[Diskussion] Seid ihr Feministen?

Seid ihr Feminist/in?

  • ja

    Stimmen: 17 25,0%
  • nein

    Stimmen: 51 75,0%

  • Anzahl der Umfrageteilnehmer
    68

Neverman

VIP
VIP
Ist ja nicht weiter verwerflich, erstmal Ressentiments und Vorurteile zu haben. Die kann man schließlich abbauen.^^
Wenn man heute ältere Literatur um die Jahrhundertwende 1900 liest, Autoren wie H.G. Wells etwa, der für die damalige Zeit schon als Humanist, liberaler Vordenker und Verfasser politisch-utopischer Spinnereien galt, dann kräuseln sich einem die Nägel hoch, bei dem Geschlechterverständnis, das damals selbst fortschrittlich denkende Menschen gehabt haben mussten. Wenn er schon anfängt, über das "Wesen der Frau" zu schwadronieren ... ^^ *abwink*
Es hat sich also sehr viel getan, das ist nicht abzustreiten. Bester Beweis dafür ist doch die wiedererstarkende Patriarchalismus-Bewegung, die ganz klar einräumt, sich von der Dominanz des weiblichen Geschlechts "bedroht" zu fühlen. Wenn das mal keine Errungenschaft und ein Kompliment an Frauen ist! In den 60ern mussten Frauen ihre Ehemänner noch um Erlaubnis bitten, arbeiten oder Geld ausgeben zu dürfen, selbst Filme von Jean Luc Godard haften diesem antiquierten Weltbild an, trotz Arbeiter- und Studentenrevolten um '68. Nein nein, wir leben schon in geilen Zeiten.
Früher wurden Frauen überhaupt nicht ernst genommen, heute sorgen sich einige vor dieser vermeintlichen Bedrohung. Das ist Wandel!

Ich betrachte mich nicht als Feministen, bin aber durch meine (alleinerziehende) Mutter und (lesbische) Schwester in der Hinsicht gehörig sensibilisiert worden.^^ (Was? Hörte ich da jemanden "entmannt" rufen?!)
Na klar stütze ich mich gerne auf Geschlechterklischees, wenn es meiner Aussage dient, oder einfach nur der Bequemlichkeit geschuldet ist. Es ist nämlich nervtötend anstrengend, politisch korrekt zu sein. Deswegen lasse ich es oft ganz. Aber das Ohr ist geschult, und vieles missfällt mir, was ich so sehe und höre. Doofe Typen gibt es zuhauf, genau wie doofe Weiber, aber auch Leute, die man für klug hält, lassen in der Hinsicht so manchen geistigen Dünnschiss fahren. Wenn jemand "Mädels" sagt, zum Beispiel, oder "Mäuschen", dann disqualifiziert das in meinen Augen den Sprechenden sofort (zumindest in diesem Gebiet). Es ist vermutlich wie mit der Politik: Am besten gar nicht erst darüber reden, dann macht man sich auch keine Feinde oder falschen Freunde.

Mir kann es ja egal sein, ob in den Vorstandsetagen nun 5, 10 oder 90% Frauen sitzen. Der (männliche) Moslem ist sogar froh über seine 7200%ige Frauenquote (natürlich nur im Jenseits).
Ich denke, das Verhältnis zwischen Männern und Frauen ist jetzt schon relativ ausgeglichen, aber was diesen Prozess so unendlich zermürbend macht, ist dieses Rumgereite auf ollen Kamellen und Schuldzuweisungen. "IHR habt uns ja Jahrtausende unterdrückt!" geht jedem zurecht auf den Senkel. Immer dieses Festhalten an alten Dingen... Mensch, die Welt könnte so schön sein.^^
 

ota-Q

Philanthrop
Otaku Veteran
Meine einfach-nur-link-Beträge kommen zwar nicht so gut an, aber gesagt ist hier von mir ja eigentlich fast alles:oO:
http://www.tagesschau.de/inland/one-billion-rising-101.html
Du hast recht, fast alles ist gesagt, das einzige was fehlt sind die Quellen die die Behauptungen untermauern...

Auch scheint es so also ob gezielt mit geschickter Formulierung gespielt, schon im ersten Abschnitt:
Jede dritte Frau weltweit war bereits Opfer von Gewalt, wurde geschlagen, zu sexuellem Kontakt gezwungen, vergewaltigt oder in anderer Form misshandelt. Auch in Deutschland ist das der Fall.
Erstens erlaubt die Formulierung "zu sexuellem Kontakt gezwungen" das miteinbeziehen von arrangierten Ehen, eine immer noch sehr verbreitete Tradition in vielen Teilen der Erde. Natürlich will ich damit diese Praktik nicht gutheissen aber wenn man für diese Billion misshandelter Frauen zwangsverheiratete Inderinnen miteinbezieht, dann machen diese wahrscheinlich bereits mehr als einen Drittel der ganzen Statistik aus.
Zweitens, und hier glaube ich das war sehr gezielt irreführend, wird gesagt, dass dies auch in Deutschland der Fall sei. Ja es ist so dass hier Gewalt vorkommt, aber nicht mal annähernd ist jede dritte Frau ein Opfer davon.

