Naruz
Gläubiger

Hallo allerseits. Ich melde mich mal wieder mit einem neuen Projekt. Meine Sologeschichte und das gemeinsame Pokemonprojekt mit Vanidar sind ja momentan irgendwie auf Eis gelegt worden, weil wir einfach zu lange nicht mehr geschrieben haben. Auch dieses neue Projekt, wird eine Gemeinschaftsarbeit, dieses mal gibt es jedoch drei Schreiber: Vanidar, meine Wenigkeit und Kirito Stark
Die Geschichte wird, wie Kawaii Kingdom, eine Hentaigeschichte, in der jedoch eine "richtige" Story im Vordergrund steht, es wird also Hentaielemente geben, aber vorrangig geht es um das erzählen der Geschichte. Es wird eine Fantasygeschichte sein, mit dem Setting in einer Welt namens "Cordius". Cordius ist sehr stark an Tolkiens Mittelerde angelehnt, wenn es um das Aussehen der Welt und die Rassen geht, die dort leben. Die Vorgeschichte der Welt selber wird hier und da vielleicht an Herr der Ringe, Silmarillion oder den Hobbit angelehnt sein, allerdings gibt es wichtige Unterschiede. So gibt es keine Ringe der Macht und auch keinen Sauron. Weiterhin ersetzen die "Eldar" die Elben aus Tolkiens Büchern. Ich selber werde meine Geschichte über die Eldar schreiben, die ca 1.000 Jahre vor Beginn der Geschichte von der Oberfläche der Welt verdrängt und gezwungen wurden, unterirdisch zu leben. Diese Eldar orientieren sich sehr stark an den Dark Eldar/ Dunkelelfen aus Warhammer 40.000/ Warhammer Fantasy Battles, falls jemand mit denen etwas anfangen kann. Ich werde jedoch mein bestes geben, damit sie nicht zu sehr wie billige Kopien wirken.
Vanidars Charakter/ Charaktere werden aus einer der freien Grafschaften im Westen/ Nordwesten von Cordius stammen und Eriador/ Arnor ersetzen. Unser dritter Mann wird dann seinen Teil der Geschichte über ein Königreich der Menschen im Süden schreiben, welches Gondor ersetzt.
Ich wünsche euch allen viel Spaß beim lesen und hoffe es gefällt. Kommentare sind natürlich wie immer erwünscht^^
https://board.world-of-hentai.to/threads/die-herrin-der-finsternis.174773/
Die "Logos" wurden von Kirito Stark erstellt
EDIT: Wichtig! Da es im Großteil der Geschichte um "Dunkelelfen" geht, sind folgende Inhalte in der Geschichte zu erwarten: hohes Maß an Gewalt, Folter (nicht ausschließlich aufs Sexuelle bezogen), Rape, sowie Demütigung/ Erniedrigung
Eldar von Câed Dûrzahl:
Archon Naruz Drâzuhl: Ein junger Adliger der Eldar, der über as Herzogtum des Blutenden Turms herrscht. Trotz seines geringen Alters besitzt er viel Einfluss und hat sich seinen Platz unter dem Adel verdient, indem er sowohl Rivalen, als auch Freunde, gnadenlos aus dem Weg geräumt hat. Er wurde von der Königin beauftragt, die alte Hauptstadt wieder für die Eldar zu erobern und die ersten Raubzüge an der Oberfläche anzuführen
Archon Shâira: Eine Freundin von Archon Naruz die über das Herzogtum der Schweigenden Schatten herrscht
Ânyaeth Drâzul: Die Cousine von Archon Naruz und oberste Späherin des Blutenden Turms
Âzbael: 'Der Harlekin', er ist der beste Attentäter von Câed Dûrzahl und treuer Diener von Archon Naruz Drâzuhl
Malek: Oberster Leibwächter der Königin von Câed Dûrzahl. Es heißt, er sei noch weit älter als die Königin selber und er gilt als einer der mächtigsten Hexer unter den Eldar
Malice die Königin der Finsternis: Malice ist die unbestrittene Herrscherin der Eldar von Câed Dûrzahl und das seit über eintausend Jahren. Sie herrschte bereits vor dem Fall der Eldar über die Rasse und ihr werden Unsterblichkeit und gewaltige, magische Kräfte nachgesagt
Morrigan die Bluttänzerin: Ein hochrangiges Mitglied der Blutigen Klingen, einer Gilde die ausschließlich weibliche Eldar aufnimmt und sich vollkommen der Göttin des Krieges und der Lust verschrieben hat. Morrigan dient mit ihren Kriegstänzerinnen dem Archon des Blutenden Turms und ist außerdem für die Ausbildung seiner persönlichen Sklaven zuständig
Menschen des Nordens:
Alberion von Greifenheim: Der Herzog von Greifenheim und Onkel von Tegara
Aleyandra Silberblatt: Ein junges Mädchen aus Birkenquell, einem kleinen Dorf nahe dem Câellon-Gebirge. Sie träumt davon ihr Dorf gemeinsam mit ihrem Bruder zu verlassen und irgendwo ein neues Leben mit ihm anzufangen
Elena Silberblatt: Sie ist die Mutter von Teregion und Aleyandra Silberblatt
Tegara: Die Nichte des Herzogs von Greifenheim. Sie gilt als eine der besten Waldläuferinnen und Jägerinnen des Herzogtums und wird von manchen auch 'Wolfsprinzessin' genannt
Teregion Silberblatt: Er ist Aleyandras älterer Bruder und Waldläufer in Diensten des Herzogs. Vor kurzem verließ er Birkenquell um für eine Weile in der Hauptstadt des Fürstentums für den Herzog zu arbeiten
Das Königreich Licentien:
Balderic Stonar: Der älteste Sohn des Lords von Caustefels und Erbe des Fürstentums
Cathleen Stonar: Die älteste Tochter des Lords von Caustefels
Celdrik Stonar: Der älteste Sohn des Lords von Caustefels. Er träumt davon eines Tages den Grenzwächtern beizutreten
Georgidos Stonar: Er ist der Onkel der drei Fürstenkinder und Anführer der Leibgarde des Lords vom Cautes Tal.
