A different Way

Janoko

Phöser Engel
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Vorsicht, die Geschichte enthält Transgender, d.h. eine Person wandelt sich komplett im Geschlecht. Wenn euch sowas nicht gefällt braucht ihr ab hier nicht mehr weiter lesen. Alle anderen, denen soetwas nichts ausmacht, den wünsche ich viel Spaß beim Lesen, meiner FF, die ich auch nur weiterführen werde, wenn es jemandem gefällt.

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Kapitel 1: Erwachen

Es war ein Morgen wie jeder andere auch, der Wecker klingelte um halb Sieben und meine Wenigkeit tastete schlaftrunken nach dem Unruhestifter, der mich aus dem Schlaf riss. Normalerweise erwischte ich das Drecksding sofort, doch heute schien es nicht da zu stehen wo es zu stehen hatte, also blickte ich von meinem Kopfkissen hoch und wischte mir die langen Haare aus dem Gesicht – M-m-momentmal, lange.. Haare?! Ich hatte normalerweise gerade mal Ohrlanges Haar und sah auch ein bisschen wie ein Freak aus, doch meine Haare waren nie länger als Oberkante Augenbrauen gewesen, wieso waren sie auf einmal so lang? Ich konnte es mir nicht erklären und tat das ganze auf meine Schläfrigkeit ab. Als ich dann endlich freie Sicht hatte, sah ich den Wecker da stehen wo er immer stand, wenn er nicht gerade einen Schubser vor die Wand bekam – auf meinem Nachtisch. Wieso war ich da nicht dran gekommen? Ich musste da ran kommen, genau von der stelle auf der ich zu liegen pflegte wenn ich aufwachte, mit etwas Unmut die Bewegung nochmal machen zu müssen, streckte ich den Arm nochmals – er war knapp 10 Zentimeter von Wecker entfernt. Zur Hölle nochmal, das konnte nicht sein, mein Arm schien kürzer geworden zu sein.

Ich robbte also in meinem Bett ein Stück nach vorne, damit ich das nervtötende Piepen ausmachen konnte. Ich hämmerte förmlich auf den Wecker ein, den das anfängliche kurze Piepen war zu einem Melodram aus beißenden Tönen geworden. Irgendwie verspürte ich die Lust weiter auf das kleine Gerät einzuhämmern, aber ein Blick auf dessen Digitaluhr zeigte mir, das ich mich langsam fertig machen musste, damit ich nicht zu spät zur Schule kam. Also sprang ich auf und bemerkte etwas komisches an mir, den ich fand keine Balance, ich kippte einfach vorne über. Das war mir noch nie passiert, noch nie, naja, so lange ich mich erinnern kann ist mir das nicht passiert, was inzwischen ja auch gute 17 Jahre sind. Die Haare versperrten mir wieder die Sicht und ich wischte sie energisch weg, dabei glitt eine Strähne durch meine Hand, uh waren die lang. Ich rappelte mich auf die Knie hoch, als ein bis dato nie gespürtes Gewicht an meiner Brust meinen Körper partout nach unten ziehen wollte. Leicht verdutzt schaute ich also auf meinen Brustkorb, auf dem sich zwei Berge auf türmten. „Was zur...“, mir stockte der Atem, das war nicht meine Stimme, es war die Stimme eines Mädchens. Warum sprach ich mit der Stimme eines Mädchens? Und wieso waren da zwei Berge auf meinem Brustkorb? Wie aus Reflex griff ich in die Schlafanzugshose, weil dort gewöhnlicherweise ein steifes Kerlchen vorzufinden war – wie jeden Morgen – doch er war nicht da. „Weg!“, schrie ich mit meiner Mädchenstimme, „Er ist weg, mein Schwanz ist weg!“


Von leichter Panik gepackt lief ich stolpernd ins Bad. Dort blickte ich in die Spiegelwand, auf die meine Mutter so stolz war und mich blickte ein den tränennahes Mädchen aus den Spiegelfliesen an. „Das k... kann nicht sein...“ sagte ich zu ihr und sie zu mir. Sie machte all meine Bewegungen Spiegelverkehrt nach. Das gefiel mir ganz und gar nicht. Doch irgendwie sah sie ja auch süß aus, in ihrem Schlafanzug der ihr nicht passte – die Schultern lugten hervor und auch die Beine falteten sich mehrmals über ihren Füßen. Ihre hüftlangen naturblonden Haare standen leicht wirr von ihrem Kopf ab. Die smaragdgrünen Augen musterten mich interessiert und sie wurde wie ich Rot. Ich blickte sie noch lange an, bis mich ein klopfen an der Badezimmertür wieder in die Realität zurückholte.


„Schatz, du brauchst heute doch gar nicht zur Schule, es sind Ferien, also warum machst du das Bad nicht frei und lässt deine Mutter sich fertig machen, damit sie zur Arbeit gehen kann?“ Oh das hatte mir grade noch gefehlt, das meine Mutter mitbekam, das ich eine Mädchenstimme hatte und, das ich wie eines Aussah, denn das Mädchen das mich in der Spiegelwand angestarrt hatte war ich, das war das einzig logische, nein, es war eine Tatsache, das ich ein Mädchen war. Mit der tiefsten Stimmlage die ich hin bekommen konnte antwortete ich ihr: „bin gleich Fertig, Moooom!“ Ich zog das Mom extra lang, damit sie meinen Unmut hören konnte, den ich gerade hegte, da sie mich so sehen konnte, doch ihre Antwort ließ mich völlig perplex werden. „Sag nicht du hast deine Tage, Liebling“ Ich riss die Tür auf, so das meine Haare im dadurch entstandenen Luftzug wehten. „Wie bitte?!“, fragte ich ungläubig. Meine Mutter machte ein zwei Schritte rückwärts. „Yumiko, du musst nicht gleich in die Luft gehen wegen so einer Frage. Das gehört sich nicht für eine junge Dame wie dich.“ Ich blickte meine Mutter nur noch sprachlos an. Sie hatte mich gerade Yumiko genannt – ich wurde aber die letzten 17 Jahre meines Lebens Yutaka genannt, weshalb mich dieser neue Name etwas verwirrte. Das der Schlafanzug langsam aber sich gen Boden rutsche bemerkte ich erst als er von meiner Mutter wieder hoch gezogen wurde. „Zieh dir endlich mal passende Sachen an, dieses Übergroße etwas, das du jede Nacht trägst passt vorne und hinten nicht...“


sie blickte missbilligend zu einem Bild meines Vaters – er war vor 4 Monaten bei einem Einsatz ums Leben gekommen, er und seine Einheit sollten zu einem Tunnelbrand, sie waren die ersten am Einsatzort. Der Shinkansen, der, wie sich später herausstellen sollte, einem Terrorakt zum Opfer fiel, war mitten im Tunnel explodiert und machte die Betonröhre zu einem Glutofen, in dem ein jeder Umkommen musste, In einem späteren Bericht über das Unglück setzte man dieses sogar über das des Mont Blanc, bei dem 39 Menschen ums Leben kamen.
Mein Vater jedenfalls rette mehr als 219 Menschen das Leben, bevor er ein letztes Mal in den Schmelztiegel stieg – der Tunnel brach kaum eine Minute später ein und begrub ihn unter sich. Er wurde als Nationalheld aus den Trümmern geborgen und wurde mit den Ehren eines Regierungschefs begraben, 22 Schluss Salut und das ganze drum herum. Das Beileid vieler wurde ausgesprochen und die Reporter belagerten unser Haus fast 3 Wochen lang, das wir um einen Vater und einen Ehemann trauerten schien niemanden zu interessieren.


„Sag mal junge Dame, wie lange willst du den noch da zwischen Tür und Angel hängen? Entweder du machst die Tür zu und behebst dein kleines Problem oder lässt mich rein, ich muss zur Arbeit, ich habe nicht wie du Frei.“ Ich zog die Tür auf, drückte meiner Mutter wie jeden Morgen einen Kuss auf die Wange, auch wenn ich mich jetzt nicht mehr bücken musste, und verschwand in meinem Zimmer. In dem 38 Quadratmeter großen Zimmer stand eigentlich alles wie gewöhnlich, als wäre hier immer noch der Junge zu Hause, der es gestern noch war. Das Doppelbett stand immer noch mit dem Kopfteil zur Tür. Der Nachttisch beherbergte immer noch meine CD Sammlung und meinen MP3-Player, auch mein Schreibtisch mit meinem geliebten PC stand noch vor ein und dem selben Fenster. Nur der Kleiderschrank war etwas anders – er hatte mehr Schubladen, die ich nun Neugierig öffnete, zum Vorschein kamen BH's, Slips, Pantys, ein Schulbadeanzug und einige Bikinis, das mich diese Sachen antörnten war für jeden Jungen klar – wenn er sich vorstellte wie ein Mädchen darin aussehen würde... wuha, er würde einen Steifen bekommen, ich bemerkte etwas anderes, es lief mein Bein hinab und tropfte auf das Parkett. „Uh... ?“, brachte ich erstaunt hervor und blickte mich in dem Schrankspiegel an, dort wo eigentlich etwas hervor hätte stehen müssen sah man nur einen Feuchten Fleck in der Hose. „B..Bin ich etwa.... ???“, da ich die Hose los ließ rutschte sie bis über die Knie herunter und ich sah zum ersten Mal ein weibliches Geschlechtsteil, das nicht gezeichnet war – soo anders sah es gar nicht aus. Nun packte mich die Neugier und ich zog die Hose komplett aus, ebenso das Oberteil und betrachtete mein nacktes selbst in dem Spiegel. Ich war nicht schlecht gebaut, meine Brüste müssten so ungefähr in den C-Cup passen, dachte ich als ich diese betrachtete. Dort wo diese beiden Berge jetzt waren, war gestern noch ein haariger Flaum gewesen, der nun gar nicht mehr vorhanden war. Mein Blick wanderte im Spiegel an mir herunter und blieb an der Hüfte hängen, wo bei solch einem Anblick wirklich hätte ein Penis stehen müssen – wäre ich nicht grade das Mädchen das sich von sich selbst angetörnt fühlte. Auch dort fehlten die Haare komplett, nicht ein einziges Schamhaar war zu sehen, das ich als Junge gehabt hatte. Der Schmale Schlitz der an „seiner“ statt nun dort unten war, forderte mich förmlich auf, meine Hand auf ihn zu bewegen, ihn zu betasten, zu fühlen wie sich eine echte Frau an fühlt. Vorher ließ ich meine Hände aber meine Brüste liebkosten, sie kneten und zwicken, was mich heißer zu machen schien, den es ran immer mehr Flüssigkeit an meinen Beinen hinab. Ich unterdrückte nur schwer einen Stöhner und ließ die Brüste in Ruhe. Meine Hände wanderten nun an meinem Körper hin ab, bis sie an der Hüfte angelangt waren. Der Gedanke „Du darfst das jetzt nicht machen“ kam mir in den Sinn, doch ich schob ihn beiseite, ich wollte wissen wie sich eine Scheide an fühlt, ich wollte wissen, wie sich Sex an fühlte, ich wollte wissen, was ich dabei fühlen würde, auch wenn ich nur masturbierte.





