[Diskussion] Bundestagswahl: Erneut Schwarz/Rot und seine Folgen

Kaiyne

Bekennder Sozialist & Oktaku
Otaku Veteran
hi ho,

wie wir uns alle ja noch dunkel errinnern war im letzten Jahr Bundestagswahl. Und auch hier im Forum haben ja viele User bekundet sie würden Ihre Stimme abgeben. Was dabei nun heraus gekommen ist hat die Wahl ja nun gezeigt.

Aber machen wir nochmal einen winzig kleinen Rückblick:


Ich selbst muss zugeben das ich über Jahre hinweg nicht mehr wählen war. Da ich wie schon oft genug bekundet, genug von Frau Merkel hatte und gehofft hatte diese Frau endlich los werden zu können, bin ich letzten Endes auch wählen gegangen.

Ich bin sogar soweit gegangen meine beiden jüngeren Brüder die auch im wahlfähigen Alter waren ebenfalls zu zur Wahl zu motivieren.

Ich wählte also MLPD (Zweitstimme)/AfD (Erststimme). Mein Bruder wählte die Partei und mein anderer Bruder der leider zufrieder mit der CDU war wählt die elende noch Kanzelerin.

Kurze Zeit später kamen die ersten hochrechnungen im Fernsehen. Ein großes Gefühl der Zufriedenheit und Genugtuung, breitete sich in mir aus. Ich hatte zum ersten Mal gewählt und war stolz drauf. Die SPD und zum Teil auch die CDU waren abgestraft worden.

Unser Land hat wie jedes andere in der Welt seine Probleme und es ist eben nicht alles so schön und toll wie es einige User hier im Forum gern sehen möchten. Und es war gut das dies durch das Wahlergebnis auch ausgedrückt wurde.

Wie ging es weiter ?

Kurz vor Jahresende prophezeite Oliver Kalkhofe in in seinem satirischem Jahresrückblick folgendes:

"Am Ende verarscht und Mama Merkel und Schwarz / Rot wird fortgesetzt." Zu diesem Zeitpunkt konnte noch niemand ahnen wie Recht er doch gehabt hatte.

Kurz darauf verspricht Martin Schulz vollmundig, es würde mit der SPD keine Fortsetzung der großen koalition geben und es sei besser für die SPD in die Opposition zu gehen.

Obwohl ich mehr gegen die CDU als gegen die SPD gewählt hatte war ich denoch zufrieden. In diesem Moment dachte ich: "Wenigstens wird das Wahlergebnis und der Willen der Wähle ernst genommen."

Viele wochen darauf
CDU, FDP und Grüne hatten über Wochen hinweg Koalitionsverhandlungen geführt. Nachdem die Wähler geglaubt hatten es käme endlich zu einer Regierungsbildung, tritt urplötzlich FDP Chef Christian Lindner an die Öffentlichkeit und verkündet mit den Worten:

"Es ist besser nicht zu regieren, als falsch zu regieren"


das Ende und somit das Scheitern der Koalitionsverhandlungen.


Auch hierüber war ich nicht unglücklich. Das einzige was ich in diesem Land noch schlimmer empfände als eine erneute Schwarz Rote Regierung wäre eine, in der die Gelbe neolieberale Brut in Form der FDP an der Macht ist.

Und der Ausspruch des Herrn Lindner sollte den Menschen in Deutschland wohl eines mehr als Deutlich vor Augen geführt haben: Die FDP ist eine Partei die eine Clientelpolitik betreibt. Es ist eine Partei der reichen und Kapitalisten die wir in diesem Land nicht brauchen.

Von mir aus sollen Sie in der Opposition versauern, bis Sie wieder unter die 5% Marke fallen und hoffentlich eines Tages ganz in der Versenkung verschwinden.

Und jetzt ?

