Olaf555
Scriptor
Es handelt sich hierbei um eine Fantasy Geschichte.
Das Setting richtet sich an das Mittelalter, somit wird es hier keine Telefone, Gewehre oder sonstiges geben.
Hier geht es zum Diskussionthread: http://board.world-of-hentai.to/threads/der-unaufhaltsame-regen-aus-mikata.160796/
Das Setting richtet sich an das Mittelalter, somit wird es hier keine Telefone, Gewehre oder sonstiges geben.
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Leise prasselte der Regen gegen die provisorische Überdachung aus Leder, um die darunter Sitzenden vor der Witterung zu schützen. Der unaufhaltsame Wind und Regen waren die Anzeichen, dass die Regenzeit in Mikata angebrochen ist, in der es 14 Tage und Nächte durchweg regnen und stürmen sollte. Eine trostlose und schwermütige Zeit für die jungen Krieger, die in Pilo stationiert waren. Nicht nur, dass sie auf offenen Feld ausharren mussten, da das kleine Dorf keinen weiteren Platz mehr bot, sondern auch weil die Ausrüstung der Krieger mehr als bescheiden war. Die Kämpfer unteren Ranges hatten ein kleines Vorzelt aus Leder und dickeren Stämmen errichten können, sodass sie sich nicht komplett durchnässten. Sie konnten sogar eine kleine Feuerstelle einrichten, an der die kleine Gruppe aus vier Personen Platz fand. Trotz des knisternden, lodernden Feuers konnten sie sich dennoch nicht vollends aufwärmen. Der pfeifende, feuchte Wind wehte nämlich förmlich die ganze Wärme aus ihren Adern hinweg. Selbst die kleine Behausung, die sie errichtet hatten, half ihnen dabei nicht und der anhaltende Regen erschwerte es den jungen Leuten gescheites Feuerholz zu besorgen, um ihre einzige Wärmequelle mit Futter zu versorgen. Jedes Mal wenn sie die schützende Überdachung aus Leder verließen und nach kurzer Zeit zurückkehrten, war ihre einfache Bekleidung, bestehend aus Lederwams, Baumwollen-Hose und Lederstiefel mit Fransensaum, durchnässt und brauchte ewig bis diese mal trocken wurde – wenn sie das überhaupt mal war.
Diese Ausrüstung war das Mindeste was Shion und seine Gefolgsleute bekamen. Sie waren nämlich nur einfache, unerfahrene Krieger, die meist an vorderster Front kämpften und somit nicht mit prunkvollen Metallrüstungen ausgestattet werden mussten, die mehr zum Aussehen beitrug, als zum Schutze. Jedoch erwartete sie in Pilo, dem kleinen Fischendorf, keine Schlacht großen Ausmaßes in der schwere Ausrüstung nötig wäre, sondern sie sollten einen wichtigen Händler aus Frimal in diesem Dorf treffen und dem Kaufmann sicheres Geleit nach Ryukuza bieten, die Hauptstadt von Mikata, in der auch die Regentschaft und Prinzessin Amaya lebte. Diese Unterführung wurde jedoch nicht nur von der kleinen Gruppe aus vier Personen durchgeführt, sondern es gab auch noch unzählige Unteroffiziere und Offiziere, die direkt vor Ort im Dorf waren und in einer gemütlichen Behausung, vor Kaminfeuer und bestem Essen stationiert waren. „Mensch Shion! Wie lange willst du noch dort stehen und Regenwasser in deinen Händen auffangen? Hast du etwa noch nicht genug davon?“, erfragte grinsend Kin Okube, ein Mann der 20 Lebensjahre bereits hinter sich hatte und somit genauso alt war wie Shion. Jedoch fehlten ihm die oberen Schneide- und Eckzähne, weswegen sein Grinsen mehr wie das Gesicht eines Perversen aussah, als das eines freundlichen Menschen. Angeblich soll er die Zähne verloren haben, als er für seine kleine Schwester Essen stahl. Der Besitzer dieses Essens, ein Adeliger höheren Standes, ertappte ihn jedoch dabei und forderte als Strafe seine Eck- und Schneidezähne für seine private Sammlung. Das war jedenfalls die Geschichte, die Kin ihm erzählt hatte. Entweder glaubte Shion es ihm oder nicht, letzten Endes machte dies aber kein großer Unterschied, da sie früher oder später getrennte Wege gehen oder gemeinsam auf einem Schlachtfeld sterben. „Verzeih, ich war wieder in Gedanken.“, antwortete er, seine Augen immer noch in die Wassermenge, die sich in seinen Händen gesammelt hatte, gerichtet, als ob er in ihr irgendwas sehen würde, bevor er sich von ihr löste und das Wasser auf den matschigen Boden fallen ließ. „Wenn du weiterhin so vor dir her träumst, setzten sich noch Vögel auf deine Schulter, weil sie denken, dass du eine Statue wärst.“, gab Kin scherzend von sich, während er aus einem Kupferkessel, der über der Feuerstelle hing, schleimigen Haferbrei in eine Holzschüssel scheffelte und diese Shion reichte. „Ist er nicht schon die ganze Zeit so gestimmt? Ich meine, wenn er mal nicht irgendwo steht und in Pfützen starrt, ERST dann würde ich mir Gedanken machen.“, warf ein kräftiger Mann namens Wergu Drein sarkastisch ein, der mit dem Haferbrei besetzten Löffel auf Shion und dann auf den Rest der Gruppe zeigte.
