Biest zeigte seine Wirkung und es ließ vom Körper unseres Kameraden ab. Nun hatte er aber ein neues Ziel gefunden das nur überlebte, da die anderen Meister schnell zur Stelle waren. Sie lockten den Werwolf zu einem kleinen Teich, wo sie ihn mit hastig an einige Adepten ausgeteilten Medaillons und einem Crashkurs in Sachen Zeichenkunde durch das "Igni" Zeichen in einer Feuerwand festhielten. Nun konnten zwei Meister den Werwolf mit dem "Axii" Zeichen unter ihre Kontrolle bringen und damit zurück zum Schloss. Ich half unterdessen Meister Dirk, der neben mir durch zu häufiges benutzen von Zeichen zusammengebrochen war.

Zurück im Schloss brachte man den Werwolf wieder in den Keller und Meister Meinhart machte sich daran, die Rückverwandlung auszulösen, was ihm auch gelang. Die Prinzessin war verwirrt und wusste nicht was geschehen war, doch wir hatten die Chance uns ihr "Gefängnis" genauer anzusehen und fanden einen zerbrochenen Anhänger, welcher Bertram gehörte und etwas viel interessanteres: Die Ketten der Prinzessin waren keinesfalls gebrochen. Sie waren geöffnet worden. Ich sprach zu meinen Freunden den Verdacht aus, dass Meister Dirk etwas mit der Sache zu tun haben könnte da ich nicht glaubte, dass er von ein paar "Igni" Zeichen so erschöpft sein könne. Er musste Bertram unter seine Kontrolle gebracht haben, doch hatte ich erstmal keine Beweise. Mitten in der Nacht konnten wir nun erstmal sowieso nichts mehr ausrichten und so gingen wir wieder zurück in unseren Schlafraum.

Der zweite Tag
Nicht ganz so unfreundlich wie das Alarmhorn der Nacht weckte uns die Sonne. Zum Glück, denn der Großmeister rief kurz danach durch die Quartiere, dass wir uns in 15 Minuten im Hof zu sammeln hätten, Frühsport stand auf dem Programm und wir durften einen weiteren Meister kennen lernen.

Meisterin Ruta, eine mehr als erfahrene Schwertkämpferin übernahm den für sie recht freudigen Part. Zum Wach werden standen nun Liegestütz, ein Wettrennen, erneute Liegestütz für den Verlierer, im Kreis laufen und Befehle befolgen an. So konnten wir wach und außer Atem den Weg zur großen Halle antreten um unser (wie ich dachte) verdientes Frühstück einzunehmen. Doch ruhig blieb es definitiv nicht, denn das auf und ab laufen an unserem Tisch verhieß, dass der Großmeister einige Ansagen machen wollte und seinem Gesichtsausdruck nach zu urteilen, keine Freudigen. Als erstes ging es um die Ereignisse von letzter Nacht. Bertram stand unter Veracht, die Prinzessin befreit zu haben und somit für den Tod von vier Temerianern und einem Hexer Lehrling verantwortlich zu sein. Seine Strafe sollten 20 Peitschenhiebe sein, was wir Adepten natürlich lautstark mit Protesten versuchten zu verhindern. Der Großmeister sagte dann, dass die Strafe am nächsten Tag vollzogen werden würde, wenn wir nicht schlagfertige Beweise liefern könnten, welche die Unschuld von Bertram bewiesen.
Darüber hinaus gab es noch weitere Ansagen des Großmeisters, da jemand seine Aufzeichnungen und seinen Münzbeutel gestohlen hatte. Er gab dem Dieb oder den Dieben Zeit bis Mittags sich bei ihm zu melden, oder die ganze Truppe würde die Strafe für den Diebstahl tragen. Mit mulmigem Gefühl beendete ich darauf mein Frühstück und wartete auf den Beginn der ersten Stunde für unsere Gruppe: Lederverarbeitung.

Der Unterricht war recht interessant. Wir hatten die Aufgabe einen Halter für Tränke anzufertigen. Wie und wohin er befestigt werden sollte, was uns überlassen. Wir machten eine Teamarbeit daraus und konnten mit vier Leuten schnell ein einfaches Design und vor allem ein funktionierendes austüfteln. Insgesamt erarbeitete die Gruppe Oakenshield ca. 6 oder 7 verschiedene Designs. Ob für den Arm, für das Bein oder für den Gürtel.

In der zweiten Stunde ging es dann in das Kellergewölbe, wo Meister Vester sein Alchemie Labor hatte. Nun stand das Brauen von Tränken auf dem Plan und wir machten uns nach einer für Vester wohl typisch knappen Anleitung an einen süßlich schmeckenden ersten Trank namens "Schwalbe", welcher heilende Kräfte hatte. Doch die Unterrichtsstunde verlief nicht ganz so ruhig. Plötzlich brach jemand aus einer der anderen Gruppen in den Unterricht und berichtete, dass ein Trupp von verletzten Elfen im Schloss angekommen wäre. Eine von ihnen läge im Sterben und er wollte wissen, ob Meister Verster einen Trank zur Heilung übrig hätte. Das Problem an den Hexertränken: Sie sind zwar äußerst effektiv, aber für Nichthexer tödlich. Da unsere Schwalbe allerdings nicht so stark war (laut Meister Vester) entschieden wir ihm einen zu geben und hofften das Beste, denn dem Meister war es egal.

Während wir in der restlichen Stunde noch den schärflichen "Goldenen Pirol" und die salzige "Katze" brauten, stürmte als nächstes die Bardin Sorena herein und erzählte uns äußerst aufgeregt, dass die Elfe gestorben sei. Die Anführerin verlangte, dass der Schuldige sofort bestraft würde und was für Idioten in diesem Schloss wären ihnen einen Hexertrank zu geben. Natürlich meldete sich erstmal niemand freiwillig als Schuldiger und so waren die Meister eigentlich nur zwischen zwei Themen hin und her gerissen: Töten wir die Elfen an Ort und Stelle, oder lassen wir sie ziehen?
Großmeister Svar entschied schließlich, dass man den Elfen Brot und Wasser geben solle und sie dann raus warf. Doch wir hatten den Zorn des Großmeisters geweckt. Wir sollten gefälligst Nachdenken, bevor wir handeln. Nun hätten wir eine tote Elfe, die durch den Trank eines Hexers gestorben ist. Kaer Tiele würde nun äußerste Probleme bekommen, neutral zu bleiben in dieser Welt.