Im Moment sieht es wohl ganz danach aus, als ob wir für die nächsten 4 Jahre von Frau Merkel und ihrer CDU zusammen mit dem Junior Partner SPD regiert werden. Der Koaltitonsvertrag muss nun nur noch von den Parteien abgesegnet werden.

Zu guter letzten möchte ich noch in kurzform notieren, was im Koalitionsvertrag steht, nur damit jeder am Ende einen kurzen Überblick hat was in nächster Zeit von der Regierung zu erwarten ist:

Arbeit:
Die SPD drängte vehement auf die Abschaffung der sachgrundlosen Befristung von Arbeitsverhältnissen.

Bildung:
Die Parteien wollen das Kooperationsverbot im Grundgesetz weiter lockern, damit der Bund Geld in Schulen stecken kann

Wohnen:
Auch über 2019 hinaus will der Bund Milliarden in den sozialen Wohnungsbau stecken - dafür muss das Grundgesetz geändert werden. Über eine Reform der Grundsteuer soll zudem mehr Bauland zur Verfügung gestellt werden.

Die bisher weitgehend wirkungslose Mietpreisbremse in Großstädten soll verschärft werden. Vermieter sollen zur Offenlegung der vorher kassierten Miete verpflichtet werden.

Finanzen:
Der Solidaritätszuschlag soll schrittweise wegfallen - in dieser Wahlperiode mit einem "deutlichen ersten Schritt", der rund 90 Prozent der Zahler voll entlastet. Steuererhöhungen für die Bürger soll es nicht geben.

Gesundheit / Pflege:
8000 neue Pflegefachkräfte sofort und eine konzertierte Aktion unter anderem mit einer Ausbildungsoffensive und Anreizen für mehr Vollzeit sollen die Personalsituation entspannen.

Rente

  • Bis 2025 soll das Rentenniveau (das Verhältnis der Rente zum Lohn) nicht unter 48 Prozent fallen und der Beitragssatz nicht über 20 Prozent steigen. Über die Zeit danach soll eine Rentenkommission nachdenken.
  • Müttern, die vor 1992 drei oder mehr Kinder geboren haben, soll auch das dritte Jahr Erziehungszeit angerechnet werden.

Flüchtlinge
  • Der Familiennachzug der Kernfamilie von Flüchtlingen mit subsidiärem Schutz, etwa aus Syrien, bleibt bis 31. Juli ausgesetzt. Für die Zeit danach ist folgendes geplant: Ab August dürfen auch subsidiär Schutzberechtigte wieder Angehörige nach Deutschland nachholen, aber nur in begrenztem Umfang von bis zu 1000 Menschen pro Monat - ein Gesetz dazu soll ausgearbeitet werden. Hinzu kommt eine bereits bestehende Härtefallregelung.
  • Außerdem bleibt es bei der Formulierung aus dem Sondierungspapier von Union und SPD, wonach die Zuwanderungszahlen "die Spanne von jährlich 180.000 bis 220.000 nicht übersteigen werden".

Das waren nur einige der wichtigsten Punkte. Im Vetrag steht noch einiges mehr nieder geschrieben. Habe jetzt erst mal die wichtigsten Eckdaten heraus gefiltert die denke ich die meisten interessieren sollten:

Eine Sache ist aber nicht erwähnt worden und wahrscheinlich wird es wohl auch untergehen oder totgeschwiegen werden:

Die CSU hat ebenfalls Clientelpolitik betrieben und um sich die Gunst ihrer Wähler sichern zu können in den Vertrag mit reinschreiben lasse, dass das Gesetz welches den Wolf unter strengen Artenschutz stellt gelockert wird. Somit sollen wohl künftig einzelne Problemrudel oder Problemtiere bejagt werden dürfen.

Das zeigt einmal mehr die Lobbypolitik dieser verkommen neuen Regierung. Ein Tier welches friedlich ist und nicht in der Lage sich zu wehren, wird das Ziel der Politik und zum Abschuss frei gegeben.