Wergu zählte die meisten Lebensjahr in der Gruppe und selbsternannte sich somit selbst zum Anführer. Das Verhältnis zwischen Shion und dem griesgrämigen Mann war ziemlich feindlich. Aus irgendeinem Grund, den Shion auch nicht erahnen konnte, mochte der Mann ihn schon seit dem ersten Anblick nicht. Er hatte lediglich in Erfahrung bringen können, dass es sich bei Wergu um einen klassischen Trinker handelte, der gerne mal über die Stränge ging und sich von nichts und niemanden etwas vorschreiben ließ. Jedoch konnte man anhand seiner kräftigen Statur und leicht deformierten Gesicht erkennen, dass er nicht immer nur in den Tavernen ausgeteilt hatte, sondern auch einiges einstecken musste.
„Ach was, sei doch nicht immer gleich so gemein zu unserem Schönling hier.“, erwiderte Suki, die sich neben Shion gesetzt hat und sich aufdringlich an ihn schmiegte, während er den miserablen Haferbrei zu sich nahm und sich versuchte von ihr zu entfernen. „Herrje, wieder einmal die kalte Schulter.“, schmollte sie gespielt und ließ nur schweren Herzens von ihm ab.
Suki Olichichi war nur ein paar Jahre älter wie er selbst, aber hatte es vermutlich schon mit mehr Männern getrieben, als das ganze Dorf Pilo. Die junge, schlanke Frau behauptet stetig ganz offen und ehrlich, dass sie das brauche, um sich lebendig und befriedigt zu fühlen, weswegen ihr Ehemann, der sie bei einer ihrer nächtlichen Aktion mit mehreren Männern erwischt hatte, aus dem Haus geworfen hatte. Nymphomanin war wohl dafür der richtige Begriff, was ihm Kin auf der Reise erzählt hatte. Vermutlich hatte sie es auch schon mit den anderen Gruppenmitgliedern, außer mit Shion, gemacht, von dem sie wie besessen zu sein scheint und ihn stetig in irgendeine Art und Weise versucht anzumachen.
„Lasst ihn doch. Solange er nicht im Kampf träumt und uns somit alle in Gefahr bringt, kann er so viel träumen wie er möchte.“, mischte sich Meiya ein, die dem ganzen Spektakel zugesehen hatte und sich nun auch an dem Haferbrei bediente.
Meiya Cuvy besaß nur noch ihr rechtes Auge und war fast so alt wie Wergu. Ihr anderes Auge hatte sie durch ihren Ehemann verloren, der sie jahrelang geschlagen und misshandelt hatte. Durch einen eskalierten Streit hatte Meiya ihn jedoch getötet und hat noch bis heute, für Shion unbegreiflich, Schuldgefühle für ihre Tat. Aber der junge Mann war über die Anwesenheit der Frau dankbar, da diese wohl einer der normalsten in dieser außergewöhnlichen Gruppe zu sein scheint.