Was mich an dieser Form des Feminismus immer wieder stört ist die Tatsache, dass man die Missstände in unterentwickelten Ländern als Grund dafür nimmt in emanzipierten Ländern unnötige Veränderungen zu erzwingen.

Übrigens habe ich vor einer Weile hier einen recht ausführlichen Beitrag zu häuslicher Gewalt hierzulande geschrieben, aber keiner von den Feministen hier scheint darauf zu reagieren. Passen Tatsachen nicht so ganz in euer Weltbild? Was macht man da nur? Naja, Interviews mit Aktivisten waren schon immer viel sachlicher.

Apropos, ich habe Quelle zum "jede dritte Frau" gefunden, eine Schätzung der UN aus dem Jahre 2008 mit gelegentlich etwas schwammiger Formulierung.
 

Filp

คนสร้างความยุ่งยาก
Otaku Veteran
Du hast recht, fast alles ist gesagt, das einzige was fehlt sind die Quellen die die Behauptungen untermauern...

Auch scheint es so also ob gezielt mit geschickter Formulierung gespielt, schon im ersten Abschnitt:

Erstens erlaubt die Formulierung "zu sexuellem Kontakt gezwungen" das miteinbeziehen von arrangierten Ehen, eine immer noch sehr verbreitete Tradition in vielen Teilen der Erde. Natürlich will ich damit diese Praktik nicht gutheissen aber wenn man für diese Billion misshandelter Frauen zwangsverheiratete Inderinnen miteinbezieht, dann machen diese wahrscheinlich bereits mehr als einen Drittel der ganzen Statistik aus.
Zweitens, und hier glaube ich das war sehr gezielt irreführend, wird gesagt, dass dies auch in Deutschland der Fall sei. Ja es ist so dass hier Gewalt vorkommt, aber nicht mal annähernd ist jede dritte Frau ein Opfer davon.

Was mich an dieser Form des Feminismus immer wieder stört ist die Tatsache, dass man die Missstände in unterentwickelten Ländern als Grund dafür nimmt in emanzipierten Ländern unnötige Veränderungen zu erzwingen.

Übrigens habe ich vor einer Weile hier einen recht ausführlichen Beitrag zu häuslicher Gewalt hierzulande geschrieben, aber keiner von den Feministen hier scheint darauf zu reagieren. Passen Tatsachen nicht so ganz in euer Weltbild? Was macht man da nur? Naja, Interviews mit Aktivisten waren schon immer viel sachlicher.

Apropos, ich habe Quelle zum "jede dritte Frau" gefunden, eine Schätzung der UN aus dem Jahre 2008 mit gelegentlich etwas schwammiger Formulierung.
Passend dazu die Überschrift: "Gewalt gegen Frauen wird heruntergespielt"
 

ota-Q

Philanthrop
Otaku Veteran
Passend dazu die Überschrift: "Gewalt gegen Frauen wird heruntergespielt"
Oh, da hält sich jemand für clever.

Ich spiele allerdings Gewalt gegen Frauen keineswegs herunter, im Gegenteil, ich verweise auf Gebiete in denen Gewalt gegen Frauen tatsächlich systematisch ist, im Gegensatz zu hiesigen Ländern, wo das nicht der Fall ist. Im Interview wird davon gesprochen deutsche Legislatur anzupassen, es wird sogar indirekt ein "Problem" am Konzept von "in dubio pro reo" angesprochen. Daran sollte man wirklich nichts ändern, denn das hätte katastrophale Folgen.

Diese Frauen-Märsche sind zwar eine beliebte Sache, ändern jedoch nichts. Es existieren ernste Probleme für Frauen auf dieser Welt, die es zu beheben gilt und Aktivisten sollten dabei nicht an ihrem guten Willen gemessen werden, sondern daran was sie tatsächlich bewirken. So sind die Orte wo diese Märsche stattfinden offensichtlich schon mal weniger problematisch als die Länder in denen sie gar nicht erst möglich wären. Dort muss man helfen und nicht in Ländern wo das Problem kaum bis gar nicht mehr existiert.
 

Filp

คนสร้างความยุ่งยาก
Otaku Veteran
Oh, da hält sich jemand für clever.

Ich spiele allerdings Gewalt gegen Frauen keineswegs herunter, im Gegenteil, ich verweise auf Gebiete in denen Gewalt gegen Frauen tatsächlich systematisch ist, im Gegensatz zu hiesigen Ländern, wo das nicht der Fall ist. Im Interview wird davon gesprochen deutsche Legislatur anzupassen, es wird sogar indirekt ein "Problem" am Konzept von "in dubio pro reo" angesprochen. Daran sollte man wirklich nichts ändern, denn das hätte katastrophale Folgen.
Genau und das hier spielt das Problem ja auch gar nicht herunter:
Zweitens, und hier glaube ich das war sehr gezielt irreführend, wird gesagt, dass dies auch in Deutschland der Fall sei. Ja es ist so dass hier Gewalt vorkommt, aber nicht mal annähernd ist jede dritte Frau ein Opfer davon.
Nichtmal annähernd jede Dritte Frau in Deutschland ist betroffen, aha:

Bundesministerium für Familie schrieb:
- Vor dem Hintergrund der oben beschriebenen Methodik zur Erfassung von körperlicher Gewalt haben 37 % aller Befragten mindestens eine der genannten Handlungen körperlicher Gewalt und Übergriffe ab dem 16. Lebensjahr erlebt.
- 3 % der befragten Frauen, also fast jede siebte Frau, gaben an, seit dem 16. Lebensjahr Formen von sexueller Gewalt erlebt zu haben, die sich auf die oben beschriebene enge Definition strafrechtlich relevanter Formen erzwungener sexueller Handlungen beziehen.
- 40 % der befragten Frauen haben – unabhängig vom Täter-Opfer-Kontext –körperliche oder sexuelle Gewalt oder beidesseit dem 16. Lebensjahr erlebt (35 % allein nach den Angaben immündlichen Fragebogen).
- Unterschiedliche Formen vonsexueller Belästigung haben 58 % der Befragten erlebt.
- 42 % aller befragten Frauen gaben an, Formen von psychischer Gewalt erlebt zu haben, die von eingeschüchtert Werden oder aggressivem Anschreien über Verleumdungen, Drohungen und Demütigungen bis hin zu Psychoterror reichten.
- und 25 % der in Deutschland lebenden Frauen haben Formen körperlicher oder sexueller Gewalt (oder beides) durch aktuelle oder frühere Beziehungspartnerinnen oder -partner erlebt
https://www.bmfsfj.de/blob/94200/d0...gesundheit-von-frauen-in-deutschland-data.pdf
Ist zwar von 2004, aber garantiert gab es in der Zeit keine Wunder, die dafür gesorgt haben, das es nicht mal mehr annähernd soviel ist...
 

icysaya

Novize
Also ich schieb mal kurz meinen Standpunkt ein bevor ich meinen Senf dazugebe...

Ein großes Problem der anfänglichen Fragestellung, ist das Missverständnis des Begriffs "Feminismus". Selbstverständlich entspringt der Begriff der historischen Situation der Frau und der klaren UNgleichberechtigung in der Vergangenheit, die mit der großen Emanzipationsbewegung sehr sehr stark verbessert wurde. Zu diesem Zeitpunkt war es sinnvoll, eine solche Bewegung als Feminismus zu bezeichnen. Logisch nachvollziehbar ist also: Feministen (ausgenommen der Extremfälle im Feminismus) streben nach Gleichberechtigung von Mann und Frau. Danach strebe ich auch, denn in meinem Wertesystem sollten alle Menschen die gleichen Rechte und Grundvoraussetzungen haben. Femiextremismus ist meiner Meinung nach genauso ungesund wie die meisten anderen Formen von Extremismus/Fanatismus/etc pp.

Ich glaube festgestellt zu haben, da wir hier unter Menschen mit einem gesunden Verstand und einem Gewissen sind, der Großteil der Teilnehmer am Thread für die Gleichstellung aller Menschen bzw. Personen ist. (Ich nenne es mal Personen, weil das mehr eingrenzt und später bei moralischen Diskussionen wichtig wäre, wenn wir vollkommen abschweifen würden und plötzlich über die Rechte anderer intelligenter Lebensformen reden, wie Affen und Aliens.) Deshalb ist es sicherlich nicht schlecht ein bisschen die Awareness zu steigern, dass wir in diesem Stadium noch lange nicht angekommen sind.

Ist zwar von 2004, aber garantiert gab es in der Zeit keine Wunder, die dafür gesorgt haben, das es nicht mal mehr annähernd soviel ist...
2004 ist immerhin 13 Jahre her. Ich würde meinen, dass das nicht mehr aktuell genug ist. Immerhin haben Eltern ihre Töchter damals noch in pinke Kleidchen reingesteckt, wobei ich meinen würde, dass inzwischen die Hosenrate steigt! :-D
Wahrscheinlich hast du zumindest in soweit recht, dass Gewalttaten an Frauen nicht runtergespielt werden sollten, da sie immernoch auch in Deutschland (einem "entwickelten westeuropäischen Land") vermehrt vorkommen. Diesbezüglich bedenke man aber, dass auch Männer an häuslicher Gewalt leiden.

Zeit Online schrieb:
"Männer, die von ihren Frauen verprügelt werden, passen schlecht ins gesellschaftliche Rollenklischee. Es gibt sie trotzdem. Doch entsprechende Hilfsangebote sind rar."
[...]
"Hinzu kommt aber auch: Spezielle Beratungsangebote für Männer, die Opfer von häuslicher Gewalt werden, sind selten. Bundesweit kennt Waldmann nur fünf andere Beratungsstellen, die sich gezielt dieser Opfergruppe annehmen. 435 Frauenhäusern stünden nur drei Männerhäuser gegenüber."
Beispielquelle hier Zeit Online http://www.zeit.de/politik/deutschland/2015-03/maenner-gewalt-frauen

Zum Thema kann dieser Bericht (leider auch aus dem Jahre 2004) interessant sein: https://www.bmfsfj.de/blob/84590/a3...1e/studie-gewalt-maenner-langfassung-data.pdf

Eine Emanzipation des Mannes würde ihm echt gut tun. Frauen in Hosen - inzwischen vollkommen normal. Männer in Röcken gibt's aber nur in Schottland ohne allzu große Verwunderung. Wieso? Weil der Mann durch fehlende Emanzipation immernoch in seiner Rolle steckt und in diese Form gequetscht wird, über (fast) alle Sozialisationen hinweg. Inzwischen ist das womöglich nicht mehr ganz so schlimm, aber es scheint mir nicht so als hätte sich hierbei groß was geändert.