Saveryna Stonar: Sie ist das jüngste Kind des Lords von Caustefels und ihr Äußeres ähnelt stark dem einer Eldar
Zwerge von Tolvaz Dalwin:
---
Eldar von Lúmevelián:
Lorthéllion der Befreier: Er ist der König der Eldar des Ewigen Waldes und er war derjenige, der für den Bürgerkrieg der Eldar verantwortlich ist, welcher letzten Endes im Fall der Eldar resultierte. Aus diesem Grund wird er von den Eldar aus Câed Dûrzahl 'Verräterkönig' genannt
Sonstige:
Alesia: Eine junge Frau und die aktuelle Lieblingssklavin von Archon Naruz. Sie fühlt sich außerdem für sämtliche Sklaven des Archons verantwortlich und tut ihr bestes, damit es ihnen besser geht als den meisten anderen
Naleya Ámeris: Die Königin von Ankh Nerub und mächtige Nekromantin
Sevanthar val Esh-Kelioth: Naleyas Leibwächter
Götter und ihre Diener:
Beliath: Eldargott der Dunkelheit und Magie, er führt das Pantheon der Eldargötter an
Der Gehörnte: Ein Gott, welcher im Nordwesten von Cordius verehrt und gefürchtet wird. Er wandert durch die Wälder und treibt seine Späße mit den Waldläufern und Jägern
Der Täuscher: Ein Phantom, welches angeblich in Diensten des Gottes Beliath steht
Liliáth: Eldargöttin der Lust und des Krieges, sie gilt als mächtigste aller Götter
Archon Naruz Drâzuhl: Ein junger Adliger der Eldar, der über as Herzogtum des Blutenden Turms herrscht. Trotz seines geringen Alters besitzt er viel Einfluss und hat sich seinen Platz unter dem Adel verdient, indem er sowohl Rivalen, als auch Freunde, gnadenlos aus dem Weg geräumt hat. Er wurde von der Königin beauftragt, die alte Hauptstadt wieder für die Eldar zu erobern und die ersten Raubzüge an der Oberfläche anzuführen
Archon Shâira: Eine Freundin von Archon Naruz die über das Herzogtum der Schweigenden Schatten herrscht
Ânyaeth Drâzul: Die Cousine von Archon Naruz und oberste Späherin des Blutenden Turms
Âzbael: 'Der Harlekin', er ist der beste Attentäter von Câed Dûrzahl und treuer Diener von Archon Naruz Drâzuhl
Malek: Oberster Leibwächter der Königin von Câed Dûrzahl. Es heißt, er sei noch weit älter als die Königin selber und er gilt als einer der mächtigsten Hexer unter den Eldar
Malice die Königin der Finsternis: Malice ist die unbestrittene Herrscherin der Eldar von Câed Dûrzahl und das seit über eintausend Jahren. Sie herrschte bereits vor dem Fall der Eldar über die Rasse und ihr werden Unsterblichkeit und gewaltige, magische Kräfte nachgesagt
Morrigan die Bluttänzerin: Ein hochrangiges Mitglied der Blutigen Klingen, einer Gilde die ausschließlich weibliche Eldar aufnimmt und sich vollkommen der Göttin des Krieges und der Lust verschrieben hat. Morrigan dient mit ihren Kriegstänzerinnen dem Archon des Blutenden Turms und ist außerdem für die Ausbildung seiner persönlichen Sklaven zuständig
Menschen des Nordens:
Alberion von Greifenheim: Der Herzog von Greifenheim und Onkel von Tegara
Aleyandra Silberblatt: Ein junges Mädchen aus Birkenquell, einem kleinen Dorf nahe dem Câellon-Gebirge. Sie träumt davon ihr Dorf gemeinsam mit ihrem Bruder zu verlassen und irgendwo ein neues Leben mit ihm anzufangen
Elena Silberblatt: Sie ist die Mutter von Teregion und Aleyandra Silberblatt
Tegara: Die Nichte des Herzogs von Greifenheim. Sie gilt als eine der besten Waldläuferinnen und Jägerinnen des Herzogtums und wird von manchen auch 'Wolfsprinzessin' genannt
Teregion Silberblatt: Er ist Aleyandras älterer Bruder und Waldläufer in Diensten des Herzogs. Vor kurzem verließ er Birkenquell um für eine Weile in der Hauptstadt des Fürstentums für den Herzog zu arbeiten
Das Königreich Licentien:
Balderic Stonar: Der älteste Sohn des Lords von Caustefels und Erbe des Fürstentums
Cathleen Stonar: Die älteste Tochter des Lords von Caustefels
Celdrik Stonar: Der älteste Sohn des Lords von Caustefels. Er träumt davon eines Tages den Grenzwächtern beizutreten
Georgidos Stonar: Er ist der Onkel der drei Fürstenkinder und Anführer der Leibgarde des Lords vom Cautes Tal.
Saveryna Stonar: Sie ist das jüngste Kind des Lords von Caustefels und ihr Äußeres ähnelt stark dem einer Eldar
Zwerge von Tolvaz Dalwin:
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Eldar von Lúmevelián:
Lorthéllion der Befreier: Er ist der König der Eldar des Ewigen Waldes und er war derjenige, der für den Bürgerkrieg der Eldar verantwortlich ist, welcher letzten Endes im Fall der Eldar resultierte. Aus diesem Grund wird er von den Eldar aus Câed Dûrzahl 'Verräterkönig' genannt
Sonstige:
Alesia: Eine junge Frau und die aktuelle Lieblingssklavin von Archon Naruz. Sie fühlt sich außerdem für sämtliche Sklaven des Archons verantwortlich und tut ihr bestes, damit es ihnen besser geht als den meisten anderen
Naleya Ámeris: Die Königin von Ankh Nerub und mächtige Nekromantin
Sevanthar val Esh-Kelioth: Naleyas Leibwächter
Götter und ihre Diener:
Beliath: Eldargott der Dunkelheit und Magie, er führt das Pantheon der Eldargötter an
Der Gehörnte: Ein Gott, welcher im Nordwesten von Cordius verehrt und gefürchtet wird. Er wandert durch die Wälder und treibt seine Späße mit den Waldläufern und Jägern
Der Täuscher: Ein Phantom, welches angeblich in Diensten des Gottes Beliath steht
Liliáth: Eldargöttin der Lust und des Krieges, sie gilt als mächtigste aller Götter
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„... und so fiel unser Reich, unter dem unerbittlichen Ansturm der niederen Völker und der Verräter. Wir, die wir einst über das größte Reich der Welt geherrscht hatten, wurden gezwungen uns in die Finsternis des Câellon-Gebirges zu verkriechen, gezwungen, mit Orks und Goblins zu leben! Doch der Tag wird kommen, an dem wir uns wieder erheben und uns an den Feinden unseres Volkes rächen werden. Die drei großen Erzfeinde, die sich den schlimmsten Verbrechen schuldig gemacht haben. Am geringsten bleibt das Verbrechen der Anhänger Lorthéllions, die wir einst Brüder nannten und die es wagten ihre Waffen gegen uns zu erheben, um für die niederen Völker zu kämpfen. Sie sind fehlgeleitet und ihre Verbrechen, welche trotz allem niemals vergeben werden können, lassen sich auf die Einflüsterungen des Verräterkönigs zurückführen. Weit schlimmer wiegt da das Verbrechen der Zwergenkönigreiche. Diese niederen Kreaturen haben es nicht nur gewagt gegen uns ins Feld zu ziehen, zu unserer Schmach, der größten Schande unseres Volkes, gelang es ihnen uns bis in die Tiefen der Erde zurückzudrängen, als unser Sieg schon zum greifen nahe war. Für diese Schmach, die sie unseren Vorfahren zugefügt haben, werden sie alle einen grausamen Tod sterben. Und doch sind die Verbrechen dieser beiden Völker, Verrat und Vertreibung aus unserer Heimat, nichts im Vergleich mit dem Verbrechen, dem sich die Völker der Menschen schuldig gemacht haben. Sie haben es gewagt zu vergessen. Wir existieren nicht mehr in ihren Aufzeichnungen, wir sind nicht einmal mehr Schreckgeschichten, die man kleinen Kindern erzählt um sie gefügig zu machen. Einst versetzten wir sie, die jüngste und schwächste Rasse der Sterblichen, in Angst und Schrecken, wann immer sie auch nur den Begriff Eldar hörten. Wir waren ihre Albträume, die Gestalt angenommen hatten, der Schrecken, den sie mehr fürchteten als selbst den Tod oder Orks. Könige zitterten, wenn einer unserer Boten an ihren Hof kam, Heere ließen ihre Waffen fallen und flehten um Gnade, wenn sie einer unserer Legionen gegenüberstanden. Und trotzdem haben sie vergessen. Verräter und Zwerge erinnern sich noch an uns, für sie sind wir nicht mehr als Sagen aus grauer Vorzeit, doch sie erinnern sich. Die Menschen jedoch haben ihn vergessen, all den Schmerz, den wir ihnen brachten, all das Leid, welches wir verbreitet haben. Für diese Beleidigung, für dieses schlimmste aller Verbrechen, werden sie bezahlen. Eines Tages werden wir uns wieder erheben und dann, dann werden wir dafür sorgen, dass uns niemals wieder jemand vergisst!“