Meine Hand fuhr langsam an dem Schlitz entlang bis ich die Klitoris erwischte, das versetzte mehr einen gewaltigen elektrischen Schlag, damit hatte ich nun wirklich nicht gerechnet, dass es so extrem sein würde. Meine Beine öffneten sich wie von selbst ein Stück, so das die Hand ein leichteres Spiel hatte, den Eingang zu meiner Liebesgrotte, die ich nun besaß, zu finden. Der erste Finger fand den Weg in sie hinein und ich japste, dass er so kalt sein würde... Dabei hatte er doch 37 Grad, die Körpertemperatur. Ich tastete mich immer weiter herein, bis ich nicht weiter kam und zog den Finger wieder heraus, dieser war über und über mit einem Sekret bedeckt, das ich erstaunt anblickte. Es ran zähflüssig, von der Schwerkraft getrieben, an die Fingerspitze und sammelte sich dort um als Tropfen gen Boden zu fallen. Plötzlich konnte ich nicht anders als den Finger wieder einzuführen, mein Körper verlangte danach. Diesmal presste ich ihn förmlich hinein, zog ihn wieder ein Stück heraus und drückte ihn erneut rein. Ein weiteres Mal zog ich ihn raus, doch bevor ich ihn wieder tiefer eindringen ließ, nahm ich einen zweiten Finger und beide drangen nun in mich ein, wie verdammt gut sich das an fühlte. Meine andere Hand bewegte sich wie von selbst zu meinen Brüsten und spielte nun mit diesen, zwickte sie, liebkostete sie so wie man sich selbst liebkosten würde. Die vor und zurück- bewegung der Hand die an meinem Unterleib zu schaffen war wurde immer schneller, ich trieb mich geradewegs zu meinem ersten weiblichen Orgasmus, der dann auch schneller einsetzte, als mir lieb war. Ich zitterte am ganzen Leib und hielt in den Bewegungen inne. Das mein Vaginalsekret in Strömen an den Fingern vorbei floss bemerkte ich nicht, den ich war viel zu überwältigt von dem Glücksgefühl, das dieser Orgasmus in mir ausgelöst hatte. Das ich bei dem ganzen kaum gestöhnt hatte – anders als ich es aus den Hentai's kannte, verwirrte mich etwas, doch es störte mich nicht weiter.


Ich hatte also das erste mal als Mädchen masturbiert, es war ein anderes Gefühl als hätte ich es als Junge gemacht, um genau zu sein, es war schöner, überwältigender und kräftezehrender. Ich ließ meine meine Hand aus der Lustgrotte gleiten, genauso wie die andere meine Brust in Ruhe ließ. Ich blickte in den Spiegel und sah mich erschöpft lächeln. „Du bist ein böses Mädchen, Yumiko“, sagte ich mit zufriedenem Unterton. Es kam wieder Leben in mich als ich mir bewusst wurde, das ich den Fleck weg machen musste und mir irgendwas anziehen sollte. Fieberhaft suchte ich irgendwas zum aufwischen und benutzte letztendlich die Hose des Schlafanzugs. In der Hektik zog ich einen gelben Slip und einen grünen BH aus den Schubladen, streifte den Slip über und nesselte etwas länger am Verschluss die BH's, da ich so etwas noch nie gemacht hatte.

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Ende Kapitel 1: Erwachen
 
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Janoko

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Kapitel 2: Begegnung

Ich hörte wie meine Mutter das Haus verließ, da die Haustüre krachend ins Schloss flog. Meine Güte, musste die heute wieder eine Laune haben... wenn sie die Tür nicht normal zu machte war immer irgendwas. Ich seufzte und machte den Kleiderschrank ein weiteres mal auf, denn ich brauchte ja auch noch was anderes zum anziehen, als nur die Unterwäsche. Eigentlich erwartet man von dem Kleiderschrank, den man sonst täglich aufgemacht hat, keine Überraschungen, aber ich war ja auch über Nacht zum Mädchen geworden. Der Anblick der sich mir bot war schlicht weg überwältigend, ich hatte so viel Anziehsachen, dass mir schwindelig davon wurde. In der einen Ecke hingen Kleider der Unterschiedlichsten Farben und Längen, daneben hingen Röcke, auch eine Mädchenschuluniform hatte ihren Platz in meinem Schrank gefunden. In den Regalen lagen massenweise Tops, T-Shirts und zu meinem Glück auch ein paar Jeans. Dieses mal achtete ich mehr oder weniger darauf, dass das ganze zueinander passte.

Plötzlich war mir so als würde mir jemand zuschauen, bei dem was ich machte, den in eine Mädchenjeans rein zukommen ist für ein männliches Gehirn gar nicht so leicht. Ich drehte mich hüpfend um die eigene Achse und blickte dann Sprachlos auf die zwei Gestalten die nun da auf meinem Bett saßen. Für einen Augenblick vergaß ich, das ich noch halbnackt in meinem Zimmer stand, bevor ich schneller in der Hose war, als es dem einen der Beiden lieb zu sein schien. Bevor sie auch nur ein Wort sagen konnten, hatte ich beiden eine gepfeffert, traf aber nur einen, der andere wich zu schnell aus, so das ich ins leere traf.
„Langsam, langsam, wir könn...“, er wich wieder aus, diesmal aber einem Fußtritt, „können das erklären.“ Meinen nächsten Schlag fing er ab, so das er meine Hand einfach festhielt und sie ein klein wenig zusammen drückte, er war stark, was man ihm gar nicht an sah. Dem Jungen den ich wirklich eine gepfefferte hatte entfuhr nur ein seufzen.
„Was in drei Teufels.. AUA!“ Er hatte die Hand weiter zusammen gedrückt.
„Keine Blasphemie, wenn ich dabei bin“, meinte er dann mit einem knurren in der Stimme, doch dieses verzog ich sofort, er ließ meine Hand los und hielt sie mir freundschaftlich hin. „Ich bin Namiel“

Ich zog meine schmerzende Hand zurück und rieb diese erst mal.
„Was führt dich und deinen namenlosen Gefährten in mein Zimmer, in einem verschlossenen Haus, zu dem ihr sicherlich keinen Schlüssel habt?“, brachte ich aufgebracht hervor.
„Willst dich nich' vorstellen?“, bohrte Namiel.
„Beantworte mir erst meine Frage“, beharrte ich.
Namiel seufzte. „Die Tür stand weit offen und der gute neben mir ist Akira“
Dieser war noch sichtlich rot im Gesicht, hatte ich so zugelangt?
Aber das die Tür offen war, warum hatte ich nicht daran gedacht das die kaputt war und ich sie jedes mal wenn Mutter sie zuschlug, sie noch mal normal zumachen musste?
Namiels Hand nahm ich nicht in die meine, sondern verschenkte die Arme vor der Brust.
„Yuta.. ähm.. Yumiko“
Namiel schien es nichts auszumachen, das ich erst überlegen musste wie ich den nun hieß.
„Na, dann haben wir ja gefunden, wen wir gesucht haben...“ Er machte eine theatralische Pause, die das ganze wohl dramatischer aussehen lassen sollte. „Yumiko, ich muss dir jetzt einiges erklären, deswegen die Frage, ob wir uns nicht irgendwo hinsetzen könnten, wo es bequemer ist?“
Wenn auch etwas wiederwillig führte ich das ungleiche paar Jungen in unser Wohnzimmer. Akira war knapp 1,78m groß, hatte dunkelbraune Haare, auch sein Augen waren in dieser Farbe, nur sein Gesichtsausdruck verriet, das er sich nicht ganz wohl zu fühlen schien in seiner Haut. Namiel war ein krasser Gegensatz zu ihm. Fast zwei Meter groß, schneeweißes Haar, tiefblaue Augen, in denen man versinken konnte und eins war er auch – ungepflegt.


Im Wohnzimmer, einem der etwas größeren Räume in diesem Haus, setzten wir uns an den kleinen Tisch. Ich bot ihnen nichts zu trinken an, sondern verschwand fast augenblicklich wieder um die Haustür endlich zu zumachen. Kaum im Wohnzimmer wieder angekommen, sah ich Namiel grade eine Zigarette anmachen.
„Hier wird nicht geraucht“, meinte ich gereizt.
„Okay.. okay... setz dich...“
Ich tat wie mir geheißen.
„So, Akira weiß die Geschichte schon, deswegen muss ich sie nur dir erzählen, Yutaka, oder wie du jetzt heißt, Yumiko. Du wirst mir erst nicht glauben, das versteh ich auch voll und ganz, doch es ist die reine Wahrheit, ich darf nicht einmal etwas anderes Sprechen als die Wahrheit, den sonst werde ich verbannt.“; Er holte doch tatsächlich einen Flachmann hervor und trank daraus, „also... kurzum, ich bin an der Misere Schuld, weswegen du ein Mädchen bist. Bevor du mir jetzt an die Kehle gehst, lass mich erklären... Es war vor ungefähr 3 Denai, ach ja, du kennst ja nur Stunden... also knapp vor 12 Stunden, habe ich mir Akten von euch beiden angeschaut – nein, ich meine himmlische Akten, die euer Leben beschreiben. Jede dieser Akten enthält einen Code, der ultimativ ist, das heißt, du hättest auch ein Fisch werden können... je nachdem in welchen Konverter diese Akte denn gehängt wird. Jedenfalls habe ich mir vor 12 Stunden eure beiden Akten aus Langweile angesehen, das ich zu war, hat einiges dazu beigetragen, das ich deine Akte in den falschen Schrank gehängt habe und bei Akira habe ich die Blätter für drei Jahre verlegt. Und...“
„DU MACHST DAS JETZT SOFORT WIEDER RÜCKGÄNGIG!“, schrie ich ihm da zwischen und dieses mal landete die Ohrfeige auch da wo sie hin sollte – in seinem Gesicht.

Es herrschte eine lange, für mich unerträgliche, Stille nach diesem Gefühlsausbruch. Namiel schwieg, hielt sich seine Backe und schien zu überlegen. Er machte mehrmals den Mund auf, schloss ihn aber gleich wieder.
„Findest du es toll, das du mein Leben einfach so aus der Bahn wirfst? Bis gestern Abend war ich ein MANN und du hast nix besseres zu tun als mich zum Mädchen zu machen?! Du bewegst deinen Arsch jetzt mal gefälligst wieder nach da oben und fixt das ganz schnell, ansonsten setzt es was“ ich hielt ihm drohend die Hand vor das Gesicht.
„Da sprichst du ein Problem an...“, er zuckte zusammen, ohne das ich etwas tat, wahrscheinlich aus Angst ich könnte zu schlagen, „... ich komme da oben nicht mehr so einfach an die Schränke... ich hab meinen Job nich' mehr“

Der Schlag der Namiel traf war gewaltig, doch stammte er nicht von mir, sondern von dem bis jetzt Stummen Zuhörer, der die letzten Minuten neben ihm gesessen hatte. Als Akira den Mund aufmachte, hatte ich das Gefühl die Stimme von irgendwo her zu kennen.
„Das mit dem Job hast du mir nicht erzählt, du hast gesagt wir werden ihn suchen, dass 'er' augenscheinlich ein bildhübsches Mädchen ist, scheint dir wohl völlig entgangen zu sein. Und nun redest du davon das du nicht mehr da oben rein kommst, ein toller Engel bist du und ich dachte, es wäre nur ein Missgeschick, das man ganz schnell wieder aus der Welt schaffen könnte. Was ist mit meinen 3 Jahren? Ich war schon an der Uni, verdammt noch mal“

Der Engel richtete sich auf, blickte uns beide abwechselnd an und schüttelte den Kopf. Er sah aus, als wäre er nur knapp einer größeren Keilerei entgangen, was ja auch stimmte.
„Okay... ich werds versuchen, doch vorher will ich wissen was ich da angestellt habe“, kicherte er.
Namiel war so schnell bei mir, das es nicht einmal einen Wimpernschlag brauchte, bis sein Gesicht so nah vor meinem war, dass mir der Alkoholgeruch, der aus seinem Mund kam, fast den Atem nahm. Seine Augen musterten mich forschend, er griff mich an der Hüfte und zog die Hose, diese verdammt enge Hose eine handbreit von meinem Körper weg, damit seine Hand darin platz fand, er tastete sich durch meinen Schritt und wollte schon den Slip bei Seite schieben, als er vor Schmerz in der Bewegung inne hielt. Rasch zog er seine Hand aus meiner Hose, diese war schwarz verkohlt.
„Jetzt darf ich sie auch noch nicht mal testen, was'n das für'n Scheiß...“, murmelte er, doch ich war irgendwie froh darüber, dass er das nicht durfte, wer auch immer ihm das Verboten hatte und deswegen seine Hand so zugerichtet hatte, denn ich war es nicht gewesen, wie den auch?