Kurz zusammengefasst: Quit fighting over little differences. Wenn ihr sowieso alle nach Gleichberechtigung strebt, könnt ihr euch auch zusammentun und was dafür tun. (Auch wenn ich selbst noch nicht weiß was genau. *schwitz*) Awareness isn guter Anfang.
 

Filp

คนสร้างความยุ่งยาก
Otaku Veteran
2004 ist immerhin 13 Jahre her. Ich würde meinen, dass das nicht mehr aktuell genug ist. Immerhin haben Eltern ihre Töchter damals noch in pinke Kleidchen reingesteckt, wobei ich meinen würde, dass inzwischen die Hosenrate steigt! :-D
13 Jahre sind für nen Jugendlichen/jungen Erwachsenen vielleicht viel, in Bezug auf gesellschaftlichen Wandel allerdings nicht. In pinke Kleidchen wurden Mädchen schon in meiner Jugend kaum noch und mein Sohn ist unterdessen immerhin schon 12...
 

Holzi

...
Passend dazu die Überschrift: "Gewalt gegen Frauen wird heruntergespielt"
Und nicht nur das, sie wird auch noch relativiert und man kommt mit „Gewalt gegen Männer“. Das ist eigentlich weit unter meinem Niveau und darum @ota-Q habe ich da auch gar nichts zu geschrieben.
Wenn man in einem Thema, in dem es um strukturelle Benachteiligung von Frauen geht, in dem ich übrigens alles, was ich geschrieben habe, sehr wohl mit Quellen `untermauert´ habe, mit diesem unsäglichen Whataboutism kommt, bin ich eigentlich raus.
Aber da ich heute ziemlich gestresst bin, reagiere ich auf diese brilliante Feststellung, dass es auch Gewalt gegen Männer gibt::rolleyes:
Toll, es gibt auch Gewalt gegen Kinder, Tiere und Küchentische. Ist das nun ein Argument gegen Feminismus ?

Auf eine gewisse Art ist dieser Einwand aber auch interessant. Das ist vergleichbar mit der cleveren Forderung, dass Frauen dann doch auch Wehrdienst leisten sollen (bzw. hätten sollen, gibt’s in D nicht mehr).
Der Hintergrund scheint mir hier auch einfach Relativierung zu sein, vielleicht aber schlicht Neid. In einem anderen Thread hier hat doch mal jemand gemeint, dass es doch auch einen Männerminister geben solle.
Die Argumentation hier ist... originell:oO: Meine Interpretation wäre, dass hier einfach Chauvinisten ihre Vormachtstellung gefährdet sehen. Oder zumindest ihr Rollenbild.

Übrigens habe ich vor einer Weile hier einen recht ausführlichen Beitrag zu häuslicher Gewalt hierzulande geschrieben, aber keiner von den Feministen hier scheint darauf zu reagieren. Passen Tatsachen nicht so ganz in euer Weltbild? Was macht man da nur? Naja, Interviews mit Aktivisten waren schon immer viel sachlicher.
Diese Frauen-Märsche sind zwar eine beliebte Sache, ändern jedoch nichts. Es existieren ernste Probleme für Frauen auf dieser Welt, die es zu beheben gilt und Aktivisten sollten dabei nicht an ihrem guten Willen gemessen werden, sondern daran was sie tatsächlich bewirken. So sind die Orte wo diese Märsche stattfinden offensichtlich schon mal weniger problematisch als die Länder in denen sie gar nicht erst möglich wären. Dort muss man helfen und nicht in Ländern wo das Problem kaum bis gar nicht mehr existiert.
Nein, umgekehrt wird ein Schuh draus. Die Argumentation gegen Aktivisten für Frauenrechte oder gegen Benachteiligung von Frauen baut darauf auf, dass es in anderen Ländern doch viel schlimmer ist und man doch eher da was machen soll.
Richtig, in Indien oder Afrika ist die Situation deutlich schlimmer. Das aber als Argument dafür zu nehmen, bei uns Benachteiligung und Gewalt runterzuspielen -und dieser Begriff ist durchaus angebracht- ist ziemlich schwach und bedenklich.
Es gibt in einem Land wie Deutschland, also einem angeblichen Vorzeigeland, was die Lebenssituation von Frauen angeht, mehrere hundert Frauenhäuser. Warum wohl ?
Wer mag, kann sich ja den Bericht des Bundesministeriums für Familie und Bla runterladen
https://www.bmfsfj.de/bmfsfj/servic...ne-frauen-und-deren-kinder/80630?view=DEFAULT
Die scheinbare Notwendigkeit von Frauenparkplätzen, die Zahl der Vergewaltigungen usw. muss ich hier jetzt nicht wiederholen, das habe ich alles schon genannt.

Aber da Du schon explizit wegen Deines Beitrags zu häuslicher Gewalt gefragt hast, gehe ich doch noch darauf ein.
Zum Informationsblatt aus der Schweiz und den Zahlen:
Die von ota-Q geposteten Zahlen stehen da zwar auch drin, haben aber eher wenig mit dem eigentlichen Thema zu tun. Relevanter sind die Zahlen z.B. unter Punkt 9. Denn da geht es konkret um Fälle in Partnerschaft, Ehe und Familie.

