Wofür leben wir noch? Was ist eigentlich leben?
In diesem Kulturkreis besteht das Leben nur noch aus der Arbeit, der man nachzugehen hat.
Es beginnt bereits als kleines Kind damit, dass man gezwungen wird zur Schule zu gehen. Schule selbst ist ja nicht das Problem, Bildung und Wissen sind wichtig. Aber die Inhalte sind eindeutig mangelhaft. Denn was lernt man dort? Etwa, wie man sich auf's Leben vorbereitet? Oder gar einen freien Willen entwickelt?
Nein, kuschen ist angesagt. Anpassen und die Fresse halten. Plapper deinem Lehrer nach, was er dir erzählt, denn er ist der Mittelpunkt alles Wissens. Strikt und bürokratisch dem Lehrplan folgen und umsetzen, was verlangt wird, anstatt die Themengebiete von allen Seiten zu beleuchten. Was wird denn wirklich vermittelt? Ein Weltbild, dass alles, was der Lehrer (repräsentativ für den Vorgesetzten) Gesetz ist nur ausschließlich nur so und nicht anders zu sein hat und schon immer war. Wer etwas dagegen tut, den Blick weiten möchte, um Zusammenhänge herzustellen, die Lösung auf anderem Wege herleitet (egal wie richtig oder falsch es sein mag) oder andere Themengebiete als die gefragten anspricht, für den heißt es dann, "schön gemacht, aber Thema verfehlt". Setzen 6. Und das Ergebnis: Man kriegt dann eben auf dem nächsten Zeugnis dieselbe 6, bleibt sitzen und verpasst im schlimmsten Fall sogar dein Abschluss oder kriegt nur einen, mit dem man ohnehin nichts erreichen kann. Kreativität? Eigeninitiative? Freude am Lernen? Nicht gefordert, hier geht es nur um die Anpassung. Friss, oder stirb.
Später in Ausbildung und/oder Studium ist das noch schlimmer. Der straffe und starre Zeitplan, der schon in der Schule besteht, wird hier noch verschärft. Wer zu spät kommt, fliegt. Wer nicht an Vorlesungen teilnimmt, fliegt. Wer keinen 8 bis 10 Stunden Tag durchhält, der fliegt. Wer nicht bringt, was andere wollen, der fliegt. Völlig egal, was die eigenen Fähigkeiten sind. Zählen tut nur das Ergebnis. Ressourcen nutzen? Talente erkennen und fördern? Schwachsinn. Geboren wird niemand mit Talent, heißt es eher (ja, das hat mir mal wortwörtlich ein Professor gesagt). Nur, wer sich alles erarbeitet, der ist es überhaupt wert, ausgebildet zu werden. Als wäre man der Universität, dem Ausbilder oder der Lehrperson etwas schuldig. Dabei möchte man doch bei ihm in die Lehre gehen. Etwas lernen. Von ihm lernen. Und nicht einen Peitschenschleuderer an die Seite gestellt kriegen, der einem nur sagt "wenn du es selbst nicht packst, dann hast du es nicht verdient". Ein Akt, der ursprünglich freiwillig war, wird zur Sklaverei. Schlimmer sogar, weil auf diese Art und Weise selbst die Dinge, die ursprünglich mal die eigene Faszination gewesen sein mögen zunichte gemacht und als wertlos abgetan werden. Weil die eigenen Träume einem so sogar genommen und man seiner Selbstbestimmung beraubt wird.
Und was ist das Ergebnis? Man wird abhängig gemacht. Frei nach dem Motto "wenn du es nicht packst, wie willst du dann jemals etwas im Leben erreichen?" mit der Botschaft "scheiß egal, was du willst, es kommt nur auf das Ergebnis an". Nicht mehr der Weg ist das Ziel, sondern das Ziel alles, was interessiert. Und wenn man es nicht packt, wer ist es dann Schuld? Man selber, die eigene Intelligenz, das eigene Zeitmanagement, oder der Partner, die Hobbys, der Computer... alles, nur nicht das System. Als wäre es die Aufgabe desselben, den Menschen kaputt zu machen. Wer sich nicht anpasst, kommt nicht weiter. Friss oder sitrb.
Von Beruf gar nicht erst zu sprechen. Wer mit Idealismus, Ideen oder gar Träumen an die Sache ran geht, ist hier falsch.
