[RPG] Tales of the Heroe(s) : The legend begins

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Gosti

MLP-Experte
Otaku Veteran

Es war seltsam an diesem Ort, aber auch durchaus angenehm. Nie hätte sie sich gedacht auf diese Art drauf zu gehen. Nach ihrer Vorstellung würde sie eines Tages auf einen anderen Attentäter treffen der sogar besser war als sie und es schnell und schmerzlos beenden, nicht von so einer seltsamen wilden Bestie zerfleischt werden und dann langsam ausbluten. Aber das war nun eigentlich egal. Es gab keinen Grund mehr sich darüber Gedanken zu machen, nun war es vorbei. Kein Schmerz, keine Sorgen, nur das helle Licht, das leise Piepsen und diese Stimme die nach ihr Rief...
Moment, etwas stimmte hier nicht... Plötzlich riss Sorana ihre Augen auf, welche sie sofort wieder mit ihren Armen verdeckte da, das grelle Licht an der Decke ihren Augen schmerzte. Ein kurzer Anfall von Panik folgte und ließ sie wie wild umher zappeln was dazu führte dass sie von ihrem Bett viel und dabei gewaltsam die Elektroden und Kanülen von ihrem Körper gerissen wurden. Ein stummer Schmerzensschrei riss sie dann schließlich wieder in die Realität zurück. Sie lebte noch? Wie war das überhaupt möglich? An ihrem Körper waren keine Narben oder sonstige Anzeichen eines Kampfes zu sehen, dennoch war dieser Raum eingerichtet als würde man einen Sterbenden damit überwachen.

Was immer es war, Sorana konnte es sich nicht erklären und genau genommen wollte sie gar nicht genauer darüber nachdenken... Dennoch hatte sie das geschehene klar vor Augen. In dieser Anstalt ging etwas seltsames vor, und sie hatte kein Interesse so lange hier zu bleiben um es zu erfahren.

Der Raum war abgeschlossen und der Lüftungsschacht zu klein um nochmals einen Fluchtversuch dadurch zu wagen. Jedoch hörte sie doch vor kurzem eine Stimme, also musste jemand in der nähe sein. Als sie sich selbst im Spiegel ansah und überlegte, konnte sie sich nur an den Kopf greifen. Natürlich... Sorana packte einen der Monitore, riss ihn von der schlecht montierten Halterung und warf ihn mit voller Wucht gegen den Spiegel in der Hoffnung dahinter eine Fluchtmöglichkeit anzutreffen, doch leider stellte sich der Spiegel als Belastbarer dar als sie dachte und das Gerät prallte bloß davon ab. Nicht ein Sprung bildete sich. Das einzige was sie erreichte war dass das Glas in einer unangenehmen Frequenz vibrierte...
 

Captain Hero

Puppetmaster
VIP
Als Key aufwachte, vermochte sie abgesehen von ihren Augen nicht eine Faser ihres Körpers zu bewegen. Ihr Blickfeld bestand aus nicht mehr, als dem Weiß der Decke und zwei flimmernden Halogenröhren der Deckenbeleuchtung. Dafür konnte Key ihren Körper jedoch noch sehr gut spüren. Sie musste nackt sein, denn an ihrer Rückseite spürte sie direkt das kühle Metall einer Stahlliege. Auch sonst war es sehr kühl in dem Raum und es roch stark nach Desinfektionsmitteln. Was jedoch all diese Eindrücke bei Weitem übertraf, war der stechende Schmerz, den Key knapp unterhalb ihres linken Ohrs verspürte. Dort hatte sie ein Gefühl, als wäre eine lange Nadel oder ein ähnliches Objekt durch ihre Haut gestochen und tief in ihren Schädel geführt worden.

"Einen angenehmen Morgen, Key"
Die Stimme erklang links von Key, was sie instinktiv dazu verleitete, den Kopf in diese Richtung drehen zu wollen, um zu sehen, wer dort sprach, doch es gelang ihr nicht, sich auch nur einen Millimeter zu bewegen. Eigentlich war dies jedoch auch unnötig, da sie an der Stimme sehr genau erkannte, wer dort sprach, zumal sich die Person nun in Keys Sichtfeld begab.
Doktor Gaddsten stand dort ein wenig über Key gebeugt neben Keys Liege. Er war in einen Operationskittel gehüllt und hielt ein seltsam anmutendes Instrument in der Hand, welches entfernt an eine Mischung aus Zirkel und Schere erinnerte. Um seinen Hals hing ein Mundschutz.
"Gnnngh", war alles, was Key hervorbrachte. Dabei hatte sie diesem Schwein eigentlich die Meinung sagen wollen, aber nicht mal das war ihr vergönnt. Der Doktor sah mit gespielt freundlicher Mine auf seine Patientin herab und lächelte dann, als würde ihr Versuch zu sprechen ihn amüsieren.
"Oh, tut mir leid. Wir mussten dich leider paralysieren und ein wenig mit Medikamenten behandeln, damit du für dich und andere vorerst keine Gefahr mehr darstellst. Naja, wobei... um der Wahrheit die Ehre zu geben: Damit du für mich keine Gefahr mehr darstellst."
Zumindest gelang es Key nun ein Knurren hervorzubringen.
"Jaja", fuhr Gaddsten fort, "Ich muss schon sagen, ich war beeindruckt, als du deine kleine Freakshow mit unseren Barghesten abgezogen hast. Du kannst dir gar nicht vorstellen, welchen Schaden diese Dinger in unserer Anstalt angerichtet haben, nachdem du sie aus der Arena gelassen hast. Ich werde in nächster Zeit wohl eine Menge Bewerbungsgespräch führen müssen, um den Personalverlust wieder wett zu machen."
So wie dieser Mann dies sagte, schien es in keinster Weise, als würde ihn der Verlust seiner Mitarbeiter tatsächlich bedrücken. Viel eher schien ihn die Tatsache zu erfreuen.
"Wie dem auch sei. Du hast dich fantastisch entwickelt Key und wirst uns mit Sicherheit noch von großem Nutzen sein, vor allem, wenn sich deine Gabe wirklich so großartig entwickelt, wie wir es vom jetzigen Stand aus erwarten können."
Gaddsten unterbrach seine Worte für ein kurzes Seufzen, welches Key ihm in tausend Jahren nicht als ernsthafte Besorgnis abgenommen hätte. Besonders nicht in Verbindung mit den folgenden Worten des Doktors.
"Leider, leider hast du dich sogar ein bisschen zu gut entwickelt. Ich kann nicht zulassen, dass du außer Kontrolle gerätst und so etwas wie in der Arena mit den Barghesten - oder gar etwas Schlimmeres - erneut anrichtest. Besonders dann nicht, wenn es gegen uns gerichtet ist. Da deine Gabe offenbar auf deiner Emotionalität zu beruhen scheint, ist das ganze nicht so einfach. Glücklicherweise habe ich dennoch bereits eine Lösung für unser kleines Problem gefunden. Du bist mit dem Prinzip der Lobotomie vertraut?"
Das Unbehagen und die Angst, die Key bereits seit ihrem ersten Tag an diesem kranken Ort innewohnten, verwandelte sich in Panik, als sich Doktor Gaddsten mit seinem Instrument über Keys Gesicht beugte und die Klingen des Geräts ihrem Auge immer näher kamen. Innerlich schrie Key auf.

Nach diesem kleinen bisschen Abfuck (Hatte ganz vergessen, dass ich Key noch gar nicht habe aufwachen lassen.^^), nun der richtig Abfuck.

++++ Zwei Wochen später ++++

Mattie - oder auch Matz - lehnte sich entspannt auf seinem Schreibtischstuhl zurück, eine Tasse heißen Kaffees in der einen und einen Donut in der anderen Hand.
"Uuuuäääääh", gähnte er betont übertrieben, was seinen Kollegen für diese Schicht dazu veranlasste ungehalten zu ihm herüber zu schauen. Der Mann hieß Dawson und war in Matz's Augen ein steifes Stück Dreck. Der Kerl konnte sich selbst nicht entspannen und schien ein Problem damit zu haben, wenn andere es taten. Demonstrativ legte Matz daher seine Füße auf den Schreibtisch vor sich, der mit allerhand Überwachungsmonitoren bedeckt war, einfach nur, um Dawson anzupissen.
Bis auf die beiden war es absolut leer in der Wachzentrale des Asylums. Um diese Uhrzeit - immerhin 3 Uhr Nachts - war es auch im Rest der Anstalt wie ausgestorben. Die meisten Doktoren und Pfleger schliefen bei sich zuhause, nur die Nachtpfleger und ein Dutzend Wärter sowie ein Arzt für Notfälle waren noch vor Ort. Auch die meisten der Insassen schliefen. Entweder, weil man um diese Uhrzeit nun mal eben schlief oder aber weil man ihnen entsprechende Medikamente gegeben hatte.
"Meinst du, dass ist angemessen?", grummelte Dawson in reservierten Tonfall, der deutlich zeigte, dass er nicht der Meinung war.
"Warum net?", fragte Matz, "Ist ja nicht so, als wären wir nicht alleine. Wir sind noch die ganze Nacht hier. Da kann man sich ruhig ein wenig entspannen, finde ich."
Dawson schien schon zu einer Erwiderung ansetzen zu wollen, da hielt er inne und runzelte die Stirn. Der Anblick verleitete Matz dazu belustigt zu glucksen.
"Wasn'?"
"Da", murmelte Dawson, den Finger auf einen der Monitore gerichtet, die die Korridore des Trakts für unheilbar Gestörte zeigten. Als Matz sich ansah, was Dawson gesehen hatte, stutzte auch Matz.
"What the fuck? Was macht der denn da?!"
Er konnte nicht so ganz glauben, was er dort sah. Mitten im Gang stand einer der Insassen und schien mit sich selbst zu reden.
"Wie zur Hölle ist der aus seiner Zelle gekommen?"
Dawson wusste darauf anscheinend auch keine Antwort, doch er war bereits auf dem Weg zur Tür.
"Los, komm mit"