Daraus
Der Bericht schliesst das Projekt „Monitoring Häusliche Gewalt“ des Kantons Basel-Stadt ab, in dem erstmals Daten zu Fällen von häuslicher Gewalt systematisch ausgewertet wurden. Es wurden statistische Angaben zu Fällen von Gewalt in Partnerschaft, Ehe und Familie erhoben und interpretiert, die Fallbearbeitung in den verschiedenen Abteilungen und Fachstellen aufgezeigt sowie die betroffenen Personengruppen identifiziert.

  • Von September 2011 bis August 2012 intervenierte die Kantonspolizei 306 Mal wegen häuslicher Gewalt, davon in 118 Fällen wiederholt in denselben Familien.
  • In 77% der Fälle liegt Gewalt von Männern gegen Frauen vor; in 10% der Fälle handelt es sich um gegenseitige Gewalt; in 9% der Fälle liegt Gewalt von Frauen gegen Männer vor; in 4% der Fälle handelt es sich um Gewalt von Frauen gegen Frauen oder Männern gegen Männer.
  • 54% der gewaltbetroffenen und 59% der gewaltausübenden Personen sind Ausländerinnen und Ausländer.
Unter Punkt 10 geht es weiter mit einer medizinischen Statistik der Maternité Inselhof Triemli, Zürich.
Kann sich ja jeder selbst ansehen, was da steht.

Es ist also nicht so, dass
eben doch jedes vierte Opfer ein Mann und jeder vierte Täter eine Frau ist.
Ich frage mich, ob diese... alternativen Fakten... absichtlich eingestreut worden sind oder der Bericht nur nicht richtig gelesen worden ist. Ich hoffe letzteres.

Ah, aber zu dem anderen „Was ist denn mit...“, nämlich dem Militär, habe ich auch was gesehen, was ich hier dann gerne noch anbringe.
Dazu dieser Link http://www.tagesschau.de/inland/wehrbericht-103.html
Daraus
Im Wehrbericht heißt es dazu: "Nach wie vor stellen zu wenige Frauen einen Antrag auf Übernahme in das Dienstverhältnis einer Berufssoldatin."

Womöglich spielt auch die allgemeine Stimmung in der Truppe dabei eine Rolle. Mobbing und sexuelle Belästigung ist immer noch an der Tagesordnung. Bei letzterem hat sich die Zahl der gemeldeten Fälle mit 131 gegenüber 86 im Vorjahr sogar deutlich erhöht. Die Dunkelziffer dürfte allerdings deutlich höher liegen, ist im Wehrbericht nachzulesen: "Betroffene scheuen sich aus Sorge, berufliche oder persönliche Nachteile zu erleiden, nach wie vor Belästigungen anzuzeigen."
Gerade der letzte Satz trifft sicher auf viele Berufsfelder zu, aber auch auf den ganz normalen Alltag.

Zweitens, und hier glaube ich das war sehr gezielt irreführend, wird gesagt, dass dies auch in Deutschland der Fall sei. Ja es ist so dass hier Gewalt vorkommt, aber nicht mal annähernd ist jede dritte Frau ein Opfer davon.
Na, ob ich das so behaupten würde...
In dem von mir verlinkten Fokus-Artikel (Seite vorher), aber auch in anderen Quellen, findet man zumindest schonmal die Aussage
Das Ausmaß sexualisierter Gewalt an Frauen in Europa ist hoch. Die statistischen Erhebungen zeigen deutlich: Es ist ein Alltagsproblem. Eine von drei Europäerinnen hat seit ihrem 15. Lebensjahr körperliche oder sexuelle Gewalt erfahren, die Hälfte aller Frauen ist schon sexuell belästigt worden.
Hierzu aber nochmal, manches davon ist sicher ein wenig übertrieben, auch wenn man gerne mal darüber nachdenken kann, welche Ursache oder Denke gewisse `Kleinigkeiten´ denn haben. Das ist das, was ich mit ´strukturelles Problem´ meine. Nicht jede dritte oder von mir aus fünfte Frau wird sexuell belästigt oder vergewaltigt, aber ich behaupte, dass das zum Teil auch daran liegt, dass es eben gewisse Schutzeinrichtungen gibt. Denn die kommen ja nicht von Ungefähr und nur aus Spaß.
Warum müssen Selbstbehauptungskurse für Mädchen angeboten werden, warum kann frau scheinbar nachts nicht locker und entspannt allein durch die Gegend laufen ?
Normalerweise bringen wir Männer unsere Freundin abends nach Hause (ich jetzt nicht, weil ich immer der ohne Auto bin:oO:), aber grundsätzlich. Ist das nur Höflichkeit oder hat das Gründe ? Oder ist das unbegründete Paranoia ?

Man kann hier in diesem Thread ja gerne weiter so tun, als gäbe es das alles nicht bei uns, sondern nur in Entwicklungsländern, das ist mir eigentlich egal. Aber so lange es diese Denkweise gibt und die `Anti-Feministen´ sowas leugnen oder relativieren, braucht es eben den Feminismus noch.
 
