[Diskussion] Seid ihr Feministen?

Seid ihr Feminist/in?

  • ja

    Stimmen: 17 25,0%
  • nein

    Stimmen: 51 75,0%

  • Anzahl der Umfrageteilnehmer
    68

Lia

Don't eat the help! ツ
Otaku Veteran
In diesem Thema soll es um Feminismus, Sexismus, Gleichberechtigung und Diskussionen, die sich daraus ergeben, gehen.

Die Motivation hinter Feminismus ist die Gleichberechtigung zwischen Frau und Mann.
Das würde ich zunächst unkommentiert so stehen lassen.

Für den Anfang möchte ich folgende zwei Fragen stellen in den Raum werfen:

Warum seid ihr Feminist/in bzw. warum nicht?
Was verbindet ihr mit dem Begriff Feminismus?

Bitte begründet euren Standpunkt immer.
Viel Spaß! :)
 

magasspin

Individueller Benutzertitel
Bin weder das Eine noch das Andere.
In erster Linie bin oder eher zähle ich mich als ein Mensch. Als Mensch muss ich ehrlich gestehen, ist mir die Frage von Herkunft, Hautfarbe, Religion und auch Geschlecht völlig obsolet.
Jedoch gerade deshalb finde ich die Diskriminierung auf Grundlage dieser o.g. und auch anderer Merkmale, Gegenbenheiten oder Umstände, zu meist aus Voruteilen und der eigenen Unsicherheit entstehend, immer kritisch.

Es liegt jedoch auch in der Natur des Menschen Gruppenzugehörigkeit zu simulieren und sich von anderen zu unterscheiden, sei es auch durch Abhebeung oder Abgrenzung. Evtl. reicht es dann doch nicht Mensch zu sein um sich dieser Thematik nicht stellen zu müssen. Jedoch ist dies dann ein weitläufigeres Problem als Sexismus.
 

Terry_Gorga

Der Eine, der Viele ist
Otaku Veteran
Nein, ich bin kein Feminist, denn der Feminismus hat inzwischen nicht mehr das Ziel der Gleichstellung der Geschlechter, sondern der Besserstellung der Frau über den Mann und das kann ich nicht unterstützen. Denn diesem fehlgeleiteten Feminismus haben wir Unsitten, wie den ganzen Gender-Quatsch zu verdanken. Es gibt spezielle Berufsorientierungstage für Frauen, aber nicht für Männer. Es gibt Gleichstellungsbeauftragte für Frauen, aber ich habe noch nie einen für Männer gesehen. Es gibt sogar Jobs, die als Folge des Feminismus ausschließlich für Frauen vorhanden sind (von mir genannte Gleichstellungsbeauftragte sind an meiner Universität beispielsweise ausschließlich Frauen).
Das empfinde ich alles als grenzwertig, teilweise dem Mann gegenüber sogar als diskriminierend und dementsprechend als nicht erstrebenswert.
 

Holzi

...
Feministin...pfui, böses Wort !

Das zeigt schon der Zwischenstand bei der Abstimmung, dort steht es derzeit 2 für Ja und 6 für Nein.
Sähe das Ergebnis anders aus, wenn die Frage gelautet hätte: „Seid ihr für Gleichberechtigung ?“
Ich vermute ja.
Das ist das Problem des Feminismus. Verursacht von so Frauen wie Alice Schwarzer, aber auch anderen, überwiegend aus den USA. Woher auch sonst...
Solche fehlgeleiteten radikalen Extremisten, durchaus vergleichbar mit jeglichen anderen Extremisten, haben das Image des Feminismus schwer beschädigt und ihrer Sache einen Bärendienst erwiesen. Dumm.
Denn eigentlich geht es beim Feminismus ja um was sinnvolles und gutes.

Anfangs überhaupt Frauenrechte, wie Wahlrecht und Selbstbestimmung über den eigenen Körper, aber auch so Sachen wie arbeiten dürfen, ohne dafür erst die Erlaubnis des Mannes haben zu müssen (Ja, das gab es wirklich mal, und das sogar noch bis 1977 ! Meine Mutter z.B. brauchte auch die Unterschrift ihres Mannes, um ein Bankkonto eröffnen zu dürfen).
Vergewaltigung in der Ehe war „eheliche Pflicht“, das habe ich hier irgendwo ja auch schonmal erwähnt, in der Schweiz bekamen Frauen erst 1971 das Wahlrecht, Ausbildung oder überhaupt eine gute Schulbildung waren nebensächlich, weil die Mädchen ja eh verheiratet wurden und für Küche, Bett und Kinder brauchten die eben keine Ausbildung, ect...

Und heute ? Sind nicht alle Ziele erreicht und nach Ansicht vieler sogar überschritten ?
Wieso haben wir armen Männer keinen eigenen Minister, keine eigenen Parkplätze, keine eigene Quote ?
Weil wir die nicht brauchen !
Männer dominieren immer noch alles und hüten ihren Besitz eifersüchtig und argwöhnisch. Alles, was irgendwie nach Feminismus riecht, wird als Bedrohung wahrgenommen. Der Chauvinismus wird noch lange in den Köpfen vieler Männer verankert sein.
Wir Männer müssen uns bestimmt keine Sorgen darum machen, dass uns irgendwas weggenommen wird. Und selbst wenn das so wäre, selbst wenn es irgendwie eine Art unfaire Behandlung geben würde, wir sind immer noch weit vorne. Wir besitzen ungefähr... 80% vom Kuchen, selbst wenn wir da noch 2 oder 3 Prozent abgeben müssten, wäre das nicht so tragisch.

