Ein Waldspaziergang ist an sich etwas Enspannendes. Die frische Luft, der gute Geruch, Bäume, Natur und Tiere tragen zur Erholung der Großstadtseele erheblich bei.
Etwas anders aussehen dürfte die Sache allerdings in Aokigahara, einem Wald in Japan.
Zahlreiche Mythen ranken sich um diesen Wald. Von geheimnisvollen Phänomenen erzählt man sich, so zum Beispiel von Magnetfeldern, welche Kompasse und elektronisches Gerät im Wald unbrauchbar machen - freilich ist das nicht bewiesen. Die US-Armee konnte auf gemeinsamen Manövern mit der japanischen Armee zumindest nichts derartiges feststellen - sei's drum, das Wäldchen ist auch so unheimlich genug.
Aokigahara erfreut sich nämlich seit Jahrzehnten großer Beliebtheit unter Selbstmördern.
"Ein perfekter Platz zum Sterben", so beschreibt der Autor Wataru Tsurumi in seinem Buch "The Complete Manual Of Suicide" den Wald Aokigahara - und offenbar hört man auf seinen Ratschlag, denn bei nicht wenigen geborgenen Selbstmördern wurde eine Ausgabe dieses Buches gefunden.
Seit 1971 wird der Wald jedes Jahr von der örtlichen Polizei und Forstarbeitern durchkämmt, um die Leichen zu bergen. 1998 lag der traurige Rekord bei 73 Toten, die man aus dem Wald trug. Übertroffen wurde diese Zahl im Jahr 2002 - mit 78 Selbstmördern, die ihrem Leben in Aokigahara ein Ende setzten. Allerdings weiß niemand, wieviele Leichen nie entdeckt wurden - die Dunkelziffer liegt vermutlich um einiges höher.
Die Polizei steht diesem Phänomen machtlos gegenüber und versucht, die Selbstmorde mit Schildern einzudämmen, auf denen Notrufnummern und die Nummer der Telefonseelsorge zu lesen sind.
Die Behörden haben am Rande des Waldes in ihrer Station eigens einen Raum eingerichtet, in welchen sie die geborgenen Toten bringen. In diesem stehen zwei Betten. Eines für den Toten und eines für eine "Totenwache". Man glaubt, dass der einsame und verirrte Tote - wenn allein gelassen - die ganze Nacht schreit und die Leiche von selbst in die Schlafquartiere der Mannschaft wandert - und darum wird ein Mann abgestellt, um dem Toten Gesellschaft zu leisten.
http://de.wikipedia.org/wiki/Aokigahara
Das die Selbstmordrate in Japan hoch ist wusste ich ja schon, ich denke mal das das alle wissen, aber das es so einen Ort gibt hätte ich nicht gedacht. Da bekommt ja Angst mal wieder ein Waldspaziergang zu machen.
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