Obwohl wir uns schlecht fühlten den Trank tatsächlich herausgegeben zu haben, gingen wir wieder zurück zu Meister Vester in den Keller. Unten angekommen bemerkte ich, dass mein Tischkollege fehlte und ich ging ihn suchen, bis ich in schließlich bei Großmeister Svar fand. Er hatte gestanden, dass er derjenige gewesen sei, welcher die Schwalbe verabreicht hatte und konnte sich auf eine Bestrafung einstellen, die aber später erst erfolgen sollte.

Nach Alchemie stand erstmal das Mittagessen an, von dem ich nicht viel herunter bekam da mich mein Gewissen plagte. Nun hat mein Freund sich freiwillig vor die Hunde geworfen, obwohl wir den Trank nur gebraut, aber nicht verabreicht hatten. Ich konnte ihn das nicht selbst tragen lassen und beschloss, später auch zum Großmeister zu gehen, denn immerhin hatten wir den Trank gemeinsam gebraut und es war unsere gemeinsame Entscheidung gewesen.
Diese Gedanken konnte ich allerdings nicht lange halten, denn es standen wieder einmal Ansagen an. Die Notizen und der Geldsack vom Großmeister waren wieder aufgetaucht und er versicherte uns, dass die Schuldigen ihre Strafe noch erhalten würden. Aber vorerst stand ein wichtiges Ereignis im Schloss an. Es war das 30ste Jubiläum des Tages, an dem die Hexer zum ersten mal einen Fuß in Kaer Tiele gesetzt und den Totenbeschwörer getötet hatten, der hier hauste. Daraufhin hatte der König von Temeria ihnen dieses Schloss und das Land geschenkt für ihre Schule. Wir würden am Abend also an einem Ritual teilnehmen, um diesen Jahrestag zu feiern.

Nach dem Essen standen noch Schwertkampftraining und Zeichenkunde (Magie) auf dem Plan, welche beide ohne weitere Vorkommnisse abliefen.

Was es bedeutet ein Hexer zu sein & eine Aufgabe
Nach dem Abendessen ging es dann endlich los, das Ritual für den Jahrestag. Die Oakenshields wurden wie alle Gruppen in Zwei geteilt, sodass schließlich acht Gruppen zum Ritual aufbrachen. Mit Schwertern bewaffnet gingen wir unter Führung unseres Meisters Vester in die Dunkelheit und waren auf dem Weg zum Friedhof des Schlosses. Diesen sollten wir wieder "sicher" machen und die Ghoule töten, die sich dort breit gemacht hatten. Da unsere Gruppe mit sechs Leuten recht groß war hatten wir anfänglich Schwierigkeiten auf dem schmalen Gelände, konnten unseren ersten richtigen Kampf gegen Monster aber ohne größere Verletzungen überstehen. Auf dem Weg zurück durchs Burgtor trafen wir einen der Diener, der uns eine Nachricht von Meister Dirk überbrachte. Auf dem Gebetsplatz oberhalb der Mauer wäre ein Dämon erschienen, welcher fünf Steine bewachen würde, die Meister Dirk verloren hatte. Wir sollten die Steine doch bitte zurück holen und dem Diener unsere Waffen geben, da normale Schwerter gegen den Dämon nichts ausrichten konnten. Mit äußerstem Widerwillen, komplett unbewaffnet gegen das Monster anzutreten, gaben wir die Waffen auch auf Geheiß von Meister Vester ab und ersonnen uns der Lektionen in der Zeichenkunde. Da es zu feucht war (und keine Spezialeffekte vorbereitet waren) konnten wir "Igni" nicht einsetzten und uns blieben bloß das "Aard", eine Schockwelle und "Quen" ein Schutz gegen pysische Angriffe.

Ohne Informationen zu den Steinen selbst machten wir uns an den Aufstieg und betraten eine lange Grasfläche an deren Ende um ein Lagerfeuer ein wahrer Teufel tanzte und uns auch direkt bemerkte. Wir planten zwar uns aufzuteilen, damit einige das Monster anlocken konnten, aber als er auf uns los ging wurde alles chaotisch. Er war nicht dumm und ließ sich nicht locken. Vor allem wirkte das "Aard" bei ihm nicht und nicht jeder dachte bei einem Angriff dieses Monsters direkt an "Quen", weshalb wir einige Verletzungen und viel Panik mit aus diesem Kampf nahmen. Das Gute war: Die kleinen leuchtenden Steine waren auf der dunklen Wiese sehr gut auszumachen und der Dämon selbst hatte eine miserable Treffsicherheit mit Mauersteinen und Säcken.
Zu allem Überfluss hatte einer von uns sein Hexer Medaillon im Kampf verloren und wollte es wieder holen, doch ich hielt ihn auf. Er solle lieber die Strafe für den Verlust hinnehmen, als in seinen sicheren Tod zu rennen, da er eh schon humpelte. Die Tränke brauchten auch einige Zeit bis sie wirkten. Unterdessen kam der feige Diener zurück, der beim kleinsten Fauchen des Dämons direkt das Weite gesucht hatte und nahm die Steine entgegen. Wir nahmen uns erneut unsere Schwerter und gingen zurück in den Schlosshof. Nun stand noch eine weitere Sache an, nämlich das eigentlich Ritual.

Zusammen mit Großmeister Svar bestiegen wir die dunklen Türme von Kaer Tiele und er erzählte uns wo er, Meinart und der erste Großmeister Raven vor 30 Jahren über die Mauer gestiegen waren und wo welche Wache gestanden hatte. In seiner Vorsicht sagte er, dass die Geister von vor 30 Jahren jedes Jahr zurück kämen und es unsere Aufgabe sei diese zu eliminieren. Als wir am höchsten Punkt angekommen waren, einem Zimmer im äußersten Turm, mussten wir in der Mitte meditieren und unsere Katzentränke zu uns nehmen, welche uns die Fähigkeit verliehen in der Dunkelheit zu sehen. Der Großmeister gab uns noch ein Öl gegen Geister, welches wir auf unsere Waffen strichen um überhaupt Schaden an astralen Wesen auszurichten und ließ uns dann einen Gang in das Herz der Burg folgen. Immer wieder gab er uns den Befehl den auch er, Meinhart und Raven vor 30 Jahren vom König erhalten hatten: "Niemand überlebt!"