Namiel fluchte in einer Sprache, die ich nicht verstehen konnte und machte sich auf den Weg zur Haustür, riss sie auf und verschwand. Nun war ich mit Akira alleine. Meine Beine versagten mir, fast genau in dem Moment wo Namiel verschwand, den Dienst und ich sackte zu Boden. Wie als späte Realisierung, das ich ein Mädchen war, begann ich zu heulen. Es waren Tränen der Verbitterung, den irgendwo tief in mir wusste ich, das ich nie wieder ein Mann sein würde.

Akira setzte sich neben mich und bot mir seine Schulter an, die ich auch ohne zögern in Anspruch nahm. Dass ich mich in dem Moment wie eine dreijährige benahm, wurde mir erst hinterher bewusst, doch Akira schien es zu genießen, das ich mich an ihm ausheulte.
„Hey, hey, ist doch gut, Yumiko“, meinte er tröstend
„Nichts ist gut... ich werd nie wieder ein Mann sein...“
„Aber, aber... das ist nicht gesagt, er muss nur die Akten wieder richten, dass wird er wohl hin bekommen.“
Ich blickte ihn missmutig an, das er so viel Optimismus aufbrachte war faszinierend.
„Was hat er eigentlich bei dir angestellt?“, fragte ich ihn nach einer Weile dann schließlich.
„Naja.... er hat mir die letzten drei Jahre geklaut, das heißt, ich habe noch keinen Führerschein, bin nicht auf der Uni auf die ich gehöre, muss mich wieder durch diesen Stoff pauken...“. Er erzählte noch etwas länger davon, was er alles wieder machen musste, doch eins war klar, er war ein Streber.


Über sein Geplapper musste ich wohl eingeschlafen sein, denn ich fand mich in meinem Bett wieder. Ich schaute auf meinen Digitalwecker, der mir „5:45 AM“ anzeigte. Wann war Akira gegangen? Dass er lange erzählt hatte wusste ich noch so halb, doch es konnte unmöglich schon wieder Morgen sein, das hieß ich hatte den kompletten Tag verschlafen, den die beiden waren nicht später als halb 10 in meinem Zimmer aufgetaucht Ich rieb mir die Augen, wieso war ich aufgewacht? Mir fiel es nicht ein, bis sich meine Blase zu Wort meldete, ich musste mich erleichtern. Ich schob die Decke zurück, richtete mich auf und blickte mich erst mal in meinem Zimmer um. Es war meins, doch es war auch irgendwie anders. Ich schob die Beine aus dem Bett und stand dann unter einigen Problemen auf, ich hatte immer noch leichte Balanceprobleme wegen den Dingern, die mich immer vorn überfallen lassen wollten. Tastend, mehr festhaltend, bewegte ich mich an der Flurwand zum Bad. Aus Mutters Zimmer hörte ich ihre Stimme, zwar gedämpft aber dennoch deutlich.
„Wieso hast du mir keinen Jungen geschenkt, Ichigo? Deine Tochter zieht jeden Tag einen deiner Alten Schlafanzüge an... wieso, ist sie kein Junge geworden?!“
Ich wollte in ihr Zimmer gehen und sagen, das ich doch ein Junge bin, doch irgendwie schien mich etwas in mir zurück zu halten.
„Sie ist in letzter Zeit so kompliziert geworden.. seit dem du nicht mehr da bist hat sie fast jeden Tag schlechte Laune, macht ihre Hausaufgaben nur noch sporadisch und auch sonst zieht sie sich Vollendens zurück...“ Meine Mutter sprach noch weiter, doch ich wollte nichts mehr hören, fehlte Vater ihr denn nicht genauso wie mir?

Ich stupste die Badezimmertüre auf, machte Licht und seufzte. Wir hatten ja ein traditionelles Klo, kein westliches. Als Mann hatte ich kein Problem damit, doch ein Mädchen?! Wie konnten die das bitte aushalten? Und vor allen dingen, wie machen sie ihr Geschäft den? Sie konnten ja nicht wie wir Männer ihren Schwanz rausholen und pinkeln. Wären ich überlegte wie Frauen das wohl anstellten, kam meine Mutter ins Bad, wir beide erschraken.

„Was machst n du hier?!“, fragten wir fast gleichzeitig. Stille. „Ich wollte aufs Klo“, sagten wir wieder gleichzeitig und wir beiden mussten anfangen zu kichern.
„Mom, du zuerst, bei mir dauerts länger“, meinte ich, verließ das bad und rammte meinen Schädel gegen die Wand. Was für ein Trottel ich doch war, Trottel, Trottel, Trottel, ja TROTTEL!

Meine Stirn schmerzte, das würde eine Beule geben. Meine Mutter kam aus dem Bad, gab mir einen Kuss auf die Stirn, lächelte und schlufte wieder in ihr Schlafzimmer. Doch sie vermisste Vater, warum zweifelte ich daran? Ich betrat das Bad wieder stellte mich über das Klo zog die Hose runter und hockte mich hin. Es war ein komisches Gefühl, dass ich nicht stehen konnte um zu pissen. Auch war es komisch sich nicht den Schwanz halten zu müssen, während man sein kleines Geschäft machte Da ich nicht wirklich wusste wo der Ausgang bei Mädchen war ließ ich es einfach rauslaufen und war ein bisschen überrascht, als das so nahe am Geschlechtsteil von statten ging. Dennoch war es erleichternd. Mit Klopapier wischte ich den letzten Tropfen der sich nicht vom Körper lösen wollte ab und war bedacht darauf nicht die Klitoris zu berühren, ich wollte ja nicht schon wieder... obwohl es sich so gut angefühlt hatte. Ich zog die Hose hoch.

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Ende Kapitel 2: Begegnung
 

Janoko

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Kapitel 3: Freunde

Ich legte mich wieder ins Bett und dachte über die Worte von Mutter nach. „Wäre ich doch ein Junge“, wiederholte ich ihre Worte und biss die Zähne wütend zusammen. Ich war bis Vorgestern ein Junge gewesen. Und nur weil so ein dummer Engel eine „Akte“ verhängt hatte war ich jetzt in dem Körper eines Mädchens gefangen. Dieser Vollidiot von Namiel.

Ich schlug die Augen auf und blickte meinem Vater direkt ins Gesicht. Ich wusste nicht ob ich lächeln sollte oder weinen.
„Ist Yumiko schon wieder hingefallen?“, fragte er fröhlich und hob mich – zu meinem erstaunen – ohne Anstrengung hoch.
„Und geweint hast du deswegen auch....“, meinte er und zog ein Papiertaschentuch aus seiner Hosentasche und wischte mir die Tränen weg, die nun gar nicht mehr auf hören wollten. Er lächelte und wischte sie mir immer wieder ab. Nach einer Weile gab es keine Tränen mehr und er stellte mich wieder auf den Boden. Ich ging ihm kaum bis ans Knie.
Ich sah Mutter auf uns zu kommen und klammerte mich an dem Bein meines Vaters fest. Die beiden gaben sich einen Kuss, lächelten mich an und mussten bei meinem Verhalten kichern.

Er löste Vorsichtig meine Arme von seinem Bein, hob mich erneut hoch und trug mich dann auf den Schultern durch den Park. Ich legte meinen Kopf auf seinen, der viel größer war als Meiner. Ich konnte höchstens Zwei sein.
„Hab Papa lieeeb!“, sagte ich in einer so süßen Stimme das sie mich selbst verwunderte.
„Ich dich auch meine kleine“, erwiderte er mit seiner tiefen, fast schon Bass artigen Stimme, diese hatte ich seit 4 Monaten nicht mehr gehört.
Auch wenn es nur eine Erinnerung war, so war sie für mich das schönste, ich konnte meinen Vater wieder sehen, meinen geliebten Vater.

„Yumiko, wollen wi...“ PIEEEEEP „nicht mal auf das Ka...“ PIEEEEP „ja?“ PIEEEP „..pa“ PIEEEEEEEEEP!!!!! Ich fuhr hoch, ich war wieder Siebzehn und mein Wecker hatte mich aus dem Schlaf geholt. Die kleine Maschine zeigte Sieben Uhr Fünfzehn an. Ich hatte also knapp eine Stunde noch geschlafen. Wieso hatte ich das Teil nicht ausgemacht? Es fiepte munter weiter, bis es sich in einen lang anhaltenden Pfeifton leiten ließ und dann den täglichen Handkantenrückschlag erfuhr, der das Gerät für 24 Stunden zum Schweigen brachte. Murrend, das es mich aus diesen schönen Traum gerissen hatte, schlug ich die Decke zurück und stieg aus dem Bett. Ich reckte mich, gähnte und schaute in den Schrankspiegel – ich war immer noch ein Mädchen. Etwas deprimiert darüber ließ ich den Kopf hängen.

Es klopfte an der Tür.
„Yumiko, ich bin dann weg, du hast heute Training vergiss das nicht“, drang durch die Tür.
„Viel Spaß bei der Arbeit, Mom“, gab ich ihr zur Antwort.
Dieses mal fiel die Tür ganz normal ins Schloss.
Ich gähnte noch einmal herzhaft, bevor ich auf den Flur hinaus tapperte und die Treppe nach unten in die Küche ging. Auch hier hatte sich etwas verändert, aber nur minimal. Die Bilder an der Wand zeigten nicht mehr den Jungen, der so zurückgezogen gelebt hatte, sondern ein quirliges Mädchen, das die pure Freude am Leben zu haben schien.

Dann fiel mein Blick auf ein Bild, dass ich vorher noch nicht gesehen hatte. Es war nicht älter als 2 Wochen, den im Hintergrund war die Abschlusszeremonie des Abiturientenjahrgangs zu sehen. Eine Pflichtveranstaltung für alle Schüler der Schule. Ich stand neben meiner Mutter und noch jemanden, dessen Name mir nicht einfallen wollte. Er war der einzige, der Unbeschwert lächelte. Aus meinen Augen sprach der Schmerz über den Verlust meines Vaters und meine Mutter schien keinerlei Emotion in ihre Augen zu lassen.

Ich blickte das Foto lange an, doch ich konnte mich nicht erinnern, das ich dieses Jahr auf der Zeremonie gewesen war, denn ich hatte es vorgezogen mit meinen „Freunden“ im Park herum zu lungern und mich über die Abgänger lustig zu machen. Ich hatte also als Mädchen etwas anderes gemacht. Ich seufzte und zog die Tür die Kühlschranks auf. Es schlug mir eine Kälte entgegen. Die mich frösteln ließ. Er war voll mit Sachen, die bei uns täglich gebraucht wurden. Ich griff nach der Schüssel mit Reis, machte den Kühlschrank wieder zu, stellte ihn in die Mikrowelle und wartete.