Der Trakt für unheilbar Gestörte war eines der ältesten Gebäude der ganzen Anlage und das sah man ihn auch an. Von der Wachzentrale brauchte man fast fünf Minuten, um ihn zu erreichen, wenn man ging. Dawson und Matz waren selbstverständlich gelaufen.
Etwas außer Atem - er sollte wohl mal wieder etwas mehr Sport treiben - frimmelte Matz seinen Schlüssel in das Schloss des Eingangs. Die beiden Wachmänner mussten drei Türen durchqueren, bevor sie schließlich im Unterbringungsbereich des Trakts waren. Dieser war nicht mehr als ein längerer Gang, der links und rechts von massiven Stahltüren mit Gucklöchern gesäumt wurde, die in die Zellen führten. Von den Nachtlichtern an der Decke waren zur Zeit mehr als die Hälfte ausgefallen, so dass es regelrecht düster in dem Gang war. Aus manchen der Zellen war klar das nächtliche Gemurmel der Insassen zu vernehmen, die entweder im Schlaf sprachen oder selbst von den Medikamenten nicht zum Schlafen gebracht werden konnten.
"Na tolle scheiße. Wie ich das hasse", grummelte Matz, woraufhin Dawson ihn tadelnd ansah.
"Wieso arbeitest du dann hier?"
"Pfff. Da vorne!"
Mit einem Kopfnicken deutete Matz auf die Gestalt, die einige Meter vor ihnen etwas wankend im Gang stand und energisch vor sich hin brabbelte.
"Glaubst, dass ist einer von den Gefährlichen?"
Matz Stimme war kaum mehr als ein Flüstern. Irgendwie wollte er den Patienten dort vorne nicht auf sich aufmerksam machen, trotz Tasers uns Revolvers an seiner Hüfte.
"Einer der Pfleger meinte mal zu mir, hier in dem Trakt sei eigentlich jeder gefährlich. Und schau, der trägt eine Zwangsjacke."
"Na großartig..."

Mittlerweile hatten die beiden den Patienten erreicht.
"Öh... hallo?", sagte Dawson vorsichtig, um die Aufmerksamkeit des Mannes sachte auf sich zu lenken. Matz fiel dabei auf, dass Dawson ebenso die Hand an seinen Taser gelegt hatte, wie er es selbst tat.
Der Patient reagierte nicht auf die Worte Dawsons. Stattdessen murmelte er einfach weiter vor sich hin. Nun versuchte auch Matz sich.
"Ehm... hey", sagte er, wobei er zögerlich die Hand ausstreckte und den Kerl an seiner Zwangsjacke berührte. Schlagartig erstarb das Gebrabbel des Mannes. Als er betont langsam seinen Kopf in Richtung der beiden Wärter drehte, fühlte sich Matz regelrecht an einen Horrorfilm erinnert. Zum Glück war da keine hässliche Fratze oder was man sonst so in einer solchen Situation erwarten mochte. Einfach nur das hagere Gesicht eines Mannes.
"Mhm", machte Dawson, "Sind sie in Ordnung?"
"A... a... aaaaaaa...", war alles, was der offensichtlich Verrückte von sich gab.
"Wenn es ihnen nichts ausmacht, würden wir sie jetzt gerne in ihre Ze... auf ihr Zimmer zurück bringen."
Wenn der Insasse verstand, was Dawson von ihm wollte, ließ er sich dies nicht anmerken.
"Ans... Aaa... Anse..."
"Hmpf. Das wird so nichts", ächzte Matz, "Komm, du den rechten Arm, ich den linken."
"Ja, gut"

Gemeinsam führten sie den Mann wieder in die Zelle. Als sie wieder aus der Zelle hervorgekommen waren, atmeten sie gemeinsam auf.
"War ja doch nicht so schlimm", seufzte Matz.
"Ja", stimmte Dawson zu, "Das haben wir beide wohl ganz ordentlich gemeistert"
Zum ersten Mal verspürte Matz bei diesen Worten so etwas wie Sympathie für seinen Kollegen in sich aufsteigen. In diesem Moment erklang ein lang anhaltendes und dröhnendes Brummen, welches wie eine Druckwelle durch die gesamte Anstalt fegte. Ihm folgte das laute, typische Summen, welches anzeigte, dass eine Zellentür geöffnet worden war. Mit ihm einher ging das Klacken von Dutzenden sich entriegelnden Schlössern und die Rufe der von dem Lärm aufgebrachten Insassen.
"Was...", ächzte Matz, da trat schon der erste Insasse aus seiner Zelle hervor. Der Mann sah sich mit verstohlenem Blick um, bis er die beiden Wärter erblickte. Matz hatte schon halb erwartet, der Kerl würde versuchen, sich wieder zu verstecken, doch stattdessen schrie er auf und rannte auf die beiden zu.
"Oh scheiße!", rief Matz. Reflexartig zog er seinen Taser und verpasste dem Insassen eine Ladung Strom, woraufhin dieser kreischend zu Boden ging. Weitere Insassen traten auf den Gang hervor. Dawson packte Matz an der Schulter.
"Wir müssen hier weg!", rief er gerade, da ging das Licht aus.


Zwei Minuten später taumelte Matz ins Freie - ohne Dawson. Diese Irren hatten das arme Schwein regelrecht in Stücke gerissen. Matz konnte nicht sagen, wie er selbst dort heraus gekommen war. Mit weit aufgerissenen Augen starrte er nun auf die Anstalt. Überall war der Strom ausgefallen. Dafür schlugen lodernde Flammen aus einigen der Fenster des Haupttrakts. Dunkle, teilweise unnormal bläulich schimmernde Wolken hingen am vom Feuer erhellten Nachthimmel.
Von vielerorts waren die Rufe wütender oder panischer Insassen zu hören, die offenbar überall in der Anstalt freigekommen zu sein schienen. Die schrille Sirene des Hauptalarms dröhnte über das ganze Gelände.
Mit Schrecken sah Matz mit an, wie ein Fenster des Straftrakts brach und ein Wärter zusammen mit einem Insassen aus ihm hinaus stürzte. Die beiden rangen noch im Fall miteinander, bevor sie brutal am Boden aufschlugen.
Die Tür des Gebäudes, in dem operative Eingriffe an Patienten vorgenommen oder verletzte Insassen behandelt wurden, flog auf. Der Nachtarzt stürmte hervor, irgendetwas rufend, das Matz auf die Entfernung nicht verstand. Die Tür schlug der Arzt direkt hinter sich wieder zu, nur damit sie sofort ungleich heftiger wieder aufgeworfen wurde.
Mit einer Mischung aus katastrophaler Faszination und tief sitzendem Entsetzen beobachtete Matz die Gestalt, welche nun in der Tür stand. Es war nicht mehr, als der dunkle Umriss einer hochgewachsenen Person, die von einem wabernden Dunst düsterer Energie umgeben war, die die selbe Farbe hatte, wie der unnatürliche Nachthimmel. Noch während der Nachtarzt panisch mit den Armen winkend auf Matz zu rannte, konnte dieser beobachten, wie dieser Dunst mehrere Ranken ausformte, die sich wie Tentakel über den Platz bewegten und dabei schließlich den Arzt einholten. Mit einem Aufschrei ging dieser zu Boden, als sich einer der Ranken durch sein linkes Bein bohrte und ihn gewaltsam zurück riss. Schreiend und kreischend wurde der Mann über den Boden zurück zu dem Gebäude geschleift, aus dem er soeben gekommen war, wo er letztendlich in dem dunklen Dunst verschwand. Die Türen schlugen zu und für einen Moment waren die gequälten Schreie des Mannes kaum noch über den Lärm des Aufruhrs in der Anstalt zu hören. Dann detonierte auf einen Schlag die gesamte vordere Front des Behandlungsgebäudes in einem knisternden Ball dunkler Flammen.

Von der Explosion von den Beinen gerissen rappelte Matz sich wieder auf.
Das wars! Ihn hielten keine zehn Pferde auch nur eine Sekunde länger an diesem Ort.
In gestrecktem Lauf hielt er auf das Haupttor zu, durch das er das Gelände der Anstalt verlassen wollte. Er landete erneut am Boden, als er am Zwinger für die Wachhunde nahe des Haupttors vorbei kam. Ächzend sah er sich nach dem Objekt um, über das er soeben gestolpert war. Zu seinem Schrecken musste er feststellen, dass es die zerfledderte Leiche eines anderen Wärters war, der vor dem geöffneten Gatter des Hundezwingers lag. Ein Knurren riss Matz von dem Anblick des Toten los. Er sah auf und starrte direkt in die Augen eines großen Hundes, dessen Schnauze blutig vom Fressen war.
Matz Schrei ging im Lärm des Chaos unter.

Öööh... so.

- ALLE ferngesteuerten Türen in der Anstalt wurden geöffnet.
- Das totale Chaos ist ausgebrochen. Die Wärter sind sichtlich überfordert.
- Verschieden gefährliche Insassen randalieren durch die Anstalt. Einige wollen fliehen, andere denken in ihrem Wahnsinn an solche Dinge nicht mal.
- Natürlich sind auch viele der Tiere freigekommen, die man sich hier in der Anstalt hält. Wie unangenehm diese Tiere sein können, wissen wir ja alle bereits.
- Einige Feuer sind ausgebrochen.
- Diese Gestalt, von der am Ende des Beitrags die Rede ist, wütet ebenfalls durch die Anstalt, wobei sie es vor allem auf Wärter und Pfleger abgesehen hat.
- Der Alarm sollte jedem unserer Charas genug Gelegenheit verschaffen, um aus der Anlage raus zu kommen.
- Nami hat es zwar nicht explizit gesagt, aber ich schätze mal, dass früher oder später auch die HTR (High Threat Response) Teams und Feuerwehr hier auftauchen werden, um das ganze irgendwie einzudämmen.

Unsere Charas dürfen jetzt das erste Mal unbewusst einen Teil ihrer Fähigkeiten freisetzen! Yiiihaaaa!
Jedoch unterliegen sie dabei der Einschränkung, dass sie nach diesem Einsatz, wenn sie aus der Anstalt raus sind erst mal 24 Stunden ruhen müssen.


Nami meinte übrigens zu mir, dass die Anstalt letztendlich nicht zerstört werden soll. Ein bisschen kaputt machen? Jau! Zerstören? Nope.
 