Zuletzt bearbeitet:

icysaya

Novize
@Holzi: Ich glaube ich habe mich nicht klar genug ausgedrückt. Ich argumentiere nicht gegen den Feminismus, sondern gegen die Tatsache, dass man das Thema Gleichberechtigung überhaupt auf Feminismus einschränken braucht. Gewalt gibt es überall das ist richtig. Aber gerade deswegen finde ich, dass sich eine Kernaussage "Gewalt gegen Frauen ist voll schlimm" selbst entkräftet. Besonders viel Gewalt gegen Frauen ist wiederrum etwas anderes, da es darstellt, dass wir das Patriarchat immernoch nicht gänzlich losgeworden sind.

Nur um das mal ganz klar zu machen. Ich habe mit "Ja" auf die Ursprungsfrage geantwortet. Ich verstehe mich als Feminist. Jedoch auf keinen Fall als ein extremer. Gleichberechtigung muss her, aber dabei konzentriere ich mich nicht nur auf Frauen. Mir geht's einfach um alle Menschen.

EDIT: Ich muss zugeben, langsam vergesse ich worauf ich eigentlich hinauswollte. Ich glaube die Diskussion enthitzen? Ist das sinnvoll?
 

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คนสร้างความยุ่งยาก
Otaku Veteran
Gewalt gibt es überall das ist richtig. Aber gerade deswegen finde ich, dass sich eine Kernaussage "Gewalt gegen Frauen ist voll schlimm" selbst entkräftet. Besonders viel Gewalt gegen Frauen ist wiederrum etwas anderes, da es darstellt, dass wir das Patriarchat immernoch nicht gänzlich losgeworden sind.
Bundesministerium für Familie schrieb:
Im Jahr 2015 wurden durch ihre Partner oder Ex-Partner insgesamt 127.457 Personen Opfer von Partnerschaftsgewalt, davon knapp 82 Prozent Frauen. Fast die Hälfte von ihnen lebte zum Tatzeitpunkt mit dem Täter in einem Haushalt (49 Prozent).
Bundesministerium für Familie schrieb:
Bei Vergewaltigung und sexueller Nötigung in Partnerschaften sind die Opfer zu fast 100 Prozent weiblich, bei Stalking und Bedrohung in der Partnerschaft sind es fast 90 Prozent. Bei vorsätzlicher, einfacher Körperverletzung sowie bei Mord und Totschlag in Paarbeziehungen sind 80 Prozent der Opfer Frauen.
https://www.bmfsfj.de/bmfsfj/themen...-vor-gewalt-schuetzen/haeusliche-gewalt/80642
Die Studie der Europäischen Grundrechteagentur aus dem Jahr 2014, die auch die Ergebnisse des BMFSFJ aus dem Jahr 2004 bestätigt findest du hier:
http://fra.europa.eu/de/publication...-eu-weite-erhebung-ergebnisse-auf-einen-blick

Interessant auch die Akzeptanz in Europa:
http://www.faz.net/aktuell/gesellsc...egen-frauen-verstoerende-studie-14549269.html
Studie ist direkt im Beitrag verlinkt:
http://ec.europa.eu/COMMFrontOffice/publicopinion/index.cfm/ResultDoc/download/DocumentKy/75839
 

ota-Q

Philanthrop
Otaku Veteran
Und nicht nur das, sie wird auch noch relativiert und man kommt mit „Gewalt gegen Männer“. Das ist eigentlich weit unter meinem Niveau und darum @ota-Q habe ich da auch gar nichts zu geschrieben.
Wenn man in einem Thema, in dem es um strukturelle Benachteiligung von Frauen geht, in dem ich übrigens alles, was ich geschrieben habe, sehr wohl mit Quellen `untermauert´ habe, mit diesem unsäglichen Whataboutism kommt, bin ich eigentlich raus.
Aber da ich heute ziemlich gestresst bin, reagiere ich auf diese brilliante Feststellung, dass es auch Gewalt gegen Männer gibt::rolleyes:
Toll, es gibt auch Gewalt gegen Kinder, Tiere und Küchentische. Ist das nun ein Argument gegen Feminismus ?
Ich argumentiere nicht prinzipiell gegen Feminismus, sondern für Egalitarismus. Echte Gleichstellung erreicht man durch das Egalitarismus und wie du weiter unten so schön zeigst, nicht durch Feminismus.
Darüber hinaus relativiere ich Gewalt in keinster Weise, man muss dagegen vorgehen, aber die Bedeutsamkeit eines Gewaltaktes hängt nicht von den Geschlechtern von Täter und Opfer ab.