Die Fünf Minuten wollten und wollten einfach nicht vergehen. Als sie dann doch endlich vergangen waren, stürzte ich mich auf den Reis als hätte ich tagelang nichts in den Magen bekommen. Er schmeckte wie immer gut, meine Mutter wusste wie sie ihn zubereiten musste, damit er mir schmeckte, was man von der Schulkantine nicht wirklich behaupten konnte. Wieso dachte ich grade an Schule? Ich hatte Ferien. Doch ein Blick in den Kalender verriet mir, das dem ab Morgen nicht mehr so sei. Ich fluchte innerlich. Ich wusste nicht einmal wie man eine Schuluniform der Mädchen anzog..

Nach dem eher spärlichen Frühstück ging ich nun hellwach wieder in mein Zimmer, blickte mich nochmals im Spiegel an und irgendwas sagte mir das ich Duschen sollte. Also machte ich kehrt und verschwand im Bad, stellte den Boiler an und putzte mir in der Zwischenzeit meine Zähne. Wenn man den Boiler anstellte und gleichzeitig Zähne putzte war dieser die beste Eieruhr die man haben konnte. Exakt nach drei Minuten gab er den ersten Piepton von sich, weshalb man dann von der einen Zahnreihe zur nächsten wechseln konnte. Drei weitere Minuten Später gab das Hightechgerät zu verstehen, das es mit dem erhitzen der Wassermenge nun fertig sei und man mit dem Wasser anstellen könne was man wolle.

Ich wusch mir den Mund aus und blickte zur Duschkabine, die fast nur aus Glas bestehende Konstruktion war fast ebenerdig zum restlichen Bad. Sie war nur rund 2 Zentimeter runter gesetzt, damit das Wasser nicht durch das komplette Badezimmer lief. Ich wollte grad schon alle Hüllen fallen lassen, als mir einfiel, das ich eventuellerweise auch noch Anziehsachen brauchte. Also nochmal in Zimmer.

Diesmal hatte ich sogar ein farblich passendes paar heraus gefischt, beide teile waren weiß. Wieder im Bad, zog ich mir den Schlafanzug aus, legte ihn auf den Bügel der dafür vorgesehen war, zog mein Handtuch vom hacken und legte es neben die Duschkabine. Ich drehte an den Armaturen und erst kam eiskaltes Wasser, welches mich zusammen zucken ließ, dann wurde es angenehmer und ich began meinen Körper zu waschen, immer daran denkend, das ich was ganz normales machte. Die langen Haare zu waschen war ja schon eine Schwierigkeit für sich, beim restlichen Körper aber nicht daran zu denken, das man es selbst war, die sich dort wusch und das man kein Mann war, war verdammt hart, doch ich glaube ich habe es ganz gut hin bekommen, den länger als 10 Minuten duschte ich nicht.

Als ich aus dem Bad kam, waren meine Haare noch feucht und ich konnte mich ja nicht wie ein Hund schütteln, wie ich es als Junge getan hatte, damit das meiste Wasser aus ihnen heraus kam. Ich ließ sie dieses mal einfach trocknen – ich hatte mich auf die Wohnzimmer Coutch gepflanzt und schaute das Morgenprogramm von TV Tokyo – Kleinkinder Animes, die sich jeglicher Logik entzogen – jedenfalls für die meines Alters.

Meine Mutter kam um Drei nach Hause, ich war mir grade probeweise die Schuluniform am anziehen, und blickte in mein Zimmer.
„Ach Schatz, du weißt doch das du dir die Haare zusammen Binden musst, damit du keine Ermahnung bekommst.“, meinte sie und holte ein Haarband aus einer der Schubladen, die mein Kleiderschrank besaß. Sie zog es um meine Haarpracht und machte eine Schleife hinein. Wenn ich mich jetzt im Spiegel besah, sah ich aus, als wäre ich eins der Mädchen unserer Schule – ähm ,ich war doch eins.

Mutter rief zum Essen und ich beeilte mich wieder in normale Sachen zu kommen, entschieden hatte ich mich dann für einen Trainingsanzug.
„Yumiko, setz dich“, sagte meine Mutter während sie mir Essstäbchen reichte.
Sie hatte Fisch gemacht und er duftete vorzüglich.
Wir beide aßen ohne ein Wort zu verlieren. Das Telefon klingelte und ich stand auf.
„Andō“, sagte ich in die Sprechmuschel und beendete das Gespräch kaum Zwei Minuten später.
„Sensei Nome ist krank, Mom, deswegen fällt das Training heute aus.“
„Dann kannst du mir ja ein bisschen helfen“; meinte sie lächelnd.

Es war schon nach 22 Uhr, als wir endlich fertig waren, beziehungsweise ich meine Mutter dazu bekommen hatte nicht mehr zutrinken und endlich ins Bett zu gehen. Sie hatte sich bei mir Trost gesucht, da sie Vater vermisste. Das dies bei ihr so sehr der Fall war hatte ich in den letzten vier Monaten gar nicht war genommen, denn ich war mit meinen eigenen Gefühlen beschäftigt gewesen.

Ich schloss meine Zimmertür hinter mir, als ich jemanden im Zimmer bemerkte. Eine Hand legte sich auf meinen Po und es stank nach Alkohol und noch etwas anderem. Aus reflex zog ich die Ellbogen nach hinten und ein gekrechster Laut kam aus seinem Mund.
„Muschst du imma so rabiiiiat schein?“
„Bei dir ja, Namiel.“, meinte ich und machte das Licht an, „Was los, ich dachte wenn du wieder kommst, dann bin ich wieder ein Junge“
„Da gibt’s ain kl.. klitzzzes klaiiiines Pro.. Por.. Plo.. Probl..emchen...“, meinte er lallend.
Ich verdrehte die Augen angewidert. „Und wo ist das Problemchen, Namiel?!“
„Isch kom da nit raaiin...“
„Du hast es nicht einmal versucht!“
„Woher weischt du desch?“
„Hau ab, verschwinde, du kannst dir wo anders ein Nachtquartier suchen!!“, meinte ich und schob ihn energisch aus meinem Zimmer zu Haustür und schmiss ihn raus.


Der Wecker klingelte eine Viertelstunde früher als sonst, damit ich mich für die Schule in Schale werfen konnte. In einem Rock vor die Tür zu gehen war komisch, unten herum war alles so.. frei. Nach einer Weile traf ich auf andere Schüler, die auch zur Schule hoch gingen. Sie blickten mich neugierig an, so als wäre ich ein Objekt der Begierde. In diesem Moment fühlte ich mich überhaupt nicht wohl in meiner Haut.

Es wurden immer mehr Schüler und Schülerinnen, so das wir bald im großen Pulk die Straße hinauf zur Schule gingen, auch von oben kamen Scharren von Schülern. Meine Schule war nicht grade klein, mehr als 2500 Schüler gingen hier her. Noch zwei Jahre, dann war ich auch mit dieser Schule fertig. Meine Mutter wollte, das ich auf die Uni ging, damit ich auch wirklich für die Wirtschaft interessant sei und viel Geld verdienen konnte.

Da es sich um den ersten Schultag handelte, gab es auf dem Schulhof einen Morgenappell, bei dem sich die Mädchen und Jungen getrennt von einander aufstellten. Das ich dieses Mal auf der Mädchenseite stand war belustigend und komisch zu gleich.
„Yumiko!“, rief ein Mädchen mit kurzen braunen Haaren, die mir noch Wage als Aiko im Gedächnis warn „Wie waren deine Ferien?“
„Ganz Gut...“, antwortete ich etwas leiser, da der Direktor anfing ins Microphon zu sprechen.

Seine Rede ging mehr als eine Halbe Stunde lang und die Sonne kroch immer weiter über den Platz.
„... möchte ich euch bitten, bei den Klassenlsiten einzufinden und euch in eure Neuen Klassenräume zu begeben.“, endete er und ging vom Rednerpult weg.

Nun kam bewegung in die Masse der Schüler. Manche liefen zu den Aushängen, andere, wie ich, gingen es langsamer an, da sie wussten, dass die es schon noch früh genug erfahren würden. Auf dem Weg zur Pinntafel für meinen Jahrgang blickte ich mich nach mir bekannten Gesichtern um, und ich fand auch welche. Da war Rika, die schüchterne, dort Yuu, der sich nie entscheiden konnte was er als nächstes lernen sollte und auch Hiroki, mein bester Freund – als ich ein Junge war – bewegte sich auf die Klassenlisten zu.

Nach und nach lichtete sich die Masse und die die heraus gefunden hatten in welcher Klasse sie waren begaben sich dort hin. Aiko war in der 11-1 gelandet, was sie ihren Freundinnen so laut mitteilte, das die anderen ein Stück von ihr wichen und sich die Ohren zu hielten. Als ich endlich auf die Listen schauen konnte standen nur noch wenige herum und warena uch nicht mehr wirklich darauf erpicht sich diese Klassenliste zu sehen. Ich war jedenfalls in der 11-3 gelandet.

Seufztend stieg ich in den zweiten Stock, wo die Klassenräume der Elf waren.
Ich schob die Tür der 11-3 auf und war überrascht, das der lehrer schon in der Klasse war.
„Sie sind zu spät, Fräulein Andō, setzen sie sich dort drüben“
Wie um ihn Lügen zu strafen klingelte es erst als ich mich hingesetzt hatte. Na das fing ja schon mal super an.
„Ich werde jetzt ihre Namen auf rufen, jeder stellt sich danach hin, wenn ich jemanden vergessen sollte kann ich dies so schnell sehen.“ Er kramte in seiner tasche, dabei fiel ihm seine Brille von der Nase und er suchte diese orientierungslos.er sie gefunden hatte, suchte er weiter anch der Klassenliste.
„wo.. ah da ist sie ja... Andō Yumiko?“
„Ja“, ich stand auf
„Anzai Taeko?“
Ein Junge stand auf und der Lehrer ging die Liste durch, bis alle bis auf einer standen.
„und unseren Schulwechseler.... Yoshino Akira?“
Akira stand auf und bejate , dass er anwesend sei.
„Nun den, da alle stehen schlage ich vor, sie bilden Paare. Andō-san, Yoshino-san, sie werden ein Paar bilden. Bitte kommen sie beide nach vorne“

Der gute regte mich innerlich schon etwas auf, aber ich ging wie Akira nach vorn.
„So, da sie schon einmal hier sind, werde ich ihnen auch das wichtigste Amt in der Klasse zu kommen lassen. Andō-san, sie werden Klassensprecherin und Yoshino-san, sie werden ihr Stellvertreter.“

Wie bitte, Klassensprecher, ich? Was um alles in der Welt war geschehen? Und wurden die nicht eigentlich durch eine Abstimmung gewählt? Mir war es etwas mullmig zu mute. Alle starrten mich so an – jedenfalls die Jungs.

„So setzen sie sich wieder“, meinte der Lehrer und fing mit dem austeilen der Stundenpläne an. Es war ein scheußlicher Stundenplan, aber dagegen konnte man ja nichts machen.

Akira saß neben mir und beugte sich leicht zu mir rüber. „Du solltest eventuell nicht wie ein Junge da vorne stehen, das zieht aufmerksamkeit auf sich.“
„D..danke...“, ich wurde rot.