In den obersten Gemächern der Burg angekommen sahen wir sie dann. Geister, bewaffnet mit Speeren, welche der Zorn der ehemaligen Bewohner dieser Mauern darstelle. Immer wieder riefen sie uns entgegen "Ihr habt uns getötet" und griffen uns an. Der Kampf gegen die Lanzenschwinger war nicht wirklich einfach, doch nach und nach mit ein paar Prellungen schafften wir es sie zu besiegen und zu ihrem Meister vorzustoßen, einem großen Astralem mit Brustrüstung, welcher eine Tür bewachte. Der Großmeister riet uns zur Eile, denn dieser konnte die geringeren Geister wieder auferstehen lassen und so war es auch. Während drei meiner Kollegen versuchten ihn zu erledigen, bemerkte ich wie sich hinter uns ein auferstandener Astraler nährte. Ich stellte mich ihm in den Weg und kassierte, noch bevor ich ihn angreifen konnte, einen Speerhieb quer durchs Gesicht. Nun wütend Griff ich erbarmungslos an und schickte ihn erneut ins Jenseits, während der Rest von uns es geschafft hatte, den Anführer zu besiegen. Nun gab es nur noch einen Raum, aus dem mittlerweile das Geheul eines Säuglings erklang.

Als wir den Raum betraten saß eine Astrale vor einer Kindegrippe und versuchte ihr Kind vor uns zu beschützen. Immer wieder sprach sie etwas das wir nicht verstanden, doch in meinem Ohr klang wieder die Stimme des Großmeisters: "Niemand überlebt!"
Mit diesen Worten auf den Lippen streckte ich als erstes die Astrale nieder und wandte mich dann mit drei Kollegen dem Kind in der Grippe zu. Auch diesem Geist setzten wir kurz darauf mit jeweils einem Schwertstreich ein Ende, was für gespenstige Ruhe in dem Raum sorgte. Der Großmeister führte uns daraufhin durch eine weitere Tür und wir bemerkten, dass wir im ersten Stock über der Haupthalle angekommen waren. Wir hatten das Ritual abgeschlossen, doch auf dem Weg nach unten verriet uns der Großmeister noch eines der Geheimnisse von Kaer Tiele, welches einen mehr als bitteren Beigeschmack über unseren "Sieg" hinterließ.

Es gab niemals einen Totenbeschwörer! In diesem Schloss lebte ein Baron, der dem König nicht mehr so treu war wie dieser es gerne wollte und so hatte der König die Hexer beauftragt ihn mitsamt seiner Familie und allen Dienern umzubringen. Großmeister Svar hatte vor 30 Jahren den Schlag gegen das Kind ausgeführt und Meister Meinhart hatte die Baronin getötet die in ihren letzten Zügen einen Fluch ausgesprochen hatte, weshalb sie nun jedes Jahr zurück kamen.
Das war es was es wirklich bedeutete ein Hexer zu sein. Bedingungsloser gehorsam, wenn ein Vertrag geschlossen wurde. Großmeister Svar bereute nach seinen Worten zutiefst, was er getan hatte und ließ den Fluch auf Kaer Tiele um einerseits die Adepten jedes Jahr an diese Nacht zu erinnern und was es hieß ein Hexer zu sein, andere seits aber auch um sich selbst zu Strafen, indem sie jedes Jahr diese Nacht wieder erleben mussten.

Die Narbe über dem rechten Auge von Meister Meinhart stammte aus der Nacht von vor 30 Jahren und er war es auch, denn ich trauernd am Feuer in der Wirtschaft fand. Wir alle, die das Ritual beendet hatten, versuchten das Geschehene mit Alkohol zu verarbeiten, doch ich sprach den Meister an. Ich erzählte ihm, dass ich eigentlich andere Gründe hatte nach Kaer Tiele zu kommen, doch nun wollte ich, wie ich ihm bei der Vorstellung gesagt hatte, eine Veränderung herbeiführen. Ich sah die Hexer in der Macht die Welt zu verändern, sodass irgendwann die Menschen ohne Angst vor Monstern oder korrupten Politikern leben konnten. In einer Welt, in der die Hexer vielleicht nicht mehr gebraucht wurden. Dem Meister gefielen meine Worte und ich solle mit einem Adepten namens Nikolas sprechen, der etwas entfernt an einem Tisch saß. Nach ein, zwei Bier mehr sprach ich ihn schließlich an und erzählte ihm von dem Gespräch mit Meister Meinhart.

Niklas rief daraufhin Meister Meinhart zu sich und auch drei weitere Adepten. Gemeinsam verließen wir die Taverne und gingen in das Kellergewölbe, wo wir uns nur von einer Kerze erhellt an einem Tisch versammelten.
Der Meister erzählte uns, dass er befürchtete Lady Phillippa hätte es auf ihn abgesehen in ihrem Streben, die Prinzessin wieder in einen Menschen zu verwandeln. Es gab ein Ritual, mit dem man die Kräfte des Werwolfs unterdrücken konnte, aber dafür benötigte die Zauberin die Mutagene der Hexer, welche sie in ihre Finger bekommen wollte. Sie war es auch gewesen, welche einen Wein am Vorabend zu den temerischen Wachen und Bertram hatte bringen lassen. Meister Vester konnte herausfinden, dass dieser auf magische Art und Weiße vergiftet worden war. Doch in seiner Erzählung packte der Meister ein kleines Fläschchen aus und stellte es auf den Tisch. Es war reines Mutagen welches benötigt wurde, um aus Menschen Hexer zu machen. In den falschen Händen, konnte dies genutzt werden um eine unschlagbare Armee herzustellen, was die Hexer selbst natürlich verhindern wollten. Der Meister vertraute uns 5 die Flasche an und verließ den Raum. Wir sollten es ihm nach der Prüfung der Gräser wieder geben.