Ich war eigentlich auf der Suche nach einer Statistik zur erhöhten Gewaltbereitschaft von Männern, fand dabei jedoch diesen Artikel
https://www.welt.de/print/die_welt/...er-haeufiger-Opfer-von-Gewalt-als-Frauen.html
Kann jedoch nicht für die Sachlichkeit garantieren, eher so für nebenbei gedacht. Nicht zu sehr auf den Titel oder Einleitungstext fixieren, ist mit ner Anekdote ausgeschmückt^^

Auf eine gewisse Art ist dieser Einwand aber auch interessant. Das ist vergleichbar mit der cleveren Forderung, dass Frauen dann doch auch Wehrdienst leisten sollen (bzw. hätten sollen, gibt’s in D nicht mehr).
Der Hintergrund scheint mir hier auch einfach Relativierung zu sein, vielleicht aber schlicht Neid. In einem anderen Thread hier hat doch mal jemand gemeint, dass es doch auch einen Männerminister geben solle.
Die Argumentation hier ist... originell:oO: Meine Interpretation wäre, dass hier einfach Chauvinisten ihre Vormachtstellung gefährdet sehen. Oder zumindest ihr Rollenbild.
Als Schweizer muss ich Wehrdienst leisten, Frauen nicht. Ich weiss nicht wie ich das klarer formulieren kann, das ist systematische Ungerechtigkeit in ihrer reinsten Form und zwar zum Nachteil von Männern.

Wenn Chauvinisten mit Vormachtstellung Frauen beneiden, wer hat dann bitte sehr die Vormachtstellung? Wie kannst du im vollen Ernst Nachteile für Männer aufzählen, sie gutheissen und dann zum Schluss noch behaupten Männer hätten die Vormachtstellung? Mir fehlt irgendwie immer noch ein Argument inwiefern das System Männer bevorzugt.

Nein, umgekehrt wird ein Schuh draus. Die Argumentation gegen Aktivisten für Frauenrechte oder gegen Benachteiligung von Frauen baut darauf auf, dass es in anderen Ländern doch viel schlimmer ist und man doch eher da was machen soll.
Richtig, in Indien oder Afrika ist die Situation deutlich schlimmer. Das aber als Argument dafür zu nehmen, bei uns Benachteiligung und Gewalt runterzuspielen -und dieser Begriff ist durchaus angebracht- ist ziemlich schwach und bedenklich.
Es gibt in einem Land wie Deutschland, also einem angeblichen Vorzeigeland, was die Lebenssituation von Frauen angeht, mehrere hundert Frauenhäuser. Warum wohl ?
Wer mag, kann sich ja den Bericht des Bundesministeriums für Familie und Bla runterladen
https://www.bmfsfj.de/bmfsfj/servic...ne-frauen-und-deren-kinder/80630?view=DEFAULT
Die scheinbare Notwendigkeit von Frauenparkplätzen, die Zahl der Vergewaltigungen usw. muss ich hier jetzt nicht wiederholen, das habe ich alles schon genannt.
Du erkennst tatsächlich den Unterschied nicht?
In diesen Ländern sind Frauen die Opfer weil sie Frauen sind.
Sie werden beschnitten weil sie Frauen sind.
Sie werden zwangsverheiratet weil sie Frauen sind.
Sie dürfen nicht ohne männliche Aufsicht aus dem Haus weil sie Frauen sind.

Die geschlechterspezifischen Unterschiede hier stammen daher, dass Gewaltverbrecher häufiger Männer sind und darum Frauen öfter Opfer als Täter sind.
Es ist jedoch keineswegs so, dass Frauen den Grossteil der Gewaltopfer ausmachen, die häufigste Gewalt ist Mann gegen Mann.
http://www.maz-online.de/Lokales/Brandenburg-Havel/Maenner-haeufiger-Gewaltopfer-als-Frauen
Ist der erstbeste Bericht den ich dazu fand.
Dem entsprechend ist auch das Argument
Warum müssen Selbstbehauptungskurse für Mädchen angeboten werden, warum kann frau scheinbar nachts nicht locker und entspannt allein durch die Gegend laufen ?
Normalerweise bringen wir Männer unsere Freundin abends nach Hause (ich jetzt nicht, weil ich immer der ohne Auto bin:oO:), aber grundsätzlich. Ist das nur Höflichkeit oder hat das Gründe ? Oder ist das unbegründete Paranoia ?
völliger Blödsinn, denn Männer scheuen eher davor zurück Frauen zu schlagen, als andere Männer zu schlagen.
Und was das Vergewaltigungsrisiko angeht, so liegt das nicht an Chauvinismus oder Frauenhass, sondern daran, dass Vergewaltiger meistens männlich und heterosexuell sind... dass ich das überhaupt erklären muss.
Und noch was, das habe ich schonmal ein einem Beitrag erwähnt, diese Phänomene hängen zusammen mit einer erhöhten Kriminalitätsrate wie man sie aus Städten kennt zusammen.
Hinge dies Mit Sexismus zusammen wäre ja der Effekt stärker in weniger emanzipierten, ländlichen Gebieten und nicht umgekehrt. Dass ich das überhaupt erklären muss...

Aber da Du schon explizit wegen Deines Beitrags zu häuslicher Gewalt gefragt hast, gehe ich doch noch darauf ein.
Zum Informationsblatt aus der Schweiz und den Zahlen:
Die von ota-Q geposteten Zahlen stehen da zwar auch drin, haben aber eher wenig mit dem eigentlichen Thema zu tun. Relevanter sind die Zahlen z.B. unter Punkt 9. Denn da geht es konkret um Fälle in Partnerschaft, Ehe und Familie.

Daraus

Unter Punkt 10 geht es weiter mit einer medizinischen Statistik der Maternité Inselhof Triemli, Zürich.
Kann sich ja jeder selbst ansehen, was da steht.