Die ersten Stunden verstrichen als hätten wir noch Ferien, doch ab der fünften zog sich der Unterricht. Als es endlich klingelte, war mein Kopf voller komplizierter Mathe rechnungen, die eh kein Mensch mehr brauchen würde. Ich packte meine Schulsachen zusammen und wollte grade gehen, als mich Aiko und ein paar andere Mädchen aufhielten. „Was ist den los?!?“
„Na hast wohl mit dem Lehrer schon unter der Decke legen oder was?“, fragte Kaoru, eine etwas kleinere, aber großbrüstige Schwarzhaarige.
„Wa..as?!?!“, stammelte ich.
„Jetzt tu nich so, wir haben doch genau gesehen wie er dich an geschaut hat.. meinte Masumi, die ich sonst doch so gut leiden konnte, ich hatte mich ja sogar ins ie verliebt....
„Ich..“
„Mädels darf ich kurz mal?“, fragte Akira hinter den anderen. Sie machten nur mürrisch Platz. „Ich muss eich Yumiko leider entführen“ Er zoh mich an der hand aus dem Klassenraum und hielt diese auch den ganzen Flur lang noch fest.
„Nochmal danke“, sagte ich, als wir grade durch Schultor gingen.
„Nichts zu danken.“ Er lächelte mich an. „Freunde?“
„Freunde!“, nickte ich und schlug in seine Hand ein.

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Ende Kapitel 3: Freunde
 

Janoko

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Kapitel 4: Ein Fest

Drei Wochen ging ich nun schon zur Schule und es war wie Schule halt ist. Die Lehrer geben einem eine Menge auf, akzeptieren kein „Hab ich vergessen“ und sind dann baff wenn es die ganze Klasse nicht hat. Schulalltag halt. Wenn man es so sah, war es nicht ganz „Alltag“ für mich, aber ich hatte mich daran gewöhnt, das ich momentan ein Mädchen war. Das ich mich lieber Später umzog als die anderen Mädchen, hatte dafür gesorgt, das sie das Gerücht in die Welt gesetzt hatten, dass ich ihnen gerne zuschaute. Was ja auch in Gewisserweise stimmte... wer darf sich bitte aus nächster Nähe sich um ziehende Mädchen anschauen, ohne das sie einem gleich eine Überbraten? Jedenfalls war es mal wieder zeit für unsere Sportstunde, die wir im Schwimmbad verbringen würden.

Den Schulbadeanzug hatte ich mir schon zu Hause angezogen und musste nur noch meine Schuluniform ausziehen und in den Splint hängen. Das ich so entgegen dem Gerücht als erste aus der Umkleide kam erstaunte die Männliche Belegschaft, die sich fast komplett schon versammelte, doch. An ihre Blicke hatte ich mich schon gewöhnt, doch mir war etwas unwohl bei dem Gedanken, wie sie mich Gedanklich auszogen. Das war zum Beispiel so ein weiblicher Gedanke, der sich vorher nie in mein Gedächtnis geschlichen hätte. Jedenfalls verstand ich jetzt warum die meisten Mädchen ziemlich erbarmungslos mit den Jungs abrechneten, sobald diese auch nur einen Falschen Gesichtsausdruck auf setzten. Das hatte ich ja selbst schon oft genug erlebt. Besonders als ich Kaoru einmal zu lange auf die Brüste gestarrt hatte, weil sie einfach so groß waren.

Langsam waren auch die Mädchen Vollzählig und Herr Yokote, unser Sport und Schwimmlehrer, stellte sich, mit seinem Braun gebrannten Oberkörper, zwischen die beiden Gruppen.
„So, die Begrüßung lassen wir heute mal aus“, lächelte er in die Runde – er wollte nicht begrüßt werden, was nicht so ganz zur Schule passte – jeder der anderen Lehrer wollte eine Begrüßung haben. „So rein ins Wasser! Wer als letzter steht, der bekommt einen Freiflug!“

Da ich etwas abwesend mit meinen Gedanken war – bloß keinem Mädchen irgendwo hin starren – war ich die letzte, die noch nicht im Wasser war und plötzlich war ich anderthalb Meter über dem Boden.
„Andō-chan ist mal wieder geistig abwesend... und rein mit dir!“. Rief er und ich flog in das Becken. Ich tauchte prustend auf – erst unter Wasser war ich aus meinen Gedanken wieder in die Realität zurück gekehrt.
„Welcher...“, ich brach ab, da die ganze Klasse lachte, also konnte ich mir denken wer mich ins Wasser befördert hatte, da der Lehrer als letzter außerhalb des Wassers war.

Er grinste mich an, zwinkerte und sprang mitten in den Pool – fast alle wurden mehr Nass als sie bis jetzt waren und kreischten durcheinander. Da war ich ja noch relativ gut weg gekommen.

„So.... da wir heute so schönes Wetter haben, machen wir keinen Unterricht, sondern eine Spiel und Spaß Stunde, einverstanden?“
Aus 28 Kehlen kam ein Ja, nur Akira und ich hielten uns zurück. Bei ihm Blickte ich auch nach knapp vier Wochen immer noch nicht durch. Er war wie ein Buch mit sieben Siegeln, von dem ich höchstens zwei lösen konnte.

Wir beide standen nah am Rand und blickten zu den anderen, die sich mit Herr Yokote darüber unterhielten was denn gespielt werden sollte. Heraus kam Wasservolleyball und Fangen, wobei die Mädchen eher für fangen waren und die Jungs für Volleyball.
„Sag mal Yumiko... hast du nicht bald Geburtstag?“, meinte Akira.
„Mhm... in drei Tagen...“, antwortete ich brummend.
„Jungs, Mädels, bildet Mannschaften! Alle fürs Fangen da hin“, Herr Yokote deutete auf das eine Ende des Beckens, „und Volleyball kommt in die Ecke!“, er zeigte auf die diagonal Gegenüberliegende.

Fast alle Mädchen gingen in die Ecke fürs fangen, auch ein zwei Jungs.
Der Großteil dieser blieb jedoch beim Volleyball und auch zwei Mädchen, darunter meine Wenigkeit, gesellten sich zu ihnen. Manche der Jungs tauschten viel sagende Blicke.

Herr Yokote war aus dem Wasser verschwunden, doch es klatschte ein Wasservolleyball vor uns auf die Oberfläche und der Lehrer schleppte das Netz an.
Vier Jungs machten sich daran es halbwegs sicher an den zwei Stangen dafür zu befestigen und das Spiel ging los. Sechs gegen Sechs, davon jeweils ein Mädchen, schmetterten, lupften und blockten die Bälle, als wenn es ums Leben der anderen ging. Manchmal vergaßen manche der Junge auf den Ball zu achten wenn Michiko oder ich aus dem Wasser empor schossen um ihnen diesen um die Ohren zu pfeffern.

Das die beiden Mannschaften ausgewogen waren merkte man daran dass wir uns wirklich nichts gaben. Es stand Acht zu Acht als Herr Yokote meinte, das die Stunde langsam ihrem Ende entgegen ging. Die gegnerische Mannschaft schlug auf und der Ball flog abgeblockt zurück. Dann versuchten sie ein kurzen und ich schoss, wie ein Pfeil von der Sehne, aus dem Wasser und tippte den ball nur an, doch das reichte, damit er auf der gegnerischen Seite zu Wasser fiel.


Plötzlich konnte ich mich kaum noch vor den Körpern der anderen retten, die sich freuten gewonnen zu haben.
Ich lächelte stumm in mich hinein und zog mich am Beckenrand hoch, als von hinten zwei Arme sich um meine Hüfte schlangen und mich wieder zurück zerrten.

Ich fiel wie am Anfang der Stunde ins Wasser, schnappte mir aber diesmal den Übeltäter und klammerte mich an ihm fest.
„Yuu ich habs dir schon mal gesagt, das du mich nicht so anfassen sollst.“
„Hast du?!?“, fragte er erstaunt, den Moment aber genießend, flüsternd fügte er hinzu: „Deine Brüste fühlen sich to...“ Ein Backpfeife mehr, die ich verteilt hatte.

In den Duschen war Hochbetrieb, da unsere Klasse sich am Abduschen war und auch die Nachfolgeklasse. Haut rieb an Haut und es war ein Geschwätz hier drinnen, das die Duschen selbst noch übertönte. Ich überwand meinen inneren Schweinehund und und stürzte mich in die Frauenmasse. Ich fand eine Freie Dusche und zog mir den Badeanzug herunter – die anderen schien das nicht zu beeindrucken, sie waren ja auch alle nackt. Das mir dieser Umstand zu schaffen machte war klar. Ich befand mich mitten unter nassen, nackten Frauen und war eine von ihnen.

Eine Viertelstunde später war ich aus der Dusche verschwunden und holte in meinem Splint meine Schulsachen hervor, in denen hatte ich die Unterwäsche für den Tag versteckt, genauso wie den Beutel für den Badeanzug. Diesen stopfte ich sofort dort rein und zog mich rasch an, da ich nicht zu spät zur nächsten Stunde kommen wollte. Ich griff den Föhn und trocknete meine Haare.

Bis Schulschluss passierte nicht wirklich aufregendes mehr, außer, das der Mathematiklehrer mich mal wieder fast bis an die Weißglut getrieben hatte.
Akira wartete am Schultor und setzte sich neben mir wieder in Bewegung.
„Hast du schlechte laune? Oder warum gehst du einfach weiter?“
„Nein hab ich nicht und du gehst doch eh neben mir“
„Seit wann ist das so?“
„So lang wir in die selbe Klasse gehen, Akira“
„Siehste is also gar nicht so lang und da setzt du so was schon voraus...“
„Ich nehms nur an...“
„Ahja.... Sag mal wünscht du dir was zu deinem Geburtstag?“
„Nein.. brauche nichts....“
„Ok, bis morgen...“

Akira bog in die Straße ab in der er wohnte und ich ging weiter die Straße entlang auf der wir von der Schule gekommen waren. Ich wollte noch was erledigen. Da fiel mir eine Gestalt am Straßenrand auf, die mir fröhlich zu winkte – Namiel.

Ich hab wohl die Augen verdreht, da ich in dem Moment rein gar nichts mit ihm zu tun haben wollte. Er ging ohne sich um zuschauen über die Straße und wurde wie durch ein Wunder nicht überfahren, was ich mir irgendwie wünschte...
„Hi, Yumiko“, meinte er.
Er sah ganz passabel aus an dem Tag, hatte sich rasiert und stank auch nicht 6 Meilen gegen den Wind nach Alkohol.
„Was' los?“, fiel meine barsche Antwort aus.
„Ich hab nur Neuigkeiten....“
„Mhm, schieß los“
„ ... ich komme eventuell wieder da oben rein.“
Er fummelte in seiner Jacke herum und zog einen länglichen Kuvert heraus.
„.. den kannst du erst an deinem Geburtstag aufmachen... hab ihn magisch versiegelt... soll ja noch ein Geschenk sein...“
Ich steckte das Ding ein. „Noch was?“
„Nein...“
„Dann danke...“
„..aber?!“
„Was aber?“
„Bekommt man für so was nicht einen Belohnungskuss?“
„Einander mal“, und ich ging einfach weiter und ließ ihn stehen.


Anstatt noch die Besorgung zu machen schlenderte ich nach Hause und überlegte, was in dem Kuvert drin sein könnte. Ich überlegte was mir Namiel denn schenken würde, ließ es aber bald bleiben, da ich dazu keine Nerven hatte.. Namiel hatte gesagt, das er das innerhalb von 3 Tagen schaffen würde, doch inzwischen waren bald drei Wochen daraus geworden und das regste mich ein bisschen auf.