Akira Akarui

Super-Moderator
Teammitglied
SMods

Nobu war von einer Sekunde auf die andere hellwach, als das Brummen durch die Anstalt fegte und sich die Zellentüren öffneten. Nur kurz musste sie sich orientieren, bevor sie sich auch schon aus dem Bett rollte und hinüber zur Türe lief. Vorsichtig blickte sie hinaus, noch ungläubig, dass sich die Türe tatsächlich ohne Grund geöffnet hatte. Doch auch ihr musternder Blick ergab keinerlei Wachen oder Pfleger, die auf einen Ausbruchversuch warteten, um mit entsprechenden Strafen die Insassen noch devoter zu machen.

Lediglich aus anderen Türen entlang des kahlen Korridors schaute der eine oder andere Kopf heraus, und Nobu wusste in diesem Moment, dass dies der Augenblick war, auf den sie seit Wochen gewartet hatte. Die Gelegenheit, die sie nutzen musste, wenn sie von diesem Ort entkommen wollte.

Also lief sie los, nahe an der Wand entlang, während ihr Blick auf die Überwachungskameras zeigte, dass diese offenkundig auch nicht mehr in Betrieb waren. Dass etwas mit der Stromversorgung nicht stimmte, zeigte sich, als im nächsten Moment die Korridorbeleuchtung flackerte und schließlich ausfiel, so dass nur noch die Notbeleuchtung den Weg wies.

Immer lauter wurde es nun auch um Nobu herum, andere Insassen fingen an zu schreien und sich gegenseitig etwas zuzurufen als das Ganze durch einen jäh einsetzenden Alarmton, der durch die ganze Anlage schallte, noch zusätzlich eskalierte. Nobu schrie vor Schmerzen kurz auf und presste sich die Hände auf die Ohren, während verwirrte und orientierungslose Insassen an ihr vorbeiliefen.

"Nein, nein, nicht jetzt!", rief Nobu sich selbst zu, als sie erkannte, dass der Lärm ihre Sinne derart zu überfluten drohte, dass sie zu keiner Handlung mehr fähig war. An die Wand gepresst versuchte Nobu, sich zu sammeln, versuchte, den Lärm auszublenden und setzte mit zusammengebissenen Zähnen einen Fuß vor den anderen.

Mit einem Mal wurden ihre Sinne auf etwas anderes gelenkt, als der Geruch von Rauch an ihre Nase drang. So wie dieser Sinneseindruck sie übermannte, schwoll der Lärm in ihren Ohren ab und sie konnte sich wieder freier bewegen. Ein Blick in das Zimmer, in dem sie vorbeikam, zeigte ihr, dass dort noch jemand ans Bett gefesselt lag. Nobu fackelte nicht lange und rannte hinein, um im nächsten Moment die Gefesselte zu befreien.

"Lauf, sieh zu, dass du hier rauskommst!", rief sie der Frau zu, bevor sie bereits wieder draußen war und ihren Weg fortsetzte. Noch in zwei anderen Zimmern schnallte sie gefesselte Insassen los, bevor sie sich von den schreienden anderen Insassen, die offensichtlich alle den Notausgangsschildern folgten, löste und nach rechts in einen anderen Korridor einbog. Auch wenn sie die Anstalt so schnell wie möglich verlassen wollte, hatte Nobu noch andere Pläne. Sie wusste, wo die Unterlagen aufbewahrt wurden und sie hatte nicht vor, ohne jegliche Beweise zu verschwinden.

Rasch bewegte sie sich nun vorwärts, wusste in jedem Augenblick, wo der Rauch herkam und lief einen Umweg, um nicht vom Feuer eingeschlossen zu werden. Als sie schließlich in den Behandlungtrakt einbog, bot sich ihr ein blutiges Bild. Ein sabbernder Vierbeiner zerrte Fleischfetzen aus einer am Boden liegenden blutüberströmten Wache und hob den Kopf als er sie witterte. In diesem Moment stieß die Wache ein Messer in den Hals des Tieres, das daraufhin mit einem Gurgeln über dem Mann zusammenbrach.

Obgleich Nobu schnell lief und die leblose Bestie von der Wache herunterzerrte, kam für den Mann jegliche Hilfe zu spät. Aus schweren Wunden blutend ließ er ein letztes Röcheln hören, bevor er starb. Kurz blieb Nobus Blick noch auf dem Mann, bevor sie kurzentschlossen zuerst dessen Stiefel auszog und ihm danach den Gürtel öffnete und ihm auch die Hose vom Leib zog. "Tut mir leid," murmelte sie leise, während sie in die Hose schlüpfte, den Gürtel enger zog und in die Stiefel stieg. Schnell hatte sie noch das Messer ergriffen, sowie den Taser und zwei Injektoren, bevor sie weiterlief und kurz darauf ihr Zwischenziel erreicht hatte.

Mit wenigen geschickten Handbewegungen und dem Einsatz des Messers hatte sie den Aktenschrank aufgebrochen, und es dauerte nicht lange und sie hatte beim Durchblättern der Unterlagen auch ihre eigene, sehr dicke Mappe gefunden. Sie zog sie heraus und legte sie auf dem Aktenschrank ab, bevor sie erneut in den Schrank griff und weitere Akten von Insassen herausholte, die sie kannte und denen sie begegnet war.

Nach einem raschen Blick durch den Raum angelte sie einen Arztkittel vom Garderobenhaken und packte den Stapel an Unterlagen hinein. Schnell war der Kittel zu einem Bündel geschnürt, das sie sich umhängte.

Nobu wusste, dass die Zeit drängte, denn der Geruch von Rauch intensivierte sich und sie meinte fast erkennen zu können, wohin genau er sich ausbreitete. Als sie den Korridor weiterlief, um über eine Treppe in das Erdgeschoss zu gelangen, hörte sie angstvolle Schreie von einem Kind. Als sie in die entsprechende Richtung blickte, sah sie wie eine weitere der entfesselten Bestien hinter einem völlig aufgelösten Mädchen herlief und es nicht weit von Nobu entfernt zu Fall brachte.

"Nein!" schrie Nobu wutentbrannt, als die Bestie seine Zähne in das Fleisch des Mädchens schlagen wollte, und sie stürmte auf das Tier zu, das bei dem Schrei seinen Kopf hob und von dem Mädchen abließ. Doch statt sich nun wie erwartet auf Nobu zu stürzen, brach die Bestie mit einem Röcheln zusammen, während das Mädchen weinend auf Nobu zurannte.

"Schsch," Nobu nahm die Kleine in den Arm und hielt sie für einige Augenblicke fest, während ihr Blick auf die Bestie gerichtet blieb, die jedoch nur noch einige Male zuckte, bevor sie offenkundig endgültig ihr Leben aushauchte. Der Lärm, der von allen Seiten kommend auf die ehemalige Polizistin einstürmte, schwoll zu einer Kakophonie an, während der Geruch von Rauch so intensiv wurde, dass sie würgen musste. Nobu schloss die Augen, während sie die Kleine fest an sich presste, und versuchte, die Sinneseindrücke auszublenden und das Wesentliche herauszufiltern.

Als der kräftige, aber viel zu schnelle Herzschlag des Mädchens an ihr Ohr drang, blickte sie auf und sie sah mit einem Mal klar. "Wir müssen weiter, wir haben nicht viel Zeit, das Feuer wird gleich hier sein," rief sie dem Mädchen zu und sie griff nach dessen Hand, um es im nächsten Moment bereits ins Treppenhaus zu ziehen, während eine Explosion nur wenige Korridore entfernt auch Putz von den Wänden des Treppenhauses rieseln ließ.
 

| Nami |

DON'T FUCKING STARE AT ME
VIP


++++ Zellentrakt, Flur 43, Zimmer 4 ++++

Unruhig drehte Kiara ihren Kopf in dem unweichen Bett in sämtliche Richtungen während das gläserne Auge stets auf ihren Körper gerichtet war, um eventuelle Auffälligkeiten aufzuzeichen. Der Gefangenen lief der Schweiß ständig ihre Stirn hinunter zu dem kam noch, das ihre Handgelenke samt Gliedmaßen mit einem Lederrriemen an der Bettkante gefesselt waren.

In ihrem Traum, wenn es überhaupt einer war, spielten sich die verrücktesten Szenarien ab, als plötzlich das beißende Geräusch der Alarmsirine in ihren Ohren drang und Kiara aufschrecken ließ. Laut knallend, schob sich die metallene Tür zur Seite, so dass sie vollkommen verschlafen einen Blick auf den Korridor werfen konnte. Dutzende Stimmen drangen in ihre Ohren, was das Orientieren schwierig werden ließ. Lautes Getrampel war auf dem Korridorgang zu hören, Knurren drang in ihre Ohren sowie panisches Geschrei und das zerbersten von Knochen.

Kiara zerrte wie wild an ihren Fesselungen doch diese wollten einfach nicht nachgeben. Bei jeder weiteren Bewegung stieg ihr Blutdruck gefährlich an, was sogar dazu führte, dass das Glas in den Überwachungsmonitoren, die seltsamer weise aufgefallen waren, zersprang. Die Glasscherben rieselten auf den Boden herunter, schnitten ihr ins Fleisch doch Kiara hatte in diesem Moment nur einen Gedanken, den sie während der gesamten Zeit in dieser brutalen Anstalt hatte, Vergeltung. Die Hände zur Faust geballt, beugte Kiara ihren Oberkörper nach vorne, spannte jeglichen Muskel in ihrem Körper an. Dutzende Äderchen zogen sich durch ihr Fleisch, Funken begannen in der Luft zu vibrieren und diese elektrisch aufzuheiten.

Kiara schrie ihren Frust heraus, obwohl das Leder in ihr Fleisch schnitt, gab die Spannung langsam nach. Noch ein kleines Stückchen mehr. Kiara schrie und schrie und je mehr sie schrie desto mehr Adrenalin wurde von ihrem Hirn ausgeschüttet, was dazu führte, das nach etlichen Sekunden ihre Fesseln durch pure Muskelkraft gesprengt wurden. Durch die Wucht der Druckwelle stürzte ein Teil der vorderen Wand ein. Kiara zog die Kanülen aus ihren Handgelenken heraus und entfernte alles von ihrem Körper. Das Infusionssetz an dem Tropf dessen Flüssigkeit die ganze Zeit durch ihre Adern gejagt wurde, fing Feuer.