Aber haben die Frauen denn nun nicht alles erreicht ? Was fehlt denn noch an sinnvollen Errungenschaften ?
Für mich z.B. Chancengleichheit im Beruf. Das Thema gleiche Bezahlung für gleiche Arbeit sollte bekannt sein, aber das ist ja nicht alles. Frauenberufe sind unterbezahlt. Klar, es gibt Ministerinnen, ne Bundeskanzlerin und fast wäre sogar eine Frau Präsidentin geworden, wenn sie nicht noch knapp von so nem Clown überholt worden wäre.
Aber das ist nicht die Regel. Frauen arbeiten als Friseurin, als Putzfrauen, als Kassiererin usw. Ja, auch Männer, aber Frauen sind unbestritten in niedrig bezahlten Jobs überrepräsentiert.
Frauen werden bei der Besetzung von Stellen gerne mal benachteiligt, weil sie ja vielleicht schwanger werden könnten. Ja, das darf man gerne als Sexismus bezeichnen. Bezeichnend ist auch das Projekt mit dem einfrieren der Eizellen bei z.B. Google oder Apple.
Altersarmut bedroht vor allem Frauen. Allein auch schon, weil sie eben auch noch überwiegend in der Kindererziehung gebunden sind.

Frauen, die ihre sexuelle Freiheit wirklich ausleben, sind Schlampen. Übrigens auch in den Augen vieler Geschlechtsgenossinnen. Männer, die das machen, sind coole Hengste.

Schon Kinder haben gewissen Rollenvorstellungen zu entsprechen. Mädchen, die nicht im süßen Kleidchen in der Puppenecke spielen, sondern in Jeans auf Bäumen rumklettern oder Fußball spielen, nennt man gerne mal Tomboy. Jungen haben es da aber auch nicht leicht, sitzen die in der Puppenecke, kommt das auch komisch rüber. Zumindest so ab fünf Jahren ungefähr. Gibt´s dafür einen Namen ? Keine Ahnung, vermutlich Mädchen:oO:


Ich will nicht verhehlen, dass es sicher auch übertriebene Einstellungen und Ideen bei den FeministInnen gibt. Man muss sich nur mal Schwarzers Homepage ansehen, um Anti-Feminist werden zu können. Dennoch, Gleichberechtigung und Gleichstellung sind noch nicht erreicht.
Bis es soweit ist, bin ich Feminist.
 

Lia

Don't eat the help! ツ
Otaku Veteran
Nein, ich bin kein Feminist, denn der Feminismus hat inzwischen nicht mehr das Ziel der Gleichstellung der Geschlechter, sondern der Besserstellung der Frau über den Mann und das kann ich nicht unterstützen.
Wie kommst du darauf, dass es nicht um Gleichstellung, sondern um Besserstellung gegenüber Männern geht? Feminismus ist ganz klar definiert.
Du hast damit aber bereits den schlechten Ruf thematisiert, den viele Leute mit dem Wort Feminismus in Verbindung bringen.

Viele sehen Feministinnen als intolerante männerhassende Gruppe, denen es nur darum geht, möglichst viel für sich rauszuschlagen. Wenn solche Vorwürfe immer wieder in den Vordergrund gestellt werden, bleiben sie selbstverständlich im Kopf vieler Leute stecken, ob sie sich dessen bewusst sind oder nicht. Besonders solche Bilder implizieren, dass Feminismus mit Männerhass gleichzusetzen sei.
Komisch, dass ich eben an die AfD und postfaktisch denken musste. (Das ist das irgendwie das gleiche Prinzip)
Ich möchte natürlich nicht abstreiten, dass es Feministen gibt, die nicht selten über's Ziel hinausschießen. Dennoch finde ich es falsch, sich die Dinge rauszusuchen, die dagegen sprechen und Feminismus dadurch für sich neu zu definieren und komplett abzulehnen.

Es gibt Gleichstellungsbeauftragte für Frauen, aber ich habe noch nie einen für Männer gesehen.
Es gibt auch einen Papst, Pfarrer und einen Bundespräsidenten. Da hab' ich auch noch nie eine Frau gesehen.
Es gibt weniger Frauen in Führungsebenen und in der Politik. Es ist ja auch die Aufgabe von Gleichstellungsbeauftragten, dieser Ungleichheit entgegenzuwirken. Dass sich eine Frau für die Gleichstellung von Frauen befasst, interpretiere ich jetzt nicht wirklich als Männerfeinlichkeit. Es gibt Berufe, die von Frauen dominiert werden und umgekehrt. Das muss aber nicht unbedingt mit Ausgrenzung zu tun haben. Ich bin selbst in einem Berufsfeld, das sehr stark von Männern dominiert wird. Allerdings habe ich das nie mit Ungerechtigkeit gleichgesetzt, weil das an der Stelle einfach eine Frage der Interessen ist.
Bei Frauen in Führungspositionen sieht das aber anders aus. Abgesehen davon geht es mir aber nicht einmal zwingend darum, über die Verteilung von Mann und Frau in verschiedenen Berufen zu diskutieren. Die Einkommensunterschiede wären schon eher ein Thema, das nicht von der Hand zu weisen ist.