Zu Hause legte ich mich auf mein Bett und starrte die Decke an. In drei Tagen würde ich Achtzehn werden, eigentlich ein Datum auf das man sich freuen sollte, doch irgendwie tat ich es nicht und ich hatte auch nichts für den Tag geplant. Weder eine Feier oder sonst etwas. Meine Mutter klopfte an und kam herein.
„Hallo Spatz“, meinte sie lächelnd und setzte sich auf die Bettkante.
„Hi Mom“, erwiederte ich leise.
„Wegen deinem Geburtstag... du weißt, das Oma und Opa kommen oder?“
„Wa?! Warum kommen die den?“
„Ach Yumiko, du wirst doch 18, da wollten sie mal kommen.“

Oma und Opa... wie würden die jetzt wohl zu mir sein? Sie hatten mich sonst immer nur als den Jungen gekannt, der so zurück gezogen lebte, das er sich kaum aus seinem Zimmer bewegte, selbst wenn sie da waren. Das letzte Mal waren sie zu Vaters Beerdigung da gewesen, das ich dort schreiend umgekippt war und einen zwei Tägingen Black Out hatte, war mir noch schwummrig bewusst. Hatte ich das auch als Mädchen gemacht? Das konnte ich mir nicht beantworten.

„Wann wollten sie den her kommen?“
„Sollten so in 2 Stunden am Flughafen sein“
„Bitte?“
„Ja schwing die Beine, zieh dir was anderes an und wir fahren.“
„O.. Okay“, ich schluckte einmal, zweilmal und auch ein drittes Mal. Ich hatte damit gerechnet das sie am Spätehn Abend an meinem geburtstag kommen würden, aber das sie sich schon heute in den Flieger gesetzt hatten... darüber war ich doch etwas perplex.

Ich zog mir also die Schuluniform aus und holte einen Rock raus. Wenn schon denn schon, einen ganzen Tag im Rock, wer konnte das schon als Junge verbuchen ohne schief angeschaut zu werden?, dachte ich lachend bei mir und zog ihn an, genau wie das gelbe schulterlose Top, das sich komisch an fühlte, da es oben etwas enger war, damit es nicht herunter rutschen konnte, aber ich war das ja nicht gewöhnt.

Kaum zehn Minuten später stand ich im Hausflur und wartete auf meine Mutter, die im Bad war.
„Moom!“
Wie auf Kommando kam sie die Treppe runter, ihre schulterlangen, Schwarzen, Haare zu einem Zopf gebunden, eine schwarze Jeans und ein schwarzes Neckholdertop tragend herunter.
„Wieso ganz in schwarz?“, fragte ich sie.
„Na schaut doch gut aus oder nicht?“, meinte sie, während sie sich ihre Schuhe anzog.
„Ja...ha“, meinte ich und zog meine Schuhe ebenfalls an.

Das Garagentor öffnete sich automatisch und unser Nissan rollte rückwärts heraus. Ich stieg links ein und setzte mich auf den Beifahrersitz. Und meine Mutter gab Gas. Das wir so früh los mussten lag daran, das der Flughafen knapp Ein-einhalb Stunden entfernt lag. Als wir auf die Autobahn ein bogen sprang das Gebührengerät an. Es war verdächtig still im Auto, kein Radio war an, man hörte nur den Motor brüllen und den Auspuff röhren. Bis meine Mutter die stille brach.

„Yumiko... sag mal... würdest du an deinem ein Kleid tragen?“
„W..wieso?!?“
„Das gehört sich zu einem Achtzehnten!“
Ich seufzte. „Ist ja gut... aber wieso ausgerechnet ein Kleid? Kann es nicht auch ein Kinomo sein?“
„Ich finde ein Kleid passt besser.“, beharrte sie trotzig und ich gab nach, ich wollte keinen Streit mit ihr, auch wenn ich nicht wirklich ein Kleid anziehen wollte, mir war ein Kimono viel lieber, da es da keinen Unterschied machte ob man männlich oder weiblich war.

Die Zeit verging danach wie im Flug und wir waren bald auf einem der Parkdecks des TIA und betraten das Terminal 3 auf der Ebene für Ankommende Flüge.
Auf der großen Anzeigetafel waren die Flüge verzeichnet und ich suchte nach dem Flug meiner Großeltern. New York, Chicago, London... hmm... ah da: FRANKFURT A.M. ARRIVAL TIME : 18:54 10 MINUTES DELAY.
Wir hatten gerade mal halb Sieben.

„Mom, können wir den beiden nich noch was holen?“
„äh.. ja klar Schatz... wo.. steht dieser Flug....“, meinte sie mit einem Blick auf die große Tafel.
„Hat 10 Minuten Verspätung...“
„Ja? Okay, dann holen wir ihnen noch was....“
Mein Mutter war etwas verplant oder noch gestresst von der Autofahrt. Jedenfalls kauften wir den beiden eine Flasche Sake, die sie bei uns sicherlich Trinken würden, denn in Deutschland fassten sie kaum Alkohol an.

Es war schon bald halb Acht, als ich sie endlich durch die Schiebetüren des Zollbereiches kommen sah. Mein Großvater, der etwas Sauer drein blickte, und meine Großmutter, die wie immer lächelte, hatten uns noch nicht gesehen und ich machte mir einen Spaß daraus, meinen Großvater von hinten auf die Schulter zu tippen – was ihn fast zur Explosion brachte, die dann doch wieder verpuffte als er sah wer ihm da auf die Schulter getippt hatte. Er erdrückte mich fast. „Wie geht’s unserer Kleinen denn?“, fragte er mit schweren Deutschem Akzent. Als wenn er vergessen hatte das ich durch ihn Deutsch konnte!
„Ganz gut!“, gab ich dann auf Deutsch zurück und er musste lachen.
„Ach ja du kannst ja Deutsch...“, er wuschelte mir durch Haar und ließ mich los.
Meine Großmutter umarmte mich auch, aber sie packte mich nicht wie ein Schraubstock.

Sie begrüßten auch meine Mutter, deren Eltern sie ja waren. Langsam bewegten wir uns wieder zu unsrem Auto, ich packte das Gepäck in den Kofferraum und stieg hinten ein. Meine Oma tat es mir gleich und mein Opa stieg auf der Fahrerseite ein, was ihm ein lachen von mir und meiner Mutter einbrachte.
„Paps, das ist kein Deutsches Auto“, meinte sie dann und öffnete die Tür wieder.
Er stieg aus und setzte sich auf die für ihn ungewohnte Beifahrerseite. „Wie du damit klar kommst...“, meinte er dann und schnallte sich an.

Die fahrt zurück war lustig und wir unterhielten uns über alles und nichts. Wie das Wetter in Frankfurt den war, oder was ich in der Schule so alles am anstellen war.
Zu hause angekommen schien mein Opa so beschäftigt damit sein Portmonee aus seiner Hose zu bekommen, das er vergaß, das wir alle schon im Haus waren. 10 Minuten später läutete es an der Tür und er trat ein.


Das Abendessen war genauso lustig wie die Autofahrt, den die beiden hatten viel zu erzählen. Deutschland war so grundverschieden von dem was wir hier hatten. Rechtsverkehr, keine Pflicht für Schuluniformen und vieles mehr.

Der nächste Tag verging wie im Flug und ich hatte nichts auszusetzen, besonders weil mein Opa mich zur Schule fuhr – er hatte sich noch ein Auto gemietet. Er holte mich auch ab, was Akira in Erstaunen versetzte, den ich war noch nie abgeholt worden. Das mein Großvater sich nicht so recht daran gewöhnen konnte, das er auf der anderen Seite saß merkte man ihm an.

An diesem Abend schlief ich erst spät ein. Ich dachte daran wie das leben wohl in Deutschland wäre, außerhalb von Japan... Doch ich entschied das es hier wohl besser für mich war. Meine Mutter war ja auch nach Japan gekommen, also konnte es gar nicht so schlecht sein hier zu leben.

Mein Wecker klingelte diesmal nicht, sondern jemand riß mich aus meinen Tiefschlaf. Es war meine Oma, die um Sechs Uhr, mich weckte. Es war schon komisch von ihr geweckt zu werden, wenn man etwas anderes gewöhnt war. Das sie um die Uhrzeit schon hellwach war lag daran das sie früher einmal Lehrerin gewesen war.
„Aufwachen, Yumiko“, meinte sie sanft und strich mir über den Kopf. Das dass wirkte, kann man nicht bestreiten, ich war sofort wach.
„Hmmmh?“, ich rieb mir die Augen und setzte mich ein Stück auf.
„Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag meine Liebe“, sagte sie dann etwas lauter.


Ehp, Geburtstag? Ach ja, es war ja der 14. September, was mir ein Blick auf meine Digital Uhr verriet. Jetzt war ich also Achtzehn und.. es fühlte sich gar nicht so anders an....
„Danke..“, gab ich müde zurück, warum sie mich ausgerechnet eine Stunde früher weckte...
„Wasch dich, wir haben noch was zu tun.“, meinte sie dann auf Deutsch, was mehr einem Befehl glich als einer bitte.

Ich tapse mal wieder ins Badezimmer. Und war kurze zeit später auch halbwegs angezogen, jedenfalls so weit, das man im Haus herum laufen konnte. In der Küche erwartete mich dann eine Überraschung. Meine Großeltern hatten sogar meine Mutter aus dem Bett bekommen – und das so früh an einem Samstag Morgen.
„Happy Birthday to You, Happy Birthday to You”, sagen die drei dann und ich musste auf die auf dem Brot thronenden Kerzen, 18 an der Zahl, ausblasen. Was mir auch halbwegs gelang.


Mein Opa drückte mich so fest wie auf dem Flughafen, dass ich mal wieder kaum Luft bekam. Die anderen beiden gingen nicht so hart ran, beglückwünschten mich aber auch.

Das es Brot zum Frühstück gab war etwas besonderes, den normalerweise gabs was anderes oder gar nichts, da wir beide einfach keine Zeit fanden etwas zu machen. Diesmal war der Tisch reich gedeckt mit allerhand Sachen, die ich vorher noch nie gesehen hatte. Gerolltes Fleisch im Darm, was mir als Wurst vorgestellt wurde – die briet man doch... und noch viele andere Sachen, die unaussprechliche Namen für mich hatten.

Das Frühstück war genial. Ich aß mehr als sonst, was ich auch sofort zu spüren bekam, mein Magen sagte mir das ihm das ganze nicht so bekam. Aber ich fand es alles ziemlich lecker, aber im Geschmack doch etwas laff. Die anderen aßen auch ziemlich gut und bald waren alle satt. Was meine Großeltern aber nicht davon abhielt sich sofort ans Spülen zu machen – von Hand... wir hatten doch eine Spülmaschine...

Nach dem Abwasch, der schneller war als die Spülmaschine je sein konnte, kehrte wieder ruhe ein. Warum wir so früh aufgestanden waren verstand ich nicht, ich sah den Grund nicht. Mein Großvater nahm sein Portmonee heraus und hielt mir eine Gold-silberne Münze entgegen. Das war jedenfalls kein Yen. „Euro“ stand darauf.
„Was ist das?“
„Deutsches Geld“
Ich betrachtete die Münze etwas länger, die vielen Rillen an der Seite waren komisch. In sie war etwas eingraviert, was ich nicht entziffern konnte.