Während das Geschrei der fliehenden Insassen und sterbenden Wärtern weiter in ihren Ohran hallte, als würde sie direkt daneben stehen, sprang Kiara aus ihrem Bett. Der erste Gehversuch nach etlichen Tagen verlief schmerzhaft, da sie mit voller Wucht auf den Boden aufklatschte. Mit zitternden Armen stemmte sich Kiara immer und immer wieder auf, hielt sich an der noch stehenden Wand fest, da das ganze Geschrei ihr den letzten Nerv raubte, sogar die Sicht vernebelte. Schwer keuchend taumelte Kiara mehr, als das sie lief durch den Korridor, den sie endlich erreichte.

Umherirrende Insassen rannten wie Schatten an ihr vorbei. Während die Stimmen in ihrem Kopf immer lauter wurden und ihren Schädel fast zum Zerplatzen brachten, stach plötzlich eine wimmernde Gestalt in ihr Blickfeld. Dr Bloomberg - ihr behandelnder Arzt war in eines der Panikrooms verschwunden, obwohl sie nur seinen Hinterkopf sah, erkannte sie diesen Mann an seinem Geruch.

Dieser eine Gedanke wurde jedoch zerstört, als Kiara den dicken Stahl des Panikrooms erreichte. Schwitzend und der drohenden Ohnmacht nache, hämmerte die Frau mit ihren blanken Fäusten gegen das Metall. Immer und immer wieder, solange bis ihre Fäustig blutig aufplatzten, liefen ihr vor Wut Tränen der Verzweiflung ihren Gedanken an Vergeltung an diesem Mann nicht ausleben zu können, wo man ihr diese großartige Möglichkeit gab.

Plötzlich ergriff eine sanfte Berührung ihre Schulter. Eine ihr altbekannte Stimme drang beruhigend in ihre Ohren. Es war Ashley, die es tatsächlich aus diesem Chaos heraus geschafft hatte und nun bei Kiara stand, um offensichtlich mit ihr zu fliehen. Doch Kiara dachte nicht im geringsten an Flucht. In einem lauten Wutschrei fiel der jungen Frau sämtlicher Zorn in der Zeit ihres Aufenthaltes ab. Ashley musste zurückweichen, da unzählige Blitze um Kiaras Körper zuckten und sogar Steinplatten des Bodens zerbröselten. Mit rotglühenden Augen und einem bösartigem Grinsen auf den Lippen, streckte Kiara ihren rechten Arm nach der Metalltür aus während hinter ihnen der Korridor einstürzte und weiteren Flüchtenden den Weg versperrte, gab das schwere Metall nach mehreren Faustschlägen wie Watte nach.

Die Tür wurde einfach aus ihren Angeln gerissen und flog qur durch den Panikroom. Da saß er, der Doktor, der Mann in Weiß der sich einst wie ein Gott fühlte, saß wimmernd unter einem Schreibtisch versteckt mit einer Schusswaffe in der Hand, als sein Kopf panisch nach oben blickte. Mit geweiteten Augen erkannte er Kiara, die auf ihn zuschritt. Ashley versuchte noch ihr zu zureden. Es sein zu lassen doch ihre ehemalige Angestellte schien ihre Chefin nicht mal zu hören. Sämtliche Monitore in dem Raum zersprangen, fingen Feuer während um Kiaras Körper eine Sandböhe wehte, die sie zu schützen schien, stand sie in binnen weniger Sekunden vor dem Doktor, packte seine Kehle mit bloßer Hand und rammte den um Gnade flehenden Mann gegen das zerdrückte Metall. Kiara hörte nicht auf, mit glühenden Augen und einem vor Wahn hallenden Lachen blickte sie Dr. Bloomberg an dessen Gesicht vollkommen verformt war. Blut spuckend, schaute der Mann auf seine ehemalige Patientin deren Konturen immer unschärfer wurden

Kiara drückte noch einmal mit festem Griff seine Kehle zu ehe sich der Kopf des Doktors von seinen Schultern löste und aus dem Raum herauskullterte. Direkt auf Ashley zu, die sich das Szenario mit traurigem Ausdruck im Gesicht mit angesehen hatte. Nun waren Kiaras Gedanken klar. Nichts war verschwommen. Ihr Gelüste befriedigt. Während der aufkeimende Sturm abnahm, schritt die ehemalige Strafgefangene aus dem völlig zerstörten Raum hinaus. Ihre Füße setzten automatisch in den Laufschritt. Während ihr Ashley wortlos folgte, standen die beiden Frauen vor dem nächstem Problem. Eines der Bestien, die in der Arena Jagd auf sie machten, versperrte ihnen den Weg. Sämtliche fliehende Insassen wichen vor der Bestie zurück während Kiara nur ihren rechten Arm nach dem Kopf des Vieches ausstreckte, hörte man nur noch das Zerbersten von Knochen sowie ein gepeinigtes Aufheulen der armen Kreatur dessen Kopf in unzählige Teile zerbarst. Blut überströhmt, blickte Kiara zu Ashley herüber und wartete darauf, das die ehemalige Barbesitzerin über den Kadaver des toten Tieres herüberkletterte. Hinaus in die so nahe Freiheit.
 

Gosti

MLP-Experte
Otaku Veteran

Im laufe der nächsten Tage verheilten Soranas Wunden schlussendlich komplett, etwas was auch die Wissenschaftler interessant zu halten schienen. Nicht eine Narbe blieb von den Geschehnissen in der Arena zurück, etwas was unbedingt weiter untersucht werden musste. Bewusst fügten sie der Rothaarigen immer wieder leichtere Verletzungen zu um ihre Forschungen voran zu treiben, fanden dabei aber offensichtlich noch etwas anderes Interessantes an ihr als einer der Wissenschaftler einfach zusammen brach, nachdem er Soranas Körper zu lange untersuchte.
Das Mädchen verstand nicht worum es genau ging, was los war und was man mit ihr machte. Genau genommen war es ihr inzwischen sogar egal. Sie wehrte sich nicht einmal mehr wenn die Männer kamen um ihr kleinere Verletzungen zuzufügen und scheinbar eine Probe einer Substanz entnahmen, die sie über die Haut auszuscheiden schien. Wozu sich auch wehren. Es hatte keinen Sinn, und so war ihr Aufenthalt in dieser Hölle zumindest eine Spur ertragbarer...

Nach zwei Wochen änderte sich die Situation jedoch drastisch. Sorana schlief als es anfing und wurde erst durch die Schreie und Geräusche der randalierenden Insassen wach. Die Tür zu ihrer Zelle war offen, die Beleuchtung defekt (Notbeleuchtung ausgeschlossen) und was bei ihr innerlich schon immer Panik auslöste, der Geruch eines Brandes... Vorsichtig lehnte sie sich aus ihrer Zelle um sich ein Bild davon zu machen was eigentlich los war. Es waren keine Wachen zu sehen, nur frei herumlaufende Sträflinge. Was das wieder ein Test? Sollte sie das Risiko eingehen und ihre Zelle verlassen. Es wäre eine Möglichkeit endlich aus dieser Hölle zu entfliehen, doch würde sie dies nicht schaffen würden ihr wohl wieder Strafen drohen...

Für einen Moment dachte sie schon daran einfach die Türe zu schließen und darauf zu warten dass wieder Ruhe einkehrt, doch dann realisierte sie woran sie da eigentlich dachte. Aufgeben? Sie? Noch vor Wochen hätte sie nicht mal annähernd daran gedacht. Beinahe hätten sie es wirklich geschafft sie zu brechen, aber noch hatte sie einen Funken Rebellismus in ihrem Körper!

Sorana ging das Risiko ein und startete ebenfalls einen Fluchtversuch. Im Gegensatz zu den anderen lief sie aber nicht Planlos einfach drauf los. Sie brauchte einen Plan, einen richtigen Plan der Anlage und die genaue Situation was wo gerade passierte. Der Zellenblock in dem sie Stationiert war war der Selbe wo man sie am Anfang ihres Aufenthaltes untergebracht hatte. Dadurch dass sie die letzten Tage immer kooperierte und keinerlei Anzeichen eines Widerstandes machte, obwohl man sie bewusst verletzte, hatte dafür gesorgt dass sie nicht mehr im Hochsicherheitstrakt untergebracht war. Dementsprechend kannte sie sich auch etwas in diesem Bereich aus und wusste wo die nächste Wachstube zu finden war.

So schnell wie möglich begab sie sich zu dem besagten Ort, jedoch dauerte es nicht lange festzustellen woher die Schreie von vorhin kamen. Mitten im Korridor war eine dieser Bestien, die selbe welche sie schon in der Arena gegenüber stand... Dass mit diesen Kreaturen nicht zu spaßen ist wusste sie ja inzwischen, daher war der erste Gedanke umzudrehen und abzuhauen, doch leider war hinter ihr am Ende des Ganges nun ebenfalls eine dieser Kreaturen. Der einzigen Fluchtmöglichkeit beraubt tat Sorana das einzige sinnvolle was ihr durch den Kopf ging: Nichts! Keine Bewegung, kein Zucken, nicht mal atmen. In der Arena schien es auch funktioniert zu haben, wobei es dort noch andere Ziele gab. Die Bestie kam näher und schnupperte kurz an der Rothaarigen, wich dann aber ohne Grund zurück, schüttelte ihren Kopf und sprang an ihr vorbei und sammelte sich mit der zweiten Bestie und ließ das Mädchen alleine zurück.

Was war das gerade? Es machte fast den Eindruck als würde sich dieses Wesen vor Sorana ekeln? Irgendwo hatte es sogar recht, sie sollte sich wirklich mal wieder duschen, aber dass sie desshalb von ihr ablässt... Was solls, einem geschenkten Gaul sieht man nicht ins Maul, und außerdem war nun der Weg frei. Auf direktem Weg machte sich Sorana auf zur Wachstube, diesmal ohne weiteren Zwischenfälle.
Das Glück war ihr hold. Die Türe zur Wachstube war nicht abgeschlossen. Die Monitore funktionierten Aufgrund des Stromausfalles nicht, daher war es ihr nicht möglich über die Überwachungskameras den Zustand der Anlage zu erfahren und auch die Waffenhalter waren leer, aber die Anlagenpläne an der Pinnwand waren noch da.