Feste Strukturen, feste Arbeitszeiten, feste Konzepte, starr und ohne Möglichkeit der Veränderung, die keine Rücksicht auf das Individuum nehmen, sondern wieder nur Anpassung und Unterwerfung verlangen. Jobs, die einem außer Starrsinn, Zeitdruck, Kritik, Lügen, Intrigen und Hinterhältigkeit nicht einmal Dankbarkeit bieten. Oftmals sogar mit der erbaulichen Möglichkeit von Überstunden, die sich dann nicht einmal positiv auswirken. Kreativität? Neuerungen? Veränderung? Ist doch gar nicht gefragt. Es lief schon immer so, wie es war gut. Warum sollte man dann etwas verändern? Aussicht auf Verbesserung ist doch schließlich von vornherein ausgeschlossen. Wer ist man denn auch, dass man sich erdreistet, einem Vorgesetzten eine Idee zu erteilen? Never change a running system.
Und wer kommt weiter? Der, der die Ellenbogen hat und andere hinterrücks abmurkst, aber beim Chef immer gut dasteht. Derjenige, der sowohl Leistung simuliert, als auch Systemkonformität lebt. Man wird zur Drohne, die auszuführen hat. Wie eine Bienenarbeiterin, die abhängig vom Lockstoff der Königin ist - abhängig gemacht von lieben Geld. Wer sich nicht anpasst, der steigt eben ab. Wer das Spiel nicht mitspielt, egal ob er nicht will oder nicht kann, der krepiert eben. Auch hier: Friss oder stirb.
Und wie geht man dann erst mit denjenigen um, die arbeitslos sind? Man wird bombardiert mit Meldungen und systematisch unter Stress gesetzt. Einerseits ist es ja gut, wenn Jobcenter und ähnliche nach Arbeitsangeboten suchen für Menschen, die zurück in den Job wollen, andererseits aber ist es eine bodenlose Unverschämtheit, Menschen, die aufgrund von Krankheit zum Sozialfall werden nahezu jede Woche auf's neue mit irgendeiner Hiobsbotschaft zu bombardieren. Da wird dann eine Unterschrift gebraucht, ein neuer Arzt konsultiert oder man muss sich Monate lang mit der Krankenkasse und/oder Rentenkasse und/oder Berufsförderungsmaßnahmen und/oder einem Pflegedienst und/oder der GEZ und/oder sonst irgendeinem Scheiß rumschlagen. Und nebenbei noch mal neu beweisen, dass man krank ist, weil die Akte mal wieder verschwunden ist. Und was, wenn man es nicht schafft? Auch da kennt man wundervolle Möglichkeiten, wie zum Beispiel die völlige Einstellung jeglicher Zahlungen. Genesung? Fehlanzeige. Auszeit? Fehlanzeige. Pass dich an oder werde mittellos. Friss oder stirb.
Nicht einmal in der Rente ist man vor sowas noch sicher. Ruhe? Schwachsinn, welcher 70jährige braucht das denn schon? Da sind die vorher genannten Behörden nur ein Klotz, der das Leben erschwert. Dazu kommt, dass man oftmals von der Rente nicht einmal mehr leben kann und so zu Jobs greifen muss, obwohl man körperlich eigentlich schon längst nicht mehr in der Verfassung ist. Dass man nach einem Leben voller Arbeit die Aussicht auf Ruhe haben sollte, allein die Vorstellung ist doch schon weltfremd. Selbst aus klinisch toten Drohnen wird noch Brutto"sozial"produkt (er)presst. Arbeite weiter, oder stirb in Armut. Friss, bis es dich umbringt.
Soll das "leben" sein?
Ist der Mensch etwa nur noch ein Produkt der Marktwirtschaft? Nur noch eine Arbeits-Drohne? Wo sind denn die Dinge hin, die wirklich zählen? Soziales Gewissen, Familie, Freude, Geborgenheit? Freiheit, Erfolg, Rückhalt, Ruhe und Wertschätzung? Wird denen noch eine Chance gelassen? Bietet die unser Leben überhaupt noch? Bietet die dieses System noch? Oder sind wir bereits alle wert- und willenlose Drohnen, die sich der Führung einiger weniger unterwerfen müssen?