Was auch zu erwähnen ist:
Habe mir beim durchseppen ein paar der ersten Bundestagssitzungen anscchauen können. Es ist durchaus interessant zu sehen wie in diesem hohen Haus Poliktik betrieben und die Demokratie mit Füßen getreten wird.

Die AfD wird bewusst ausgegrenzt:
Die Partei wird nicht ernst genommen. Eine Politikerin der Grünen bespielsweise hat Zwischenfragen der AfD nicht zugelassen.

Aber der Tag wird kommen an dem das Volk genug von Frau Merkel und ihren Schergen hat. Es ist fraglich ob diese elende Frau die sich so sehr an ihre Macht klammert, auch noch weitere vier Jahre übersteht.

Die letzten Wahl hat motiviert wieder wählen zu gehen. Irgendwann muss diese Frau Ihren Sitzen räumen. Und irgendwann werden in diesem Land andere Parteien regieren.
 
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Ironhide

Na hast du Angst Kleiner?
VIP
Ein Tier welches friedlich ist und nicht in der Lage sich zu wehren, wird das Ziel der Politik und zum Abschuss frei gegeben.
Jap, der arme Wolf tut niemanden was, ist Handzahm und lässt sich am liebsten von kleinen Kindern streicheln...
Nun gut, das wäre ein eigenes Thema wert, wie man dazu steht, denn auch meine Meinung dazu ist umfangreicher als der eine Satz, aber das kann man sich hier sparen.


Die letzten Wahl hat motiviert wieder wählen zu gehen. Irgendwann muss diese Frau Ihren Sitzen räumen. Und irgendwann werden in diesem Land andere Parteien regieren.
Aber das wird sicher niemals die AfD (falls die sich nicht irgendwann komplett selbst zerlegt) und noch viel weniger die MLPD sein. Gott sei Dank!
Aber wählen gehen ist grundsätzlich erstmal gut....
 

bluemoon

the one and only
Otaku Veteran
Und was ist jetzt neu an der ganzen sache ich wusste schon vor der wahl das es genauso weitergeht wie vorher, solange union und spd zusammen auf über 50ig prozent kommen wirds immer diese komische groko geben wies die presse so schön bezeichnet, rotrot grün wäre die schlimmere alternative die am ehesten möglich wäre denn für union und fdp alleine reichts nie mehr seit es die afd gibt und solange diese partei als das böse schlechthin dargestellt wird wird sie wachsen, schon alleine um die mächtigen zu nerven wählt man diese partei.

Zu Merkel braucht man nix sagen diese Frau ist unfähig aber gleichzeitig sehr dominant wenns um die absolute macht im lande geht, daher hat sie sowohl innerparteilich unbequeme leute die ihre macht gefährden könnten mehr oder weniger aus dem rampenlicht gedrängt und sich mit leuten in den höchsten ämtern umgeben die alles abnicken was die göttin so vorgibt, sowas wie eine parteiinterne diskusion über merkel findet doch garnicht statt. Die CSU kann man ebenfalls vergessen, die sind auch mit ihren machtspielchen in bayern viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt.

Und dann nimmt Merkel halt jeden der zum Machterhalt taugt, ob jamika mit den grünen ideologien oder eben die spd. Wenns zur weiteren Kanzlerschaft reicht ists doch egal, ob die CDU im speziellen sowie die Union im allgemeinen schaden nimmt ist doch völlig egal die Hauptsache man kann für ein paar weitere Jahre altervativlos vor sich hinwurschteln, das Geld Sinnlos verprassen und über alle EU länder bestimmen weil ja eh nur Deutschland und Frankreich dort was zu sagen haben und der rest halt froh sein kann überhaupt dazuzugehören.