Sorana prägte sich den Plan ganz genau ein. Offenbar gab es drei Zugänge zu der Anlage. Neben den Hauptzugang gab es noch einen für den Fuhrpark und für die Angestellten. Zwar waren alle im Normalfall streng bewacht, aber dies war kein Normalfall. Außerdem flüchteten die Meisten zu dem offensichtlichen Ausgang, den Hauptzugang. Es war also damit zu rechnen dass wenn die Wachen versuchen würden die Gefahr einzudämmen, sie sich auch an diesen Punkt konzentrieren würden, also war es nur logisch einen der andern zwei Wege zu versuchen.

Der Fuhrpark klang wie die beste Idee für die Rothaarige. Mit etwas Glück könne sie dort sogar einen Fluchtwagen finden. Auf den Weg dort hin begegneten ihr zum Glück auch keine weiteren dieser Bestien, aber es war schon irgendwie seltsam dass sie als einzige in diese Richtung lief. Alle anderen denen sie begegnete liefen ihr entgegen und wollten wohl zum Haupteingang. Aber was interessierte sie diese Unbekannten. Sollen die nur dort hin und die Wachen für sie ablenken, das kam ihr sogar nur gelegen. Es gab nichts was sie jetzt noch davon abhalten würde ihr Ziel zu erreichen, bis auf eines. In einem Gang erblickte sie sie, die Frau welche sie letztens in der Arena angeschossen hatte. „Du!!!“ schrie sie hasserfüllt. Sie konnte Nobu nicht vergeben was sie getan hatte, auch wenn ihr das Erreichen des Zieles nichts gebracht hätte. Mit geballter Faust und grünlich schimmernder Haut ging sie langsam auf die Blauhaarige zu. „So viel Zeit muss sein. Jetzt wirst du bezahlen, Polizei-Schlampe...“
 

Rosered_Strauss

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Ashley war entsetzt. Entsetzt darüber, dass es sie in keinster Weise bekümmerte, dass ein Mann vor ihr umgekommen war. Zugegebenermaßen war sie geistig nicht auf der Höhe, tatsächlich fragte sie sich sogar, ob sie gerade in einem Traum wandelte - dafür sorgten Feuer, Plötzlichkeit und Restbestände der Beruhigungsmittel. Dennoch fand sie, dass es sie zumindest auf einer moralischen Ebene hätte erschüttern müssen, dass sie es nicht nur als 'richtig' empfand, dass dieser Mann umgekommen war - sie empfand sogar Häme dabei. Sie ertappte sich dabei, wie ihre Mundwinkel kurz nach oben zuckten, als sie einen Blick auf das Gesicht des Doktors warf - doch gleich darauf fiel ihr das Atmen immer schwerer. Frische Luft! Sie brauchte frische Luft!

Doch das war weitaus schwerer, als es sich anhörte. Immerhin wusste sie noch nicht einmal, wo sie sich genau befand, ganz zu schweigen davon, wie sie sich in den Gängen zurecht finden sollte. Sie torkelte in Richtung Tür und stützte sich schwer atmend gegen den Türrahmen, an dem sie sich nur mit Mühe festhielt. Während sie weiter hyperventilierte, konnte sie sehen, dass sich das Feuer nun auch im Gang vor dem Zimmer auszubreiten begann. Und vor dem gleissenden Feuer hob sich eine schwarze Silhouette ab - ein Mensch, der ihr vor den flackernden Flammen wie ein Wesen aus einer anderen Welt erschien. Ein Pfleger, halb um den Verstand gebracht und mit etlichen Blessuren, die er sich auf dem Weg hierher zugezogen haben musste. Für einige Sekunden starrten sie sich einfach nur an - Ashley, deren weisse Krankenhauskluft durch Ruß verdreckt und an einigen Stellen gerissen war, und der Pfleger, geschunden und mit einem fibrigen Glanz in den Augen. Scheinbar des Sprechens nicht mehr fähig, stürzte sich die massige Gestalt auf sie und umschloss ihren Hals in einem eisernen Würgegriff. Sie versuchte, sich daraus zu winden - doch vergeblich. Selbst, wenn sie noch all ihre Kräfte zur Verfügung gehabt hätte, wäre sie wohl doch nicht im Stande gewesen, diesem Kerl gebührenden Widerstand zu leisten. So konnte ihr selbst Kiara nicht helfen, da Ashley als lebender Schild in die Höhe gehievt wurde. Sie keuchte und strampelte, doch unbarmherzig verstärkte der Pfleger nur seine Kräfte.

Kraft seiner Panik und seines Wahns hielt er noch nicht einmal inne, als das Feuer auch sie erreichte. Sein Anzug hatte Feuer gefangen, doch er hielt immer noch nicht inne. Das nahe Feuer züngelte nun auch in Ashleys Richtung, es schlug ihr ins Gesicht - und da geschah es. Funken der Flammen flogen ihr in den geöffneten Mund, und ihr Keuchen wurde noch um ein Vielfaches gequälter, als sie sich an der brennenden Hitze der Funken verschluckte. Doch die Hitze verschwand nicht einfach - sie breitete sich aus ihrem Rachen aus und begann, ihren gesamten Körper zu durchfluten. Ihr Körper erhitzte sich immer mehr, doch sie verbrannte nicht in Schmerzen. Vielmehr wurde sie selbst zur Hitze, während die Hände ihres Peinigers zu zittern begannen. Ihre Krankenhausgarnitur begann sich aufzulösen, als ihre Körperhitze so groß wurde, dass der Stoff an ihrem Leib zu brennen begann. Doch es machte ihr nichts aus - kein Schaden wurde ihr durch die große Hitze zugefügt, während sie sich mehr und mehr in der Hitze verlor, die in ihr tobte. Dem Pfleger gelang es nun nicht mehr, sie zu würgen - er brüllte auf, von den Schmerzen aus seinem abwesenden, wahnsinnigen Zustand getrieben. Seine Hände waren nicht mehr imstande, der feuergleichen Hitze, die Ashley ausstrahlte, zu ergreifen. Stattdessen streckte nun Ashley die Hände nach ihrem Kontrahenten aus, umfassten ihn in einer Umarmung und zog ihn dicht an sich. Er schrie erneut auf und begann sich panisch zu winden, doch gleichzeitig konnte er nicht genügend Kraft aufbringen, um sich gegen die lebende Flamme zu wehren, die ihn an sich gepresst hatte. Qualm und der Geruch von verbranntem Fleisch erfüllten die Luft, als er schliesslich seinen letzten Atemzug tat und leblos zu Boden sank, als Ashley ihn aus ihrem Griff entliess. Als sie sich schliesslich zu Kiara umwandte, hatten große Brandflecken bereits weite Teile ihrer Kleidung zerstört, während ihr Körper von roten Schlieren umspielt wurde, als ob sie in Brand steckte. Während die Luft um sie herum vor Hitze flimmerte, lief ihr eine Träne über die rechte Wange, die jedoch verdampft war, bevor sie zu Boden tropfen konnte. "... ich will hier weg." brachte sie noch heraus, bevor sie sich umdrehte und schnellen Schrittes den Gang entlanglief, von dem sie hoffte, er führe sie nach draussen.
 

| Nami |

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Alles geschah viel zu schnell, als das Kiara hätte irgendwie reagieren können. Noch im Sprint streckte die junge Frau - mit weit aufgerissenen Augen - ihre Hand nach ihrer ehemaligen Chefin aus doch da war es schon zu spät. Ein lauter Knall fegte über den Korridor hinweg. Kiaras enorme Sprungkraft hatte dafür gesorgt, dass das genmanipulierte Tier auf dem sie stand durch den Druck in ihren Füßen einfach in den Erdboden gedrückt wurde. Ungebremst krachte die einstige Rausschmeißerin in eine der gegenüberstehenden Korridorwände. Schutt, Staub und Geröll rieselte ihren Körper hinunter, so dass ihr das Atmen schwer fiel.

In einem kräftigen Ruck zog Kiara ihre Glieder aus dem Gestein. Ihr Körper hinterließ einen Abdruck. Sie fühlte sich irgendwie ausgelaugt und mekrwürdig. Kiara entgingen Ashleys Tränen nicht, hatte sie sie trotz alle dem davor bewahren wollen - wissentlich - einen Mord zu begehen. Im Gegensatz zu ihrem eigenen, verdorbenem Charakter hatte Ashley gute Chancen - so fern sie es denn war - unschuldig durch diesen ganzen Alptraum heraus zu kommen.

Immer noch loderte das Feuer an ihrem Körper. Schneller, als dass das menschliche Auge hätte blicken können, sprinteten Kiaras nackte Füße über den in mittlerweile Blut getränkten Korridorboden. Mit ausgebreiteten Armen versperrte, den glänzenden Blick fest auf Ashley gerichtet, versperrte Kiara ihr den Weg. Dabei umzüngelten unzählige Blitze ihre Gliedmaßen.

Funken schlugen durch die Luft, das Knistern der elektrischen Spannung ließ sogar die Fliesen aufplatzen. Ashley starrte ihr Gegenüber nur an während Kiara langsam auf die Frau zuschritt und drückte diese mit sanftem aber bestimmendem Griff an sich. "Es tut mir leid", begann Kiara und hielt ihre ehemalige Chefin fest. "Es tut mir leid, das du das durchmachen musstest, wenn ich dir nicht begegnet wäre, wäre das alles nie mals passiert, ich wollte nie, das ein anderer Mensch das durchmachen musste, was ich durchmachte, ich weiß nur zu gut, was es heißt einem Menschen das Leben zu nehmen. Als du mich damals fast halb tot aufgelesen hattest, hätte ich mir gewünscht, das du mich einfach hättest sterben lassen", Kiara strich Ashley kurz über ihre mit Ruß verkrustete Wange. "Ich bring dich hier raus, was auch immer passiert ich pass auf dich auf". Kiara schloss für einen kurzen Moment ihre Augen. Sämtliche Geräuschkulisse, die wie ein Sturm in ihre Sinne einprasselten, wurden ausgeblendet. Kiara konzentrierte sich nur noch auf ihre Atmung, als ihr der Geräusch des heulenden Windes in den Ohren hallte, öffnete sie ihre Augen und deutete mit den Fingern in die entgegen gesetzte Richtung und schliff Ashley mit, "da lang, da geht es in die Freiheit! BEEIL DICH!!".
 