Nebenbei hoffe ich, dass es in diesem Thema nicht zur Gewohnheit wird, die Tatsache, dass Ungleichheit auch bei Männern vorhanden ist, als Argument dafür zu verwenden, dass die Gleichstellung von Frauen nicht erstrebenswert ist.
Ich bin mir solcher Dinge ebenfalls bewusst und beführworte sie auch nicht.
Dennoch bekomme ich den Bogen, den manche dahingehend schlagen, dass Feminismus mit Männerhass gleichzusetzen ist, einfach nicht hin.
 
Zuletzt bearbeitet:

Terry_Gorga

Der Eine, der Viele ist
Otaku Veteran
Wie kommst du darauf, dass es nicht um Gleichstellung, sondern um Besserstellung gegenüber Männern geht? Feminismus ist ganz klar definiert.
Du hast damit aber bereits den schlechten Ruf thematisiert, den viele Leute mit dem Wort Feminismus in Verbindung bringen.
Ja, er ist anders definiert, als er gelebt wird und würde heutzutage auch noch das darunter verstanden und ausgeübt werden, was der Begriff ursprünglich bedeutet hat, würde ich mich selber auch als Feministen sehen.
Wir haben es hier aber mit einem klassischen Beispiel von veränderter Definition gegenüber der Realität zu tun.


Es gibt auch einen Papst, Pfarrer und einen Bundespräsidenten. Da hab' ich auch noch nie eine Frau gesehen.
Es gibt weniger Frauen in Führungsebenen und in der Politik. Es ist ja auch die Aufgabe von Gleichstellungsbeauftragten, dieser Ungleichheit entgegenzuwirken. Dass sich eine Frau für die Gleichstellung von Frauen befasst, interpretiere ich jetzt nicht wirklich als Männerfeinlichkeit. Es gibt Berufe, die von Frauen dominiert werden und umgekehrt. Das muss aber nicht unbedingt mit Ausgrenzung zu tun haben. Ich bin selbst in einem Berufsfeld, das sehr stark von Männern dominiert wird. Allerdings habe ich das nie mit Ungerechtigkeit gleichgesetzt, weil das an der Stelle einfach eine Frage der Interessen ist.
Bei Frauen in Führungspositionen sieht das aber anders aus. Abgesehen davon geht es mir aber nicht einmal zwingend darum, über die Verteilung von Mann und Frau in verschiedenen Berufen zu diskutieren. Die Einkommensunterschiede wären schon eher ein Thema, das nicht von der Hand zu weisen ist.
Und genau DAS wären Aspekte, wo wahrer Feminismus ansetzen würde. Da bin ich nämlich ganz bei dir, dass das Unverschämtheiten sind, die gesellschaftlich gar nicht existieren dürften.
Leider hat aber das, was Feminismus ist mit dem, wie Feminismus heute noch gelebt wird, kaum noch was zu tun. Ansonsten hätten wir nicht diese ganzen fruchtlosen und wenig zielführenden Debatten, die ich oben schon ansatzweise genannt habe.
 

Lia

Don't eat the help! ツ
Otaku Veteran
Du musst ja viele Feministen kennen, die ein falsches Verständnis von ihrem Spezialgebiet haben, wenn du davon schreibst, dass der Feminismus im eigentlichen Sinne heute nicht mehr gelebt wird. :)
Vielleicht liegt es aber auch nur daran, dass "Feministinnen", die ganz gern mal Filmkritiker verprügeln, eher im Gedächnis bleiben, als Feministen, die sich völlig vernünftig zu dem Thema äußern, seien sie noch so bekannt.

 

redrooster

赤いオンドリ - 僕はオタクです!
Teammitglied
SMods
Frauen wurden jahrtausendelang unterdrückt, und sie werden es in den meisten islamischen Ländern nach wie vor, in Thailand oder anderen asiatischen Ländern werden Mädchen von den Eltern nach wie vor verkauft, in China werden weibliche Föten oft abgetrieben.

Bei den Etruskern hatten die Frauen die Hosen an. Feminismus startete damit, dass die Frauen versuchten, sich Rechte zu erobern oder gar zu erkämpfen, wie z.B, die Suffragetten in England Anfang des 20. Jahrhunderts. Bis in die 1950er Jahre durften Frauen in Deutschland ohne Erlaubnis des Mannes keine Arbeit annehmen oder gar ein Konto eröffnen. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts versuchten die Frauen in der Schweiz, sich Rechte zu erobern, was geschlagene 100 Jahre später (1971) damit endete, dass man ihnen Stimm- und Wahlrecht zubillgte, was in den Kantonen sogar erst im Jahre 1990 nach einer Verfassungsklage gelang, weil das Wahlrecht oft an den aktiven Wehrdienst gekoppelt war, an dem Frauen nicht teilnehmen konnten. Der wahre Feminismus in Deutschland startete mit Frauen wie Alice Schwarzer und dem Erscheinen der Zeitschrift Emma. Frauen in Saudi-Arabien dürfen nach wie vor kein Auto fahren.

