Bildliche Vorlagen bietet das Internet prinzipiell wie Sand am Meer. Manch einer würde dir aber eher dazu raten, statt nach Bildervorlage zu arbeiten, lieber auf echte Modelle zurückzugreifen. Soll heißen z.B. im Rahmen von (Akt-)Zeichenkursen oder einfacher noch (und natürlich auch kostengünstiger) Menschen in deiner täglichen Umgebung anschauen und abzeichnen. Das hat gegenüber statischen Bildern den Vorteil, dass du gleich lernst, den Körper als dreidimensionales Gebilde im Raum erfassen musst. Bei den Alltagsskizzen kommt hinzu, dass du viele verschiedene Posen "geliefert" bekommst und quasi gezwungen bist, das Wesentliche in kurzer Zeit zu Papier zu bringen und dich nicht mit unnützen Details aufzuhalten. Hab ich selber (leider) nie wirklich getan aber ich weiß von Freunden, dass das ein super Training ist.
Generell stimme ich noobnr4 in weiten Teilen zu. Halte dich lieber erst einmal an reale Anatomie. Einerseits kannst du die nämlich wie gesagt schon im Alltag studieren und andererseits kannst du wesentlich leichter abstrahieren und deinen eigenen Style entwickeln, wenn du zumindest ein gewisses Maß an Grundlagen beherrschst.
Unter den verfügbaren How-to-draw-Büchern für dich passende zu finden, ist nicht so einfach. Die Auswahl ist riesig (menschliche Anatomie, Hände, Gesichter/Porträts, Perspektive, Faltenwurf, dynamische Posen, Landschaften, Stillleben, Tiere, Fantasy-Kreaturen, und und und), kaum ein Themengebiet wird nicht bedient. Nicht alles eignet sich für jedes Fähigkeiten-Level und die "Lehrmethoden" und Denkansätze gehen teilweise stark auseinander. Letztendlich liegt das eben auch im Auge des Betrachters. Schau dir einfach ein paar Bücher an und entscheide, was dich überhaupt interessiert und wirklich weiterbringt. Aber wie gesagt, Grundlagen sind wichtig. Also lieber erst eine ganze Weile kleine Brötchen backen, auch wenns vielleicht manchmal nervt. Mit der Zeit bekommst du den Dreh schon raus und dann fängst du ganz automatisch an, dich von den Vorlagen zu lösen...
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Ganz vergessen, was zu den Skizzen da oben zu sagen.
Die sind.. nun ja, ziemlich kritzelig, was bei den ersten Gehversuchen natürlich zu erwarten ist. Versuch dich auf jeden Fall erst einmal an realem Körperbau, um ein Gefühl für Proportionen und dergleichen zu kriegen. Ich bin beileibe kein Experte für wirklichkeitsgetreue Darstellung menschlicher Körper aber vor allem Nr. 2 hat irgendwie "keine Figur". Dicke Hupen und darunter gehts fast in einer geraden Linie vom Bauch über Hüfte/Po zu den Beinen. Da finden sich normalerweise noch (mehr oder weniger ausgeprägte) Kurven ;D
Nr. 1 hat ein ziemlich mächtiges Kinn für ein junges Mädel. Die Schultern wirken sehr breit und die Beine sind meines Erachtens zu dünn, zu weit unten und zu dicht bei einander "angebracht". Sehen aus, als würde sie direkt auf Höhe der Unterkante des Rocks an der Hüfte hängen... dann stellt sich aber die Frage, was auf der Strecke zwischen Rockober- und -unterkante ist. Für Hüfte allein scheint mir das zu viel Platz zu sein.
Auch würde ich dir empfehlen, nebenbei gleich noch an einer etwas saubereren Linienführung arbeiten. Klar, sind erstmal nur Skizzen. Aber selbst die kann man schon etwas feiner anfertigen. Ordentliche Linien und saubere schraffuren sind keine Hexerei..
Sooo, hoffentlich war das nicht zu niederschmetternd. Ich kann mich und diverse Vorredner nur immer wiederholen: fang klein an. Grundlagen üben und Schritt für Schritt vorantasten