Deine erste Geschichte? Nicht schlecht, nicht schlecht
Habe das ganze mit sehr gemischten Gefühlen gelesen, weil mir, vor allem am Anfang, ein paar Worte als sehr unpassend erschienen sind.
ich werde erstmal Aufzählen was mir so negativ aufgefallen ist:
Es war einmal ein junger Engel der im Himmelreich lebte. Tagaus, tagein flog er fröhlich durch die himmlischen Gefilde und sang Lieder zur Ehre Gottes. Als er eines Tages aufwachte stellte er jedoch entsetzt fest das seine Flügel verschwunden waren.
Du hast eine winzige Einleitung von zwei Sätzen. Diese beiden Sätze sagen kaum etwas über den Engel aus, abgesehen davon, dass er das macht was man von so nem Engel halt erwartet. Ich Persönlich hätte es ohne diese Einleitung besser gefunden. Nur mal als Beispiel: So vielleicht:
"Eines Tages wachte ein kleiner Engel Gottes auf und stellte entsetzt fest, dass seine Flügel fehlten. Der kleine Engel fragte sich, wie das geschehen konnte, schließlich war er Gott treu ergeben und Besang ihn Tag aus Tag ein ..."
Vielleicht bin ich da aber auch nur etwas Kafka geprägt der ja Grundsätzlich ohne Einleitung mitten in der Geschichte startet.
Als Gregor Samsa eines Morgens aus unruhigen Träumen erwachte, fand er sich in seinem Bett zu einem ungeheueren Ungeziefer verwandelt.
Nunja...ähm... achja, genau: Als der kleine Engel zu Gott kommt antwortet dieser mit 'donnender' Stimme. Das hatte mich ziemlich irritiert. Ich finde es hat nicht zu dem gepasst was er sagte. Außerdem ist das Gottesbild wie es heute vermittelt wird ja das eines gütigen und vergebenen Gottes, dementsprechend kommt das donnernd sehr fehl am Platz für mich rüber. Ich schätze du wolltest einfach nur die 'mächtigkeit' der Gottesstimme rüberbringen. Dafür finde ich aber ist 'donnernd' einfach zu Aggressiv.
Als der kleine Engel verstand das es keinen anderen Weg gab machte er sich tatsächlich auf den Weg zur Erde.
(Hervorhebung durch mich)
Was brachte den Engel dazu es zu verstehen? Nur das schweigen Gottes? Hatte er noch andere Überlegungen? Ich finde dieses Tatsächlich einfach etwas unpassend. Schließlich hatte er nichts anderes o.ä. geplant. Der Satz würde mir ohne dieses Wort einfach besser gefallen, da eigentlich nichts geschehen ist was ein "Tatsächlich" rechtfertigen würde.
Es gab noch etwas bei dem Dialog zwischen Mensch und Engel das mir nicht so gefallen hat... ich weiß aber gerade wirklich nicht was. Ich kann das kein Stück fassen
Und das letzte: Er ist auf dem Weg und schläft dann im stehen ein? Das hat bei mir ein etwas seltsames Bild ergeben. Als ob er...naja, stehend auf dem Weg gewesen wäre :'D
Naja, wie du siehst sind das alles nur Kleinigkeiten, mach dir desswegen also einfach mal nicht so nen Kopf
Okay, was habe ich denn gut gefunden?
Ich fand den Inhalt sehr schön. Es hat mich wirklich interessiert wies weitergeht, und das ist bei mir zur Zeit echt ne Seltenheit :D Ich bin schon wirklich gespannt auf die nächsten Teile
Ich mag den Märchenhaften Charakter das du dem Ganzen verabreichst. Dadurch, dass die Figuren keine Namen haben, der kleine Engel immer wieder genannt wird und es eindeutig eine Moral geben wird, erweckt das schön den Eindruck eines Märchens oder einer Fabel für Kinder. Dazu im krassen Gegensatz steht der Inhalt mit dem sehr Detailierten Selbstmord des Jungen Mannes. Das gibt dem ganzen ein äußerst angenehmes Flair und hält einen gut bei der Stange.
Ich musste sehr über die Aussagen der Schaulustigen schmunzeln. Es ist so das Klischeebild welches gerne von unserer Gesellschaft gemacht wird. Sehr nett rübergebracht.
Wie gesagt, ich freue mich sehr auf die nächsten Teile und bin absolut positiv überrascht. Dafür, dass es deine erste Geschichte ist, ist sie wirklich gut geworden.
Und wenn es nicht deine erste wäre: Dann wäre es immer noch sehr gut
Na dann, bis zum nächsten Teil, cya