„Ach was, solche Leute würden noch heute bei Mutti an der Titte hängen.“, fluchte Wergu lauthals und spie angewidert aus, um sein Unmut Ausdruck zu verleihen. „Also wenn er möchte, könnte er auch an meinen hängen.“, erwiderte Suki lachend und streckte ihren Brustkorb weiter hinaus, um ihrer Oberweite, die man trotz des eng anliegenden Lederwamses ausmachen konnte, größer wirken zu lassen. „Mensch! Jetzt lasst doch mal den guten Shion in Ruhe. Sonst vergeht ihm noch der Hunger an dem leckeren Haferbrei.“, versuchte ihn Kin zu verteidigen, während er sich grinsend eine weitere Schüssel einscheffelte. Trotz allem konnte Shion diesen Haferbrei nicht mehr sehen. Schon mehrere Tage lang mussten sie sich mit dieser bescheidenen Mahlzeit zufrieden geben, während sich die hohen Tiere die Bäuche mit leckeren Hähnchenkeulen und frischen Brot vollschlugen. Genervt über diese Tatsache zwang er sich den letzten Bissen Haferbrei herunter und stand anschließend auf, um sich von der Gruppe wieder ein wenig zu entfernen. „Na toll. Das habt ihr ja mal wieder toll hinbekommen!“, schob Kin die Schuld der Nymphomanin und dem Grobian zu, während er besorgt zu Shion schaute, der wieder am Rande der Überdachung stand und auf das Fischerdorf hinabblickte. „Der soll mir gestohlen bleiben.“, gab Wergu nur noch von sich und ignorierte ihn daraufhin. Suki zeigte nur fragend mit einem verwirrendem Gesicht auf sich, um zu sagen: „Was ich? Was habe ich denn bitte falsch gemacht?“
Shion Atar wurde in seinem 16. Lebensjahr von seiner adeligen Abstammung entmachtet. Sein Vater war ein hochangesehener Stratege des Königshauses gewesen, weswegen es Shion in dieser Zeit an nichts fehlte. Einen hohen Rang, Unmengen an Essen, die feinsten Kleider und eine ausgereifte Bildung, um später in die Fußstapfen seines Vaters zu treten. Es kam jedoch alles anders. Denn das Land Mikata verlor den langanhaltenden Krieg gegen Risal, ein gewaltiges Land mit viel ertragreicher Fläche, das aus wirtschaftlichen Gründen einen Krieg mit der Regennation angezettelt hatte. Kyo Atar, der Vater von Shion, war ein persönlicher Kriegsstratege des Königs gewesen. Der König wurde jedoch nach der Niederlage gegen das übermächtige Land geköpft und seine Tochter, Prinzessin Amaya, wurde mit einem kleinen Prinzenjungen aus Risal verlobt, um das Land noch weiter zu demütigen und zu kontrollieren. Der Grund der raschen Niederlage war sein Vater gewesen, der geheime Informationen weitergab, absichtlich schlechte Schlachtformationen kreierte und somit unzählige Menschenleben für das Wohl des feindlichen Landes opferte. Die Bürger von Mikata forderten deshalb den Kopf seines Vaters und dessen Blutlinie. Jedoch verdankte Shion sein Leben der Regentschaft, gebildet von mächtigen Adeligen aus Risal, die ihm einen Kompromiss vorschlugen. Entweder er töte seinen eigenen Vater auf einem öffentlichen Platz und trat dem Militär bei oder man würde ihn mitsamt des Verräters aufhängen. Shion entschied sich für den Kompromiss und enthauptete somit seinen Vater und war nun ständig unter den Augen der Regentschaft, die ihn an der kurzen Leine hielt. Im Nachhinein dachte er sich, dass vermutlich der gemeinsame Strick besser gewesen wäre, denn die Leute von Mikata konnten dennoch der ganzen Blutlinie Atar nicht vergeben und begegneten ihm nur mit Hass.
Shion war nun schon vier Jahre im Militär und konnte seinen Rang bis heute nicht steigern. Sein längeres, silbernes Haar hing geflochten nach unten und ließ die letzten Regentropfen von sich weichen. „Hoffentlich kommt bald der Händler aus Frimal.“, gab er seufzend von sich und lehnte sich an einen Holzbalken, seine Augen gen Fischerdorf gerichtet.