Aber ich persönlich glaube noch was anderes, nämlich das es keine 4 Jahre bis zur nächsten wahl dauern wird und das, dann egal wie dumm das volk ist diese groko irgendwann rechnerisch nicht mehr möglich sein wird und darauf hoffe ich denn das ist Merkels Ende und der beginn einer wirklichen erneuerung der Union und ja selbst wenn dies zunächst einmal 4 Jahre rotrotgrün bedeuten würde das wäre mir egal den wer über 15 Jahre merkel überlebt der überlebt auch 4 jahre marx ideologien.
 

hopp

Ordenspriester
Morgen,

Kurz darauf verspricht Martin Schulz vollmundig, es würde mit der SPD keine Fortsetzung der großen koalition geben (...) In diesem Moment dachte ich: "Wenigstens wird das Wahlergebnis und der Willen der Wähle ernst genommen."
Sehe ich komplett anders. Zu sagen "Wählt solange, bis es uns das Ergebnis passt" ist eine Missachtung des Wahlergebnisses und genau das wäre die realistischste Alternative zur Neuauflage der GroKo gewesen. Den oft zitierten Wählerwille gehe ich persönlich nicht ein. Ich glaube nicht, dass "der" Wählerwille existiert - erstens wählt man keine Koalitionen oder Ideologien, sondern einzelne Parteien und zweitens hat wohl jeder Mensch einen eigenen Grund diese wählen, bis hin zu
schon alleine um die mächtigen zu nerven wählt man diese partei
. Übrigens der große Nachteil des allgemeinen Wahlrechts, aber auch hier gibt es keine besseren Alternativen.
Für mich ist das "Wählerwille" Argument ein Versuch die eigene Ideologie in ein Wahlergebnis zu interpretieren und mögliche Mehrheiten ihre ihre Legitimation abzusprechen, weil einem das Ergebnis nicht passt.
Trotzdem bin ich natürlich neugierig. Wenn Politiker das behaupten hat man ja nie eine Chance nachzufragen, aber hier bietet sie sich mir an:
@Kaiyne : Wenn eine Neuauflage der GroKo nicht dem Wählerwille entspricht, was dann? Was war der Wählerwille bei der letzten Bundestagswahl? Vorab: Ich akzeptiere keine Konstellationen die keine Mehrheiten haben. Eine Regierung, die nicht mindestens die Hälfte der Wähler repräsentiert kann unmöglich deren Wille entsprechen.

Ich fände es grundsätzlich interessant, wenn die Leute hier nicht nur schreiben würden, wie blöd das alles ist, sondern sagen was die Politiker stattdessen hätten machen sollen.
Um noch kurz ein eigenes Statement abzugeben: Was die SPD nach der Wahl bis heute für einen Kurs gefahren hat, war mehr als unwürdig. Vom Koalitionsvertrag bin ich auch nicht begeistert. Schon nach dem Sondierungspapier dachte ich mir eher "ok", als "juhuu". Trotzdem besser als die Alternative mit FDP. Was diese Partei eingeht stimme ich der Einschätzung von Kaiyne voll zu. Da die Linkspartei im Bund regierungsunwillig ist, blieben sonst nur Minderheitsregierung oder Neuwahlen.
Ich bin nicht unsagbar glücklich damit - Ist in einer Demokratie aber auch schwer, müsste ich vermutlich Diktator werden um 100% meiner Vorstellungen in Politik umzusetzen. Aber an sich ist das Ergebnis, vermutlich die bessere Alternative. Wenn ich SPD Mitglied wäre, würde ich vermutlich zustimmen.

Mal schauen, vielleicht kippt die Basis das ja noch. Dann können destruktive Leute sich wieder freuen.


seit es die afd gibt und solange diese partei als das böse schlechthin dargestellt wird
Da wir gerade dabei sind: hier ein Video vom Höcke bei einem Neonazi Aufmarsch:
- von darstellen kann meiner Meinung nach keine Rede sein. Jeder der behauptet, dass nicht der Großteil der Führungsriege der AFD schwer rechts ist, will es einfach nicht sehen.