- Auszug aus den Schriften des Uriel Razakh, geschrieben vom Hohepriester des Beliath, 876 nach dem Fall
Câed Dûrzahl – 1013 nach dem Fall:
Mit einem leisen Murren schlug Naruz Drâzuhl die Augen auf, streckte sich in seinem Bett, welches groß genug war um ohne Probleme zehn Personen darin schlafen zu lassen, und ließ seine müden Augen durch das Zimmer wandern. Das Bett hatte keine Beine und bestand praktisch nur aus einem Gerüst und einer großen, weichen Matratze die wenige Handbreiten über dem Fußboden des Zimmers lag. Dieser bestand aus Platten aus Schwarzem Marmor, welche größtenteils von einem blutroten Teppich bedeckt waren. Die selbe Art von Marmor bildete auch die Wände des Raums und wurde dort von großen, dunkelblauen Wandteppichen verdeckt auf denen ein schwarzer Turm zu sehen war, an dem Blut herunterzulaufen schien. Neben den Wandteppichen hingen einige Gemälde von Naruz und seinen Vorfahren im Zimmer, die meisten davon hatte einer seiner Sklaven gemalt, ein erstaunlich begabter Mensch der damit geehrt wurde, dass Naruz persönlich aus seinem Schädel die Skulptur eines Drachen geschnitzt hatte, die in einer kleinen Vitrine stand. Es gab mehrere dieser Vitrinen und Ständer im Zimmer, auf denen Büsten, Skulpturen und kleine Modelle standen. Abgesehen von dieser Kunstsammlung, und dem riesigen Bett, welches die Hälfte des nicht gerade kleinen Raumes einnahm, gab es noch zwei große Schränke, einen Waffen- und Rüstungsständer, sowie einen Schreibtisch und eine Waschecke mit einem Spiegel, wo bereits zwei Sklavinnen standen und frisches Wasser vorbereitet hatten, im Zimmer. Naruz ließ ein kaltes Lächeln sehen, als er die dünne Decke aus schwarzem Stoff zurückschlug und vollkommen nackt zur Waschecke ging. Die Sklavinnen, zwei Menschenweibchen die aus der Zucht eines guten Freundes von Naruz stammten, senkten die Köpfe als er sich näherte und zogen sich in Richtung Bett zurück um dieses ordentlich herzurichten. Ein kurzer Blick in den Spiegel ließ Naruz das Gesicht verziehen. Er war ein Eldar, sogar einer der höchsten Adligen unter den Eldar, weshalb sein Aussehen eigentlich mit makellos, oder perfekt beschrieben werden konnte. Seine Haut war blass, sogar noch blasser als die seiner Sklavinnen, seine Ohren waren lang und spitz, und er hatte schulterlange, schwarze Haare, sowie ein Gesicht, das sogar viele Eldar als äußerst anziehend empfanden. Trotzdem gab es ein großes Problem, namentlich seine Augen. Sie erstrahlten nicht im Eisblau, oder stechendem Grün, wie die Augen vieler anderer adliger Eldar, sondern in einem seltsamen Violett, was ein eindeutiges Zeichen dafür war, dass es sich bei Naruz um einen Finstergeborenen handelte. Er gehörte somit zu den tausenden jungen Eldar, die noch nie die Sonne gesehen hatten, sondern im falschen Licht der magischen Sonne in Câed Dûrzahl geboren wurden, deren magische Strahlen für diverse Abweichungen im Aussehen der Finstergeborenen führten, zum Beispiel seltsame Augenfarben. Naruz war der einzige Sohn des alten Archons gewesen, der über die Drâzuhl Familie herrschte und hatte, als sein Vater mit einem Messer im Rücken verstarb, dessen Platz als Oberhaupt einer der sieben größten Adelsfamilien von Câed Dûrzahl eingenommen. Verglichen mit den anderen Archonten, von denen die meisten noch Lichtgeborene waren, war Naruz unglaublich jung, er hatte nicht einmal dreihundert Jahre gelebt und trotzdem war er jetzt schon einer der mächtigsten Einwohner des Königreichs, was vor allem daran lag, dass er derjenige gewesen war, der seinem Vater ein Messer in den Rücken gerammt hatte. Mit einem Seufzen schüttelte der Archon den Kopf und wusch sich, während die Sklavinnen, welche ärmellose, karmesinrote Kleider trugen, deren Schnitt nicht gerade viel von den Beinen der Mädchen verdeckte, frische Sachen aus einem der Schränke auf das Bett legten und sich dann zurückzogen um auf ihren Herren zu warten. Als Naruz damit fertig war sich zu waschen, trat eine der Sklavinnen vor, mit einem Handtuch in ihren Händen und überreichte es dem Archon. Dieser nahm es, trocknete sich ab und warf es dann der anderen Sklavin zu, während er das Mädchen neben sich kurz musterte. Im Vergleich zu anderen Eldar war er schon immer sehr gut darin gewesen, das Alter von niederen Wesen zu schätzen, zumindest bei Menschen oder Zwergen. Bei Orks oder Goblins wusste selbst er dann meistens nicht weiter.
Die Sklavin vor ihm war um die achtzehn Jahre jung, hatte recht große Brüste und war äußerst gefügig, was auch die Gründe waren, weshalb sie einen Platz unter seinen Lieblingssklavinnen hatte. Neben ihr und dem anderen Mädchen im Zimmer, welches gerade den Raum verließ um das Handtuch waschen zu lassen, gab es noch ein knappes Dutzend unter den über sechshundert Menschensklaven, die im 'Haus' des Archons dienten, die karmesinrote Kleidung tragen durften, welche sie über die anderen Sklaven erhob. Gedankenverloren strich Naruz über das Gesicht des Mädchens. Vor vier Jahren hatte sein Freund sie ihm geschenkt und der junge Archon war äußerst zufrieden mit ihr. Zum Scham seiner eigenen Sklavenmeister, war dieses Mädchen weit besser ausgebildet als die meisten anderen Sklaven des Hauses und hatte sich noch nie auch nur einen einzigen Fehler erlaubt. Während er nachdachte fuhr Naruz' Hand weiter nach unten und glitt in den Ausschnitt des Kleides. Er nahm eine der Brüste des Mädchens in seine Hand und begann sie zu kneten, woraufhin die Sklavin zwar ein wenig rot wurde, jedoch kein Geräusch hören ließ. Der Blick des Archons wanderte kurz zu seinem Bett, ehe er erneut seufzte und seine Hand wieder zurückzog. Wenn er sich nicht schon gewaschen und die Sklavinnen das Bett noch nicht gemacht hätten, könnte er sich noch ein wenig mit dem Mädchen vergnügen... andererseits zeigte ihm das grünliche Licht der falschen Sonne, welches durch ein großes Fenster direkt hinter ihm ins Zimmer schien, dass es wahrscheinlich schon Nachmittags war. Also wäre es vielleicht besser sich nicht von der Sklavin ablenken zu lassen, ansonsten würde er den Rest des Tages zu nichts mehr kommen.