Wie man sieht, dauert der Kampf der Frauen weltweit immer noch an, in vielen Teilen der Welt gab es gute Fortschritte, in anderen wenige bis gar keine, so dass der Gedanke, der hinter dem Begriff steckt, noch lange nicht vollendet ist. Man denke nur daran, dass Männlein und Weiblein bei uns nach wie vor unterschiedlich bezahlt werden, auch wenn eine Frau an der Spitze des Staates steht.

Insofern ist es geradezu unverständlich, weshalb dieses Wort nach wie vor teilweise als Schimpfwort angesehen wird, es hat irgendwie immer noch etwas militantes. Tatsache ist, dass in dem Maße wie das Bildungsniveau steigt auch die Gleichberechtigung von Mann und Frau steigt, auch wenn die absolute Gleichberechtigung noch sehr weit entfernt ist. Je ärmer ein Land und je geringer das Bildungsniveau, desto schlechter ist die Frau gestellt.

Es bringt also wenig, sich mit diesem Begriff nur aus heutiger Sicht auseinander zu setzen, ohne die Geschichte, die dahintersteckt, angemessen einzubeziehen, und die Diskussion allein auf unseren Bereich zu beziehen, ohne den Rest der Welt gleichermaßen zu berücksichtigen, führt ins Abseits.

Der Duden definiert wie folgt:
Richtung der Frauenbewegung, die, von den Bedürfnissen der Frau ausgehend, eine grundlegende Veränderung der gesellschaftlichen Normen (z. B. der traditionellen Rollenverteilung) und der patriarchalischen Kultur anstrebt
Der Feminismus ist also nicht DIE Frauenbewegung schlechthin, sondern nur eine unter anderen. Der Feminismus ist die Gegenbewegung zum Patriarchat...
Gesellschaftsordnung, bei der der Mann eine bevorzugte Stellung in Staat und Familie innehat und bei der in Erbfolge und sozialer Stellung die männliche Linie ausschlaggebend ist
Ein Ergebnis des Feminismus war die Erlaubnis abzutreiben (gewiss nicht in allen Ländern), was in dem Spruch gipfelte: "Mein Körper gehört mir!"
 
Zuletzt bearbeitet:

TheDarkShadow

Ordenspriester
Hui, ein schönes kontroverses Thema.
Ich versuch mich hier auch mal dran, werde mir dabei aber sicherlich keine Freunde machen.

Aufgrund meiner politischen Arbeit hatte ich schon sehr viel mit Feministen zu tun, die Lauten und auffälligen sind aber dabei leider und das immer wieder, die Extrem-Feministen. Und auch die, die den gesamten Begriff mehr als Madig machen und dessen ursprüngliche Bedeutung so weit ad absurdum geführt haben, das der Begriff vergiftet ist und fast nur noch von eben jener Gruppe benutzt wird.

Aber vielleicht erstmal andersherum. Ich bin nicht Feminist, ich bin im übrigen auch nicht Maskulinist. Ich bin Humanist.
Hier ist auch der große Unterschied zu sehen. Ich setze mich nicht dafür ein das eine Gruppe bessergestellt wird, sondern das alle gleich behandelt werden, ein wirklich großer Unterschied.
Aber das vielleicht nur zum Verständnis. Denn was wer schreibt kommt ja immer auch auf den Kontext und der eigenen 'Gesinnung' an und ist in so einem Thema dann auch natürlich wichtig zu wissen wo man da steht um das gesagte|geschriebene eben im richtigen Kontext auch zu verstehen.

Ich habe recht viele Feministen kennenlernen 'dürfen' und kann da leider kaum von Menschen reden mit denen ich gerne mehr zu tun haben würden. Wir reden hier nicht nur von Leuten wie Alice Schwarzer (welche bekannt dafür ist Fakten zu erfinden und auch zu verdrehen, um diese für sich passig zu verkaufen), sondern zB auch von Leute wie Anne Helm (hier darf sich jeder gerne mal selber bemühen sich eine Meinung zu bilden und die pasenden Sachen dazu rauszutragen) oder Organisationen wie Femen. Macht wirklich kein Spaß als Mann mit diesen Menschen zu reden, welche einen im übrigen gerne so behandeln, wie sie selbst nicht behandelt werden wollen.
Ich würde jetzt gerne von anekdotischer evidenz reden, aber das ist leider nichtmal gegeben.

Vielleicht waren extreme (und ja, immer wenn man sich nur auf eine Seite einer Medallie befindet und sich Gedanken nur in eine Richtung drehen, fängt man an in eben jenen zu denken) mal relevant als die Kluft zwischen jenen auch extrem war, um sich so gehör zu schaffen, aber sie haben ausgedient und verkommen heute meist eher zum Gegenteil und verkehren die eigentlich ursprünglichen heeren Gedanken oftmals bis ins Gegenteil.
Was wir heute mehr bräuchen wären Humanisten, welche sich der Sachlange unvoreingenommen nähern und zum Wohle aller Veränderungen beiführen wollen, nicht nur einer bestimmten Richtung (auf koste was es wolle vielleicht sogar...).