Als ich wieder in den Raum schaute stand meine Oma vor mir und gab mir ein etwas längliches Geschenk, ich packte es aus – es war ein Mapchen für die Schule, doch es war nicht leer. In seinem inneren waren viele Geldscheine, auch deutsche. Der größte trug eine 500 und war fast dreimal so groß wie der kleinste, der nur eine 5 trug. Ich wusste nicht wie viel das in Yen war, aber es musste eine Menge sein.

Meine Mutter gab mir ein schweres, aber weiches Paket, drinnen war ein Kleid. Deswegen hatte sie mich also gefragt ob ich heute Abend ein Kleid tragen würde. Es war dunkelrot und kaum länger als bis zu den Knien, hatte keinen Rücken und wurde im Nacken zusammen gebunden. Das zweite Paket das ich von ihr bekam beinhaltete die passenden Schuhe dazu. Stöckelschuhe die sich um das Bein schlungen.

Ich war sprachlos, ich hatte all die Jahre nichts nennenswertes bekommen. Und nun bekam ich so viel auf einmal. Ich drückte alle ein mal und setzte mich in einen der Sessel.

Am Abend zog ich das bisschen Stoff an, hatte keinen BH drunter und war auch sonst ziemlich nackt. Meine Mutter trug eine Bluse und Hose Kombination, genauso wie meine Großmutter. Mein Großvater trug einen Smoking. Halleluja sahen wir alle geschniegelt aus. Make-Up wollte ich partout nicht auflegen. Was ich, meiner Meinung nach auch nicht nötig hatte.

Es klingelte an der Tür und meine Restliche Verwandtschaft trudelte nach und nach ein. Ich wurde mit Glückwünschen überhäuft und mir wurden Komplimente gemacht wie schick ich doch aussah. Ich fühlte mich mal wieder unwohl in meiner Haut. Dann gab es große Aufbruchstimmung und ich wusste nicht warum. Alle drängten wieder heraus und besetzten des Fahrzeug-Armee, die vor unserem Haus und in der Straße stand.

Sie setzten mich in unseren Nissan und mein Opa betätigte sich als Chauffeur für uns drei Damen. Was für ein Aufwand.. für einen 18. Geburtstag.
Die fahrt dauerte fast eine Stunde und wir waren längst aus Tokyo heraus, als sie endlich abbogen und wir auf den Parkplatz einer Wirtschaft zum stehen kamen. Fast 50 Mann bewegten sich auf den Eingang zu. Dieser wurde auf gemacht und zwei Chinesen lächelten uns an. Mein Blick fiel auf das Schild überhalb der Tür. Ich konnte es nicht entziffern, obwohl es japanisch war.

Der Saal war reichlich gedeckt und jeder nahm Platz, mich setzten sie vor die gesamte Gesellschaft, meine Mutter neben mich. Sie lächelte mich an.
„Das hast du nicht erwartet oder?“
Ich schüttelte den Kopf, nein, ganz sicherlich nicht.
„Hast du dir eine Ansprache überlegt?“
„Eh.. nein.“
„Dann sag einfach was“, meinte meine Mutter lächelnd.

Kellner kamen und fragten nach, was man den Trinken wolle. Ich bestellte eine Cola Light. Im Saal war es die ganze Zeit laut, da sich jene Unterhielten die sich lange nicht gesehen hatten und bei ihrem letzten Zusammentreffen Trauer getragen hatten. Es war schön, mal die ganze Familie zusammen zusehen, jedenfalls den japanischen teil. Nach knapp 20 Minuten kam ein Kellner zu meiner Mutter und sagte ihr, das man das Buffet eröffnen könne. Er lächelte mich an und drehte sich um.

„So Yumiko, du bist dran“, flüsterte mir meine Mutter zu. Und schlug mit der Gabel gegen ihr Glas – schlagartig war der Raum still, kein Geräusch, gar nichts.
Ich stand langsam auf. Was sollte ich bloß sagen... was... lass dir was einfallen, komm schon...
„Ich weiß nicht was ich sagen soll... ihr habt mich wirklich überrumpelt... aber eins muss man euch lassen, ihr habt das gut gemacht und deswegen... stürmt das Buffet, oder mit anderen Worten: Es ist eröffnet.“, ich setzte mich wieder hin und es hagelte Beifall.

Es gab Stühle rücken und der Geräuschpegel nahm wieder zu. Es gab viele leckere Sachen, gebratene Banane, Banane auf Honig, Ente, Shrimps und vieles mehr.
Es war genau wie das Frühstück köstlich, bekam mir aber besser, was man von meinem Großvater nicht behaupten konnte..

Nach dem Essen standen manche meiner verwandten auf und verschwanden für Kurze Zeit, nur um danach ein Schauspiel zu machen, wie ich es noch nicht gesehen hatte. Alle amüsierten sich köstlich. Darauf stand dann mein Großvater auf und trat in die Mitte. Er holte seine Lesebrille hervor und setzte sie auf, schaute wie ein Professor in die Runde der Anwesenden und fing dann an, von dem kleinen zettel zu lesen.

„Vor 20 Jahren ging unsere Tochter nach Japan, sie hatte sich in jemanden verliebt, wir ließen sie gehen, mit dem Wissen, das sie schon das richtige tun würde. Ein Jahr später waren wir bei ihrer Hochzeit und wieder ein Jahr später waren wir die ersten, die ihre Tochter zu Gesicht bekamen. Nun, 18 Jahre später stehen wir vor ihr und müssen sagen, unsere Tochter hat eine junge Frau hervor gebracht, die sich sehen lassen kann.“
Er machte eine kleine Pause
„Yumiko, du weißt wie schwer das leben sein kann, aber bis jetzt hast du dich wacker geschlagen. Du hast dich nie beirren lassen und bist eine hübsche junge Frau geworden. Seit 18 Jahren wandelst du jetzt schon unter uns, lasst uns hoffen, das es viele weitere werden., Prost!“

Er hob sein Glas und alle im Raum taten es ihm gleich. Es folgten noch zwei Stücke, die von anderen Verwandten gespielt wurden. Es wurde immer später und irgendwann war auch wieder Aufbruchstimmung. Immer mehr verabschiedeten sich von mir und bald fuhren wir nach Hause, diesmal fuhr meine Großmutter, da sie nichts getrunken hatte. Die Uhr im Auto zeigte 23:34 als wir auf die Einfahrt einbogen, da sah ich jemanden an unserer Haustür stehen – Akira. Wie lange hatte er wohl gewartet?

„Wer ist den das?“ fragten drei Kehlen gleichzeitig.
„Akira Yoshino“, gab ich zur Antwort und war als erste aus dem Auto. Ich lief Akira entgegen, den allen Erwartungen zum Trotz konnte ich doch auf Highheels gehen, was mich selbst ein bisschen verwundert hatte.
„Hi...“, sagte ich dann zu ihm.
„Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag, Yumiko“, sagte er und hielt mir ein kleines Paket hin. „Du siehst sexy aus!“
Ich wurde knallrot.

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Ende Kapitel 4: Ein fest
 
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Kapitel 5: Eine Nacht zu Zweit

Ich weiß noch das wir ins Haus gingen und ich schneller in meinen geliebten Sachen war, als es dem Kleid hätte lieb sein können, aber es riss nicht.
Akira schien so bald nicht wieder gehen zu wollen und ich bot ihm was zu essen und etwas zum trinken an, man ist ja irgendwo immer noch Gastgeber...

Meine Großeltern verabschiedeten sich ins Bett und kurze zeit später hörte man aus dem Raum ein Schnarchen, mit dem man den Urwald hätte fällen können. Mein Opa hatte sich anscheinend mal wieder auf den Rücken gelegt, das ergebnis konnten wir hören. Das meine Großmutter davon nicht wach wurde und ihn zusammen stauchte war für mich wunder genug.

Meine Mutter gesellte sich zu uns beiden und füllte drei gläser voll mit Sake.
„Mom, wir dürfen doch nich..“, gab ich zu bedenken – Alkohol war ja immer noch ab 21...
„Wenn interessiert das jetzt?“, gab sie bissig zurück, lachte dann und prostete uns zu.
So kannte ich meine Mutter gar nicht, aber es lag wahrscheinlich daran, das sie schon etwas mehr getrunken hatte.

Akira schaute mich schulterzuckend an und nahm das Glas das ihm am nächsten stand, ich nahm das andere. Sake. Ich hatte Sake noch nie getrunken und war dementsprechend auch von dem brennen in der Kehle überrascht. Ich stand auf und holte mir ein Glas Wasser. Als ich wieder im Wohnzimmer war, lachten Akira und meine Mom beide herzhaft.

„Was is so lustig?“, fragte ich etwas verärgert.
„Ach nichts...“, meinte Akira, sprach seinen Satz aber nicht aus.
Ich setzte mich wieder hin, und zog eine Schnute.
„Es ist wirklich nichts Schatz...“, versuchte meine Mutter mich zu besänftigen, doch um meine laune war es geschehen.
Meine Mutter verabschiedete sich danach auch recht bald und Akira und meine Wenigkeit saßen alleine im Wohnzimmer.
„Wolltest du nicht nach Hause?“
„Ne da gibt es jetzt nur Stress...“

Ich stand auf und kam kurze Zeit später mit einem Futon wieder.
„Wollen wir in.. mein Zimmer gehen?“
Akira nickte und die Treppe hatte unter unserem Gewicht zu leiden.. Ich legte das Futon vor mein Bett und schmiss mein Schlafsachen darauf.
„Was wird das wenns fertig ist?“, fragte Akira mich dann mit einem Unterton, der einem die Haare zu Berge stehen ließ.
„Du schläfst im Bett...“, meinte ich klein laut und zog den Bettkasten auf, in dem ein zweites Bettzeug verstaut war. Es hatte schon etwas länger da drinnen verbracht und ich schüttelte es aus, der Staub der sich dadurch in der Luft verteilte ließ mich mehrmals niesen.

Ich legte die Bettdecke und das Kopfkissen auf mein Bett; dabei fiel mein Blick auf den Brief den Namiel mir einen Tag vor meinem Geburtstag gegeben hatte. Den hatte ich komplett vergessen und ließ ihn schneller als alles andere verschwinden, was mir wohl eine hochgezogene Augenbraue seitens Akira einbrachte.

„Was war das?“, wollte er wissen und ich entgegnete, das es ihn nichts angehe, was er auch schweigend hin nahm. Es herrschte einige Minuten schweigen, in denen ich das Bett und das Futon herrichtete.
„Hast du eventuell noch einen Schlafanzug?!“, fragte Akira sichtlich rot und etwas kleinlaut, weil ich ihn grad ebnend angeherrscht hatte.
„Öhm... weiß ich jetzt nicht...“ gab ich zurück und suchte einen im Schrank hinter mir... was ich fand waren sehr mädchenhaft aussehende Schlafanzüge. Und mehrere meines Vaters..



Mein Vater kam verschlafen wie er um 4 Uhr morgens nun mal war aus dem Schlafzimmer und war in ziemlicher Eile – sein Pager piepte unablässig – was auch mich wach machte. Ich schaute aus meinem Zimmer und schien nicht so ganz zu realisierte erst als mein Vater mir spaßeshalber einem Zahnputzbecher voll eiskaltem Wasser ins Gesicht schütte, was ich dann lautstark kommentierte. Er lachte, küsste mich auf die Stirn und verschwand sich anziehend durch die Haustür, kurze Zeit später hörte man die Reifen unseres Autos quietschen und er verschwand für immer aus meinem Leben.