„Du darfst gehen, sag den Köchen ich werde noch nichts essen. Wenn sie schon etwas gekocht haben, nimm dir etwas, sag den Köchen sie sollen den Nathrezim den Rest überlassen.“ Die Sklavin verbeugte sich tief, drehte sich um und verschwand aus dem Zimmer. Als sie die Tür öffnete konnte Naruz zwei Nathrezim sehen, seine persönliche Leibwache und einige der wenigen Eldar denen er traute, die dort Wache standen. Sie trugen Rüstung aus Schwarzkristall und in ihren Händen ruhten Nágislonth, lange Schwertstäbe, deren Klingen eine dünne Silberschicht hatten. Die Helme der Nathrezim waren ebenfalls aus Schwarzkristall, bedeckten die Wangen vollständig, ließen das Gesicht jedoch offen, abgesehen von einem dünnen Streifen der bis zur Nase lief um diese zu schützen. Dort, wo der Nasenschutz an der Stirn begann, wuchs außerdem ein gezackter Kristall aus dem Helm, der an eine Art Horn erinnerte. Dann schlug die Tür wieder zu und Naruz stand alleine in seinem Zimmer. Er wandte sich dem Fenster zu, stieß es auf und ging hinaus auf den Balkon, ohne sich darum zu kümmern, dass er noch immer vollkommen nackt war.
Ein wohliger Schauer lief über den Rücken des Archons, als er ins freie und die unnatürliche Kälte trat, welche von der falschen Sonne ausgestrahlt wurde, um das unterirdische Reich lebensfreundlicher für die Eldar zu machen. Mit einem Lächeln im Gesicht ließ er seinen Blick vom Balkon aus über sein Reich schweifen. Sein 'Haus' war ein riesiger Turm, inmitten eines der größeren Stadtbezirke von Câed Dûrzahl. Vom Balkon des Archons aus ging es knapp vierhundert Miéthri in die Tiefe, der Turm selber ragte dann noch weitere zweihundert Miéthri in die Höhe, womit er beinahe an der Steindecke kratze, welche das gesamte Reich der Eldar überspannte. Oder besser gesagt, den Teil, der bis vor wenigen Wochen das gesamte Reich der Eldar gewesen war. Der Turm der Drâzuhl Familie war einer von acht Bauwerken, die sich über sämtliche andere Gebäude der Finsteren Stadt erhoben. Auch von außen war er vollkommen mit Schwarzem Marmor verkleidet und teilte sich in mehrere Turmspitzen, die wie übergroße Spieße, oder Dornen aussahen, die den steinernen Dornen entgegenwuchsen, welche aus dem steinernen Himmel Câed Dûrzahls nach unten ragten. Das Reich der Drâzuhl Familie, oder das 'Reich des Blutenden Turms', wie es aufgrund des Familienwappens von Naruz' Familie genannt wurde, erstreckte sich über viele Mílith der Finsteren Stadt, beinahe so weit das Auge reichte. In der Nähe des Turmes des Archons, welcher auch gleichzeitig als Kaserne für die Elitesoldaten aus der Legion des Blutenden Turms diente, befanden sich die Wohngebiete der adligen Eldar und ihre Geschäfte. Dieses Gebiet des Herzogtums wurde von einer Mauer umringt, die knapp zwanzig Miéthri in die Luft ragte, was jedoch lächerlich wenig war, verglichen mit der Höhe mancher Gebäude. Je weiter man sich dann von der Mauer entfernte, desto weniger Adlige traf man an, die meisten Gebäude dort gehörten dann den gewöhnlichen Eldar und einigen wenigen Menschen, die von ihren Herren aus der Sklaverei entlassen worden waren. Neben gewöhnlichen Geschäften gab es dort auch die Sklavenmärkte und Sklavenzuchten, diese waren aber, verglichen mit denen in den Herzogtümern von anderen Archonten, äußerst klein, weshalb Naruz seine Sklaven meist aus anderen Herzogtümern beziehen musste. Trotzdem war die Drâzuhl Familie die reichste von allen Adelsfamilien in Câed Dûrzahl, denn ihnen gehörten die Finsterminen, in den östlichsten Ausläufern der Finsteren Stadt. Die Finsterminen waren der einzige Ort, wo Schwarzkristall abgebaut werden konnte, ein Material so widerstandsfähig wie gehärteter Stahl, das gleichzeitig so leicht wie Seide war. Adlige bezahlten ein Vermögen, um eine Rüstung aus Schwarzkristall zu bekommen, egal ob in Sklaven oder Geld. Nach einer Weile fiel Naruz' Blick auf den Ort seines Herzogtums, der ihn immer wieder seine Nase rümpfen ließ. Die äußersten Ausläufer seines Reichs, dort, wo die Smaragdsonne mitten in der Luft schwebte und die Finstere Stadt mit ihrem Licht erhellte und wo das Herzogtum des Blutenden Turms an das Herzogtum der Lachenden Schädel grenzte, befand sich das, was einst als Korkruth-Damon bekannt gewesen war, eines der größten Ork- und Goblinkönigreiche unter der Erde. Von denen gab es noch dutzende andere in Câed Dûrzahl, auch wenn sie inzwischen nur noch Stadtteile und Vasallen der Archonten waren. Tausende Orks und Goblins lebten in diesen Stadtteilen und bildeten den Großteil der Legionen, welche die Eldar ins Feld führten. Korkruth-Damon wurde vor knapp neunhundert Jahren unterworfen, einhundert Jahre nachdem das Imperium der Eldar an der Oberfläche gefallen war und die stolze Rasse dazu gezwungen wurde sich im zentralen Gebirge von Cordius zu verkriechen. Es war die größte Schande der Eldar und doch hatte Malice, die Königin der Finsternis, damals die richtige Entscheidung getroffen, als sie den Rückzug unter die Erde befahl. So hatte sie das Überleben ihrer Rasse gesichert, mit weit mehr Soldaten als es die Verräter oder niederen Rassen wohl jemals erwartet hätten.
Sieben Jahrhunderte hatten die Eldar unter der Herrschaft der Königin damit verbracht, die Königreiche der Orks und Goblins im Câellon-Gebirge zu unterwerfen, bis sie die unbestrittenen Herrscher waren und der gesamte, unterirdische Teil des Gebirges, zu einer riesigen Stadt zusammengewachsen war. Der Archon blinzelte, als einer der grünlichen Strahlen der falschen Sonne direkt in sein Gesicht schien und wandte den Blick ab. Tief unter ihm, in einem der Gehege welche direkt an den Turm gebaut waren, hörte Naruz ein lautes Brüllen, gefolgt von einer Reihe panischer Schreie, die sowohl von Orks- als auch Menschensklaven zu stammen schienen. Er runzelte kurz die Stirn und hörte ein wenig genauer hin. Als schließlich noch einmal ein Brüllen erklang zuckte der Archon lediglich mit den Schultern und ging wieder in sein Zimmer. Das Gebrüll stammte eindeutig von einem der Basilisken, die den Nathrezim als Reittiere dienten. Anscheinend hatten die Sklaven es geschafft eine der Bestien zu verärgern und versuchten nun, sie irgendwie zu beruhigen, bevor sie alle zerfleischt wurden. Natürlich würden die überlebenden Sklaven danach vom Besitzer des Basilisken bestraft werden, aber das war wahrscheinlich immer noch besser, als zwischen den Zähnen der gebrochenen Drachen zu landen.
