Ein nostalgisches Gefühl überkam Judy, als sie vor dem Gebäudekomplex mit der Aufschrift ‘Grand Pangolin Arms’ stehen blieb. Mit einem Lächeln auf den Lippen ging sie die Treppen zum Eingang hinauf und erblickte direkt einen Zettel, der von der Innenseite an das Tür Glas gehängt worden war. Die Eingangstür war wie üblich nicht verschlossen und als die Häsin durch die Tür schritt wurde ihr Lächeln noch größer, als sie las was auf dem Zettel stand.
“ ‘Kostenlose monatliche Entlausung nächsten Dienstag. Und verliert eure Schlüssel nicht! Gez. Dharma Armadillo‘. Nicht zu glauben, dass sie immer noch diese Zettel aufhängt.” In dem Moment, wo die Häsin an die alte Hausbesitzerin dachte, öffnete sich die erste Tür zu ihrer Linken und eine alte Gürteltier Damen trat, den Besucher betrachtend, auf den Flur. “Mrs Armadillo, schön Sie wieder zu sehen.”
“Oh Sie sind doch dieser Hasen Officer. Ehm… Judy Hopps. Auch schön Sie wieder zu sehen, Kindchen.” Auf ihren Gehstock stützend kam die alte Damen langsam auf die Häsin zu. Bei ihrem letzten Treffen besaß das Gürteltier noch nicht diese Gehilfe, welche ein eindeutiges Zeichen für das voran schreitende Alter der Hausdame war. “Sag Kindchen, bist du immer noch mit diesem komischen Fuchs zusammen?” Judys Miene verfinsterte sich etwas bei der Wortwahl von Mrs. Armadillo. Sie hatte die altertümliche Einstellung vergessen, die ihre ehemalige Vermieterin gegenüber artübergreifenden Paaren hatte.
“Zu ihrer Information, Mrs. Armadillo: Ja wir sind noch zusammen und dieser ‘komische Fuchs’ ist übrigens mein Ehemann. Ich habe jetzt keine Zeit mich über ihre Weltanschauung zu ärgern. Ich möchte jemandem in meinem alten Apartment besuchen. Einen schönen Abend noch!“ Mit diesen Worten ließ Judy die alte Frau vor ihrer Wohnungstür stehen und ging die Treppe hoch.
Während sie dem dritten Stockwerk immer näherkam, wurden für sie ebenfalls immer noch vertraute Geräusche immer lauter. Als sie den dritten Stock schließlich betrat und zu der Tür ihres alten Apartments ging, konnte sie die Geräusche mehr als deutlich als das Gezanke ihrer ehemaligen Nachbarn wahrnehmen.
„… und jetzt liegt hier schon wieder alles rum!“
„Dann hättest du wohl hinter mir aufräumen sollen, anstatt nur blöd in den Fernseher zu schauen!“
„Ach, halt die Klappe!“
„Nein, halt du die Klappe!“
„Nein, halt du die Klappe!“
„Bucky, Pronk, ihr unterhaltet wieder das ganze Gebäude. Haltet beide die Klappe“, rief die Häsin vergnügt über den Flur, wie sie es früher unzählige Male getan hatte, als sie noch neben den beiden Antilopen gewohnt hatte. Und ihr Rufen hatte seine Wirkung nicht verfehlt. Sofort war es ruhiger in dem Gang geworden, zumindest für ein paar Sekunden.
„Hast du gehört Bucky? Klingt nach dem kleinen Hasen Officer.“
„Die will bestimmt zu dem Fuchs nebenan, hat ja ‘ne Schwäche für die Raubtiere.“
„Du Idiot. Sie ist doch mit ihrem Freund zusammengezogen und hat ihn geheiratet, habe ich gehört!“
„Ach ja, vielleicht hat sie sich ja getrennt und sucht sich wieder was Neues!“
„Ach, halt die Klappe!“
„Nein, halt du die Klappe!“
„Nein, halt du die Klappe!“ Judy konnte nicht anders, als leise zu lachen. Wenn sie irgendetwas von den Grand Pangolin Arms vermisste, dann das sinnlose Gezanke der Oryx-Antlersons.