Wir entschieden uns dazu, die Flasche rotieren zu lassen zwischen uns, sodass niemand sagen konnte, wohin sie nach dem Besitzerwechsel wirklich gegangen war. Eine Adeptin nahm die Flasche als erstes an sich und wir verließen den Keller. Ich gesellte mich noch kurz zu meinen Kameraden und begab mich dann ins Bett.

Der dritte Tag
Ein neuer Morgen brach an und da ich schon ziemlich früh auf den Beinen stand, machte ich mich auf den Weg zu der Grasfläche, wo wir am Abend den Dämonen bekämpft hatten. Zum Glück war noch keiner der Meister zu sehen und so konnte ich in Ruhe das Feld absuchen und fand schließlich auch was ich suchte. Das Medaillon von Bran, welches er am Vorabend verloren hatte. Wenigstens konnte der Tag so mit etwas positivem beginnen und ich war überpünktlich zum Weckruf im Hof. Mit viel Muskelkater durchzogen wir Meisterin Rutas Folter und gingen an den Frühstückstisch, wo ich dem anschließend überglücklichem Bran sein Medaillon wiedergeben konnte und das gerade rechtzeitig. Ein weiterer Adept hatte wohl am Vorabend seinen Anhänger verloren, allerdings hatte Großmeister Svar ihn gefunden und hielt ihn nun in den Händen. Es gab fast nichts schlimmeres für einen Hexer, als seine Kette zu verlieren und so kontrollierte der Großmeister jeden von uns auf die Medaillons. Die letztliche Strafe für das Verlieren der Kette, habe ich an diesem Tag nicht mitbekommen und so konnte ich zufrieden Frühstücken. Doch was wäre ein Essen in Kaer Tiele, ohne eine Ansage. Als erstes sprach Meister Meinhart. Er erzählte von dem Ritual zur Unterdrückung des Werwolfes, welches diesen Abend stattfinden würde und dass das Blut von fünf Adepten dafür nötig sei. Allerdings wären diejenigen, welche ihr Blut geben so geschwächte, dass sie wahrscheinlich nicht die Prüfung der Gräser überleben würden. Wir könnten uns freiwillig melden, was ich auch später tat, aber die endgültige Wahl würde erst am Abend getroffen werden, damit Lady Philippa nicht irgendeinen Einfluss auf die Adepten hätte.
Direkt im Anschluss stand nun die Bestrafung von Bertram an. Ein anderer Meister, den ich nicht kannte, hatte sich gemeldet die Bestrafung zu teilen und so kassierten beide jeweils 10 Hiebe. Es handelte sich dabei aber nicht um eine normale Peitsche. Sie war extra für Hexer angefertigt worden, um das Fleisch von den Knochen zu reißen um auch so den Hexern Schaden zufügen zu können. Wir alle mussten uns die Bestrafung ansehen und wurden dann noch Zeuge eines Streites zwischen den Meistern.

Meisterin Ruta beschuldigte Meister Meinhart und Großmeister Svar, ihren Mentor und ersten Großmeister der Schule, Raven, getötet zu haben. Angeblich wäre die Geschichte, er sei von einem Mantikor getötet worden eine Lüge. Der Großmeister rief daraufhin eine Versammlung der Hexer ein, die nach dem Ritual am Abend, aber noch vor der Prüfung der Gräser abgehalten werden sollte. Mit dieser Einberufung wurde ganz klar seine Führung in Frage gestellt und es ging darum, ob er und Meinhart bleiben durfte, oder verbannt wurden.

Aber vorher stand wieder der Unterricht auf dem Tagesplan. Schwertkampf, Überlebenstraining, Bogenschießen und Monsterkunde. Im Schwertkampf ging es dort weiter, wo der Muskelkater am Vortag aufgehört hatte. Viele Übungen, neue Techniken und viel Beinarbeit.
Vom Überlebenstraining im Anschluss bekam ich nicht alles mit, da mitten in der Stunde Meister Yodok herein kam und darum bat, zwei Adepten für eine Patrouille um das Gelände mitzunehmen. Ich meldete mich freiwillig und ging mit einem weiteren Oakenshield, Meister Yodok und drei weiteren Adepten hinterher. Unser Ziel war es nach Elfen ausschau zu halten, aber auch allgemein das Gelände sicher zu halten. Und tatsächlich, bei einem der alten Türme am Rande des Geländes begegneten wir einer Kreatur. Schnell war klar, dass es sich hierbei um einen Satyr handelte und dieser nichts Schlimmes im Sinn hatte. Er sagte uns, dass er seine Frau suche und sie bei einem der Türme vermutete. Der Meister machte der Kreatur klar, dass diese dort bleiben solle, während wir nachschauten, zu seinem eigenen Wohlergehen. Also machten wir uns auf die Suche nach seiner Frau, obwohl wir nicht glaubten, sie zu finden.
Jedoch fanden wir auf einem alten Teil der Burgmauer tatsächlich etwas. Auf etwas Fell liegend und ihren Anblick zur Schau stellend saß eine weibliche Kreatur, eine Sukkubus. Einer der Adepten nährte sich ihr sofort und begann ein Gespräch. Sofort war er dem Zauber der Kreatur verfallen. Meister Yodok dagegen hatte keinen Sinn für dieses Liebes Getue zwischen den Monstern. Angeblich würde der Satyr sie nicht genügend begehren und ihr sagen, wie sehr er sie liebe. Unser Mitadept versuchte auf die Sukkubus einzureden, während wir den Rundgang um das Gelände beendeten, ohne auf weitere Feinde zu stoßen.