Es ist also nicht so, dass

Ich frage mich, ob diese... alternativen Fakten... absichtlich eingestreut worden sind oder der Bericht nur nicht richtig gelesen worden ist. Ich hoffe letzteres.
Nehmen wir eben diese Zahlen:
77%+10%=87% Anteil der Fälle mit männlichem Täter
9%+10%=19% Anteil der Fälle mit weiblichem Täter
damit kommen wir auf 4.57 mal soviele männliche Täter wie weibliche.
Hier sind sogar 59% der Täter Ausländer, bei einem Bevölkerungsanteil von 24.6%. Wonach unter Ausländern die Täterquote um (59/24.6)/(41/75.4)=4.41 höher ist.
Also eigentlich ziemlich die gleiche Situation wie im letzen Beitrag mit den anderen Zahlen, du hast also nichts neues hervorgebracht.
Die Wurzel des Problems liegt nicht hier, sondern wird hereingeschleppt.
Damit will ich natürlich nicht Fremdenhass schüren (obwohl mir das wahrscheinlich schon einige gerne vorwerfen würden), aber wer etwas gegen das Problem tun will muss das Problem zuerst mal korrekt analysieren. Hier macht es tatsächlich einen Unterschied ob man Gutes bewirken will oder sich nur gut darstellen möchte, das ist übrigens unter anderem etwas, das ich dir und dem heutigen Feminismus vorwerfe, auf Englisch hat sich anscheinend der Begriff "virtue-signalling" dafür etabliert.
Ich kann dir eines nahezu versprechen, in den nächsten Jahren werden sich die Vergewaltigungsstatistiken in Deutschland drastisch verschlechtern, wie drastisch hängt noch davon ab was für Integrationsmassnahmen für Flüchtlinge getroffen werden. Den meisten wird ein bestimmtes Sylvesterereignis noch immer bekannt sein. Aber ich schweife ein wenig von Thema ab...

Ah, aber zu dem anderen „Was ist denn mit...“, nämlich dem Militär, habe ich auch was gesehen, was ich hier dann gerne noch anbringe.
Dazu dieser Link http://www.tagesschau.de/inland/wehrbericht-103.html
Daraus
Im Wehrbericht heißt es dazu: "Nach wie vor stellen zu wenige Frauen einen Antrag auf Übernahme in das Dienstverhältnis einer Berufssoldatin."

Womöglich spielt auch die allgemeine Stimmung in der Truppe dabei eine Rolle. Mobbing und sexuelle Belästigung ist immer noch an der Tagesordnung. Bei letzterem hat sich die Zahl der gemeldeten Fälle mit 131 gegenüber 86 im Vorjahr sogar deutlich erhöht. Die Dunkelziffer dürfte allerdings deutlich höher liegen, ist im Wehrbericht nachzulesen: "Betroffene scheuen sich aus Sorge, berufliche oder persönliche Nachteile zu erleiden, nach wie vor Belästigungen anzuzeigen."
Gerade der letzte Satz trifft sicher auf viele Berufsfelder zu, aber auch auf den ganz normalen Alltag.
Erneut, wie bemerkst du solche Dinge nicht selbst. Die Situation ist eine ganz andere ob eine Frau unter 300 Männern Militärdienst leistet oder ob eine Kompanie 150 Männer und 150 Frauen umfasst.
Ich habe schon mit einer Frau Militärdienst geleistet, eine Frau unter etwa 300 Männern. Sie sprach das Thema der sexuellen Belästigung mal im Raucherabteil an und anscheinend war das schlimmste Ereignis ein recht primitiver, betrunkener Anmachversuch eines Romands (französischsprachiger Schweizer), das widerlegt zwar keine Statistiken, zeigt jedoch, dass es auch anders geht.
Naja, um ehrlich zu sein glaube ich aber auch, dass wir in der Schweiz unserem nördlichen (naja, eigentlich allen) Nachbarn etwas voraus sind was Emanzipation angeht, und das obwohl Frauen erst seit 1990 in der ganzen Schweiz das Stimmrecht besitzen (im jenem Kanton steckt jedoch noch etwas mehr dahinter).

Um ehrlich zu sein fehlt mir immer noch auch nur ein Nachteil den Frauen hierzulande erleiden müssen, dessen fundamentale Ursache der ist, dass sie Frauen sind und nicht aus anderen Effekten entspringt.


Das hier geht jetzt wieder an alle:
Will damit jetzt nicht wirklich direkt etwas aussagen, dachte einfach es passt zum Thread und zeigt eine ganz andere Perspektive auf, da es sich hier um eine weibliche MRA (men's rights activists) handelt. Ich kann mit MRA nicht viel anfangen, wie bereits erwähnt, Egalitarismus und so, aber diese Frau scheint beliebt zu sein und hat öfters logische Argumente.
 

[S-S]Seiryuu

Gläubiger
Hier die Meinung einer Frau zum Thema Feminismus:
Wer Humor findet, darf ihn behalten.

Ich selbst bin natürlich kein Feminist, sondern Humanist. Man sollte Menschen nicht nach Geschlecht, Hautfarbe usw. beurteilen.
 

magasspin

Individueller Benutzertitel
und ich hatte schon überlegt warum der Mann wieder die tolle Rolle des großen Aufklärers einnehmen muss :yo:
Herrliches Ende!
 
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