In diesem Kulturkreis besteht das Leben nur noch aus der Arbeit, der man nachzugehen hat.
Es beginnt bereits als kleines Kind damit, dass man gezwungen wird zur Schule zu gehen. Schule selbst ist ja nicht das Problem, Bildung und Wissen sind wichtig. Aber die Inhalte sind eindeutig mangelhaft. Denn was lernt man dort? Etwa, wie man sich auf's Leben vorbereitet? Oder gar einen freien Willen entwickelt?
Nein, kuschen ist angesagt. Anpassen und die Fresse halten. Plapper deinem Lehrer nach, was er dir erzählt, denn er ist der Mittelpunkt alles Wissens. Strikt und bürokratisch dem Lehrplan folgen und umsetzen, was verlangt wird, anstatt die Themengebiete von allen Seiten zu beleuchten. Was wird denn wirklich vermittelt? Ein Weltbild, dass alles, was der Lehrer (repräsentativ für den Vorgesetzten) Gesetz ist nur ausschließlich nur so und nicht anders zu sein hat und schon immer war. Wer etwas dagegen tut, den Blick weiten möchte, um Zusammenhänge herzustellen, die Lösung auf anderem Wege herleitet (egal wie richtig oder falsch es sein mag) oder andere Themengebiete als die gefragten anspricht, für den heißt es dann, "schön gemacht, aber Thema verfehlt". Setzen 6. Und das Ergebnis: Man kriegt dann eben auf dem nächsten Zeugnis dieselbe 6, bleibt sitzen und verpasst im schlimmsten Fall sogar dein Abschluss oder kriegt nur einen, mit dem man ohnehin nichts erreichen kann. Kreativität? Eigeninitiative? Freude am Lernen? Nicht gefordert, hier geht es nur um die Anpassung. Friss, oder stirb.
Später in Ausbildung und/oder Studium ist das noch schlimmer. Der straffe und starre Zeitplan, der schon in der Schule besteht, wird hier noch verschärft. Wer zu spät kommt, fliegt. Wer nicht an Vorlesungen teilnimmt, fliegt. Wer keinen 8 bis 10 Stunden Tag durchhält, der fliegt. Wer nicht bringt, was andere wollen, der fliegt. Völlig egal, was die eigenen Fähigkeiten sind. Zählen tut nur das Ergebnis. Ressourcen nutzen? Talente erkennen und fördern? Schwachsinn. Geboren wird niemand mit Talent, heißt es eher (ja, das hat mir mal wortwörtlich ein Professor gesagt). Nur, wer sich alles erarbeitet, der ist es überhaupt wert, ausgebildet zu werden. Als wäre man der Universität, dem Ausbilder oder der Lehrperson etwas schuldig. Dabei möchte man doch bei ihm in die Lehre gehen. Etwas lernen. Von ihm lernen. Und nicht einen Peitschenschleuderer an die Seite gestellt kriegen, der einem nur sagt "wenn du es selbst nicht packst, dann hast du es nicht verdient". Ein Akt, der ursprünglich freiwillig war, wird zur Sklaverei. Schlimmer sogar, weil auf diese Art und Weise selbst die Dinge, die ursprünglich mal die eigene Faszination gewesen sein mögen zunichte gemacht und als wertlos abgetan werden. Weil die eigenen Träume einem so sogar genommen und man seiner Selbstbestimmung beraubt wird.
Und was ist das Ergebnis? Man wird abhängig gemacht. Frei nach dem Motto "wenn du es nicht packst, wie willst du dann jemals etwas im Leben erreichen?" mit der Botschaft "scheiß egal, was du willst, es kommt nur auf das Ergebnis an". Nicht mehr der Weg ist das Ziel, sondern das Ziel alles, was interessiert. Und wenn man es nicht packt, wer ist es dann Schuld? Man selber, die eigene Intelligenz, das eigene Zeitmanagement, oder der Partner, die Hobbys, der Computer... alles, nur nicht das System. Als wäre es die Aufgabe desselben, den Menschen kaputt zu machen. Wer sich nicht anpasst, kommt nicht weiter. Friss oder sitrb.
Von Beruf gar nicht erst zu sprechen. Wer mit Idealismus, Ideen oder gar Träumen an die Sache ran geht, ist hier falsch.