Der Archon schloss gerade die Fenstertüren zum Balkon hinter sich und dachte darüber nach heute einem der Häfen die seiner Familie gehörten zu besuchen, um eine kleine Spazierfahrt auf dem Schattensee zu machen, welcher das Reich des Blutenden Turms mit dem Reich der Finsteren Herzen verband, als es an seiner Tür klopfte. Naruz schnalzte kurz mit der Zunge, ob der ungeplanten Störung, antwortete dann jedoch mit lauter, befehlshaberischer Stimme. „Herein.“ sagte er, wobei es ihm gelang das Wort wie eine Drohung klingen zu lassen, die den schlimmsten aller Tode versprach, wenn er umsonst gestört wurde. Trotzdem wurde die Tür sofort geöffnet und eine Eldar mit schulterlangen, blutroten Haaren betrat das Zimmer. Ihre eisblauen Augen wanderten durch den Raum und blieben schließlich am nackten Archon hängen, woraufhin sie zwar eine Augenbraue in die Höhe zog, jedoch nichts sagte. Zum ersten mal am heutigen Tage ließ Naruz ein Lächeln sehen welches man, für Eldar Verhältnisse, als freundlich, oder gar herzlich bezeichnen konnte. Mit ein paar Schritten überwand der Archon die Distanz zwischen sich und der Eldar, deutete eine Verbeugung an und küsste ihr auf den Handrücken. Nachdem er ihre Hand freigab und normal vor ihr stand hob die Frau den Kopf, um ihm direkt in die Augen sehen zu können, und verschränkte ihre Arme in einem 'X' vor ihrer Brust, wodurch ihre Hände so weit wie möglich von den Krummdolchen entfernt waren, die sie an ihrer Hüfte trug. Sowohl das, als auch der Handkuss, war die traditionelle Begrüßung zwischen Eldar ihrer unterschiedlichen Ränge. Naruz mochte ein Archon und somit einer der mächtigsten Eldar im gesamten Reich sein, aber das hieß noch lange nicht, dass er es sich leisten konnte allen anderen seines Volkes gegenüber respektlos zu sein. Die Eldar, welche nun ihre Hände hinter ihrem Rücken verschränkte und den Archon mit einem Zucken in ihren Mundwinkeln, das man vielleicht als Lächeln deuten konnte, musterte, war eine Bluttänzerin der Gilde der Blutigen Klingen. Die Blutigen Klingen, die Schatten, die Arkanisten und die Schreienden Peitschen, dies waren die Namen der vier Gilden die es im Reich der Finsternis gab, jede von ihnen diente einem der vier Götter der Eldar, hatte ein besonderes Spezialgebiet und genoss mindestens so viel Ansehen wie die Archonten der Eldar, wenn nicht gar mehr. 'Bluttänzerin' war der höchste Rang den es innerhalb der Blutigen Klingen gab und jede von ihnen hatte ein Gefolge aus mehreren Kriegstänzerinnen und Initianten. Meist arbeiteten sie als eine Art Söldner, aber hin und wieder schwor eine Bluttänzerin einem bestimmten Adelshaus für eine Weile zu dienen, solange der Vertrag lief konnte man sich sicher sein, dass man nicht von ihnen verraten wurde, oder besser gesagt, dass man eine Vorwarnung bekam, wenn sie sich von einem abwandten. Diese Bluttänzerin, die nun vor Naruz stand, diente seiner Familie bereits seit über siebenhundert Jahren und hatte ihren Vertrag erst vor kurzem um sieben Dekaden verlängert, was den Archon hunderte Sklaven und eine ganze Tonne Schwarzkristall kostete, aber sie und ihre Tänzerinnen waren es allemal wert. Abgesehen von ihren Pflichten als Kriegerin in seinen Diensten, war Morrigan auch für die Ausbildung seiner persönlichen Sklaven und Sklavinnen verantwortlich. Unter Eldar war es ein großes Zeichen von Vertrauen, jemand anderem die Ausbildung der eigenen Sklaven zu überlassen.
„Begrüßt Ihr Gäste immer so, Archon?“ fragte sie und ließ ihren Blick erneut über den Archon wandern. „Es ist recht unschicklich so rumzulaufen müsst Ihr wissen.“ fügte sie hinzu und sah ihm wieder in die Augen, wobei sich auf ihrem Gesicht tatsächlich ein leichtes Lächeln sehen ließ.
Der Archon ließ ein verächtliches Geräusch hören. „Ich bitte dich, Morrigan. Du bist die letzte in diesem Turm, die es sich leisten kann etwas über 'Schicklichkeit' zu sagen.“ meinte er und ließ nun seinerseits den Blick über den Körper der Eldar wandern. Diese war in die traditionelle... 'Kampfrüstung' der Blutigen Klingen gekleidet. Stiefel aus schwarzem Leder mit langen Absätzen, die bis zu den Oberschenkeln gingen und in denen die Tänzerinnen sich, trotz aller Wahrscheinlichkeit, schneller, eleganter und geschickter bewegten, als die meisten Eldarkrieger in gewöhnlichen Stiefeln. Zusätzlich befanden sich an den Außenseiten der Stiefel jeweils drei lange Klingen, so dass selbst die Tritte der Eldar ihre Feinde aufschlitzen konnten. Viel mehr gab es dann jedoch nicht, eine Art Höschen aus Leder bedeckte den Schritt der Bluttänzerin und war mit langen Riemen mit einem breiten Lederstreifen verbunden, der geradeso die Brustwarzen der Eldar bedeckte, den Rest der Brüste jedoch größtenteils im Freien ließ. Ein lederner Gürtel an ihrer Hüfte beherbergte zudem zwei Krummdolche, zusätzlich zu zwei weiteren, kleineren Messern, die sie an ihren Schenkeln, oberhalb der Stiefel befestigt hatte. Obwohl der Archon eher eine Schwäche für Menschenweibchen hatte, fiel es ihm äußerst schwer sich vom Anblick der Bluttänzerin zu lösen, was dieser freilich nicht entging.
„Verzeiht Archon, hätte ich gewusst, dass Ihr heute einmal keine Sklavinnen, sondern eine echte Frau wollt, wäre ich nicht so schwer gerüstet gekommen.“ sagte Morrigan, ging einen Schritt vor und ließ ihre Zunge über den Hals des Archons wandern. Naruz' Hand legte sich sofort auf den nahezu nackten Hintern der Bluttänzerin und er merkte, wie sein Glied sich langsam aufrichtete. Die Bluttänzerin rieb ihre prallen Brüste leicht gegen den Brustkorb des Archons, ließ ein leises Stöhnen hören und ihre Hände über seinen Körper gleiten, während ihre Zunge langsam den Weg nach unten an seinem Körper suchte. Sie ging immer tiefer und ihre Zunge tanzte über den Körper des Archons. „Leider haben wir dafür keine Zeit.“ sagte sie dann plötzlich, als sie beinahe sein Glied erreicht hatte, richtete sich blitzschnell wieder auf und ging ein wenig auf Abstand, was dem Archon ein Seufzen entlockte, in dem sich seine Frustration und Resignation widerspiegelten. Es war nicht das erste mal, dass die Bluttänzerin ihn auf diese Weise ärgerte und es würde gewiss nicht das letzte mal sein, aber was sollte man von einer Eldar erwarten die sich der Göttin des Krieges und der Lust, verschrieben hatte?
Mit einem unterdrückten Fluch wandte Naruz sich von Morrigan ab und ging in Richtung Bett, wo noch immer die Kleidung lag, die seine Sklavinnen für ihn vorbereitet hatten. „Was willst du hier, Morrigan?“ fragte er ohne sich umzudrehen, während er ein Hemd aus schwarzer Seide aufhob.
„Es ist ein Bote für dich angekommen.“
„Ich schwöre, wenn es wieder einer von Mâlferrias Männern ist, dann...“
„Er kommt nicht von Archon Mâlferria.“ unterbrach Morrigan ihren Herren, ehe er sagen konnte, was genau er mit dem Eldar getan hätte.