Gruß hopp
 

Kaiyne

Bekennder Sozialist & Oktaku
Otaku Veteran
Lieber Ironhide,

es gibt sogar bereits ein Thema hier im Forum welches sich mit dem derzeitigen Problem mit dem Wolf befasst. Hier im Politik Bereich. Ein Thread dazu von mir existiert seid geraumer Zeit.

Und ohne das hier unnötig in Off Topic ausufern zu lassen: Der Wolf hat mehr Angst vor dir, mir und dem Rest der Menschheit als wir vor ihm. Und leider muss er das in dieser Zeit auch.


Das die MLPD in diesem Lande niemals so schnell an die Macht kommen wird ist mir auch durchaus bewusst. Der gute Wille sie ins Parament zu Wählen, also sprich alleine der Versuch, ist es mir alle mal Wert. Auch wenn du das nicht gut findest :-p


@hopp
ganz ehrlich: Vor der Wahl mochte ich Martin Schulz noch. Er hat ein gewisses Charisma. Und einiges von dem was er gesagt hat empfand ich als gut und richtig. Aber inzwischen gehen auch mir seine ständigen Kurswechsel auf die Nerven.

Die SPD ist in der Wahl abgestraft worden und hat deutlich Prozentpunkte verloren. In meinen Augen war das der Willer der Wähler - wenn vielleicht auch längst nicht der aller.

Wie dem auch sei: Entweder steht man zu seinem Wort und tut was man sagt oder man lässt es eben gleich von Anfang an bleiben.

Und auch wenn ich die SPD nicht so mein Fall ist: Gut hätte es der Partei in jedem Falle getan in die Opposition zu gehen und sich dort zu erholen und neu auf zu stellen.
 
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bluemoon

the one and only
Otaku Veteran
Jeder der behauptet, dass nicht der Großteil der Führungsriege der AFD schwer rechts ist, will es einfach nicht sehen.
sicher gibts da welche nur gibts die gleichen auch in der CSU, die Wahrheit ist doch wäre die CSU eine konsequente Partei die in ganz Deutschland antretten würde und nicht nur in Bayern dann gäbe es keine AFD in dieser stärke, und würde die CDU nicht immer mehr in Richtung Grüne und SPD rücken hätte sich auch rechts neben der Union nie eine Partei bilden können, als langjähriges CDU Mitglied weiss ich das die Union schon immer den rechten Rand abdecken wollte und Parteien jenseits der CDU(CSU in Bayern) verhindern wollte und das sind nunmal auch Stimmen bei wahlen von potentiel sehr rechten Wählern ums mal vorsichtig auszudrücken.

Der einzige Unterschied ist man nimmt diese Stimmen dieser wähler und hält sie bei laune, sorgt aber dafür das sie nie medial in Erscheinung tretten, die AFD ist in dieser beziehung zu amateurhaft aber eventuell lernen sie irgendwann von der FPÖ oder vom Franc National wer weiss das schon.

Die sogenannte Linkspartei ist für mich persönlich nicht besser als eine AFD nur werden in deutschland radikal linke ansichten eben als harmlos dargestellt und irgnoriert, dabei sollte man da ebenfalls einige mal genauer unter Beobachtung stellen.

Allerdings gebe ich dir sogar in einer Sache Recht dieser AFD Höcke ist tatsächlich jemand der besser vom Rampenlicht verschwinden sollte.
 

Kaiyne

Bekennder Sozialist & Oktaku
Otaku Veteran
Trotz allem empfand ich den Ausspruch von Herrn Alexander Gauland "Wir werden Sie jagen", sehr gut. Was viele übrigens nicht wussten ist: dass der Ausspruch ursprünglich von den Grünen stammte und 1994 erstmals gegen Helmut Kohl verwendet wurde.
 