Diese Ausrüstung war das Mindeste was Shion und seine Gefolgsleute bekamen. Sie waren nämlich nur einfache, unerfahrene Krieger, die meist an vorderster Front kämpften und somit nicht mit prunkvollen Metallrüstungen ausgestattet werden mussten, die mehr zum Aussehen beitrug, als zum Schutze. Jedoch erwartete sie in Pilo, dem kleinen Fischendorf, keine Schlacht großen Ausmaßes in der schwere Ausrüstung nötig wäre, sondern sie sollten einen wichtigen Händler aus Frimal in diesem Dorf treffen und dem Kaufmann sicheres Geleit nach Ryukuza bieten, die Hauptstadt von Mikata, in der auch die Regentschaft und Prinzessin Amaya lebte. Diese Unterführung wurde jedoch nicht nur von der kleinen Gruppe aus vier Personen durchgeführt, sondern es gab auch noch unzählige Unteroffiziere und Offiziere, die direkt vor Ort im Dorf waren und in einer gemütlichen Behausung, vor Kaminfeuer und bestem Essen stationiert waren. „Mensch Shion! Wie lange willst du noch dort stehen und Regenwasser in deinen Händen auffangen? Hast du etwa noch nicht genug davon?“, erfragte grinsend Kin Okube, ein Mann der 20 Lebensjahre bereits hinter sich hatte und somit genauso alt war wie Shion. Jedoch fehlten ihm die oberen Schneide- und Eckzähne, weswegen sein Grinsen mehr wie das Gesicht eines Perversen aussah, als das eines freundlichen Menschen. Angeblich soll er die Zähne verloren haben, als er für seine kleine Schwester Essen stahl. Der Besitzer dieses Essens, ein Adeliger höheren Standes, ertappte ihn jedoch dabei und forderte als Strafe seine Eck- und Schneidezähne für seine private Sammlung. Das war jedenfalls die Geschichte, die Kin ihm erzählt hatte. Entweder glaubte Shion es ihm oder nicht, letzten Endes machte dies aber kein großer Unterschied, da sie früher oder später getrennte Wege gehen oder gemeinsam auf einem Schlachtfeld sterben. „Verzeih, ich war wieder in Gedanken.“, antwortete er, seine Augen immer noch in die Wassermenge, die sich in seinen Händen gesammelt hatte, gerichtet, als ob er in ihr irgendwas sehen würde, bevor er sich von ihr löste und das Wasser auf den matschigen Boden fallen ließ. „Wenn du weiterhin so vor dir her träumst, setzten sich noch Vögel auf deine Schulter, weil sie denken, dass du eine Statue wärst.“, gab Kin scherzend von sich, während er aus einem Kupferkessel, der über der Feuerstelle hing, schleimigen Haferbrei in eine Holzschüssel scheffelte und diese Shion reichte. „Ist er nicht schon die ganze Zeit so gestimmt? Ich meine, wenn er mal nicht irgendwo steht und in Pfützen starrt, ERST dann würde ich mir Gedanken machen.“, warf ein kräftiger Mann namens Wergu Drein sarkastisch ein, der mit dem Haferbrei besetzten Löffel auf Shion und dann auf den Rest der Gruppe zeigte.
Wergu zählte die meisten Lebensjahr in der Gruppe und selbsternannte sich somit selbst zum Anführer. Das Verhältnis zwischen Shion und dem griesgrämigen Mann war ziemlich feindlich. Aus irgendeinem Grund, den Shion auch nicht erahnen konnte, mochte der Mann ihn schon seit dem ersten Anblick nicht. Er hatte lediglich in Erfahrung bringen können, dass es sich bei Wergu um einen klassischen Trinker handelte, der gerne mal über die Stränge ging und sich von nichts und niemanden etwas vorschreiben ließ. Jedoch konnte man anhand seiner kräftigen Statur und leicht deformierten Gesicht erkennen, dass er nicht immer nur in den Tavernen ausgeteilt hatte, sondern auch einiges einstecken musste.
„Ach was, sei doch nicht immer gleich so gemein zu unserem Schönling hier.“, erwiderte Suki, die sich neben Shion gesetzt hat und sich aufdringlich an ihn schmiegte, während er den miserablen Haferbrei zu sich nahm und sich versuchte von ihr zu entfernen. „Herrje, wieder einmal die kalte Schulter.“, schmollte sie gespielt und ließ nur schweren Herzens von ihm ab.
Suki Olichichi war nur ein paar Jahre älter wie er selbst, aber hatte es vermutlich schon mit mehr Männern getrieben, als das ganze Dorf Pilo. Die junge, schlanke Frau behauptet stetig ganz offen und ehrlich, dass sie das brauche, um sich lebendig und befriedigt zu fühlen, weswegen ihr Ehemann, der sie bei einer ihrer nächtlichen Aktion mit mehreren Männern erwischt hatte, aus dem Haus geworfen hatte. Nymphomanin war wohl dafür der richtige Begriff, was ihm Kin auf der Reise erzählt hatte. Vermutlich hatte sie es auch schon mit den anderen Gruppenmitgliedern, außer mit Shion, gemacht, von dem sie wie besessen zu sein scheint und ihn stetig in irgendeine Art und Weise versucht anzumachen.
„Lasst ihn doch. Solange er nicht im Kampf träumt und uns somit alle in Gefahr bringt, kann er so viel träumen wie er möchte.“, mischte sich Meiya ein, die dem ganzen Spektakel zugesehen hatte und sich nun auch an dem Haferbrei bediente.