Judy war grad im Begriff gegen ihre alte Tür zu klopfen, da wurde ihr auch schon geöffnet. „Die beiden geben heute überhaupt keine Ruhe. Aber ich habe noch nicht erlebt, dass sie jemand für ein paar Sekunden zum Schweigen gebracht hat.“
„Alles Übung und Erfahrung mit den beiden. Es tut mir leid, dass ich Sie zu so später Stunde noch belästigen muss, Mr. Napier.“
„Oh, Sie brauchen sich nicht zu entschuldigen. Es ist mir eine Freude, Officer Wilde. Und nennen Sie mich ruhig Chris. Bitte, treten Sie doch ein.“ Mit einer einladenden Geste machte der Polarfuchs den Weg für die Häsin frei. Die Möbel in dem Zimmer standen noch genauso, wie Judy sie hinterlassen hatte. In diesem Gebäude änderte sich wirklich nichts.
„Bitte, nennen sie mich Judy, Chris. Hier hat sich nichts verändert.“
„Ja, hier gibt es auch nicht viele Möglichkeiten der Raumgestaltung. Also Judy, was führt Sie zu solch später Stunde noch zu mir.“ Judy nahm sich heraus, sich auf das Bett zu setzten, welches in der linken Ecke des Raumes stand. Beim ersten Sprung merke sie bereits, dass es immer noch die gleiche, durchgelegene Matratze war, die sie glücklich hier zurückgelassen hatte.
„Ich möchte nicht lange stören. An dem Tag, als wir uns in Tundra Town getroffen hatten sagtest du, du würdest öfters auf dem Gelände deine Pausen machen.“
„Ehm, ja. Ich weiß, dass ich auf fremdem Eigentum nichts verloren habe, aber…“ mit einem Wink ihrer Hand brach Judy den Satz von Christopher ab.
„Darauf wollte ich nicht hinaus. Ist dir irgendetwas komisch vorgekommen in den letzten Wochen, außer den Geräuschen aus dem Inneren. Du musst doch etwas gesehen haben.“ Angestrengt dachte der Polarfuchs nach. In seinem Kopf überflog sein Geist das Gelände der alten Fischfabrik. Jede Box, jeder Schornstein stand in seiner Vorstellung an dem Ort, an dem sein reelles Gegenbild stand. Schließlich ließ er die Tage auf dem Gelände wie im Zeitraffer ablaufen, bis ihm eine Veränderung in den Sinn kam.
„Wenn du so direkt fragst, gab es tatsächlich mal etwas, das mir seltsam vorkam. Es ist ein paar Wochen her, da sind Lastwagen auf das Gelände gefahren, als ich meine Pause gemacht hatte. Sie gehörten allerdings nicht zur Fischfabrik. Das Logo der LKWs war ein roter Stierkopf auf schwarzem Hintergrund und darunter standen die Buchstaben TMI.“ Während Chris alles in einer beachtlichen Ausführlichkeit erzählte, hatte Judy einen Notizblock gezogen und mit ihrem karottenförmigen Stift sich Notizen gemacht.
„Wirklich erstaunlich, wie viele Details du dir gemerkt hast.“
„Ich habe ein fotografisches Gedächtnis. Ich bin mir auch ziemlich sicher, diesen Stierkopf schon einmal gesehen zu haben.“
„Das ist das Logo von Tauros Med Industrys, einem Medikamentenhersteller. Natürlich, das würde Sinn ergeben. Ein Hersteller für Arznei hätte die Möglichkeit eine Droge herzustellen“, dachte Judy lauter, als es ihr eigentlich lieb gewesen war.
„Was für eine Droge?“
„Ach, nicht so wichtig. Kannst du dich an sonst noch etwas erinnern?“ Erneut durchforstete der Polarfuchs sein Gedächtnis. Dieses Mal allerdings, kam er zu keinem Ergebnis und lächelte Judy etwas beschämt über diesen Umstand an.