Ich muss im übrigen mich auch ein wenig über die Statistiken, welche hier genannt wurden, amüsieren. Ja, die harten Zahlen geben sie wieder, aber alleine sagen sie genau nichts aus. Wer sich in einer Partei schon politisch engagiert hat wird wissen das es Frauen dort meist sogar einfacher haben (nein, das ist kein Scherz), was daran liegt das sich nur sehr wenige Frauen für die politische Arbeit interessieren und in Parteien mitwirken, was dazu führt das eine Frau, welche sich aufstellen lässt für einen Posten (was auch nur ein Bruchteil der wenigen Frauen macht, welche sich politisch in einer Partei engagieren...) nahezu zu 100% auch diesen Posten bekommen. Wer es nicht glaubt, prüft es selber nach, überhaupt, engagiert euch in Parteien, das ist eine gute und wichtige Sache!

Recht ähnlich läuft es im übrigen auch recht ähnlich in hohen Posten bei Firmen. Unterhaltet Euch mal mit Unternehmen und deren Vorsitzenden wenn Ihr die Möglichkeit habt oder mit Personalern aus den Firmen|Betrieben|Gesellschaften|whatever. Gerade im technischen Bereich gibt es kaum Bewerbungen von Frauen und die, welche es gibt, sind oft nicht so spezialisiert wie die von Männern. Es sind mir viele Fälle bekannt wo Firmen Frauen einstellen wollte, sich aber niemand mit Qualifikation beworben hat. Nein, auch das ist kein Scherz. Den Firmen dann vorzuwerfen sie sind sexistisch und das mit diesen Zahlen der Statistiken zu belegen... kann man machen, ist halt nur kein fairer Vorwurf und steht eigentlich auch auf sehr wackeligen Füßen.

Hier wurde auch schon von Rollenbildern geredet. Die gibt es. Ob das gut ist oder nicht, jeder muss das für sich selber entscheiden und mit sich selber ausmachen. Auch das gehört zur Freiheit.
Es gibt einen Grund warum so viele Frauen schlechter verdienen als Männer, sie arbeiten zu Hauf in Berufen welche (meist zu unrecht im übrigen) schlechter bezahlt werden. Gerade der Soziale Bereich ist für Frauen wohl deutlich interessanter, von der Kindergärtnerin zur Betreuerin zur Krankenschwester zur Altenpflegerin. Alles soziale Berufe und alle viel zu schlecht bezahlt, da ist die Krux. In diesen Berufen wird schlicht nur zu schlecht bezahlt. Aber schlussendlich gilt auch hier, jeder ist frei den Berufszweig zu wählen, welchen er ausüben will (sofern man Arbeit findet versteht sich).

Vielleicht abschließend noch ein Wort zur Frauenquote, etwas was immer wieder gerne verwendet, gefordert und als Argument gebracht wird. Eine ganz grauenhafte Idee. Sie dient explizit nicht! der Gleichberechtigung, sondern der Bevorteilung, denn ab dann entscheidet nichtmehr die Leistung und Qualifikationen ob man einen Beruf bekommt, sondern tatsächlich nur das Geschlecht, was ja eigentlich genau das Gegenteil von dem ist was man erreichen will. Hinzu kommt natürlich noch das es die Akzeptanz zwischen Mann und Frau nicht reduziert, sondern diese Akzeptanz tatsächlich zerstört. Auch hier, redet doch mal mit (erfolgreichen?) Frauen und fragt sie nach der Quote. Ihr wärt überrascht wie viele sich dieser Verwehren.
Im übrigen, ich würde auch höchst ungerne aufgrund einer Quote eingestellt werden, sondern möchte schon wissen das ich aufgrund meiner Leistung und meinen Fähikgeiten mit diesen Job erarbeitet habe und nicht durch Glück.

Oh man, wollte doch garnicht viel schreiben und was ist es geworden? Ein riesiger Text, welcher sich eh keiner durchlest oder schlimmer, welcher in Hast durchgelesen wird und sich aufgeregt wird drüber, weil man sich vorher nicht die Zeit genommen hat zu überlegen was der Author einen damit eigentlich sagen will und es wird sich an Formulierungen oder üngünstig geschriebenen Passagen aufgehangen werden.

Wers aber bis hierhin geschafft hat und den Text gelesen hat, Gratulation! Nehmt Euch aber bitte nochmal ein paar Minuten und sinniert über den Text bevor Ihr darauf antwortet, vielen Dank!
 

ota-Q

Philanthrop
Otaku Veteran
Nein bin ich nicht, und das sogar sehr vehement.
Natürlich glaube ich an die Gleichberechtigung von Männern und Frauen, das Wort dafür ist jedoch Egalitarismus und nicht Feminismus.

Ich werde mich wahrscheinlich später noch etwas ausgiebiger hierzu äussern, doch gerade jetzt fehlt mir dafür die Zeit.
Allerdings vermute ich stark, dass dieser Thread ausarten wird, also werde ich ohnehin wieder vorbeischauen.

Dennoch möchte ich ein paar Links auflisten, die für den eint oder anderen interessant sein könnten

Tut wenig für Frauen: Feminist Frequency, Aushängeschild des modernen Feminismus mit lächerlich belanglosen Zielen und ziemlich dubiosen Finanzen (zweiter Link)
https://feministfrequency.com/
http://www.forbes.com/sites/erikkai...breakdown-raised-440000-in-2014/#4ab1d975238c

Tut was für Frauen in Not: Eine Sammelaktion eines oft verfluchten Gegner des heutigen Feminismus (AmazingAtheist. naja, er ist durchaus ein Arschloch)
https://www.crowdrise.com/extraordinary-people-daring-to-actually-help-women-/fundraiser/thomaskirk1

Etwas zum den Extremen die Feminismus (bzw. allgemeine SJW-Kultur, zum Glück hierzulande kaum vertreten).
https://www.youtube.com/user/SargonofAkkad100

PS: ich zeige hier ein paar recht negative Extremen auf, daraus ist also nicht auf meine Meinung zu schliessen, die steht in den ersten beiden Zeilen und (noch) nirgendwo anders.
 
