Zum Szenario 1:
Gehe ich jetzt zum Bsp. mal davon aus, ich habe eine unheilbare Krankheit, lasst es H.I.V., einen Gehirntumor, Glasknochen, Depressionen etc. sein und es könnte egal wann und wo soweit sein, dass ich das Zeitliche segne - auch dann denke ich nicht an selbstmord, denn ich meine, dass der Tod nie die Lösung sein muss.
Man muss sich halt dementsprechend an die Gegebenheiten anpassen und etwas dagegen unternehmen und sich helfen lassen bzw. sich selbst helfen, wenn möglich.
Klar, leicht zu sagen für mich als einer ohne eine unheilbare Krankheit o.ä., aber sollte ich jetzt an einer solchen Krankheit erkranken, würde es für mich vorerst aus Prinzip auf gar keinen Fall in Frage kommen, dass Sterbehilfe bei mir angewandt werde. Wenn ich schon im voraus weis ich habe diese Krankheit, würde ich immerhin meinen lebensstil daran anpassen, um auch damit, bis zu meinem vorgesehenen Ende zu leben.
Bauen wir das Szenario des Gehirntumors mal weiter aus und ich würde im Zuge der höchstwarscheinlichen Strahlentherapie vollst verblöden im Kopf, dann hätte ich bereits schon im vorfeld zu meinen Eltern gesagt: "Sollte ich niemanden mehr für voll nehmen und in meiner eigenen kleinen Welt 'leben' kümmert euch darum, das mein Ende schneller kommt als erwartet, auch um eures Willen." So natürlich auch bei zunehmender Altersschwäche, wenn ein bestimmter Grad erreicht worden ist und ich nicht mal mehr von 12 bis Mittag denken kann.
Ich denke wenn man absehen kann, dass man nicht mehr der selbe im Kopf ist, sondern ein Klein-Kind, dass bis zu seinem Lebensende für Stress und Arbeit sorgen wird, dann wäre es auch für mich gerechtfertigt, mein Ende schneller auf mich zu kommen zu lassen. Ich würde es bestimmt eh nicht mehr merken.
Zu andauerndem Schmerz kann ich mir leider keine Vorstellungen machen, chronische Kopfschmerzen, Knochenschmerzen, Gelenkschmerzen etc. sind ja auch behandelbar, sodass man zwar nicht keine mehr hat, aber die Schmerzen nicht mehr so stark sind und man muss deswegen auch nicht gleich zum Äußersten greifen - finde ich.
Zu Szenario 2:
Wenn mich jemand darum Bittet ihm sterbehilfe zu leisten, würde ich vorerst niemals selbst meine Hand anlegen, aber ich würde ihm/ihr sagen, was er/sie mit einfachsten Sachen anstellen kann, seinem/ihrem Ende näher zu kommen (egal ob schnell, oder langsam), ohne dass man Medikamente schlucken, oder sich selbst was antun müsste. Ich denke nämlich, wenn mich jemand darum bittet Sterbehilfe zu leisten, brauch ich ihm/ihr nur den Rat geben was zu tun ist und er/sie wird es dann durchführen, weil er/sie über sein/ihr Leben entscheiden soll und nicht Ich.
Alles andere hat auch bei besten Freunden seinen Preis, man macht sich für niemanden kostenlos strafbar.
Hört sich alles ganz Skrupellos an, ist es bestimmt auch, aber ich finde nur durch ein solches geschäftliches Verhältnis, ist herauszufinden, wie stark der Wunsch nach Tot wirklich ist, weil wer sterben will, braucht im Leben selbst nichts mehr.
Ich finde das Leben ist kostbar und man kann sich überall behelfen auch wenn keine Heilung in aussicht steht, zum bsp. hatte meine letzte Freundin SMA (Spinale Muskel Atrophie) und ihre Muskeln entwickelten sich nicht , aber sonst war alles in Takt, sie arbeitet jetzt sogar und das alles nur weil man ihr Hilft und weil sie sich helfen lässt, auch weil sie einen starken charakter und einen klaren geist hat, was vllt. ohne diese Hilfe die sie seit Lebzeiten bekommt anders ausgesehen hätte.
Das ist wohl auch als eine derartige Krankheit anzusehen und kann sich sogut es geht selbst behelfen, klar gehen bestimmte Sachen nicht und sie benötigt dafür Hilfe, aber sie hat sich damit abgefunden und bleibt trotzdem am Ball und versucht das Leben zu genießen, da sie auch weis das es möglich ist, das sie nicht, ich glaube das 30, oder das 40 Lebensjahr erreicht.
Ich helfe gern, aber wünscht einer von mir seinen Tot, bleibe ich geschäftlich und so denke ich - würde auch ich handeln, wenn ich ihn wünschen würde, den Tot - dies dann geschäftlich zu regeln.
Soweit meine persönlichen Gedanken als Schmerz- und Krankheitsfreier Mensch.