„Nein es tut mir leid. Das war soweit alles, was ungewöhnlich war. Es passiert nicht viel in dieser Ecke der Stadt.“
„Aber genug für mich. Ich danke dir, Chris. Du hast mir sehr geholfen.“ Judy steckte den Notizblock und ihren geliebten Karottenstift wieder weg und machte sich auf den kurzen Weg zur Tür der kleinen Wohnung.
„Gehst du schon?“
„Ich muss noch etwas erledigen. Gibt es denn noch etwas?“ Judy dreht sich um, nachdem sie die Tür geöffnet hatte und schaute Chris in die Augen. Es war wirklich erstaunlich. Nebst seinem Körperbau, der dem von Nick wirklich zum verwechseln ähnlich war, hatte der Polarfuchs auch diese grünen Augen, die sie an ihrem Partner so liebte. Etwas verlegen rieb sich ihr Gegenüber das Genick, bevor er zur Antwort ansetzte.
„Nun ich dachte vielleicht könnten wir noch eine Kleinigkeit essen? Es ist ja schon spät und ich schätze mal du hast noch kein Abendessen gehabt.“ Freundlich lächelte die Polizisten ihn an, als sie ihm antwortete.
„Ein anderes Mal vielleicht. Ich hatte zwar wirklich noch kein Essen, aber ich muss noch einen weiteren Besuch machen. Wir hören uns später, Chris.“ Mit diesen Worten ging die Häsin aus der Wohnung und schloss dir Tür hinter sich. Zurück in der Wohnung blieb nur der etwas enttäuscht winkende Christopher.
Es dauerte einige Zeit, bis die Häsin an ihrem Ziel angekommen war. Am Stadtrand des Sahara Square, jenseits der Wohngebäude oder der Industrie, stand ein großer schwarzer Betonbau mit meterhohen Mauern und Zäunen aus Stacheldraht. Das Gefängnis wurde von seinen Wärtern nur ‚Wüstenschlund‘ genannt, da man aus diesem eigentlich nur auf eine Art und Weise wieder herauskam. Kurz nach Judy fuhr ein Fahrzeug den ZPD vor und ein Officer des ersten Bezirks stieg aus.
„Danke, dass du mich unterstützt, Delgato. Ich weiß das es spät ist.“
„Es ist nach Mitternacht, Wilde. Aber so komme ich wenigstens aus dem Büro raus. Nachtschichten gehören nicht gerade zu den aufregendsten Dingen und so ist wenigstens etwas los.“ Der Löwe schritt auf Judy zu und schaute dann auf das Haupttor des Gefängnisses. Judy konnte in der spärlichen Beleuchtung der Straße das Gesicht des Raubtieres nicht richtig erkennen. Sie konnte sich das angewiderte Gesicht des Löwen allerdings denken, da dieser Ort nicht gerade der Schönste in Zoomania war.
„Der Wüstenschlund ist wirklich ein Loch. Hier kommt nur der schlimmste Abschaum hin. Sehen wir zu, dass wir deinen Besuch schnell über die Bühne bringen. Ich möchte mich ungerne länger hier aufhalten, als es sein muss.“ Die Häsin stimmte dem Löwen zu und ging mit ihm zusammen zum Eingangstor.
Unter normalen Umständen, kam zu dieser Uhrzeit niemand mehr in das Gefängnis, allerdings galt dies nicht für die Officer des ZPD. Begleitet von einem Panther, wurden Judy und Delgato durch die Gänge des Wüstenschlunds geführt, um zu den Verhörzellen zu gelangen. Allein der Anblick der Gänge sorgte bei der Häsin für Unbehagen. Kalter Beton zierte Wand, Decke und Boden jedes Ganges. Metallene Rohre, teils mit Rost überzogen, kamen aus der Wand und verliefen unter der Decke die Gänge entlang, bis sie wieder irgendwo im grauen Beton verschwanden. Es gab Gefängnisse in Zoomania die darauf aus waren, ihre Insassen wieder in die Gesellschaft einzugliedern. Dort konnten sie Berufe erlernen und die Gebäude selbst waren schon freundlicher hergerichtet. Aber nicht so dieses. Wer in dieses Gefängnis kam, hatte furchtbare Verbrechen begangen und durfte nicht mehr in die Freiheit entlassen werden. Man hatte es also nicht für Nötig befunden, den Insassen eine angenehme Umgebung zu ermöglichen. Sie sollten die Schwere ihrer Verbrechen mit jedem Tag ihre Haftstrafe spüren.