Trotz der scharfen Zunge des Adepten konnten wir allerdings nicht die Sukkubus davon überzeugen, zurück zu ihrem Mann zu gehen und erzählte ihm dies. In der Zwischenzeit war auch meine Oakenshield Gruppe auf den Satyr aufmerksam geworden und die beiden Damen unserer Gruppe hatten sich zu der Kreatur begeben. Als dieser dann noch anfing, dass wir doch ein Gedicht schreiben sollten, dass er dann seiner Liebsten vortragen könne, klinkte ich mich aus dem Geschehen aus und begab mich lieber zurück zum Unterricht. Feuer zu entfachen, Fallen zu bauen und generelle Überlebenstipps lockten mich einfach mehr, als das Balzritual eines Satyrs. Später sah ich, dass irgendwann auch die Bardin Sorena zu dem Geschehen dazu gestoßen war und der Satyr seiner Liebsten wohl mit einer überraschend schönen Gesangsstimme ein Lied gesungen haben muss, dass ihr imponiert hatte. Liebesgeschichte also abgeschlossen und der Vormittags Unterricht damit auch, ging es zum Mittagessen.

Dieses verlief, erstaunlicher Weiße, ohne große Ansagen. Nur Meister Meinhard erinnerte nochmal an das Ritual am Abend, ansonsten konnten wir wirklich mal in Ruhe essen.
Nach dem Mahl ging es dann für uns zum Schießstand. Meisterin Toril erwartete uns und brachte uns die Grundlagen des Bogenschießens bei. Haltung, wie man richig zielt und das Schießen aus verschiedenen Haltungen heraus. Eines meiner Lieblingsdisziplinen während des gesamten Trainings, in der ich auch recht Erfolgreich war. Doch das interessanteste, sollte in der letzten Unterichtsstunde kommen.

Wir fanden uns bei Meister Meinhard im Kellergewölbe ein zur Monsterkunde. Gekleidet wie ein Metzger und mit Blut bespritzt wartete er in seiner gewohnten, ruhigen Art auf uns. Hinter ihm auf dem Tisch lag angekettet und betäubt ein Ghoul, der immer wieder Laute von sich gab und versuchte immer wieder sich zu befreien. Doch er sollte nicht einsam bleiben. Bald gesellten wir uns um ihn herum und der Meister begann damit dem Ghoul den Bauch aufzuschneiden. So konnten wir, abgesehen von stinkenden Gasen etwas über die Anatomie der Kreatur erfahren, was uns half sie besser zu verstehen, oder eher wie man sie noch besser töten konnte.
Der Ghoul war allerdings nicht die einzige Überraschung, die der Meister für uns hatte. Wir bekamen die einmalige Chance den Werwolf genauer zu begutachten. Lady Philippa brachte die in Ketten gelegte Prinzessin herein und ließ sie auf einem Schemel in der Mitte des Raumes platz nehmen. Immer wieder stellen wir ihr nun Fragen, betrachteten sie und zogen unsere Schlüsse. Es war kaum zu glauben, dass diese nach außen so zierlich wirkende Person wirklich ein Werwolf war. Vor allem Meister Meinhart war sehr angetan von dieser Gelegenheit und unterzog der Prinzessin ein paar Tests, die für sie anscheinend ziemlich schmerzvoll waren. Doch als er ihr schließlich einen Teil der Leber des Ghoules in ihr Gesicht drückte, um den Hunger der Bestie auf frisches Fleisch zu wecken, wurde es mir zuviel. Ich unterbrach den Meister in seinem Tun, ob es nun eine gute oder eine schlechte Idee war. Zu meinem Glück ging der Meister nicht weiter auf meine Unterbrechung ein und bedankte sich bei Lady Philippa für die Chance die Kreatur näher zu untersuchen. Schließlich entließ er uns aus dem Unterricht recht früh, doch das ließ uns die Chance an einem kleinen Event teilzunehmen.

Commander Mia von den blauen Streifen, einer Spezialeinheit der temerischen Armee, war ebenfalls zu Gast in Kaer Tiele und hatte ein kleines Kampfturnier organisiert. Freie Waffenwahl, jedoch keine Magie und der Erste, der drei Treffer landet gewinnt. Dem Sieger winkten 100 Orens. Natürlich war das ganze nicht rein zu unserer Unterhaltung. Mia schaute sich die Adepten an, denn sie wollte schauen ob nicht einige vielleicht den blauen Streifen beitreten möchten, anstatt die lebensgefährliche Prüfung der Gräser zu bestreiten. Ca. die Hälfte von uns nahm an dem Turnier teil, mich eingeschlossen. Leider flog ich bereits in der ersten Runde aus dem Turnier, jedoch gab es nichts, wofür ich mich schämen brauchte. Wir beide hatten bereits 2 Treffer gelandet, doch am Ende kostete mich eine Unachtsamkeit den Sieg. Es war ein guter Kampf, was auch der Applaus der Zuschauer zeigte.

Da das Turnier noch andauerte, begaben wir uns mit ein paar Leuten bereits zum Abendessen. Ich glaube kaum, dass mir je ein Essen in Kaer Tiele so geschmeckt hat wie dieses, da es vermutlich unser letztes Mahl überhaupt war. Wir wussten nicht, was in diesem Abend noch passieren würde und ob wir die Prüfung der Gräßer überstehen würden. Lady Philippa sagte uns während dem Essen, dass selbst wenn wir nicht an dem Ritual teilnehmen wollten, es doch sehenswert war. Zum ersten Mal vereinigten sich die Kräfte der Zauberer mit dem Wissen der Hexer. So etwas würde es so schnell nicht wieder geben uns man könne viel dabei lernen. Trotz dieser Worte interessierte sich nicht jeder für das Ganze, denn einige der Adepten hätten die Prinzessin am liebsten noch vor der ersten Nacht getötet und die 2500 Orens Belohnung kassiert. Auf jeden Fall versammelten wir uns mit gut 30 Adepten nach dem Essen und warteten, dass das Ritual begann.

Ereignisreicher Abend
Ich war einer von 12 die sich bereit erklärt hatten, ihr Blut zu geben für das Ritual. Allerdings wurden nur fünf benötigt und so viel ich durch ein einfaches Frage Raster. Ich hatte aber eine andere Chance zu helfen. Es wurde nicht nur Blut benötigt sondern auch Zeichen mussten während dem Ritual gesprochen werden. Ich nutzte die Chance und wurde der Gruppe zugeteilt, die "Axis" wirken mussten, um die Prinzessin während dem Ritual zu beruhigen. Da es bisher noch nicht im Unterricht vorkam, bekamen wir eine schnelle Einweisung und damit ein viertes Zeichen beigebracht.

