[Diskussion] Amanda Todd

[Filp]

Das ist mir neu o.o
Klar wissen einige nicht, dass sie zu weit gehen, doch das ist nicht die Regel. Viele Mobber wissen was sie der/demjenigen antun und tun dies sehr wohl bewusst.

Es geht um das "Warum Opfer und Täter sein". Die Gründe die der Mobber vorschiebt sind auch austauschbar, wechsel deine Klamotten wegen denen du gemobbt wirst und es wird was anderes gesucht, denn das ist nicht der Grund.

 

[Hiege]

ich weis nicht wir ihr sowas rechtfertigen könnt, Kinder haben Narrenfreiheit und müssen nicht alles wissen,
man kann nicht sagen, wenn sie sich gegen eine große Gruppe nicht durchsetzen können, das hätten sie besser machen können usw.
Oder selber schuld etc etc.

Flip was soll uns das jetzt sagen gut erzogene Kinder wäre das nicht passiert ?
sie ist selber schuld für ihre versifften Eltern ? oder was ?

 

[Filp]

Flip was soll uns das jetzt sagen gut erzogene Kinder wäre das nicht passiert ?
sie ist selber schuld für ihre versifften Eltern ? oder was ?

Das hab ich nicht gesagt, ich hab nur gesagt wo es her kommt.
In diesem Fall haben die Eltern aber garantiert gepennt, gerade weil es im Vorfeld schonmal zu nem Suizidversuch kam, da hätten spätestens die Alarmglocken läuten müssen, wenn sie danach nicht mindestens in Therapie war, ist das schon fahrlässig. Hier wirst nach nem Suizidversucht erstmal eingewiesen.

 

[Sanosuke]

Das hab ich nicht gesagt, ich hab nur gesagt wo es her kommt.
In diesem Fall haben die Eltern aber garantiert gepennt, gerade weil es im Vorfeld schonmal zu nem Suizidversuch kam, da hätten spätestens die Alarmglocken läuten müssen, wenn sie danach nicht mindestens in Therapie war, ist das schon fahrlässig. Hier wirst nach nem Suizidversucht erstmal eingewiesen.

Und was soll nach dem ersten Suizidversuch passieren? 24/7 Beobachtung, dass sie sich ja nichts antun kann? Merkst selber, ist nicht machbar. Wenn sich jemand umbringen will, wird diese Person es irgendwann schaffen.

Und ja, es gehören immer Opfer und Täter dazu, jedoch gehen die Handlungen immer vom Täter aus und nicht jeder Mensch hat einen starken Charakter und steht über gewisse Mobbingschikanen.

 

[Swordspirit]

Du lehnst dich da aber sehr weit aus dem Fenster. Wir wissen nicht, ob die Eltern Amanda in eine Therapie gegeben haben. Ich habe schon vorher geschildert, warum das Zeigen auf die Eltern für mich nicht mehr als eine wilde Behauptung ist. Ob Gespräche mit den Behörden/Psychologen o.ä. gegeben hat, wer weiss das schon.
Es kann genauso gut gewesen sein, dass ihr Therapeut einen Fehler gemacht hat und den Eltern zugesichert hat, dass ein erneuter Selbstmordversuch extrem unwahrscheinlich ist und eine Einweisung contraproduktiv für die Entwicklung des Kindes gewesen wäre.
Wie man hier von "garantiert gepennt" sprechen kann, ist für mich mehr als fragwürdig.

S.

 

[Filp]

Und was soll nach dem ersten Suizidversuch passieren? 24/7 Beobachtung, dass sie sich ja nichts antun kann? Merkst selber, ist nicht machbar. Wenn sich jemand umbringen will, wird diese Person es irgendwann schaffen.

Probier es aus, nen paar Wochen wirst du auf ner Geschlossenen landen.

Du lehnst dich da aber sehr weit aus dem Fenster. Wir wissen nicht, ob die Eltern Amanda in eine Therapie gegeben haben. Ich habe schon vorher geschildert, warum das Zeigen auf die Eltern für mich nicht mehr als eine wilde Behauptung ist. Ob Gespräche mit den Behörden/Psychologen o.ä. gegeben hat, wer weiss das schon.
Es kann genauso gut gewesen sein, dass ihr Therapeut einen Fehler gemacht hat und den Eltern zugesichert hat, dass ein erneuter Selbstmordversuch extrem unwahrscheinlich ist und eine Einweisung contraproduktiv für die Entwicklung des Kindes gewesen wäre.
Wie man hier von "garantiert gepennt" sprechen kann, ist für mich mehr als fragwürdig.