„Sondern?“
„Aus dem Schattenturm.“
Naruz erstarrte und ließ das Hemd auf das Bett fallen. Er konnte geradezu spüren, wie Morrigan hinter ihm breit grinste. Der Schattenturm war das höchste Bauwerk in ganz Câed Dûrzahl und Sitz der Königin der Finsternis. „Wie lange wartet er schon?“ fragte er mit einer Kälte in der Stimme, die selbst Morrigan schlucken ließ.
„Ein paar Minuten erst, ich habe mich extra beeilt.“ sagte sie, deutlich kleinlauter. Jetzt war nicht der beste Zeitpunkt, um Naruz weiter zu reizen.
„Informiere die Nathrezim, ich will ein Dutzend von ihnen in zehn Minuten vor dem Turm sehen, um mich zu begleiten.“
„Das habe ich bereits getan, ich habe außerdem ein halbes Dutzend meiner Kriegstänzerinnen aufmarschieren lassen, sie werden Euch ebenfalls begleiten, Archon.“ sagte Morrigan und deutete tatsächlich eine Verbeugung vor Naruz an.
Dieser drehte sich zu ihr um und zog überrascht eine Augenbraue in die Höhe. „Oh? Wirklich? Gute Arbeit, Morrigan.“
„Natürlich, Archon. Ihr bezahlt mich schließlich nicht dafür, dass ich halbnackt vor Euch herumlaufe.“ meinte die Eldar, warf einen kurzen Blick auf den Schritt des Archons, dessen Glied noch immer steif war, aufgrund ihres kleinen... Scherzes, und sah dem Archon dann ins Gesicht. „Nun, Ihr bezahlt mich nicht ausschließlich dafür.“ fügte sie mit einem schelmischen Grinsen hinzu.
Naruz seufzte. „Gut, dann gehe und sage dem Boten, dass ich gleich bei ihm sein werde.“
„Jawohl, Archon.“ sagte Morrigan, ehe sie erneut den traditionellen Gruß vollführte und das Zimmer verließ. Als Naruz wieder alleine im Zimmer war verlor er keine Zeit. Er zog sich schnell die dünne Kleidung an, die für ihn bereit lag, ehe er hinüber zu seinem Rüstungsständer ging. Er wollte auf keinen Fall einen Boten der Königin warten lassen und so verlor er sich dieses mal nicht im Anblick der Rüstung sondern legte sie einfach an. Natürlich war sie, wie die seiner Leibwächter, aus Schwarzkristall gefertigt. Die Brustplatte lag eng an seinem Körper, ein Großteil der Rüstung wurde jedoch vom gebleichten Schädel eines besonders großen Orks eingenommen, der direkt in die Brustplatte eingearbeitet worden war. Es handelte sich dabei um den Kopf eines Orkkönigs, den Naruz' Vater erschlagen und als Trophäe in die Familienrüstung hatte einbauen lassen. An den Handschuhen der Rüstung befanden sich Klingen, ähnlich denen die an Morrigans Stiefeln befestigt waren, nur ein wenig kürzer. Aus den Schulterplatten ragten zudem jeweils drei kristallene Dornen von denen ein unheimliches, purpurnes Leuchten ausging. Als er schließlich die komplette Rüstung angelegt hatte, befestigte Naruz den Umhang an seinem Rücken, was dank der Bewegungsfreiheit welche die Rüstung erlaubte recht problemlos ging. Den Umhang hatte der Archon selber hergestellt, aus der Haut eines besonders großen Höhlentrolls, den er während eines Turniers in der Arena getötet hatte. Erstaunlicherweise stank die Haut der Trolle nicht so bestialisch wie man erwarten würde und nach drei Wäschen, und einer Färbung, hatte Naruz einen beeindruckenden, scharlachroten Umhang, der ihn sogar vor Pfeilen schützen konnte. Nicht, dass das in einer Rüstung aus Schwarzkristall nötig war, dem Archon ging es eher um die neidischen Blicke der anderen Adligen, wann immer sie ihn in diesem Umhang sahen, denn nur wenigen Eldar war es während des großen Turniers vor zwei Monaten erlaubt worden, sich mit einem Höhlentroll zu messen. Nach dem Umhang fehlte nun nur noch seine Waffe. Naruz nahm eine lange Schwertscheide vom Ständer, betrachtete sie einen Moment lang verträumt und befestigte sie dann an seiner Hüfte. Bei der Waffe handelte es sich um ein Vâlthriaz, ein Schwert ohne irgendeine Art Parierstange mit einer Klinge, die sich zur Spitze hin leicht krümmte und so lang war wie Naruz' Arm. Gefertigt war die Waffe aus versilbertem Schwarzkristall, was der Klinge ein silbernes Leuchten verlieh, außerdem konnte es mitunter passieren dass die Schneide aus Schwarzkristall die Waffe, oder den Schild, eines unglücklichen Gegners einfach durchtrennte, als wäre es Butter. Vor allem die minderwertigen Waffen und Rüstungen der Orks, Goblins und Menschen zerfielen schon in ihre Einzelteile, wenn ein Vâlthriaz auch nur in ihre Nähe kam. Nach einem letzten Blick in den Spiegel und einem wütenden Knurren, gegen seine Augen gerichtet, verließ der Archon schließlich sein Zimmer und machte sich auf den Weg, um sich mit dem Boten der Königin zu treffen.
Wie Naruz genervt feststellen musste, kaum dass er sein Zimmer verlassen hatte, wartete der Bote vor dem Turm auf ihn, anscheinend wollte er sich nicht in eines der Audienzzimmer begeben, die es im Turm gab. Als der Archon den Hof vor seinem Turm betrat kochte er bereits vor Wut, ob der Frechheit des Boten. Selbst wenn die Königin ihn schickte, nahm er sich ziemlich viel heraus. Seine Wut verflog jedoch sobald er sah, um wen es sich beim Boten handelte, der in der Nähe eines Basiliskengeheges geduldig auf Naruz wartete und von Naruz' Nathrezim und Morrigans Kriegstänzerinnen umringt war. Vor ihm stand ein Eldar mit rasiertem und stark vernarbtem Schädel, dessen rechtes Auge rot leuchtete vor magischer Energie und dessen linkes Auge geschlossen und von einer großen Narbe gezeichnet war, die quer über sein Gesicht verlief. Dem Eldar fehlte der linke Arm und der rechte war ebenso wie der Kopf von Narben bedeckt, zumindest soweit man sehen konnte. Der Eldar trug eine einfache, schwarze Robe und sah daher nicht unbedingt nach einem Boten der Königin aus, aber der Anblick täuschte. Schnell ging Naruz mit großen Schritten auf den Eldar zu und fiel dann vor ihm auf die Knie, den Blick direkt auf den Boden gerichtet.