Als alles vorbereitet war begann das Ritual. Meister Meinhart entnahm den fünf Freiwilligen etwas Blut und gab es der Prinzessin zu trinken. Daraufhin errichtete die erste Gruppe das Schutzschild um die Prinzessin und die Zauberin. Niemand durfte in den Schild eintreten, wenn er an seinem Leben hing. Als die Prinzessin unruhig wurde wirkten wir auf das Zeichen von Meister Dirk hin "Axis" auf die Prinzessin und zwangen ihr damit Ruhe auf. Als das Ritual fort schritt, wurden noch "Igni" und "Aard" gesprochen. Ihre Wirkung auf das Ritual und vor allem den Werwolf konnte ich nur erahnen, denn ich war mit dem Axis beschäftigt und damit meine Konzentration zu halten.

Lady Philippa sprach immer wieder unverständliche Formeln und gab der Prinzessin Substanzen. Schließlich lag sie still da und bewegte sich nicht mehr, was die Zauberin hektisch werden ließ. Mit Zaubersprüchen und Tränken versuchte sie die Prinzessin wieder zum Leben zu erwecken, was ihr schließlich auch gelang. Liva spuckte Blut und Philippa konnte nach kurzem kosten bestätigen, dass es menschliches Blut war. Sie konnte kein Zeichen des Werwolfs mehr darin erkennen. Es war geglückt! Die Zauberin fiel am Ende ihrere Kräfte auf die Knie. Als wir das Signal bekamen, dass es zu Ende war, ging es uns nicht anders. Die Zeichen hatten uns viel Kraft gekostet doch wir waren mehr als glücklich. Wir hatten etwas vollbracht, was bisher noch niemandem gelungen war. Wir hatten einen Werwolf zurück in einen Menschen verwandelt. Aber der Preis dafür war hoch. Durch das Ritual hatten wir die Gefühle der Prinzessin versiegelt, sodass sie nie wieder den Lykantropen in ihr wecken konnten. Einer von uns kniete mit Tränen in den Augen neben Liva, die wir auf ein Bett gelegt hatten und konnte nicht fassen, was wir getan hatten. Und das nicht im Guten. Ich kannte weder seinen Namen noch seine Geschichte, doch ich konnte mir in diesem Moment vorstellen, dass er der Prinzessin wesentlich näher gestanden haben musste wie ich als einfacher Diener. Lady Philippa lag ein Bett weiter und lachte aus voller Kehle. Sie war in diesem Moment wohl die glücklichste Person im Land, denn sie selbst hatte nicht daran geglaubt, dass es funktionieren könnte.

Doch so beeindruckend unsere Leistung gewesen war, sie war nicht das Ende dieses Abends. Direkt nach dem Ritual wurden wir im Hof versammelt und es stand die Versammlung der Hexer an. Bertram führte diese Versammlung und es durften nun nacheinander Meisterin Ruta und Großmeister Svar sprechen. Jeder Hexer hatte eine Stimme bei dieser Versammlung und es musste entschieden werden, ob Großmeister Svar und meister Meinhart verbannt werden sollten, oder bleiben durften.

Ruta beschuldigte Svar und Meinhart des Mordes und die beiden wiesen die Vorwürfe auch nicht von sich. Meister Raven wäre Wahnsinnig geworden, nachdem sie die Schule gegründet hätten. Immer mehr zerstörte er, was er durch solch harte Arbeit aufgebaut hatte. Da hätten Svar und Meinhard entschlossen den ersten Großmeister ein Gift zur Schwächung zu verabreichen, bevor dieser gegen einen Mantikor antrat und durch ihn schließlich getötet wurde. Ich durfte die eine Stimme für meine Gruppe sein und erzählte der Versammlung von unserem Entschluss bei der Abstimmung. Ja, die Meister hatten etwas Schreckliches getan, sie hatten einen der ihren getötet. Aber was hatten sie uns dafür bereitet? Einen Ort, an dem wir gemeinsam Trainieren konnten ohne die Monster und den Tod permanent zu fürchten. Eine Heimat, eine Familie, zu der wir jederzeit zurückkehren konnten. Und nie gab es solche Erfolge bei der Prüfung der Gräser wie unter Meister Meinhart. Vorher lag die Überlebenschance bei 2%. Seit Meinhart die Prüfung beaufsichtigte, lag sie dagegen bei 95%. Trotz ihrere Verbrechen hatten sie viel Gutes für uns getan und sie sollten in Kaer Tiele bleiben, was nach weiteren Für- und Gegenstimmen schließlich auch der Entschluss der Versammlung war.

Der Großmeister entschied aber freiwillig für ein Jahr wieder auf Wanderschaft zu gehen. Vielleicht hatte er den Weg der Hexer doch aus den Augen verloren und wollte sich neue Eindrücke aneignen um dann gestärkt wieder zur Schule zurückkehren.

Die Prüfungen in der Nacht
Und nun stand noch ein Ereignis an, auf das uns die Meister all die Zeit vorbereitet hatten, die Prüfung der Gräser. Erneut wurden wir wie am Vorabend in unsere Gruppen unterteilt. Meine war dieses Mal die letzte und so blieb uns nichts anderes übrig als uns die Zeit in der Taverne zu vertreiben. Meister Dirk war uns zugeteilt und holte uns dann zeitig ab um uns Waffen bei Bertram zu besorgen. Wie schon am Vorabend gingen wir dann mit Fackeln bewaffnet in die Nacht hinein und mussten zeigen, was wir gelernt hatten.

Die erste Aufgabe war eine Teamaufgabe, bei der einer von uns der Anführer war und der Rest blind einen Baumstamm tragen musste, während Meister Dirk und ein Diener sie mit Übungsstäben schlugen und Hindernisse erzeugten. Die Gruppe wollte, dass ich den Anführer mache und so navigierte ich mein klasse Team sicher durch den Parcour, bevor wir zu einer kleinen Hütte weiter marschierten. In der Hütte erwartete uns Meister Vester, der einen von uns hinterhältig mit einem Mantikor Gift beschoss. Nun waren wir gezwungen innerhalb von 10 Minuten ein frisches Gegengift zu brauen um ihn zu retten. Zum Glück hatten einige mehr in Alchemie aufgepasst als ich.