Jeder Schritt der Drei hallte quer durch die ansonsten stillen Gänge, bis sie schließlich vor einer von vielen metallenen Tür stehen blieben. Neben der Tür war eine kleine Plakette angeschlagen auf der lediglich die Raumbezeichnung „F0352“ stand und sich ansonsten nicht von all den anderen Türen in diesem Bereich unterschied.
„Hier sind wir. Wir haben die Gefangene schon herbringen lassen. Machen sie nicht zu lange“, befahl der Wärter den beiden ZPD Officers mit fester Stimme. Delgato blickte daraufhin seine Kollegin an.
„Na dann mal los. Hoffen wir, dass es den Trip wert war!“ Judy nickte nur zustimmend, öffnete die Tür und trat alleine ein.
Als sie die Tür wieder hinter sich schloss blickte Judy in einen Raum, der nicht viel mehr angerichtet war, als der Flur aus dem sie kam. Lediglich ein einfacher Tisch mit zwei Stühlen und eine kleine Deckenlampe schmückten den kahlen Raum in dem man sogar, durch die unter der Decke laufenden Rohre verstärkt, einen Stromgenerator brummen hören konnte.
Auf einem der beiden Stühle saß mit gesenktem Kopf die Person, welche die Polizistin zu dieser späten Stunde sprechen wollte. Als Judy auf sie zu kam, hob diese ihren Kopf hoch.
„Officer Hopps? Ich habe mich schon gefragt, für welchem hohen Besuch man mich nachts aus dem Bett wirft. Es ist mir eine Freude Sie zu sehen, Judy. Wie geht es ihnen denn?“ Die Miene der Häsin verfinsterte sich, als sie auf dem freien Stuhl platznahm. Sie wusste nicht, ob diese Freundlichkeit nur gespielt, oder wirklich das freundliche Wesen war, welches sie zum Beginn ihres Dienstes beim ZPD kennengelernt hatte.
„Lassen Sie diesen Smalltalk, Bellwether. Ich bin nicht hier um mich gemütlich mit ihnen zu unterhalten! Ich habe ein paar Fragen an Sie!“
„Ach kommen Sie Officer Hopps, das Leben in diesem Gefängnis ist nicht gerade abwechslungsreich. Ich bin froh, wenn mich mal jemand besuchen kommt.“
„Sie sind nicht hier eingesperrt, damit sie sich erholen, Bellwether. Sie haben schreckliches dieser Stadt angetan und dafür werden sie ihr Leben lang in diesen Mauern büßen. Außerdem heiße ich nicht mehr Hopps, sondern Wilde!“ Augenblicklich brach Judys Gegenüber in Gelächter aus.
„Was ist daran so lustig?“
„Ich glaube es nicht. Sie haben wirklich diesen Fuchs geheiratet? Einen Fleischfresser? Ich weiß gerade nicht ob ich zu der Hochzeit gratulieren soll oder noch mehr das System dieser Stadt anzweifeln soll, welches eine solche Verbindung zwischen verschiedenen Arten erlaubt und befürwortet.“ Judy schlug wütend auf den Tisch. Bellwether zuckte kurz zusammen, da sie mit einer solch emotionalen Geste nicht gerechnet hatte.
„Wen ich heirate lass ich mir weder von Ihnen noch von irgendjemand sonst vorschreiben. Sie mit ihrer eingeschränkten Art die Welt zu sehen können so etwas natürlich nicht verstehen. Aber ich bin nicht hier, um über meine Beziehungen zu sprechen, ich habe eine ganz bestimmt Frage an Sie.“ Nun wandelte sich die Mine der ehemaligen Bürgermeisterin von Zoomania. Das kleine Schaaf stützte die Arme auf dem Tisch ab und legte ihren Kopf auf die Hände, während sie einen neugierigen Blick auflegte.