Akira Akarui

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Nobu war mit dem Mädchen an der Hand kaum aus dem Treppenhaus in den Gang im Erdgeschoss getreten, da drang ein lauter Schrei erneut schmerzlich an ihr Ohr. Während sie die folgende wütend ausgestoßene Beleidigung, die ihr vor allem während ihrer aktiven Dienstzeit oft genug entgegengeschleudert worden war, eher nur beiläufig registrierte, wusste sie sofort, zu wem die Stimme gehörte, auch ohne sich nach der Quelle umzusehen.

Anders reagierte das Mädchen an ihrer Hand. Sie verlangsamte den Schritt, drehte den Kopf, doch Nobu zog an ihrem Arm und raunte ihr zu: "Los, komm, wir müssen weiter."

"Aber ... die Frau da ...", wandte das Mädchen leicht zitternd ein.

"Die Frau ist eine Mörderin, und ich war mal Polizistin," erklärte sie nur kurz, während sie mit schnellem Schritt weiter in Richtung Ausgang lief.

Ihrer Verfolgerin gefiel das offenkundig gar nicht, denn sie rief wutentbrannt: "Bleib stehen, wenn ich mit dir rede!" und beschleunigte nun ihrerseits das Tempo.

Doch Nobu ignorierte sie einfach, blendete sie aus und konzentrierte sich auf den Weg vor ihr. Obgleich die Kleine an ihrer Seite noch sehr jung war, konnte sie mit Nobus Tempo erstaunlich gut mithalten und so vergrößerten sie den Abstand zur Verfolgerin, bevor sie scharf um eine Ecke bogen und kurz danach durch eine offenstehende Glastür ins Freie traten.

Ein kurzer Blick genügte Nobu, und sie erfasste ein geeignetes Fahrzeug, auf das sie nun mit der Hand zeigte. "Renn dort rüber und warte auf mich, ich bin gleich bei dir." Sie gab dem Mädchen einen Schubs, sah kurz zu, wie die Kleine ihrer Anordnung Folge leistete, und verbarg sich hinter einem Mauervorsprung.

Als ihre Verfolgerin kurz darauf mit wütendem Blick ebenfalls durch die Türe trat, nahm sie die Frau mit wenigen geschickten Bewegungen in den Schwitzkasten, nur um fast im gleichen Augenblick wie von der Tarantel gestochen loszulassen. "Scheiße, was ist das?" rief sie aus und sah erst auf ihren Arm, dann auf ihre Verfolgerin. Doch die war offenkundig nicht zu Erklärungen aufgelegt. Vielmehr schlug sie Nobu mit aller Kraft ins Gesicht. Die ehemalige Polizistin taumelte rückwärts, während sie einen Schmerzensschrei nicht unterdrücken konnte.

Fast gleichzeitig spürte Sorana einen zerreißenden Schmerz in ihrem Schädel und bevor sie noch einen weiteren Schlag anbringen konnte, sackte sie zu Boden, während es ihr schwarz vor Augen wurde.

"Schnell! Komm!" Das angsterfüllte Rufen des Mädchens durchbrach Nobus Schmerzensschleier, und sie erkannte gleich darauf die Ursache: Etwa Hundert Meter entfernt war wie aus dem Nichts eine Rotte Bestien aufgetaucht, die sich gegenseitig beißend vorwärtstrieben. Zumindest so lange, bis sie die Witterung der Menschen ihm Fuhrpark aufgenommen hatten. Sofort hoben sie ihre Köpfe und rannten auch schon auf Nobu und die am Boden kauernde Sorana zu.

Auch wenn Sorana eine eiskalte Mörderin war, wollte Nobu sie nicht einfach diesen Bestien überlassen. Daher packte sie die Frau an ihrem Kittel und zerrte sie hoch. "Los komm, wir müssen hier weg! Das andere können wir später klären ..."
 

Gosti

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Otaku Veteran

Soranas Wut vernebelte ihr komplett den Verstand und ließ sie sogar darauf vergessen was sie eigentlich vorhatte, die Flucht aus dieser Gottverdammten Anstalt. Zumindest flüchteten die Polizistin und ihre kleine Begleiterin genau dorthin wo die Rothaarige auch ursprünglich hin musste, ohne dass sie es überhaupt realisierte.

Beim Fuhrpark angekommen stellte sich die Blauhaarige endlich Sorana, und das sogar unerwartet kompetent. So schnell konnte die Attentäterin gar nicht gucken da war sie schon im Schwitzkasten der Polizistin, doch das auch nur für einen kurzen Moment. Leider merkte sie sehr schnell dass etwas nicht stimmte als ihre Haut die ihrige Berührte. Sorana hatte schon diesen Verdacht dass so etwas passieren würde. Die Wissenschaftler redeten nämlich immer davon dass sich bei ihr eine Art Verteidigungssystem mit Giftdrüsen entwickelt hätte, ähnlich wie bei manchen Dschungelpflanzen.

Zu gerne hätte sie die genaue Wirkung erfahren, aber Nobu reagierte leider richtig und löste sofort ihren Griff. Den Moment der Verwirrung nutzte Sorana dann auch gleich um der Polizistin mit der Faust mitten ins Gesicht zu schlagen worauf sie sogar nach hinten taumelte. Zuversichtlich holte sie zu einem weiteren aus um ihr den Rest zu geben, doch dann geschah etwas worauf sie nicht gefasst sein konnte.

Was die Ursache dafür war konnte sie nicht feststellen, aber von einem Moment auf den Anderen begannen unvorstellbare Kopfschmerzen aufzutreten, so als würde jeden Moment ihr Schädel explodieren. Sorana viel auf ihre Knie, ihr Blickfeld färbte sich rot ehe ihr Sichtvermögen komplett zusammenbrach. Ein dumpfes Surren war das einzige was sie von ihrem Umfeld noch wahrnehmen konnte und ihr Körper fühlte sich Taub an als ob jemand einfach die Nervenverbindungen gekappt hätte…

Völlig unfähig überhaupt etwas zu tun kniete Sorana einfach nur da. Sie konnte noch fühlen wie irgendjemand sie an ihrem Arm zog, jedoch wer und wohin war unmöglich in ihrem Zustand festzustellen… Die plötzliche Bewegung sorgte sogar noch dafür dass sie sich übergeben musste, ehe sie endgültig ihr Bewusstsein verlor und im Fluchtwagen von Sorana zusammen brach…


Es vergingen Stunden oder oder Tage (in Wahrheit waren es nur ein paar Minuten), die Rothaarige hatte jegliches Zeitempfinden verloren… Das Brummes des Motors und die Erschütterungen durch die maroden Straßen weckten Sorana schlussendlich wieder auf. Ihr Sichtfeld war immer noch komplett unscharf, ihr Gehör stark gedämpft, aber zumindest konnte sie sich zusammen reimen dass sie sich in einem sich bewegenden Wagen befand. Sie versuchte sich aufzurichten, doch dazu fehlte ihr die Kraft, außerdem schienen ihre Hände hinter ihrem Rücken zusammengebunden worden zu sein. Dann erinnerte sie sich auch wieder was als letztes passierte.

Panisch schreckte sie auf. „Wo bin ich, was wollt ihr von mir?“ schrie sie. Sie wusste weder wo sie war oder von wem sie überhaupt verschleppt wurde. Entweder hatte man sie wieder eingefangen und man brachte sie wo anders hin, oder diese Polizistin hatte sie aus welchen Gründen auch immer mitgenommen… Irgendwie hoffte sie auf das erste…
 

Rosered_Strauss

Drama Sith Queen
Otaku Veteran
Ashley sah Kiara mit großen Augen an, während diese eindringlich auf sie einredete. Als diese geendet hatte, missachtete sie deren ausgestreckte Hand und packte sie stattdessen an den Schultern. "Hör auf!" verlangte sie in scharfem, verzweifelt wütendem Tonfall. "Hör sofort damit auf! DU hast mir nicht... all das angetan! Das waren SIE! Diese... diese... diese Monster!" Während sie sich langsam in Rage redete, erhitzte sich ihr Körper mehr und mehr. Funken sprühten ihr bei ihren Worten aus dem Mund, während leichte Rauchschwaden von ihr aufzusteigen begannen. Flammenzungen züngelten von ihrem Leib nach oben, während ihr Haar einer scharlachroten Flamme gleich auf- und ab wogte. In ihrem Zorn benötigte Ashley eine kurze Weile, bis sie bemerkte, was mit ihr geschah. Ihr Zorn wurde von von Verblüffung abgelöst, als sie sich betrachtete. Doch im gleichen Maße, wie ihre Emotionen sich wandelten, schwächten auch die Symptome ihrer Wandlung ab. "Was..." brachte sie nur verblüfft hervor. Doch bevor sie die Fragen, die ihr in den Sinn kamen, aussprechen konnte; riss sie sich zusammen. Je weiter die Wirkung der Substanzen, die ihr injiziert worden waren, abnahm (wohl ihres momentanen Zustandes wegen), desto mehr trat ihre eiserne Willensstärke wieder zu Tage. "Aber lassen wir das. Es gibt wichtigeres zu tun! Wir müssen den anderen helfen! Es gibt hier noch andere wie uns! Wir können sie nicht einfach zurück lassen!"
 

Captain Hero

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"Lucius, bist du dir auch ganz sicher?"
"Ja"
"Wenn du dich auch nur in einem Punkt irrst, wird es an ihr nichts geben, was sich lieben lässt."
"Sprich nicht so über sie! Ich kann nicht zulassen, dass sie die Last ihrer Mutter weiter trägt. Insbesondere nicht, wenn wir doch das alles hier haben."
"Wir wissen aber nicht, was es mit ihr anstellen wird. Es könnte sie davor bewahren. Es könnte sie aber auch einfach nur schwerer treffen. Aber du bist das Genie von uns beiden. Wer bin ich, dich in Frage zu stellen, Lucius? Ich will einfach nur, dass du dir deines Vorhabens sicher bist. Bist du das?"
"Meiner Wünsche bin ich mir sicher."