Draußen erwartete uns ein in Panik geratener Diener, der einen toten Kameraden begraben wollte, welcher die Prüfung nicht überlebt hatte. Meister Dirk willigte dem zu und wir folgen ihm erst und sicherten schließlich den Grabungsort gegen Ertrunkene, die vom Geruch der Leiche angelockt wurden. Da diese Pfeiffe von Diener allerdings feige abgehauen war, wollte Meister Dirk auch nicht weiter graben lassen und wir folgten einigen Hilferufen in der Dunkelheit. Neben einem verlassenem Lagerfeuer entdecken wir auf einer nahen Turmruine Meister Yodok der uns erzählte, dass die Hilferufe von Neblingen stammten, die ihren Opfern durch den aufgezogenen Nebel und mit solchen Irreführungen auflauerten. Allerdings waren diese momentan im Turm eingesperrt und so konnte der Meister uns in aller Ruhe einige Fragen über Monster stellen. Welche Monster gibt es, wie erkennt man ein Monster, was gibt es für wirksame Mittel, usw.

Anschließend ging es weiter durch die Nacht unter ständiger Beobachtung der Umgebung zu Meisterin Toril. Bei ihr sollten wir einen brennenden Pfeil auf eine Puppe schießen. Der Clue war, dass wir das Ziel in der Dunkelheit bei entzündetem Pfeil nicht mehr sahen und uns somit die Position des Ziel einprägen mussten.

Eine Barrikade, die uns den Weg zum Schloss versperrte konnten wir durch unser “Aard” Zeichen schnell beseitigen, doch dahinter wartete das wohl furchterregendste dieser Prüfung. Meister Tyr, unser Schwertkampfmeister, stellte sich uns in den Weg und ihn mit zwei gezogenen Schwertern auf uns zukommen zu sehen war mit das Angsteinflößendste, dass ich in der Zeit erlebt hatte. Er sagte uns, dass wir immer unseren Rücken im Auge haben müssten, da während dem Kampf noch ein paar Leute aus ihren Verstecken gestiegen waren und man so schnell in der Unterzahl und anschließend tod sein könnte. Doch er war zufrieden mit uns und es ging zurück in den Schlosshof für den Abschluss, die Prüfung der Gräser selbst.

Die Prüfung der Gräser
Wir gaben unsere Waffen wieder ab und warteten vor dem Kellergewölbe, aus dem Schmerzensschreie und ängstliches Gewimmer zu hören war. Commander Mia bot uns jetzt noch an sich den blauen Streifen anzuschließen. Man könne seine Ausbildung absolvieren und auf Wunsch nach einem Jahr wieder nach Kaer Tiele kommen um die Prüfung der Gräser erneut abzulegen. Drei von uns entschlossen sich zu diesem Weg und somit standen wir zu viert noch vor der Prüfung.

Ich war der Erste von uns, der das Kellergeschoss betreten sollte. Vorher musste ich noch meine Ausrüstung ablegen, da ich mich der Prüfung nur mit meinem Körper und meinem Geist stellen durfte. Bertram gab uns noch den Rat, dass die Prüfung nur mit einem klaren Geist bewältigt werden könne. Emotionen würden einen hier zerstören.
Auf den Treppen hinunter wurden mir dann die Augen verbunden und einer der Diener fragte mich noch ob ich das wirklich wolle. Natürlich gab es nur eine Antwort die ich ihm geben konnte, was bei ihm nur ein spöttisches “You’re an idiot.” auslöste. Schließlich wurde mir noch ein Trank verabreicht, der dem Geschmack nach eine “Schwalbe” sein musste und ich wurde in das Kellergeschoss gebracht. Meister Meinhart nahm mich dort in Empfang und brachte mich in eine Ecken. Da ich nichts sehen konnte musste ich mich auf meine restlichen Sinne verlassen und vor allem arbeiteten mein Gehör und mein Geruch. Mal abgesehen von den Schreien, die den Raum erfüllten, roch es stark nach Kräutern. Schließlich legte mich der Meister auf einen Tisch und band mir die Arme und die Beine fest, bevor er mir das Mutagen der Hexer spritzte. Sofort merkte ich eine Veränderung. Der Druck auf meine Arme und Beine erhöhte sich und ein Geflüster trat in meine Ohren. Stimmen versuchten mich davon zu überzeugen, dass alles ein Fehler war. Das ich nutzlos sei und ohnehin sterben würde. Ich versuchte sie zu verscheuchen doch als Meister Meinhard mich fragte, mit wem ich da reden würde wusste ich, dass es die Wirkung des Mutagens war.

Der Meister hätte meine Fesseln gelöst und ich solle mich erheben, doch das ging nicht. Ich wurde von irgendetwas auf den Tisch gedrückt und kam nicht hoch. Schließlich wollten die Stimmen, da ich eh sterben würde noch sehen, wie ich denn so innen drin aussehen würde und begannen, meinen Brustkorb aufzuschneiden. Der Meister bemerkte, dass etwas nicht in Ordnung war und versuchte mich in der Welt der Lebenden zu halten. Abwechselnd wurde mir heiß und kalt, während meine Brust brannte und mein Herz eine Zeit lang aussetzte. Der Meister schaffte es jedoch, mein Herz wieder in Gang zu bringen und redete mir zu mich anzustrengen, mich nicht von den Gefühlen überwältigen zu lassen und endlich aufzustehen. Unter den spöttischen Tönen der Stimmen gelang es mir allmählich einen Arm und ein Bein nach dem Anderen zu erheben und mich hinzusetzen. Schließlich reichte mir der Meister die Hände und gab mir den Befehl ihm zu folgen. Ich folgte seiner Stimme und den Händen die mich hielten, bis seine Stimme hinter mir zu hören war, aber ich die Hände immer noch festhielt. Sofort ließ ich los, drehte mich um und versuchte nach dem Meister zu greifen. Wieder erreichte ich Hände die zu der Stimme passten, doch wieder kam die Stimme des Meisters plötzlich aus einer anderen Richtung und ich versuchte los zulassen. Doch dieses Mal hielte mich auch die Hände fest und die Stimmen traten wieder laut in mein Ohr. Ich solle doch mit ihnen kommen, das alles wäre es nicht wert. Mir blieb nichts anderes übrig, als mich mit Gewalt loszureißen und mich erstmal zu beruhigen, da langsam Panik in mir aufstieg. Schließlich konnte ich immer lauter wieder die Stimme des Meisters wahrnehmen und folgte ihr, bis ich wirklich seine Hände zu greifen bekam. Er versicherte mir, dass ich seine Hände hätte und dass wir am Ziel wären. Ich sollte mich auf das Schaffell vor mir knien, wo er mir dann die Augenbinde abnahm.

