Grundsätzlich sind von dieser Zeit die Sonntage ausgenommen, in denen "normal" gegessen bzw. nicht gefastet werden soll.
Grundsätzlich soll man als gläubiger Christ in dieser Zeit einfach auf Dinge verzichten die ansonsten Normalität sind.
Wobei sich die Fastenzeit im Laufe der Zeit auch stark gewandelt hat. Es gab Zeiten, da war generell die Nahrungsaufnahme verboten, dann gab es welche, in denen "nur" das Essen von Fleisch in der Fastenzeit von Seiten der Kirche verboten wurde - ein Brauch, der zu teilweise abstrusen Schlussfolgerungen geführt hat (so gibt es Erzählungen, dass Tiere angeschossen wurden, getauft und erst dann getötet wurden, weil ein getauftes Wesen per irgendeiner Definition kein "Fleisch" mehr sein sollte). Fisch war von dieser Regel übrigens ausgenommen.
Weiter galt, dass Alkohol (oder sagen wir lieber präziser
der Wein) generell verboten wurde in diesen 40 Tagen - eine Sache, die zum Beispiel bei der Feier der heiligen Eucharistie zu Problemen führte. So weit ich weiß gab es aber sogar die Bräuche, dass dieses Ritual über die Fastenzeit ausgesetzt wurde, oder nur für die Geistlichen ausgegeben wurde, während die Gläubigen "hungerten".
In dem Zusammenhang übrigens mal eine Frage: War das in der Fastenzeit, wo der Altar verhüllt wurde, worauf sich auch der Ausdruck "am Hungertuch nagen" gründet?
Was ich definitiv noch weiß ist, dass andere kirchlichen Gebote auch dazu führten, dass man generell auf Sex verzichten sollte in diesen 40 Tagen. Eine ähnlich abstruse Idee, wie die Sache mit den Gewändern, die den ganzen Körper verhüllten und nur an einer einzigen Stelle den entsprechend notwendigen Zugriff erlaubten.
In diesen Geboten liegt übrigens der Ursprung für den Karneval verborgen. Vor allem die Klöster sollen wegen der finanziellen Not, die aus dem Nicht-Verkauf ihres Weins zu dieser Zeit entstand, angefangen haben, besonders in den Tagen zuvor das Feiern zu unterstützen. Wie Skare schon sagte, erfanden sie auch deshalb das Bier. Der erste mittelalterliche Karneval sah wahrscheinlich so aus, dass es noch einmal richtige Fress- und Sauforgien gab, bevor man dann die 40 Tage enthaltsam leben musste.
Interessant ist vielleicht auch noch zu wissen, dass die ersten Kirchenväter gar keine Fastenzeit vorgesehen hatten. Dieser Brauch etablierte sich erst später, die Gründe dafür sind mir allerdings unbekannt.