„Ich grüße Euch, Malek. Ich... ich hätte nie gedacht, dass Ihr meinem bescheidenen Heim einen Besuch abstatten würdet. Wenn ich vorgewarnt gewesen wäre, hätte ich natürlich meine Truppen aufmarschieren lassen, um Euch einen angemessenen Empfang zu bereiten.“ sagte Naruz und sein Herz klopfte vor Aufregung. Normalerweise hätte er jetzt Morrigan im Stillen dafür verflucht, dass sie ihm nicht gesagt hatte wer da als Bote gekommen war, aber momentan war er zu aufgekratzt dafür. Malek, oberster Leibwächter der Königin der Finsternis, ihr treuester Berater und oberster Heerführer der Eldar im Krieg des Falls, war in seinem Herzogtum, um mit ihm zu reden! Egal wie dieses Gespräch ausgehen würde, oder was die Königin von ihm wollte, Naruz war soeben zum einflussreichsten aller Archonten geworden, dafür würden alleine die Gerüchte sorgen, die man über den Besuch dieser lebenden Legende verbreiten würde. Was auch immer die Königin von Naruz wollte, sie meinte es gut mit ihm. Seinen Arm und Auge hatte Malek im Krieg des Falls verloren, als er gegen drei Schwertmeister der Verräter gleichzeitig gekämpft hatte, um seine Königin zu beschützen. Gerüchten zufolge belohnte die Königin seinen Mut und Tapferkeit damit, dass sie ihn persönlich für zwei Tage folterte, woher die anderen Narben des Kriegers rührten. Naruz selber war nie einer der, durchaus zahlreichen, Eldar gewesen deren Verlangen nach Schmerz so weit ging, dass sie nicht nur selber welche zufügten, sondern sich auch freiwillig foltern ließen. Der Archon des Blutenden Turms hatte bislang nie derartiges Verlangen verspürt, sondern war äußerst zufrieden damit, den Foltermeister zu spielen. Und trotzdem spürte er einen Stich des Neids, als er daran dachte, dass der Eldar vor ihm nicht nur die Ehre hatte einer der wenigen zu sein, die ihren Blick auf die Königin richten durften, sondern auch noch zwei Tage lang ihre vollste Aufmerksamkeit genossen hatte, ganz gleich was genau in diesen zwei Tagen geschehen war.
„Erhebe dich.“ sagte Malek mit kalter, angewiderter Stimme. „Ein Archon kniet vor der Königin, vor niemandem sonst.“
„Wie Ihr wünscht, Malek.“ sagte Naruz und erhob sich. „Erlaubt mir jedoch Euch zu widersprechen. Ein Archon kniet vor denjenigen, die er respektiert. Für die meisten mag dies nur die Königin sein, ich persönlich bewundere jedoch Eure Taten. Man trifft heutzutage kaum noch einen Eldar, der solange lebte wie Ihr.“
Malek ließ ein wütendes Knurren hören. „Ich weiß, dass du diese Worte ehrlich meinst und dich nicht nur einschleimen willst. Wäre letzteres der Fall, würde ich dich auf der Stelle enthaupten.“ Bei diesen Worten zuckten die anwesenden Nathrezim zusammen und griffen zu ihren Waffen, jedoch wussten alle Anwesenden, dass es rein symbolisch war. Malek war einer der ältesten Eldar die es gab, sogar noch älter als selbst die Königin der Finsternis. Selbst wenn er nicht über magische Kräfte verfügen würde, gäbe es niemanden der anzweifeln würde, dass er in der Lage war Naruz und seine Leibwächter umzubringen. „Wie dem auch sei, ich bin nicht gekommen, um mir anzuhören wie sehr mich die Jünglinge bewundern.“ sagte der Leibwächter und Naruz riss erstaunt seine Augen auf. Jüngling. Malek hatte ihn als Jüngling bezeichnet, nicht als Finstergeborenen. Aus dem Munde Maleks, für den selbst die anderen Archonten Jünglinge waren, war dies ein deutliches Zeichen von Anerkennung und Respekt. Zumindest konnte man es ohne weitere Worte des Eldar so werten. Naruz würde sichergehen, dass zumindest dieser Teil des Gesprächs der Öffentlichkeit bekannt werden würde.
„Natürlich, Malek. Wie kann ich der Königin dienen?“
Der alte Eldar schnaubte erneut. „Das wird sie dir selber sagen. Du wirst mich zum Turm der Schatten begleiten. Jetzt sofort und alleine.“ sagte Malek und dann, ohne auch nur auf eine Antwort zu warten, hob er seine rechte Hand und murmelte Worte in einer Sprache, die nur den wenigsten Eldar bekannt war. „Ishâ Fhôllarz.“ Ein Knistern folgte diesen magischen Worten und ein... Loch öffnete sich mitten auf dem Hof. Durch das Loch konnte man einen dunklen Saal mit dicken Säulen und dutzenden Statuen erkennen. Der Archon starrte eine ganze Weile lang ungläubig auf das Portal. Er konnte selber ein wenig Magie wirken und hielt sich für recht talentiert, von diesen magischen Worten hatte er jedoch noch nie zuvor gehört. Außerdem hieß es in den meisten Texten, dass man normalerweise mindestens zwei Sätze sprechen musste, um ein magisches Portal zu öffnen, dass es Malek mit nur zwei Wörtern gelungen war, zeugte von Jahrtausenden an Erfahrung und einem großen Talent für Magie.
Dann, als der alte Eldar ohne ein weiteres Wort mit einem Schritt durch das Portal ging, schüttelte Naruz den Kopf und zwang sich dazu, sich zu konzentrieren. „Ihr bleibt hier.“ sagte er an seine Nathrezim gewandt, mit einer Stimme die keinen Widerspruch duldete. Dann schritt auch er durch das Portal. Kurz fühlte er sich so, als wenn etwas an seinen inneren Organen zerren würde, um sie aus seinem Körper zu reißen und stand kurz davor, schmerzerfüllt aufzuschreien. Dann war das Gefühl jedoch so plötzlich vorüber wie es gekommen war und Naruz stand im Saal, den er eben noch durch das magisch erschaffene Loch gesehen hatte. Ein Blick nach hinten zeigte ihm, dass das Portal inzwischen geschlossen worden war und als er seinen Blick weiter durch den Saal wandern ließ, merkte er, dass er im Thronsaal der Königin sein musste. Er konnte auf den ersten Blick vier Dutzend Eldar erkennen, die in Rüstungen aus Schwarzkristall Wache hielten und ihn mit ihren Blicken durchbohrten.
„Hierher, Archon.“ erklang die Stimme Maleks aus der Mitte des Saales. Naruz hatte sich gerade die Statuen genauer ansehen wollen, zuckte bei den Worten des obersten Leibwächters jedoch zusammen und trat zwischen den Säulen hervor in die Mitte des Raumes. Während der Rest des Saals in Schatten getaucht war, erstrahlte die Mitte jedoch im grünlichen Licht einer kleineren Version der falschen Sonne, die durch ein gläsernes Dach hineinschien. Malek stand neben alabasterfarbenen Stufen, die hinauf zu einem Thron führten, welcher in der selben Farbe zu erstrahlen schien. Er wollte seinen Blick gerade weiter nach oben wandern lassen, zur Person die auf dem Thron saß, richtete seine Augen dann jedoch gleich wieder auf den Boden. Jedem, der nicht Teil der Leibwache war, war es verboten mehr von der Königin der Finsternis zu sehen, als ihre Füße. Wer gegen dieses Verbot verstoß wurde geblendet und kastriert oder verlor die Zunge, je nachdem ob man ein Mann oder eine Frau war, allerdings nur, wenn es sich um einen Archon handelte. Jeder andere wurde für ein solches Vergehen entweder von den Leibwächtern zu Tode gefoltert, oder landete in den Zwingern der Nachtmahre, um den Bestien als Futter zu dienen. Da Naruz nicht vor hatte in seinem jungen Alter bereits den Freuden des Lebens zu entsagen, beschloss er dass es besser wäre, nur den Boden anzusehen. Als er beinahe direkt vor dem Thron stand, ließ er sich auf die Knie fallen und wartete geduldig darauf, dass er angesprochen wurde.
