Prostitution ist verboten, Bordelle dementsprechend auch. Dennoch gibt es genug Frauen, die sich in den von den Yakuza beherrschten Rotlichtvierteln anbieten, denn wo Bedarf besteht, gibt es auch ein Angebot, wenn auch als Schwarzmarkt. Das geht solange gut, bis sie Hops genommen werden, aber sie sind schnell wieder draussen und es geht weiter.
Ein normaler Japaner arbeitet 12 Stunden, hat eine Stunde Pause und braucht ca. 90 Min., um zur Arbeit oder nach Hause zu gelangen, ist also 16 Std. von zuhause weg. Der ÖPNV existiert nur von 5:30 bis ca. 23:30 Uhr. Wer zulange arbeiten muss, kommt nicht nach Hause und muss evt. in Kapselhotels übernachten. Taxis sind nämlich auch teuer, so dass sich weite Fahrten mit ihnen nicht lohnen. Ausserdem ist es Usus, mit dem Chef nach der Arbeit noch einen Trinken zu gehen. Traditionelle Hochzeiten, egal ob nach buddhistischem oder nach shintoistischem Ritus sind sauteuer, so dass sich viele Männer sie sich überhaupt nicht leisten können. Ehefrauen (die im Hause bleibt) arbeiten meist nicht mehr. Love Hotels, die es in jeder Menge gibt, dienen eher Ehepaaren und Pärchen, weil die japanischen Häuser meist sehr hellhörig gebaut sind und man dann lieber Sex im Love Hotel hat, wo die Nachbarn nicht mithören können, dort wird aber nach Stunden abgerechnet, eine Übernachtung wäre viel zu teuer. Dort finden sich aber auch oft Arbeitkollegen ein, um nach Feierabend noch eine Nummer zu schieben. Viele Ehen sind soundso Fernbeziehungen, weil viele Männer für 1 Jahr oder länger an Auslandsniederlassungen versetzt werden oder lange Inlandsreisen im Verkauf erledigen müssen. Heirat und Scheidung sind zwei Unterschriften und zwei personelle Stempel auf einem Dokument, mehr nicht, sie müssen nur staatlich beglaubigt und eingetragen werden. Japan tickt halt ganz anders, z.B. ist der Sexualunterricht an Schulen 10x so ausführlich wie bei uns, so dass man den Japanern eigentlich keine Verklemmtheit bescheinigen müßte, es sind halt die gesellschaftlichen Konventionen, die es oft schwierig machen, Beziehungen zu begründen und zu erhalten. Trotzdem, nur wer sich mit Japan beschäftigt, kann es auch verstehen.