Direkt vor mir stand ein von einem Tuch verhüllter Spiegel. Wenn ich in ihn Blicken würde, würde ich nicht länger den Hexer Adepten sehen der ich war. Ich würde einen voll entwickelten Hexer sehen. Ich signalisierte dem Meister meine Bereitschaft und er enthüllte den Spiegel. Das Gefühl, dass ich dann spürte, übertraf vieles was ich kannte. Im Gesicht gekennzeichnet mit leuchtenden Markierungen konnte ich endlich das erblicken, auf dass ich all die Zeit hingearbeitet hatte. Ich hatte es geschafft. Ich war ein Hexer! Der Meister gratulierte mir und führte mich durch einige Wege wieder nach draußen, da er den Nächsten durch die Prüfung bringen musste.

Endlich ein Hexer und das Ende einer Reise
Als ich aus dem Kellergeschoss trat empfing mich Bertram in der Dunkelheit. Noch immer fassungslos von dem Erlebten blickte ich ihn an, während er mir das braune Lederband mit meiner Nummer vom Arm nahm, was mich als Lehrling ausgewiesen hatte. Er fragte mich nach meinem Namen und ich antwortete

“Per… Per Kevan.”

“Per? Ein starker Name. Gut für einen Hexer. Du bist nun nicht länger ein Schüler oder eine Nummer. Du bist nun eine Waffe. Ein Monster, das Monster bekämpft und die verteidigt, die es selbst nicht können. Herzlichen Glückwunsch!”

Das Gefühl war wie wenn mein Vater mir zum Schulabschluss gratuliert hätte. Ich umarmte Bertram freudig und konnte es immer noch nicht ganz glauben. Ich solle mir erstmal ein Bier in der Taverne holen, was ich natürlich auch machte und mit meinen Freunden anstieß. Es dauerte noch ein paar Minuten, doch dann wussten wir: Alle hatten es geschafft! Jeder, der zur Prüfung angetreten war, hatte sie überlebt. Wir waren nun alle Hexer.

Da die Taverne etwas voll wurde ging ich hinaus etwas Luft schnappen, als ich Meister Meinhart mit vier weiteren Leuten zum Eingangstor gehen sah. Ich erkannte Niklas wieder und folgte der Gruppe da es die Gleichen waren, die der Meister schon am Vorabend im Keller versammelt hatte. Als wir uns sicher waren, dass uns niemand hörte, gratulierte uns der Meister nochmals in seiner emotionslosen Art zum bestehen der Prüfung und fragte nach dem Mutagen. Diejenige von uns, die es am Vorabend als erstes genommen hatte, gab es ihm auch wieder und Meister Meinhart war sichtlich froh, die Mutagene in Sicherheit zu sehen. Er dankte uns, dass wir geholfen hatten das letzte große Geheimnis der Hexer zu waren. er würde nun, das Großmeister Svar ging der neue Großmeister werden und brauchte zuverlässige Leute an seiner Seite, die ihm halfen die Schule zu führen. Außer Niklas, der dem Großmeister auf seine Reise begleiten wollte, versprachen wir Meister Meinhart ihm zu helfen. Sichtlich glücklich darüber nahm er uns wieder mit in den Innenhof um in der Taverne anzustoßen, doch dann erstrahlte aus dem Versammlungssaal ein unnatürliches Licht und wir wusste: Die reale Welt hatte uns eingeholt! Das Rollenspiel war vorbei und die großartige Welt und Geschichte, die wir für die letzten 3 Tage erlebt hatten, war vorbei.

Nachwort
Eine Feier bis tief in die Nacht, gebrochene Sprachbarrieren zwischen Engländern, Spanier, Schweizern, Polen und Deutschen, sowie eine Post-LARP-Depression waren nur einige der Dinge, die wir Teilnehmer aus diesem wunderbaren Event mit nach Hause nahmen. Wir fanden neue Freunde, erzählte uns weiter Geschichten und hatten zu viel Metal Musik ordentlich unseren Spaß. Es war ein Erlebnis, dass zwar hier lang von mir beschrieben, aber letztlich doch nicht in Worte gefasst werden kann.

Als echter Rollenspieler fühlt man sich in dieser Geschichte mehr als nur zu Hause und vergisst die Außenwelt völlig. Die Emotionen und die Gefühle, dass man während der Prüfung der Gräser oder dem Event mit den Geistern gespürt hatte, können so nur schwer in unserer realen Welt Ebenbürtiges finden. Wir haben lang gerätzelt, wie sie bei der Prüfung der Gräser das Gefühl des Aufschneidens der Brust oder den plötzliche Temperaturwechsel ohne merkbaren Luftstrom hinbekommen hatten, aber wir wollten es am Ende auch nicht mehr wissen.

Eine wahnsinns Erfahrung, die ich im März zur zweiten Episode dieser Staffel fortführen werde, wenn in unserer und der Witcher Welt 6 Monate vergangen sind. Ich freue mich schon auf neue Abenteuer, neue Monster und den Weg, den Per Kevan einschlagen wird.

Ich hoffe, ich konnte euch mit diesem Bericht einen Eindruck verschaffen von dem, was bei diesem Premium LARP vor sich ging und vielleicht den ein oder anderen von euch dazu gebracht habe, es auch einmal zu versuchen.

Bilder folgen, sobald alle online sind von der Agentur des Events.

Liebe Grüße


Euer Per Ke…
euer Mezel
 
Oben