S.

Wenn es zu nem Suizid kommt, hat immer irgendwer gepennt und die Eltern sind nunmal die nächsten die an dem Kind dran sind. Natürlich weiß man so nicht was alles passiert ist, aber sie scheinen ja auch mehrfach umgezogen zu sein (kenne keine "Fakten" zu dem Fall nur was man so hier und in nem anderen Forum liest, ist aber auch nicht wirklich relevant), wenn es dann Andernorts genauso weiter geht, kann ja was nicht stimmen (anderes Umfeld gleiche Probleme??).

 

[Sanosuke]

Nochmal:
Jemand, der sich umbringen will, der schafft das auch.

Eine 24/7 Überwachung ist nicht möglich und selbst im Falle einer Einweisung, kann nach dem Aufenthalt der Geschlossenen munter weiter versucht werden Suizid zu begehen. Doch von sovielen Versuchen brauchen wir ja nicht reden, das war nicht der Fall und ist üblicherweise auch nicht der Fall.

 

[Pataya40]

Wenn ein besonders übergewichtiger oder besonders hässlicher Jugendlicher Selbstmord begeht, kommt das wenn überhaupt ein mal in den Nachrichten und niemand redet mehr darüber.
Wenn ein hübsches Mädchen Selbstmord begeht wird darüber überall berichtet und jeder spricht davon.

Ich kann die Aufregung überhaupt nicht nachvollziehen, vor allem, weil sie die Bilder freiwillig raus gegeben hat. Selbst mit 13-15 sollte man wissen, dass man sowas nicht macht !
Versteht mich nicht falsch, ich finds auch sehr traurig. Genau so traurig, wie alle anderen Selbstmorde.

 

[Filp]

Nochmal:
Jemand, der sich umbringen will, der schafft das auch.

In dem Alter will man das aber eigentlich gar nicht, wer wirklich suizid begehen will, macht das heimlich still und ohne Aufsehen, bei alle Anderen ist es nen Schrei nach Hilfe.

Eine 24/7 Überwachung ist nicht möglich und selbst im Falle einer Einweisung, kann nach dem Aufenthalt der Geschlossenen munter weiter versucht werden Suizid zu begehen. Doch von sovielen Versuchen brauchen wir ja nicht reden, das war nicht der Fall und ist üblicherweise auch nicht der Fall.

Du warst definitiv noch nicht als akut suizidgefährdet auf ner Geschlossenen. Mein letzter Jugendlicher, den ich einweisen lassen hab, hat mir nach 3 Tagen am Telefon die Ohren vollgejammert, dass er immernoch im Überwachungsraum liegt, in dem immer Licht brennt, er nichts haben darf und außerdem so nen blödes Fenster zum Bereitschaftszimmer drin ist.

 

[Terry_Gorga]

Probier es aus, nen paar Wochen wirst du auf ner Geschlossenen landen.

Stimmt nicht. Das hängt besonders von deinem eigenen Verhalten ab. Die Klinik darf dich nach dem Versuch maximal 24 Stunden lang beherbergen, danach muss sie dich gehen lassen, wenn du denen nicht gerade auf die Nase bindest, dass du unbedingt einen neuen Selbstmordversuch machen wirst, sobald du raus bist. Und das weiß ich aus Erfahrung.
Länger bleibt also nur derjenige dort, der auch dazu steht, dass er sich wieder umbringen wird. Denen kann aber ohnehin nicht geholfen werden, denn dafür müsste man den Entschluss sich selber umzubringen, rückgängig machen.

 

[MakubaX]

Ich wäre sehr gespannt ob sich jemand hier, in so einem moment, wirklich die Hand ausstreckt und somit ehrlich helfen möchte oder doch einfach sich mit der Masse bewegt.

 

[Filp]

Stimmt nicht. Das hängt besonders von deinem eigenen Verhalten ab. Die Klinik darf dich nach dem Versuch maximal 24 Stunden lang beherbergen, danach muss sie dich gehen lassen, wenn du denen nicht gerade auf die Nase bindest, dass du unbedingt einen neuen Selbstmordversuch machen wirst, sobald du raus bist. Und das weiß ich aus Erfahrung.

Bist du nicht volljährig hast du gar nichts selber zu entscheiden, da machen das deine Eltern und die werden auf den Arzt hören.