Oh Gott, jetzt muss ich aufpassen, dass das hier kein Rant wird…


Nein, ich bin kein Feminist, eher sogar ein entschiedener Gegner der modernen Ausprägung des Feminismus, die man auch als „Dritte-Welle-Feminismus“ bezeichnet. Auch wenn ich einige Thesen von klassischen Feministinnen wie Alice Schwarzer (die zur zweiten Welle zählt) nicht unterstütze, wie bspw. die Positionierung im Fall Kachelmann oder auch, dass heterosexueller Geschlechtsverkehr immer eine „Unterwerfung der Frau“ sei, habe ich dennoch einen tiefen persönlichen Respekt vor der Leistung, die diese Frauen der ersten und zweiten Welle erbracht haben. Damals wurde von Feministinnen die Gleichberechtigung der Frau gegen zum Teil erbittertsten Widerstand erstritten.


Heute behaupten Feministen immer noch, dass es ihnen um Gleichberechtigung ginge, ihr Handeln sagt jedoch etwas anderes.

Gleichberechtigung bedeutet, dass alle Menschen gleiche Rechte und gleiche Pflichten haben ungeachtet von Merkmalen wie Ethnie, Religion oder eben Geschlecht. Es geht darum, Menschen die Chance zu geben, aus ihrem Leben das zu machen, was sie möchten; Menschen als Individuum zu behandeln und nicht als Teil eines Kollektivs, das sie in ein enges gesellschaftliches Korsett zwängt.

Und genau das tut der moderne Feminismus nicht. Dieser sieht kollektiv Bevölkerungsgruppen als unterdrückt oder privilegiert an und bemisst am „Grad der Privilegierung“, ob jemand es wert ist, bei diesem Themen mitzureden. Ein weißer Mann wäre nach dieser Denkart beispielsweise privilegierter als eine schwarze Frau, könne also nicht beurteilen, ob diese benachteiligt sei und habe sich jedem ihrer Urteile zu fügen. Wenn das nicht sexistisch und rassistisch ist, was ist es dann? Zugegebenermaßen ist diese extreme Ausprägung des Feminismus in der anglophonen Welt (noch) beheimateter als hier, aber wir holen auf. Die Amis haben Anita Sarkeesian, wir haben Anne Wizorek. Sie sehen in der Welt ausschließlich Unterdrücker und Unterdrückte und als sei dies nicht schon paranoid genug, wird die Zugehörigkeit zu einer dieser Gruppen auch noch an Äußerlichkeiten festgemacht anstatt an Worten oder Taten. Ergebnis ihres Handelns ist hierbei jedoch nie die Aufhebung jener imaginierten Unterdrückung, sondern die Umkehr des Unterdrückungsverhältnisses. Man konstruiert sich selbst eine eigene moralische Überlegenheit, belegt diese dann mit Schlagworten, denen keiner widerspricht (z.B. Sexismus), und nutzt das dann zur Durchsetzung der eigenen Agenda. Prominentes Beispiel ist der Professor Tim Hunt, der wegen eines „sexistischen“ Witzes (!) gefeuert wurde (http://www.faz.net/aktuell/feuillet...rofessor-verliert-seinen-posten-13706470.html).

"Manche von uns wünschen, sie wären alle tot" - Eine so extreme Aussage hab selbst ich nicht zuhören bekommen O.o
So neu ist das nicht, das gibts auch unter dem Stichwort "Kill all men". Allerdings ist das tatsächlich nur eine wirklich winzige Minderheit, die jedoch von den meisten Feministen stillschweigend geduldet und/oder heruntergeredet wird.


Weiter gehts dann mit den sog. Gender Studies, die nur nach eigener Angabe etwas mit Wissenschaft zu tun haben, de facto aber die Durchsetzung einer politischen Agenda fördern. Dabei geht es dann bspw. darum, wie Menschen angeblich von Grammatik diskriminiert werden und wie die Sprache zu verändern sei (http://www.spiegel.de/lebenundlerne...nscheidt-ueber-gerechte-sprache-a-965843.html). Ich will mich aber damit jetzt nicht näher befassen, das habe ich hier im Forum an anderer Stelle schon einmal ausführlich getan: https://board.world-of-hentai.to/posts/1775264/
Dabei wird dann natürlich auch noch permanent die Verschwörungstheorie vom Patriarchat wiedergekäut und so weiter und so fort. An einer Universität hat sowas nichts verloren.
Was mich aber diesbezüglich auch noch beunruhigt, ist, dass es von Seiten der Gender-Theoretiker und Gleichstellungsbeauftragten gar kein Eigeninteresse zur Lösung dieser "Probleme" gibt. Wenn eine Gleichstellungsbeauftrage in ihrem Betrieb oder an ihrer Uni alle Probleme gelöst hätte und Gleichberechtigung herrscht, hätte sie keinen Job mehr. Von daher sucht man permanent neue Probleme und je tiefer man sich in diese Gedankenwelt eingräbt, umso absurder werden die Thesen, die von diesen Seiten vorgebracht werden.