Ich muss zugeben, dass ich momentan nicht weiß, ob ich lachen oder weinen soll. Einen derartigen Affentanz, wie ihn momentan die SPD veranstaltet, habe ich wirklich in der deutschen Politik so noch nie gesehen. Kaum scheint eine einigermaßen passable Lösung für die SPD gefunden zu sein, nämlich das Führungsduo Nahles/Scholz, schon grätscht Sigmar Gabriel rein. Und auch, wenn ich inhaltlich der SPD nahestünde, könnte ich das wohl dennoch nachvollziehen, da Gabriel völlig zu unrecht abgesägt wurde. Dass Martin Schulz als Vorsitzender so dermaßen versagt, habe ich wirklich nicht erwartet.

Und außerdem bedauere ich, dass durch diesen Zirkus mal wieder das Murren in der CDU in den Hintergrund rückt, denn das halte ich für ein viel größeres Problem. Die CDU ist inhaltlich vollkommen entkernt und in erster Linie dafür gut, um Angela Merkel die Kanzlerschaft zu sichern. Durch die Taktik, anderen Parteien (insb. Roten und Grünen) Positionen zu klauen, hat die CDU die SPD klein und die AfD groß gemacht und das hat sie bis heute nicht richtig begriffen. Sie glaubt gar nicht mehr, dass Zukunft auch konservativ gestaltet werden kann, sondern hat linke Gesellschaftsnarrative übernommen, und hat dann natürlich auch das Argumentieren aufgegeben, denn das bietet natürlich Angriffsfläche. Die Verweigerung der Union ihren angestammten Platz im Parteienspektrum, nämlich "Mitte-Rechts" einzunehmen, hat zu der Situation geführt, die wir momentan haben.
Nun gibt es gottseidank immer mehr Stimmen, die zumindest mal über die Zeit nach Merkel nachdenken, mit am deutlichsten vlt. der Agrarminister aus BW Peter Hauk (https://www.swr.de/swraktuell/bw/ha...1622/did=21134932/nid=1622/14fr7xu/index.html).

Die AfD wird bewusst ausgegrenzt:
Das halte ich tatsächlich im Umgang mit dieser Partei für einen absoluten Kardinalfehler. Die AfD lebt davon, dass alle anderen gegen sie sind. Sie proviziert ja auch diese Ausgrenzung - aber alle anderen spielen einfach blind mit. So stehen ihr im parlamentarischen Betrieb nunmal einige Posten zu, dennoch ist man unwillig, ihr diese zu geben. Warum man bspw. Roman Reusch zu Beginn nicht ins Parlamentarische Kontrollgremium gewählt hat, ist mir völlig unbegreiflich. Man muss seine politischen Positionen nicht teilen, aber dass der Mann als ehem. Oberstaatsanwalt einigermaßen geeignet ist für den Job, sollte man schon anerkennen und ich wüsste auch nicht von ihrgendwelchen großen Verfehlungen von ihm. Und vor allem vor dem Hintergrund, dass man in dieses Gremium auch mal Hans-Christian Ströbele gewählt hat, der vorbestraft ist wegen Unterstützung einer terroristischen Vereinigung (und dieser dann trotzdem ganz passable Arbeit geleistet hat), ist das einfach völlig unglaubwürdig. Auch, dass Gesine Lötzsch von Wegen zum Kommunismus geschwärmt hat, hielt die Abgeordneten anderer Parteien nicht davon ab, sie zur Vorsitzenden des Haushaltsausschusses zu wählen. Da sind einem schlicht gehörig die Maßstäbe entglitten und ich wundere mich wirklich, dass die anderen Parteien offenbar nicht begreifen, dass das für die AfD ein einziges Mast-Programm ist.