 

[Terry_Gorga]

Bist du nicht volljährig hast du gar nichts selber zu entscheiden, da machen das deine Eltern und die werden auf den Arzt hören.

Ein Zustand, der es für mich noch fragwürdiger macht, Kinder einweisen zu lassen. In dem Fall macht es das ganze doch nur noch schlimmer, denn was kommt beim Kind dadurch an? Du bist derjenige, mit dem Problem, du bist es Schuld. Darum sperren wir dich jetzt hier ein und leben unser schönes Leben weiter, ohne irgendwas zu ändern, bis du damit klar kommst, was für Fehler wir machen und wie scheiße das Leben eben ist. Die Folge: Die Existenz, die dann da raus kommt, ist noch unwürdiger, als ein Selbstmord.
Ich kann nicht fassen, dass du sowas ernsthaft als Verbesserung und als gut anpreist. Denn wie du selber sagst führen viele Faktoren zu einem vollendeten Selbstmord (ein Versuch ist ja auch eher noch als Hilfeschrei zu werten). Und um hilfreich einem vollendeten Selbstmord vorzubeugen, helfen nur Veränderungen auf allen Ebenen. Dass heißt Schule, Bekanntenkreis, Familie, Umfeld... Da erreicht eine Klinik überhaupt nichts, im Gegenteil, die machen es nur noch schlimmer, wenn es dem Kind nicht gelingt, sich in das Klinikgefüge einzufinden. Und aus Erfahrung weiß ich, dass nicht jede Klinik von der Behandlungsphilosophie für ein und dieselbe Person geeignet ist.

 

[Filp]

Ein Zustand, der es für mich noch fragwürdiger macht, Kinder einweisen zu lassen. In dem Fall macht es das ganze doch nur noch schlimmer, denn was kommt beim Kind dadurch an? Du bist derjenige, mit dem Problem, du bist es Schuld. Darum sperren wir dich jetzt hier ein und leben unser schönes Leben weiter, ohne irgendwas zu ändern, bis du damit klar kommst, was für Fehler wir machen und wie scheiße das Leben eben ist. Die Folge: Die Existenz, die dann da raus kommt, ist noch unwürdiger, als ein Selbstmord.
Ich kann nicht fassen, dass du sowas ernsthaft als Verbesserung und als gut anpreist. Denn wie du selber sagst führen viele Faktoren zu einem vollendeten Selbstmord (ein Versuch ist ja auch eher noch als Hilfeschrei zu werten). Und um hilfreich einem vollendeten Selbstmord vorzubeugen, helfen nur Veränderungen auf allen Ebenen. Dass heißt Schule, Bekanntenkreis, Familie, Umfeld... Da erreicht eine Klinik überhaupt nichts, im Gegenteil, die machen es nur noch schlimmer, wenn es dem Kind nicht gelingt, sich in das Klinikgefüge einzufinden. Und aus Erfahrung weiß ich, dass nicht jede Klinik von der Behandlungsphilosophie für ein und dieselbe Person geeignet ist.

Na da haben wir ja nen echten Experten hier, bist sicher vom Fach oder?
Komischerweise haben mehr als die Hälfte meiner Jugendlichen einiges an Klinikerfahrungen und irgendwie hat es sich doch bei allen immer nur zum Besseren gewandelt. Wir entlassen die Jungs und Mädels als selbstbewußte und aufs Leben vorbereitete Junge Menschen, die mit ihren 17-19 Jahren sehr viel selbstständiger sind als so ziemlich Jeder, der bis 20 bei Mama wohnt. Klar, wir sind nicht Hotel Mama

 

[Terry_Gorga]

Na da haben wir ja nen echten Experten hier, bist sicher vom Fach oder?
Komischerweise haben mehr als die Hälfte meiner Jugendlichen einiges an Klinikerfahrungen und irgendwie hat es sich doch bei allen immer nur zum Besseren gewandelt. Wir entlassen die Jungs und Mädels als selbstbewußte und aufs Leben vorbereitete Junge Menschen, die mit ihren 17-19 Jahren sehr viel selbstständiger sind als so ziemlich Jeder, der bis 20 bei Mama wohnt. Klar, wir sind nicht Hotel Mama

Ich hab dir auch nicht unterstellt, dass das bei jedem der Fall ist. Und mehr als die Hälfte ist auch eine außerordentlich gute Quote, das muss man euch lassen. Die Frage ist aber für mich: Was passiert mit dem Rest? Von dem rede ich hier immerhin.
Da muss man differenzieren.