Meiya Cuvy besaß nur noch ihr rechtes Auge und war fast so alt wie Wergu. Ihr anderes Auge hatte sie durch ihren Ehemann verloren, der sie jahrelang geschlagen und misshandelt hatte. Durch einen eskalierten Streit hatte Meiya ihn jedoch getötet und hat noch bis heute, für Shion unbegreiflich, Schuldgefühle für ihre Tat. Aber der junge Mann war über die Anwesenheit der Frau dankbar, da diese wohl einer der normalsten in dieser außergewöhnlichen Gruppe zu sein scheint.
„Ach was, solche Leute würden noch heute bei Mutti an der Titte hängen.“, fluchte Wergu lauthals und spie angewidert aus, um sein Unmut Ausdruck zu verleihen. „Also wenn er möchte, könnte er auch an meinen hängen.“, erwiderte Suki lachend und streckte ihren Brustkorb weiter hinaus, um ihrer Oberweite, die man trotz des eng anliegenden Lederwamses ausmachen konnte, größer wirken zu lassen. „Mensch! Jetzt lasst doch mal den guten Shion in Ruhe. Sonst vergeht ihm noch der Hunger an dem leckeren Haferbrei.“, versuchte ihn Kin zu verteidigen, während er sich grinsend eine weitere Schüssel einscheffelte. Trotz allem konnte Shion diesen Haferbrei nicht mehr sehen. Schon mehrere Tage lang mussten sie sich mit dieser bescheidenen Mahlzeit zufrieden geben, während sich die hohen Tiere die Bäuche mit leckeren Hähnchenkeulen und frischen Brot vollschlugen. Genervt über diese Tatsache zwang er sich den letzten Bissen Haferbrei herunter und stand anschließend auf, um sich von der Gruppe wieder ein wenig zu entfernen. „Na toll. Das habt ihr ja mal wieder toll hinbekommen!“, schob Kin die Schuld der Nymphomanin und dem Grobian zu, während er besorgt zu Shion schaute, der wieder am Rande der Überdachung stand und auf das Fischerdorf hinabblickte. „Der soll mir gestohlen bleiben.“, gab Wergu nur noch von sich und ignorierte ihn daraufhin. Suki zeigte nur fragend mit einem verwirrendem Gesicht auf sich, um zu sagen: „Was ich? Was habe ich denn bitte falsch gemacht?“
Shion Atar wurde in seinem 16. Lebensjahr von seiner adeligen Abstammung entmachtet. Sein Vater war ein hochangesehener Stratege des Königshauses gewesen, weswegen es Shion in dieser Zeit an nichts fehlte. Einen hohen Rang, Unmengen an Essen, die feinsten Kleider und eine ausgereifte Bildung, um später in die Fußstapfen seines Vaters zu treten. Es kam jedoch alles anders. Denn das Land Mikata verlor den langanhaltenden Krieg gegen Risal, ein gewaltiges Land mit viel ertragreicher Fläche, das aus wirtschaftlichen Gründen einen Krieg mit der Regennation angezettelt hatte. Kyo Atar, der Vater von Shion, war ein persönlicher Kriegsstratege des Königs gewesen. Der König wurde jedoch nach der Niederlage gegen das übermächtige Land geköpft und seine Tochter, Prinzessin Amaya, wurde mit einem kleinen Prinzenjungen aus Risal verlobt, um das Land noch weiter zu demütigen und zu kontrollieren. Der Grund der raschen Niederlage war sein Vater gewesen, der geheime Informationen weitergab, absichtlich schlechte Schlachtformationen kreierte und somit unzählige Menschenleben für das Wohl des feindlichen Landes opferte. Die Bürger von Mikata forderten deshalb den Kopf seines Vaters und dessen Blutlinie. Jedoch verdankte Shion sein Leben der Regentschaft, gebildet von mächtigen Adeligen aus Risal, die ihm einen Kompromiss vorschlugen. Entweder er töte seinen eigenen Vater auf einem öffentlichen Platz und trat dem Militär bei oder man würde ihn mitsamt des Verräters aufhängen. Shion entschied sich für den Kompromiss und enthauptete somit seinen Vater und war nun ständig unter den Augen der Regentschaft, die ihn an der kurzen Leine hielt. Im Nachhinein dachte er sich, dass vermutlich der gemeinsame Strick besser gewesen wäre, denn die Leute von Mikata konnten dennoch der ganzen Blutlinie Atar nicht vergeben und begegneten ihm nur mit Hass.
Shion war nun schon vier Jahre im Militär und konnte seinen Rang bis heute nicht steigern. Sein längeres, silbernes Haar hing geflochten nach unten und ließ die letzten Regentropfen von sich weichen. „Hoffentlich kommt bald der Händler aus Frimal.“, gab er seufzend von sich und lehnte sich an einen Holzbalken, seine Augen gen Fischerdorf gerichtet.