Momentan bin ich mir wirklich nicht mehr sicher, was nun die beste Lösung für unser Land wäre. Ich bin weiterhin vehement gegen eine GroKo, dennoch würden bei Ablehnung der SPD wohl Neuwahlen drohen, wenn sich nicht der Bundespräsident weigert, diese anzusetzen. Und mittlerweile glaube ich, dass bei Neuwahlen wohl noch schlimmere Ergebnisse rauskämen als bei der letzten Wahl. Am Ende käme es womöglich noch zu Schwarz-Rot-Grün, weil es für die GroKo nicht mehr reicht...
Der beste Weg ist der, der wieder in klare politische Lager führt, und es den Parteien erlaubt, ein zu anderen Parteien abgegrenztes Programm aufzubauen. Selbst Rot-Rot-Grün oder Schwarz-Blau-Gelb wären mir lieber als GroKo oder Schwarz-Grün.

den wer über 15 Jahre merkel überlebt der überlebt auch 4 jahre marx ideologien
Sei dir da nicht so sicher. Hier in Baden-Württemberg haben 5 Jahre Grün-Rot gereicht, um ein gutes Schulsystem zugrunde zu richten...
 
Ich persönlich hoffe ja, dass aus der GroKo nichts wird. Das würde die SPD langfristig zerlegen, weil die Wähler das Vertrauen in die SPD komplett verlieren würden.
Eine Neuwahl muss hingegen komplett vermieden werden. Wenn es gut läuft, würde die SPD ordentlich zulegen, wenn es schlecht läuft würde die AfD ordentlich zulegen. Das Wahlergebnis wie wir es jetzt hatten war schon gut wie es war.
Nie werde ich verstehen, warum alle so viel Angst vor einer Minderheitenregierung haben. Wenn die CDU Veränderungen machen wollen reicht dann halt nicht mehr "Ok, wir haben das ja so abgemacht gehabt", sondern sie müssen tatsächlich mal ordentlich argumentieren und ihre Vorschläge ordentlich verkaufen. So gibt es auch eine echte Diskussion unter den Politikern und nicht nur so ein Kindergeburtstag wie es bisher immer war. Denn die Politik soll doch der beste Weg für alle sein. Und das geht nur, wenn die Meinung von jeder gewählten Partei auch irgendeine Auswirkung hat.
Eine Koalition ist genau genommen Verrat an den Wählern. Man macht Wahlversprechen und nach der Wahl setzten sie sich mit anderen Parteien zusammen und machen aus, unter welchen Umständen sie miteinander schlafen. Dann werden Kompromisse geschmiedet und die Wähler bekommen dann teilweise das, was sie nicht wollen vorgesetzt und müssen mit dem Gedanken leben, dass sie doch diese Partei gewählt haben. Könnten die Wähler nur irgendwo gewichten, was ihnen wichtig ist und die Politiker würden da auch noch drauf achten, dann wäre es wenigstens etwas fairer. Aber so ist es simpel gesagt Verrat.
Die AfD darf unter keinen Umständen an Macht gewinnen, denn Regierungsfähig sind sie nicht. Aber sie dürfen auch nicht an Macht verlieren. Denn die AfD stellt nun mal vor allem die Fragen, die die anderen Politiker versuchen Tod zu schweigen. Klar, die AfD bietet keine Lösungen, aber dafür gibt es ja mehrere Parteien. Die einen bringen die Frage ins Rollen und die anderen Parteien bringen die Lösung. Ich würde sogar so weit gehen, dass die AfD mit ihren Themen am Volksnähsten sind (mit ihren Lösungen defenitiv nicht). Und klar, sie sind etwas zu weit im rechten Flügel. Aber deswegen dürfen sie nur nicht an die Macht kommen, sondern mehr so als Sprachrohr vom Volk dienen indem sie die richtigen Fragen stellen.
 

Kaiyne

Bekennder Sozialist & Oktaku
Otaku Veteran
Mal kurz noch eine kleine Rückmeldung von der Karnevalstunksitzung 2018 zum Thema SPD. Denke das pass noch ganz gut hier mit rein. Und nein, nicht alles was die SPD macht bzw. was sie wollten war schlecht. Soll niemand sagen, ich hätte ne einseitige Meinung. Der Song erwähnt da so ein paar Dinge:

 
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