Ein lang gezogenes gequält klagendes Kreischen fuhr durch Keys Schädel. Trauer und Schwermut stiegen in Key auf. Mit ihnen einher ging ein Gefühl, als wenn jemand mit einem langen Fingernagel von Innen an Keys Augen kratzte, wie an einer Scheibe, durch die dieser jemand nicht hindurch gelangen konnte.
Wie von der Tarantel gestochen schoss Key bei diesem Schmerz in die Höhe, drückte sich die Hände auf die Augen, als könne dies den Schmerz vertreiben. Und tatsächlich, er nahm ab, wurde zu nicht mehr als einem schwachen Stechen, doch eben dies geschah auch mit ihrer Trauer, so dass diese zu kaum mehr als einem Gedanken am Rande von Keys Bewusstsein verkam.
Dies ließ sie sich des dumpfen Klanges ihrer Umgebung gewahr werden. Sirenen von Feuerwehr, Polizei, Krankenwagen. Das Stimmengewirr vieler aufgeregter Leute. Lodernde Flammen und Schreie.
Vorsichtig, als würde sie befürchten durch grelles Licht geblendet zu werden, öffnete Key die Augen. Es war Nacht. Passend zu den Sirenen und dem Lodern der Flammen flackerten Lichter über Key hinweg. Sie selbst stand in der Ruine eines der äußersten Psychiatrie Gebäude. Was das Haus zum Einsturz gebracht hatte, vermochte Key nicht zu sagen. Die Trümmer lagen da, als wären sie durch eine regelrechte Explosion auseinandergerissen worden.
Letztendlich gelang es Key nicht, sonderliches Interesse für die Frage aufzubringen, was hier geschehen war. Sie wunderte sich stattdessen, ob dieses Desinteresse ihrerseits seltsam war.

"Ma'am?"
Das Wort drang von hinten an Keys Ohr. Vermutlich ein Helfer oder eine Rettungskraft, der sehen wollte, ob es ihr gut ginge. Key machte sich nicht die Mühe, sich zu dem Mann umzudrehen. Sie wusste auch so, dass es ein Cop war.
"Ma'am? Geht es ihnen gut?"
"Ja", war alles, was Key antworte.
"Ich glaube, sie ist ein Patient", erklang es von einem anderen Mann.
Stimmt ja, dachte sich Key, Ich trage ja immer noch dieses Flügelhemd
Ein Blick an sich herunter offenbarte, dass dies nicht ganz richtig war. Wie sie nun feststellen musste, war sie nämlich splitterfasernackt. Nur eine Sache trug sie am Leib, wie ein Griff an ihren Hals ihr verriet: Einen schweren, metallischen Ring. Er fühlte sich schwerer an, als jener, den sie zuvor getragen hatte und es fühlte sich an, als würde er wie ein Anker an ihr ziehen.

"Kommen sie Ma'am. Wir bringen sie hier weg und geben ihnen etwas zum Anziehen"
Der Mann erste stand nun direkt hinter ihr. Er war versucht behutsam zu sprechen, als wäre Key labil und könnte jeden Moment durchdrehen.
"Nein", murmelte Key, "Dann würden sie mich nur erneut einsperren"
"Oho...", kam es von einem der Männer, "Wir sollten sie direkt sedieren"
"Jop. Warte, ich mache das"
Nun hatte der Mann eine Spritze in der Hand. Key hatte sich noch immer nicht zu ihm umgedreht und sie hatte es auch nicht vor. Stattdessen sagte sie einfach nur, "Nein"
"Ma'am, ich fürchte, wir müssen darauf bestehen"
Sie würde sich nicht noch einmal von diesen Männern oder irgendjemandem einsperren lassen. Nie wieder! Das kratzende Gefühl hinter ihren Augen wurde wieder stärker, regelrecht schmerzhaft.
Der Mann berührte Key am Arm und der Schmerz in Keys Kopf explodierte regelrecht.
"Dann stirb! Sterbt beide!"
Key hörte, wie zwei Körper hinter ihr zu Boden fielen. Keiner der Beiden sagte mehr etwas.
Keys Kopfschmerzen verschwanden wieder, wurden regelrecht erdrückt, gemeinsam mit dem Zorn, welcher soeben in Key aufgestiegen war.

Langsamen Schrittes und unbeeindruckt vom Chaos auf dem Gelände der Anstalt verließ Key den Schauplatz, um irgendwo Unterschlupf und etwas Ruhe zu finden. Niemand versuchte sie aufzuhalten.
 

| Nami |

DON'T FUCKING STARE AT ME
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++++ ausgebrannt ++++

Ihre Schritte hallten über den Asphalt. Der sternenklare Nachthimmel leuchtete heute stärker denn je. Von weitem konnte man noch das Lodern der stechenden Flammen erkennen, die Rauchschwaden wurden erst eingedeckt, als Feuerwehrleute ihre Wasserwerfer in das brennende Gebäude warfen. Kiara hielt Ashleys Hand fest gedrückt, sie rannten weiter durch Dominos Straßen. Zu dieser Zeit waren kaum Menschen unterwegs und, wenn dann suchten sie ihrer Gelüste heim, um diese zu befriedigen.

Ein heruntergekommendes Mietshaus stach aus der Menge heraus, welches bei den Bewohnern auch gern als Übernachtungsgelegenheit genutzt wurde. Schwer keuchend, rannten die beiden Frauen in den Haupteingang hinein, die ersten Stufen hinauf, ihre Blicke wanderten durch jeden der Korridore. Niemand schien sich um ihre Anwesenheit zu kümmern, keine Sirenen oder Wachen liefen ihnen hinterher. In einem kraftvollen Stoß schwang Kiara eine Holztür auf und stieß Ashley in das kleine Zimmer hinein um die Tür sogleich zu verschließen. Für heute Nacht würden sie hier sicher sein. So viel stünde fest. Kiaras Körper war vollkommen Blutverschmiert, so dass die junge Frau sich ersteinmal an einer verdreckten Wand anlehnen und daran herunterrutschte. Die Erschöpfung stand der ehemaligen Rausschmeißerin deutlich ins Gesicht geschrieben. "Hier sollten wir für heute Nacht sicher sein". "Niemand wird sich um uns scheren, dieser Ort ist ein guter Platz für Ausreißer, die unerkannt bleiben wollen...", Kiara fasste sich mit der Hand ständig an ihren nackten Bauch da man immer noch die Einstichstellen der Injektionsnadeln erkennen konnte. "Woher willst du dir da sicher sein?", fragte Ashley doch Kiaras Blick blieb star gegen das einzige Fenster im Raum gerichtet. "Ich hab es am eigenen Leib erfahren", erwiederte sie und ihre Augenlieder wurden immer schwerer, so dass ihr Kopf langsam zur Seite neigte und sie in einen traumreichen Schlaf fiel.

@all: sucht euch mit euren Charas ein Versteck und verbleibt dort, um euch zu regenieren. Das HellStrum Asylum wird wieder aufgebaut, man wird nicht nach euch suchen es werden aber vermehrt Polizeitstreifen durch die Gegend fahren. Sobald ihr wieder bei Kräften seid, kommt etwas mehr Bewegung ins Spiel :)
 

Akira Akarui

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Beim Schreien der Rothaarigen zuckte Nobu zusammen und sie warf einen kurzen Blick nach hinten, wo die Frau lag.

"Vor dem Asylum," erklärte sie wahrheitsgemäß. "Ich will sehen, ob es noch jemand rausschafft, den wir mitnehmen können." Während sie den Wagen in langsamem Tempo an den teilweise eingestürzten Außenmauern des Gebäudes entlang steuerte, konnte sie nur zu deutlich hören, wie sich Einsatzfahrzeuge näherten. Auch wenn sie nicht wusste, wieso, konnte sie dabei ganz genau einschätzen, wie weit weg sie waren und aus welchen Richtungen sie kamen. "Viel Zeit bleibt uns aber nicht. Ein Großaufgebot an Feuerwehr und Spezialeinsatzkräften ist schon unterwegs."

Die gefesselte Frau im hinteren Teil des Wagens versuchte erneut, sich aufzurichten, was sie aber schnell wieder sein ließ, da ihr dazu immer noch die nötige Kraft fehlte. Währenddessen musste Nobu einsehen, dass ihre Hoffnung, anderen Zwangsinsassen vor dem Eintreffen der Einsatzkräfte zur Flucht verhelfen zu können, nicht erfüllt wurde.

Mit einem leisen Schnauben und letzten Blick auf die teilweise stark beschädigten Gebäude riss sie das Lenkrad herum und drückte das Gaspedal durch. Der Wagen schoss mit einem lauten Reifenquietschen in die entgegengesetzte Richtung von den sich nähernden Einsatzfahrzeugen davon, während das Mädchen auf dem Beifahrersitz sich festkrallte, um nicht aus dem Sitz katapultiert zu werden und Sorana haltlos mit dem Kopf gegen die Türe geschleudert wurde, was ihrem angeschlagenen Zustand nicht wirklich zuträglich war.

Eine Weile steuerte Nobu mit wieder angepassterem Tempo, um nicht aufzufallen, durch die ihrer Kenntnis nach weniger befahrenen Straßen der Stadt, bis sie in einer verlassenen Gegend vor einigen heruntergekommen Häusern hielt, die wohl zum Abbruch freigegeben waren. Während der Motor weiter lief, sah sie nach hinten und machte dem in ihr Angestauten Luft: "Du bist eine eiskalte Killerin. Du hast diesen Jungen nicht einfach nur ausgeschaltet, sondern du hast ihm ohne mit der Wimper zu zucken das Genick gebrochen. Ich sollte dich eigentlich sofort der Polizei übergeben."

Mit großen Augen verfolgte das Mädchen neben ihr ihre Tirade, während es sich - sehr erschöpft wirkend - weiter in den Sitz kuschelte.

Nobu atmete tief ein und fuhr fort: "Aber die stecken dich womöglich wieder zurück in diese Anstalt. Und das, was die uns dort angetan haben, hat selbst eine Killerin wie du nicht verdient."

Nobu sah die Rothaarige mit funkelndem Blick an und überlegte schließlich laut weiter: "Ich kann dich aber auch nicht einfach so laufen lassen. Denn wer weiß, wen du als nächstes umbringst. Also, was soll ich mit dir machen?"

Einen Moment sah sie die Rothaarige schweigend bevor sie stirnrunzelnd fragte: "Hast du einen annehmbaren Vorschlag? Gibt es irgendetwas, das du zu deiner Verteidigung anbringen kannst? Irgendetwas, das mich davon abhält, dich hier und jetzt endgültig auszuschalten?"
 