Feste Strukturen, feste Arbeitszeiten, feste Konzepte, starr und ohne Möglichkeit der Veränderung, die keine Rücksicht auf das Individuum nehmen, sondern wieder nur Anpassung und Unterwerfung verlangen. Jobs, die einem außer Starrsinn, Zeitdruck, Kritik, Lügen, Intrigen und Hinterhältigkeit nicht einmal Dankbarkeit bieten. Oftmals sogar mit der erbaulichen Möglichkeit von Überstunden, die sich dann nicht einmal positiv auswirken. Kreativität? Neuerungen? Veränderung? Ist doch gar nicht gefragt. Es lief schon immer so, wie es war gut. Warum sollte man dann etwas verändern? Aussicht auf Verbesserung ist doch schließlich von vornherein ausgeschlossen. Wer ist man denn auch, dass man sich erdreistet, einem Vorgesetzten eine Idee zu erteilen? Never change a running system.
Und wer kommt weiter? Der, der die Ellenbogen hat und andere hinterrücks abmurkst, aber beim Chef immer gut dasteht. Derjenige, der sowohl Leistung simuliert, als auch Systemkonformität lebt. Man wird zur Drohne, die auszuführen hat. Wie eine Bienenarbeiterin, die abhängig vom Lockstoff der Königin ist - abhängig gemacht von lieben Geld. Wer sich nicht anpasst, der steigt eben ab. Wer das Spiel nicht mitspielt, egal ob er nicht will oder nicht kann, der krepiert eben. Auch hier: Friss oder stirb.
Und wie geht man dann erst mit denjenigen um, die arbeitslos sind? Man wird bombardiert mit Meldungen und systematisch unter Stress gesetzt. Einerseits ist es ja gut, wenn Jobcenter und ähnliche nach Arbeitsangeboten suchen für Menschen, die zurück in den Job wollen, andererseits aber ist es eine bodenlose Unverschämtheit, Menschen, die aufgrund von Krankheit zum Sozialfall werden nahezu jede Woche auf's neue mit irgendeiner Hiobsbotschaft zu bombardieren. Da wird dann eine Unterschrift gebraucht, ein neuer Arzt konsultiert oder man muss sich Monate lang mit der Krankenkasse und/oder Rentenkasse und/oder Berufsförderungsmaßnahmen und/oder einem Pflegedienst und/oder der GEZ und/oder sonst irgendeinem Scheiß rumschlagen. Und nebenbei noch mal neu beweisen, dass man krank ist, weil die Akte mal wieder verschwunden ist. Und was, wenn man es nicht schafft? Auch da kennt man wundervolle Möglichkeiten, wie zum Beispiel die völlige Einstellung jeglicher Zahlungen. Genesung? Fehlanzeige. Auszeit? Fehlanzeige. Pass dich an oder werde mittellos. Friss oder stirb.
Nicht einmal in der Rente ist man vor sowas noch sicher. Ruhe? Schwachsinn, welcher 70jährige braucht das denn schon? Da sind die vorher genannten Behörden nur ein Klotz, der das Leben erschwert. Dazu kommt, dass man oftmals von der Rente nicht einmal mehr leben kann und so zu Jobs greifen muss, obwohl man körperlich eigentlich schon längst nicht mehr in der Verfassung ist. Dass man nach einem Leben voller Arbeit die Aussicht auf Ruhe haben sollte, allein die Vorstellung ist doch schon weltfremd. Selbst aus klinisch toten Drohnen wird noch Brutto"sozial"produkt (er)presst. Arbeite weiter, oder stirb in Armut. Friss, bis es dich umbringt.
Soll das "leben" sein?
Ist der Mensch etwa nur noch ein Produkt der Marktwirtschaft? Nur noch eine Arbeits-Drohne? Wo sind denn die Dinge hin, die wirklich zählen? Soziales Gewissen, Familie, Freude, Geborgenheit? Freiheit, Erfolg, Rückhalt, Ruhe und Wertschätzung? Wird denen noch eine Chance gelassen? Bietet die unser Leben überhaupt noch? Bietet die dieses System noch? Oder sind wir bereits alle wert- und willenlose Drohnen, die sich der Führung einiger weniger unterwerfen müssen?
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