Aber genug der universitäten und Internet-Spinnereien. Kommen wir mal zu etwas Handfesterem:
Die Einkommensunterschiede wären schon eher ein Thema, das nicht von der Hand zu weisen ist.
Die Aussage, dass Männer und Frauen im Schnitt unterschiedlich viel verdienen, ist richtig. Die Aussage jedoch, dass die Bezahlung für die gleiche Tätigkeit unterschiedlich ist, ist falsch. In der Zahl von ~23% Gehaltsunterschied werden einfach alle Männer und alle Frauen über einen Kamm geschert, jedoch löst sich diese Zahl nahezu komplett auf, wenn man folgende Faktoren berücksichtigt: Erwerbserfahrung (Frauen fallen für die Erwerbsarbeit durch familiäre Arbeit öfter aus als Männer), Erwerbsumfang (Frauen arbeiten deutlich öfter in Teilzeit als Männer), berufliche Stellung (Frauen streben seltener in Führungspositionen), Branche (Frauen arbeiten meist im schlechter bezahlten Dienstleistungssektor und nicht im produzierenden Gewerbe, in dem deutlich mehr Männer tätig sind). Nach der Bereinigung liegt man bei einem durchschnittlichen Unterschied von 2,3%. Und auch, dass dieser Unterschied durch Diskriminierung zustande kommt, ist nicht nachgewiesen.

Ein anderes Beispiel, das gerne als Beispiel für "strukturelle" Ungerechtigkeit herhalten muss, ist die Altersarmut, die unter Frauen deutlich verbreiteter ist als unter Männern, da Frauen wie erwähnt häufiger Teilzeit arbeiten oder zuhause bleiben bis die Kinder im Kindergarten sind, und dementsprechend weniger in der Rente rausbekommen. Wenn sich ein Paar jedoch entscheidet, dass der Mann Teilzeit arbeitet und zuhause bleibt, dann hat der Mann genau das gleiche Problem wie viele Frauen. Das gleiche gilt, wenn man die Berufswelt anschaut: Die geringe Bezahlung für wichtige soziale Berufe ist ja tatsächlich nicht in Ordnung, aber wenn ein Mann in der Pflege arbeitet, verdient er genau so wenig wie eine Frau, die dort arbeitet.
Es handelt sich dabei schlichtweg um allgemeine Probleme, nicht um Probleme, die nur Frauen haben, und schon gar nicht um Probleme, die im Geschlecht ihren Ursprung haben.

Nahezu alle statistische Ungleichheit, die heute zwischen Männern und Frauen besteht, geht auf individuelle Lebensentscheidungen zurück und hat daher auch mit Ungerechtigkeit nichts zu tun. Problem vieler Feministen vor allem in der Politik ist jedoch, dass sie Ungleichheit mit Ungerechtigkeit gleichsetzen. Dementsprechend versucht man mit der Brechstange die Gleichheit der Biografien zu fördern. Dazu dienen z.B. die Frauenquote oder ein Scheidungsrecht, das Frauen benachteiligt, die sich um die Kinder gekümmert haben statt einer Erwerbsarbeit nachzugehen.
Hierbei handelt es sich jedoch um massive Eingriffe in die individuelle Entscheidungsfreiheit der Menschen, das macht eine wahre Ungerechtigkeit aus. Früher bekamen Frauen von Männern gesagt, wie ihr Leben auszusehen habe, heute bekommen Frauen (und Männer) von Feministen gesagt, wie ihr Leben auszusehen habe.
Es geht dem Feminismus heute nicht mehr um die Gleichheit von Chancen und Freiheiten, es geht um die Gleichheit an sich.
 
Zuletzt bearbeitet:

neosyntax

Ordensbruder
nun, mir sind alle menschen gleich egal. ^^
Aber mich nerven menschen, die in wirklich alles irgendwelche diskriminierungen reininterpretieren.
frag mich auch woher das überhaupt kommt.
Also dieser übertiebene feminismus, manche scheinen diese sache ja richtig aggressiv zu vertreten.
 

Holzi

...
Uhh, Zwischenstand 2:11. Mein Tip war 3:12, kann bitte noch jemand dafür stimmen ?:oO:


Hier sind nun ein paar Stichworte genannt worden, auf die ich eingehen möchte, um meine Meinung dazu differenzierter darzustellen.
Aufgrund meiner politischen Arbeit hatte ich schon sehr viel mit Feministen zu tun, die Lauten und auffälligen sind aber dabei leider und das immer wieder, die Extrem-Feministen. Und auch die, die den gesamten Begriff mehr als Madig machen und dessen ursprüngliche Bedeutung so weit ad absurdum geführt haben, das der Begriff vergiftet ist und fast nur noch von eben jener Gruppe benutzt wird.
Ganz genau. Das ist bedauerlich, aber leider völlig wahr. Extremismus ist nie gut. Und da nunmal vorwiegend solche Beispiele die Wahrnehmung in der Öffentlichkeit dominieren, kann ich sehr gut verstehen, dass Feminismus negativ besetzt ist und als negativ wahrgenommen wird. Das ist bei mir nicht anders, ich habe zum Teil genau die gleichen `Bilder´ im Kopf, wenn ich das Wort Feminismus höre.
Dabei gehen dann die `Vernünftigen´ leider einfach unter. Das Video von Emma Watson z.B. Viel zu leise:-p So kommt sie nicht in die Nachrichten, obwohl das, was sie sagt, ganz gut ist. Hätte sie diese Rede nackt gehalten, und damit wären wir bei Femen, hätte sie tonnenweise Aufmerksamkeit bekommen. Bedauerlich, oder ? (Ich meine den Umstand, dass es so ist. Aber ja, es ist auch irgendwie bedauerlich, dass sie die Rede nicht nackt gehalten hat:))