Gosti

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Auf diese Aussage der Polizistin konnte Sorana nur Lachen. "Du? Du kannst niemanden umbringen, nicht mal wenn es um dein Leben geht. Zwei mal hättest du mich nun Kalt machen können, das erste mal hättest du es indirekt fast geschaft und dennoch sitze ich jetzt hier und du bringst mich in Sicherheit. Nein, du bringst mich nicht um." Lästerte sie über Nobu.

"Und was deine 'FREUNDE' bei der Polizei an geht, warum fährst du denn nicht bei denen vorbei und erzählst deine Geschichte? Ich kann dir garantieren dass du schneller wieder in dieser Anstalt landest als beim ersten mal... Diese korrupten Schweine stecken doch alle unter einer Decke..."

Währenddessen Sorana dies erzählte tastete sie hinter sich alles ab in der Hoffnung etwas spitzes oder scharfes zu finden um die Fesseln zu durchschneiden, doch leider schien sie damit kein Glück zu haben...
Zumindest kam nun langsam wieder ihr Augenlicht zurück, zumindest konnte sie schon grob irgendwelche Silhouetten erkennen...
 
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Akira Akarui

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Die Rothaarige irrte sich in manchem. So gab es durchaus Polizisten, die nicht korrupt waren und genau so einen Polizisten würde Nobu jetzt einschalten.

Mit einer raschen und nicht vorauszusehenden Bewegung rammte sie der Frau einen der Injektoren in den Hals und drückte ab. Bereits im nächsten Moment sackte Sorana in sich zusammen und verlor gleich darauf das Bewusstsein.

Nobu lag nichts daran, klarzustellen, dass sie sehr wohl in der Lage war, jemanden zu töten. Ganz im Gegenteil war es ihr durchaus recht, wenn die andere sie als schwach einschätzte, denn das mochte ein nicht zu unterschätzender Vorteil sein, wenn sie beide sich wieder begegnen würden. Denn dass sie wieder aufeinandertreffen würden, davon war Nobu überzeugt, auch wenn sie nicht hätte sagen können, warum.

Ein kurzer Blick ging hin zu dem Mädchen, und Nobu gelang es sogar, ein kleines aufmunterndes Lächeln zu zeigen. Daraufhin entspannte sich die Kleine und rutschte noch etwas tiefer in den Sitz, die Augen geschlossen und sichtbar von den Ereignissen auch körperlich mitgenommen.

Auch Nobu spürte die Müdigkeit und Erschöpfung, die nach ihr griffen, doch noch konnte sie sich nicht gestatten, dem nachzugeben. Nach einem letzten kurzen Blick nach hinten startete sie den Wagen und fuhr los.

Sie wusste, wo ihr ehemaliger Partner Clark Streife fuhr und so steuerte sie den Wagen zielsicher durch die Straßen. Nicht lange und sie hatte ihn tatsächlich entdeckt, hielt neben ihm am Straßenrand und ließ einen leisen melodiösen Pfiff durch das geöffnete Seitenfenster hören.

Der Polizist stutzte und sah sich um. Als er Nobu entdeckte schnellten seine Augenbrauen in die Höhe und er eilte sichtlich erregt zum Wagen. "Nobu! Verdammt, was ist passiert?" Sein Blick taxierte sie rasch, bevor er zu dem Mädchen auf dem Beifahrersitz ging und dann nach hinten zu der Bewusstlosen.

"Wo ist dein Wagen?" erwiderte Nobu nur, und Clark deutete ein Stück die Straße hinunter. Sie nickte und meinte: "Wir treffen uns Miller, Ecke Trans." Kaum gesagt fuhr sie los und ließ den Polizisten sichtlich irritiert stehen. Doch seine Irritation hielt nicht lange an, wie Nobu im Rückspiegel verfolgen konnte, denn er lief in die gezeigte Richtung, bevor Nobu bereits um die Ecke bog.

Nur wenige Minuten später hielt Nobu am vereinbarten Treffpunkt, ein abgerissenes Haus in einer wenig belebten Gegend. Sie kontrollierte noch einmal, dass die Rothaarige bewusstlos war und das Mädchen schlief, bevor sie ausstieg und hinüber zu einigen Mauerresten ging, wo sie auf ihren ehemaligen Partner wartete.

Es dauerte nicht lange und Clarks Auto erschien, parkte hinter ihrem und der Mann trat zu ihr, unzählige Fragen in seinem Gesicht.

"Die Salvatos, habt ihr sie geschnappt?" Nobu sah Clark fragend an. Dieser schüttelte den Kopf und erwiderte: "Es gab keinerlei Beweise, nur deine Aussage, auch am Dekkers Gelände war nichts."

Nobu lächelte als ihr bewusst wurde, dass Clark tatsächlich dem Hinweis nachgegangen war, dem sie ihm noch hatte geben können, bevor man sie bewusstlos geschlagen hatte.

"Wir mussten das Ganze einstellen, tut mir leid."

Nobu schüttelte den Kopf. "Am Dekkers Gelände haben sie mich geschnappt. Die Salvatos, sie verschachern Menschen ans Hass." Nobus Stimme war rau geworden, ihr Tonfall hart und ihr Blick eisig. "Mich haben sie auch dorthin gebracht und die beiden bei mir im Wagen."

"Das Hass? Du warst das mit dem Angriff?"

"Nein, keine Ahnung wer das war. Es gab Explosionen, Feuer und ich hab die Gelegenheit ergriffen und bin abgehauen. Clark, die machen da Versuche an Menschen, sie haben genmanipulierte Hunde erschaffen und aus Testzwecken auf uns losgelassen. Das ist eine Folter- und Versuchseinrichtung und das mit Rückendeckung von ganz oben."

Clark blieb stumm, verarbeitete das Gehörte und versuchte für sich, die Puzzleteile zusammen zu setzen. "Ich brauche deine Hilfe. Ich kann die beiden nicht mitnehmen. Das Mädchen hat niemanden, sie lebte vorher auf der Straße und die Rothaarige ist eine Mörderin. Sie hat drinnen einem Jungen eiskalt das Genick gebrochen ohne jeglichen Grund. Ich möchte, dass du sie einsperren lässt. Erfinde irgendeinen Grund. Nimm ihre Fingerabdrücke und gleich sie mit dem ab, was wir von ungeklärten Mordfällen haben. Ich bin mir sicher, es gibt da einen Treffer."

Clarks Gesicht verzog sich zu einem kleinen Lächeln und er erwiderte: "Ganz die Alte, was? Wir?" Er hob die Brauen. "Nobu, du bist gegangen ..." Er holte Luft, sah zum Wagen und nickte. "OK, ich tu's."

Nobu atmete erleichtert auf und ging mit Clark zu den Wägen. Dabei sagte sie: "Sie ist gefährlich und blitzschnell und sie wird nicht zögern, dir die Kehle aufzuschlitzen, solltest du ihr die Gelegenheit dazu geben."

Sie holte eine Decke aus dem Kofferraum des Polizeiwagens, schob die Seitentüre des gestohlenen Fahrzeugs auf und prüfte anhand der Pupillen, dass die Rothaarige noch weit weggetreten war. Danach zog sie ihr den Anstaltskittel aus und legte eine Decke über ihren nackten Körper.

"Was wirst du jetzt machen?" Clarks Brauen hoben sich.

"Ich muss erst einmal untertauchen, denn die werden sicher nach mir suchen, nach allen, denen es gelungen ist, abzuhauen." Sie ging ein Stück vom Wagen weg und sagte leise: "Ich habe Beweise für das, was sie da tun und ich werde diese Schweine drankriegen." Ihr Blick war entschlossen, aber auch wuterfüllt, so dass Clark keinerlei Zweifel daran hatte, dass sie ihr Vorhaben umsetzen würde. "Ich brauche dein Handy und Geld." Nobu streckte ihre Hand aus, in die Clark nach nur kurzem Zögern sein privates Handy legte und einige Scheine. "Wenn sie zu sich kommt, knock sie aus, geh kein Risiko ein ..." warnte sie.

Clark nickte. Er nahm seine ehemalige Partnerin spontan in den Arm, drückte sie kurz und sagte: "Pass auf dich auf und meld dich, wenn du was brauchst."

Nur kurz ließ Nobu sich in eine leichte Entspannung fallen, als sie Clarks warmen Körper so tröstend nahe spürte. Doch dann löste sie sich und ging hinüber zu ihrem Fahrzeug. Während Clark die Bewusstlose hochhob und zum Polizeifahrzeug transportierte, tat Nobu das Gleiche mit dem Mädchen. Sie setzte die Kleine auf dem Beifahrersitz des Polizeiwagens ab, während Clark die Bewusstlose im gesicherten und vom Fahrerbereich abgetrennten Rückteil ablegte und die Frau vorsorglich mit Handschellen sicherte.

Sie strich dem Mädchen sacht über den Kopf. "Du bist jetzt in Sicherheit. Der Polizist wird dich wohin bringen, wo es dir gut geht," flüsterte sie leise als die Kleine noch verschlafen zu ihr aufblickte.

"Geh nicht ..." Das Mädchen schlang die Arme um Nobus Hals und klammerte sich fest.

"Ich muss, ich muss verhindern, dass anderen auch so etwas passiert wie uns." Die Kleine schluchzte und ließ nicht los.

"Ich kaufe dir was zum Anziehen und was zum Essen und Trinken," stellte Clark in Aussicht. Daraufhin ließ das Mädchen los, wischte sich die Tränen aus den Augen und ihr Gesicht begann, zu leuchten.

"Ich mach das schon," bestätigte Clark in Nobus Richtung und stieg ein. Nobu nickte und sah zu, wie Clark mit den beiden Geretteten losfuhr und schließlich um die nächste Ecke bog. Erst danach stieg sie eilig in ihren Wagen und fuhr zu der Stelle, an der man sie gefangengenommen hatte, um auf ihr Motorrad umzusteigen, von dem sie hoffte, dass es noch da war.

Sie wusste, dass ihr nicht viel, aber doch noch etwas Zeit blieb, bis man im Hass des Chaos Herr wurde und feststellte, dass sie geflohen war. Diese wenige Zeit musste sie nutzen und noch einmal in ihre Wohnung, bevor sie endgültig untertauchen konnte.
 
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