Ich zog einen Mädchenschlafanzug heraus und einen meines Vater und schmiss ihn Akira zu. Meinen alten hob ich auf und verschwand Richtung Bad, da ich mir die Zähne putzen wollte und brachte erst einmal den alten Schlafanzug in die Wäschebox Die musste ich ja auch noch sortieren... ich hatte einfach zu viel im Kopf um auch noch an unsere Wäsche zu denken.
Ich putzte schnell die Zähne und schlüpfte in den pink-weißen Pyjama. Es war ein komisches Gefühl, so etwas eng anliegendes für das Bett zu tragen, ich war ja die weiten Schlafanzüge meines Vaters gewöhnt.

Zurück im Zimmer hatte sich Akira schon Umgezogen und saß auf der Bettkante. Er wurde leicht Rot, als er mich in diesen engen Friemel von Schlafanzug sah. Ich hüpfte schnell unter die Decke des Futons. Mir war es peinlich, irgendwie fühlte ich mich sogar in meinen Stolz verletzt. Wie konnten Mädchen sich so was eigentlich an tun? Wieso tat ich es? Auf beide Fragen hatte ich keine Antwort.

Ich weiß nicht wie lange ich ohne ein Wort da gelegen habe, doch irgendwann seufzte Akira und kuschelte sich in die Decke, die er bekommen hatte und schlief ein.. Ich lag immer noch Wach, dachte nach. Es waren bald 4 Wochen um. und dieser Engel hatte es nicht geschafft... Moment mal.... Ich kramte den Brief hervor. Das Siegel, welches Drauf war, zeigte Zwei gekreuzte Säbel und einen kleinen Löwenkopf. Ich löste es vorsichtig.

Mir fielen zwei Fotos und ein sehr alt aussehendes Stück Papier entgegen. Die Fotos sahen aus als wären sie nicht älter als 4 Monate – jedenfalls nach dem Datumsstempel auf der Rückseite. das eine zeigte meinen Vater beim Einsatz im Tunnel, doch er war schon von der Außenwelt abgeschlossen, wie zur Hölle gab es da Fotos von dem Ort?!? Das andere zeigte mich – als Mädchen – bei der Beerdigung und zu meiner Überraschung stand jener den wir begruben neben mir und hatte liebe voll seine Hände auf meine Schulter gelegt. Das konnte nur ein Fake sein, schoss mir durch den Kopf. WIE sollte mein Vater mir den die Hände auf die Schultern legen, wenn er gerade begraben wurde?

Das Stück Papier entpuppte sich als hoch wissenschaftlicher Text... jedenfalls sah es auf den ersten Blick so aus:


HIMMLISCHES GERICHT DER GERECHTIGKEIT
Wolkenbruch 45
Nabartar
Aktenzeichen: OOZ7836.099.00086ZTRW.111.234.0777​

Vorsitzender. Genarius Nabular;
Stellvertretender Vorsitzender: Jabobus Etu;
Schriftführer(in): Kami Krel; Hadur Cyx; Fendar Vieliar

Beginn der Verhandlung: 111.234.0777 ((8.00 a.m JST))

Angeklagter ist Namiel Doknar.
Kläger ist die Verwaltungsstelle für Leben auf dem Planeten 'Erde', vertreten durch Uniel Zur.

Der Angeklagte wird beschuldigt mehren Individuen ihr Leben zu nichte gemacht zu haben. Diese Leben im Quadraten 6_00j_st_p09 ; seine Versuche dies zu vertuschen erschweren die Beweislage.

Der Kläger fordert die Verbannung und Gedächtnisänderung der Individuen, zu ihrem eigenen besten.
Der Angeklagte selbst erwidert auf diese Forderung nur ob diese damit wohl einverstanden wären, wenn sie doch ihre 'alte' Form lieber haben würden.
Im Saal bricht eine Unruhe aus, den der A. benennt die beiden Individuen mit Namen.
Plötzlich steht ein junger (?) Mann auf und stellt sich als der verstorbene Vater des Individums 'Yutaka Andô' vor. Sein Bericht sagt eindeutig, das er sich nichts sehnlicher Wünscht, als eine Tochter gehabt zu haben – was nun ja unfreiwillig Wirklichkeit ist.

Dem Individum 'Akira Yoshino' fehlen mindestens 94608000 jh, die Laufbahn dessen ist damit zerstört und kann aufgrund von Fehlenden Daten nicht mehr rückgängig gemacht werden, das gleiche gilt für das andere Individum.

Die Kammer zieht sich zurück und berät fast 90 R, was für solch ein Vergehen eine lange Zeit ist.
Sie kommt zu folgenden Ergebnis:

Die Erdbewohner verbleiben in ihrem jetzigen Status, dem Engel Namiel wird der Bann auf 700 Jahre gelegt; er wird Fortan als 'Mensch' leben. Ihm werden Außerdem die Kosten des Verfahrens zu lasten gelegt.

Ende der Verhandlung: 111.234.0779 ((16.00 JST))

Für die Richtigkeit:
Kami Krel​


Ich sank fassungslos zu Boden. Ich konnte nicht anders. Irgendwann bin ich wohl auch eingeschlafen. Ich träumte mal wieder komisch. Der Traum drehte sich um viele Sachen. um meinen Vater, mich selbst und Akira.

Im Traum saßen wir drei an einem Fluss und Akira und er küsste mich. Es fühlte sich so.. real an. Der Kuss war zwar nicht lang, aber dafür schien er irgendwas zu bedeuten, den mein Vater stand auf, klappste uns beiden auf die Schulter – was uns hoch schrecken lies – und zeigte auf die andere Flussseite. Er würde gehen; uns 'Turteltauben' wie er sagte alleine lassen. Ich stand auf und hielt ihn fest, weil ich nicht wollte das er geht, auch wenn es nur ein Traum war, ich wollte es nicht – wie immer. Diesmal gab er sogar nach... Er hob mich hoch, was mir einen gewaltigen Schreck verpasste und warf mich in den Fluss, der ganz ruhig dahin floss. Das gleiche machte er auch flugs mit Akira, er sprang hinter her.

Prustend tauchte ich wieder auf und wollte mich über meine nassen Klamotten beschweren, als ich bemerkte, das ich einen Badeanzug trug. Auch die Herren der Schöpfung waren nicht mehr in der Sonntagskleidung, die wir an Land getragen hatten, sondern beide in einer Badehose.

„Ein Freiflug für Yumikooo!“, rief mein Vater und ich war plötzlich wieder am fliegen und klatschte auf das Wasser. Dann kämpften Akira und mein Vater darum wer jetzt wenn unter Wasser drückte, am Ende tauchten sie beide unter. mein Vater tauchte neben mir auf und grinste mich breit an. Sein Gesichtsausdruck änderte sich auch nicht, als Akira ihn von hinten ansprang und versuchte ihn erneut ins Wasser zu drücken, was misslang, da mein Vater ihn einfach abschüttelte.

Mein Vater blickte mir lange und tief in die Augen, so, das ich irgendwann wegschaute.
„Yumiko...“, sagte er leise.
„Ja?“
„Ich weiß, das es dir nicht gefällt ein Mädchen zu sein, aber.... du bist eine hübsche Tochter... so eine Wünscht sich jeder Vater“ Er grinste breit und drückte mir, die ich völlig perplex war, einen Kuss auf die Stirn.

Ich stand noch etwas länger völlig regungslos im Wasser, bis Akira mir die Beine wegzog und ich mal wieder untertauchte. Dieses mal rächte ich mich und zog ihm die selbigen auch unter dem Körper weg. Er kam japsend wieder hoch, schüttelte sich wie ein nasser Hund.

Mir viel auf, das sich die Landschaft verändert hatte und wir nicht mehr im Fluss waren sondern plötzlich in einem Ozean. Mein Vater kraulte uns entgegen, den er schien viel eher hier gewesen zu sein.
„Ach ihr kommt auch noch?!“, meinte er und verschwand wieder hinter der nächsten Welle, die Akira und mich überrollte und mitnahm, so, das wir auf dem Stand auf einander lagen. Er oben, ich unten. Eine lange, peinliche Stille entstand. Akira strich mir langsam eine Strähne aus dem Gesicht und schaute mich wie immer an. Unsere Lippen berührten sich und meine Zunge suchte den Weg in seinen Mund. Ich weiß nicht wieso, aber ich wollte Akira küssen, was meinem Verstand nicht zu gefallen schien, da er das ganze als widerlich abstempelte, doch mein Körper sagte etwas anderes.

Eng umschlungen lagen wir auf dem feinen Sandstrand und küssten einander. Die Sonne sank langsam und verschwand dann gänzlich – wir beide lagen immer noch in dem warmen Sand und hatten uns nicht entknotet und wir schienen das auch nicht vor zu haben. Kichernd über irgendwelche Belanglosigkeiten legten wir uns dann doch neben einander und blickten in den Nachthimmel, der mit Sternen übersät war. Wie durch zauberei lagen wir plötzlich auf einer Decke und waren auch beide mit einer anderen zugedeckt.

Wir schauten lange in den Himmel, bis wir plötzlich in ihm waren. Die Erde war meilenweit unter uns und wir konnten die Einzelheiten auf den Satelliten erkennen, dann bewegten wir uns auf den Mond zu bogen kurz vor seiner Oberfläche auf einen anderen Kurs, der uns am Saturn vorbei führte in die endlosen Weiten. Doch anstatt in einem absolut Lichtleeren Raum zu laden befanden wir uns in einer Art Lichtspirrale... Hyperspace! Irgendwann landeten wir auf einem anderen 'blauen' und fanden uns selbst in einem Bett wieder. Wir waren beide nackt und.....



Wie aus einem schweren Koma wachte ich plötzlich auf. Ich lag auf dem Futon auf dem ich eingeschlafen war, hatte meinen Schlafanzug an und auch sonst war alles 'normal'.
Akira blickte mich aus der Zimmertür an.
„Na auch endlich wach, du Schlafmütze?“
Ein Blick auf den Wecker zeigte mir, das es schon elf uhr war. „Eeehp ich hab die halbe Schule verpasst!“
„Nicht ganz.. heute ist Samstag, Dummerchen!“
Ich gähnte und schlug mir die Hand vor den Kopf. „ich hab vielleicht komisch geträumt...“
„Öh?“
„Ja... wir.... haben uns geküsst und...“
Akira wurde puderrot und ließ die Zimmertür offen, war aber auf dem Weg nach unten.

Ich suchte den Brief und die Fotos, doch fand sie nicht, als wenn es sie nie gegeben hätte!
nach fast zwei Stunden ergebnisloser Suche gab ich es auf. Akira wusste nicht einmal wovon ich sprach und meine Mutter hätte sie ganz bestimmt nicht genommen, weil sie mein Zimmer eigentlich nur betrat wenn ich nicht da war. Die Sachen waren wie vom Erdboden verschluckt....

Ich tapperte in dem Schlafanzug in die Küche, was einen bewundernd Blick meiner Mutter hervor rief. Ich hatte mich anscheinend mal nach ihren Vorstellungen für die Nachtstatt angezogen. das ich mir darin vor kam wie in einer Pelle, schien sie nicht zu interessieren. Sie machte ein sehr westliches Frühstück und wir saßen lange am Tisch. Irgendwann stand Akira auf, bedankte sich dafür, dass er habe hier übernachten dürfen und verschwand dann schnell.

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Ende Kapitel 5: Eine Nacht zu Zweit
 
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