Ich würde jetzt gerne von anekdotischer evidenz reden, aber das ist leider nichtmal gegeben.
Hier jedoch würde ich nicht zustimmen. Das ist ganz ähnlich wie in der Wahrnehmung der Flüchtlingsdebatte. Ein Amri in Berlin, kriminelle Ausländer und Terroranschläge dominieren die Nachrichten und für viele Leute ist das dann das Bild von Flüchtlingen. Dass der weitaus größte Teil derer nichts mit sowas zu tun hat, bleibt dabei leider unberücksichtigt.
Man könnte das auch auf Nazis und deren Aktionen übertragen und deren Verhalten mit dem der übrigen Deutschen vergleichen. Selbes Ergebnis.
Extreme Feministinnen dominieren hier auch die Wahrnehmung, aber sicher sind nicht alle, die sich für Gleichberechtigung und Chancengleichheit einsetzen, extrem/extremistisch.
Sicher, bei einer Frau, die sich Feministin nennt, sollte man(n) vorsichtig und skeptisch sein;) Das Thema scheint ja dann in ihrer Realität eine große Rolle zu spielen.
Ich glaube übrigens auch, dass sogar die Mehrheit der Frauen, die sich Feministin nennen, eher ein persönliches Problem mit Männern hat und dass sich der Feminismus zum Teil schon überlebt hat. Aber eben nur zum Teil. Man sollte einfach diesen Begriff nicht mehr verwenden, wenn man eigentlich Gleichberechtigung und Chancengleichheit meint.
Ich habe Freundinnen, die die Threadfrage auch mit Ja beantworten würden, ohne irgendwie strange zu sein oder Feminismus mit Männerfeindlichkeit oder Männerverachtung gleichzusetzen. Die gibt es also sicher auch.
Wie so oft, wenn es um eine Gruppe von Menschen geht, geht es auch hier um Differenzierung.
Flüchtling ist nicht Gleich Flüchtling, Linker ist nicht Gleich Linker und Feministin ist nicht Gleich Feministin.

Frauenquote: Schwieriges Thema. Man kann das übertreiben, so wie diese Woche erst die Grünen, die einfach Göring-Eckardt als Spitzenkandidatin gesetzt haben, nur weil sie eine Frau ist. Ungeschickt, finde ich auch.
Andererseits ist es Tatsache, dass es sehr wenige bis fast keine Frauen in Spitzenpositionen gibt. Das kann wohl kaum an mangelnder Intelligenz oder mangelnder Eignung liegen.
Was sind also sonst die Gründe ?
Sicher ist es teilweise wirklich eine Interessensfrage. Nur wenige Frauen haben Interesse an klassischen Männerberufen. Die Gründe dafür wären sicher auch ein interessantes Thema, das würde hier aber zu weit führen. Da spielen ganz sicher Dinge, die gern als Gender beschimpft werden, eine Rolle.
Ich habe in meinem Berufsfeld überwiegend weibliche Chefs gehabt und ich kann mit Sicherheit sagen, dass Frauen nicht nur auch geeignet sind, Führungspositionen zu übernehmen, sondern sogar eigentlich besser geeignet gewesen sind.
Warum also gibt es so wenige Frauen `oben´ ? Das muss eigentlich strukturelle Gründe haben und deshalb befürworte ich die Frauenquote, auch wenn es in bestimmten Fällen sicher wirklich so ist, dass ein männlicher Bewerber vielleicht besser qualifiziert gewesen wäre. Das ist bei Männern ja nicht anders. Um den Spitzenjob zu bekommen, muss man nicht nur qualifiziert sein, eine sehr große Rolle spielt auch die Persönlichkeit und das Auftreten, das `sich verkaufen können´. Darum geht es übrigens auch bei der unterschiedlichen Bezahlung von Männern und Frauen.
Und das ist so falsch. Mann sollte nicht besser bezahlt werden, nur weil er sich besser verkaufen kann, aggressiver auftritt oder lauter ist. Genau so ist es aber.
Darum von mir ein klares Ja zur Frauenquote, weil es ja offenbar nicht anders funktioniert. Das ganze ist ein strukturelles Problem, was durchaus mit der patriarchalischen Gesellschaft zu tun hat.


Ne, ich schreibe jetzt doch nix mehr zu Transgender und vor allem Pornografie und der „Verschwörungstheorie vom Patriarchat“, weil ich mir vorgenommen habe, nicht mehr so ellenlange Beiträge zu schreiben^^' Die liest dann ja keiner. Mache ich ein andermal.
 
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