„Oh, jetzt bin ich aber gespannt.“
„Das Könige der Nacht Serum, an wen haben sie die Formel weitergegeben?“
„Wie darf ich das verstehen?“
„Sie wissen genau was ich meine. Es treten wieder Fälle auf wie vor zwei Jahren. Tiere werden plötzlich zu Bestien und die Ärzte konnten wiederum Bestandteile der Königin der Nacht Blume nachweißen. An wen haben Sie die Formel zur Herstellung des Giftes weitergegeben?“ Erneut musste die ehemalige Bürgermeisterin lachen. Mit einem zufriedenen Grinsen schaute das Schaf die Häsin ihr gegenüber an.
„Wirklich köstlich, dass jemand meine Arbeit nun doch fortsetzt, aber um eines direkt zu sagen: Ich habe das Mittel nicht entwickelt.“ Judys Blick wandelte sich. Die Wut über Dawn Bellwether verschwand, als Judys Ohren fassungslos herabsackten und sich Unglauben in ihrem Blick breitmachte.
„Was sagen Sie da?”
„Sie haben richtig gehört, Officer Hopps… Officer Wilde. Ich habe zwar den Plan ausgeklügelt, aber das Mittel dazu hat mir jemand anderes zur Verfügung gestellt.“
„Wollen Sie damit sagen, dass…“
„Richtig. Es gibt mindestens noch eine Person die weiß, wie man aus der Blume ‘Königin der Nacht‘ ein Toxin herstellt, dass die Tiere in reißende Bestien verwandelt. Und ihren Gefühlausbrüchen kann ich noch etwas entnehmen.“ Judys Blick verfinsterte sich erneut, als das Schaf immer weitersprach. „Zum einen wären Sie nicht hier, wenn ihr damals entwickeltes Gegenmittel funktionieren würde. Das Toxin wurde also weiterentwickelt, was mich persönlich sehr freut. Zum anderen würden Sie nicht so auf meine Worte reagieren, wenn Sie nicht irgendwie persönlich in den Fall involviert wären.“ Dawn Bellwether fing an langsamer zu reden. Sie hatte an Judys zuckender Nase erkannt, dass ihre Worte die Polizistin seelisch trafen und kostete diesen Moment nun voll aus. „Ich vermute, dass eine ihnen nahestehende Person Opfer des neuen Giftes geworden ist. Vielleicht… ein Elternteil, oder doch eher… ihr ach so geliebter Ehemann?“ Judy sprang von ihrem Stuhl auf den Tisch. Die Fäuste geballt würde sie ab liebsten über das Schaf herfallen und sie verprügeln, aber sie sie nutze ihre gesamte Selbstbeherrschung dies nicht zu tun. Stattdessen sprang sie vom Tisch herunter und ging festen Schrittes zur Tür um den Raum zu verlassen. Sie hatte genug von diesem nächtlichen Besuch.
„Sie werden das Tageslicht nie wiedersehen, Bellwether. Versuchen Sie mal darüber zu lachen“, rief die Häsin noch dem Schaf zu, als sie die Tür des Raumes öffnete.
„Er nennt sich selbst Nightmare. Ein nun passender Name, wie ich finde, für jemanden, der der Stadt erneut Alpträume verpasst. Auch wenn ich ihn etwas kitschig finde. Aber selbst wenn ich den Rest meiner Tage nun hier verbringen muss, der Schmerz den Sie nun empfinden, versüßt mir die nächste Zeit.“ Erneut brach die ehemalige Bürgermeisterin in ein hämisches Gelächter aus. Es verstummte erst, als Judy den Raum verlassen hatte und in ihrer Wut die Tür des Verhörzimmers zuschlug. Sofort war Delgato bei seiner Kollegin.
„Alles in Ordnung, Judy?“ Die Wut in ihrem Gesicht verflog und machte der Verzweiflung Platz, als sich ein paar Tränen in Judys Augen bemerkbar machten. Sie ließ sich auf die Knie fallen und schaute ihren Kollegen Hilfe suchen an.
„Nein, es ist noch viel schlimmer geworden.“