„Du bist also der Sohn von Drâzuhl.“ Naruz erschauderte, als er die Stimme hörte, die nun zu ihm sprach. Es war die Stimme einer Frau, kalt und zugleich warmherzig. Sie war voller Hass und Boshaftigkeit, versprach jedoch auch gleichzeitig unendliche Freude und quoll über vor Liebe. „Weißt du, ich mochte deinen Vater, er war ein gerissener, verräterischer Mistkerl, aber es war meist äußerst amüsant seine Intrigen mitanzusehen.“ Naruz wagte es, seinen Blick ein wenig zu heben, bis zum Ansatz des Thrones. Abgesehen vom Stein der Stufen und eben jenes Thrones konnte er jedoch nichts sehen, was ihn darauf schließen ließ, dass die Königin auf ihrem Thron lag, groß genug war er dafür jedenfalls. „Umso lustiger war es, dass der große Planer durch etwas so simples wie einen Messerstich in den Rücken gestorben ist und dann auch noch durch seinen eigenen Sohn. Gute Arbeit.“ dieses mal klang die Stimme der Königin so, als wenn sie gleich anfangen würde zu lachen, was Naruz ein unsicheres Lächeln entlockte.
„Vielen Dank, Herrin.“ Mehr traute er sich nicht zu sagen.
„Als du dich zum Archon ernannt hast, dachte ich kurz darüber nach dich von Malek entsorgen zu lassen, da deine Methoden mir äußerst langweilig erschienen... wie lange ist es her? Vier Dekaden?“
„Sechs, Herrin.“ meinte Naruz.
„Ah ja, genau. Inzwischen bin ich jedoch mehr als froh darüber, dass ich dich habe walten lassen. Du hast sogar noch einen besseren Sinn für Humor als dein Vater. Selbst er wäre nicht darauf gekommen die Seelenrüstung eines anderen Archons zu manipulieren, oder besser gesagt, er hätte nicht das Wissen dazu gehabt.“
„Ihr schmeichelt mir, Herrin.“ sagte Naruz und lächelte erneut, als die Königin ihn an seinen ersten Rivalen erinnerte, den er aus dem Weg geräumt hatte. Seelenrüstungen waren sogar noch seltener und wertvoller als Rüstungen aus Schwarzkristall, denn sie weigerten sich einen anderen Eldar zu akzeptieren, als denjenigen auf den sie angepasst waren. Jeder, der nicht der Herr der Seelenrüstung war und versuchte sie anzulegen, wurde von der Rüstung selber getötet. Ein äußerst wichtigtuerischer Archon einer niederen Adelsfamilie hatte irgendwie eine solche Rüstung ergattert, Naruz hatte es geschafft sie zu manipulieren und den Archon dann zu einem Duell herausgefordert. Kaum legte der andere Eldar seine Rüstung an, schossen kristallene Dornen aus dem Innenraum der Rüstung und spießten ihren Besitzer auf.
„Oh, ganz und gar nicht. Ich bin wirklich beeindruckt, eine solche Mischung aus Einfallsreichtum und Können findet man selbst unter den älteren Eldar... nein! Das kann nicht sein, oder?“ Die Königin brach, hörbar erstaunt, ab und schwang ihre Beine vom Thron, woraufhin Naruz sofort wieder den Blick senkte. Mit schnellen Schritten ging die Königin die Stufen hinunter, bis sie direkt vor Naruz stand. Die nackten Füße der Königin befanden sich direkt vor ihm und ihre Haut war unglaublich bleich, selbst verglichen mit den anderen Eldar, die seit über eintausend Jahren unter der Erde wohnten. Naruz schluckte. Die Königin der Finsternis war direkt vor ihm, er bräuchte nur seine Hand ein wenig ausstrecken um sie zu berühren. Zwar würde es ihn vermutlich sein Leben kosten... aber wie viele Eldar konnten schon von sich behaupten, jemals die Königin berührt zu haben? Noch während der Archon ernsthaft darüber nachdachte sein Leben zu riskieren, um über das Bein der Königin zu streichen, beugte diese sich soweit vor, dass Naruz die Augen schließen musste, um nicht gegen das Verbot zu verstoßen. Kurz darauf hörte er, sehr zu seiner Überraschung, ein leises Geräusch, dass man am ehesten für ein Klirren halten konnte. Er konnte geradeso noch den Impuls unterdrücken nachzusehen, was die Königin tat. Als das Geräusch erneut erklang, spürte Naruz wie die Dornen seiner Schulterstücken leicht vibrierten und ihm wurde klar, dass die Königin mit etwas metallenem dagegen geschlagen haben musste. Dann, urplötzlich, ließ die Eldar tatsächlich ein leises, glockenhelles Lachen hören und Naruz konnte spüren, wie sie sich wieder entfernte. Als er die Augen öffnete, lag die Königin anscheinend wieder auf ihrem Thron. „Ich hatte recht! Das sind Archon Ûruthaz und seine fünf Töchter, nicht wahr?“ fragte die Königin, mit einem amüsierten Unterton in der Stimme und Naruz wusste sofort, dass sie auf das purpurne Leuchten in seinen Schulterdornen anspielte.
„Ja, Herrin. Das sind sie.“ sagte Naruz und konnte sich ein breites Grinsen nicht verkneifen. Von all den Intrigen und Erfolgen in seinem jungen Leben, war er ganz besonders Stolz darauf, wie er den Archon der Giftigen Schwingen reingelegt hatte.
„Wie genau hast du das geschafft?“ fragte die Königin belustigt. „Obwohl, sage es mir nicht, ich werde es schon selbst herausfinden, so ist es spannender.“ fügte sie hinzu, ehe Naruz etwas sagen konnte. „Du bist wirklich ein böser Junge.“ sagte sie dann, mit einem erneuten Lachen. „Weißt du, meine besten Hexer haben seit sieben Monaten nach dem Archon gesucht.“
„Und dabei in Verhören zwei meiner größten Rivalen getötet und den Ruf von achtzehn Archonten die mich nicht mögen aufs schwerste geschädigt. Dafür bin ich Euch äußerst dankbar, Herrin.“ sagte Naruz mit todernster Stimme.
„Oh, bei Beliath! Was bin ich froh, dass es noch immer Jünglinge gibt, die wissen wie man das Große Spiel überleben kann. Die falschen Spuren zu legen kann nicht einfach gewesen sein. Wie lange hattest du den Schlag gegen Ûruthaz geplant? Obwohl... der Schlag war eher gegen die anderen gerichtet, nicht wahr?“
„Ich mochte Ûruthaz, er war immer äußerst nett zu mir.“ bestätigte Naruz, ohne das geringste Anzeichen von Reue. „Die ganze Sache war seit einem Jahrhundert in Planung.“ fügte er dann hinzu.
Dieses mal gab es kein Gelächter und auch keinen heiteren Unterton. Als die Königin erneut sprach, tat sie es mit kalter, befehlender Stimme. „Ich wusste, ich habe mich nicht geirrt. Malek, du weißt was zu tun ist.“
„Jawohl, Herrin.“ sagte der Leibwächter und trat plötzlich in Naruz' Blickfeld. „Archon, erhebe dich.“ Naruz tat wie ihm geheißen, auch wenn er sich plötzlich ziemlich unwohl in seiner Haut führte. Hatte er etwas falsches gesagt? „Archon Naruz Drâzuhl! Ihr seid nun Zeuge eines historischen Moments! Die Hohepriester der vier Götter sind sich einig, dass die Zeit gekommen ist! In genau einer Woche ist der Tag gekommen, an dem sich die Eldar erneut erheben. Wir werden aus den Tunneln von Câed Dûrzahl strömen und den Verrätern und niederen Rassen zeigen, wer die wahren Herren von Cordius sind!“ Bei diesen Worten schluckte Naruz. Er wusste, was jetzt kommen würde, aber er konnte es nicht glauben. „Die Königin hat entschieden, dass Ihr derjenige sein werdet, der den ersten Vorstoß an die Oberfläche anführen wird! Ihr werdet der Anführer der I. Legion sein und Eure Truppen nach Îmlarthaion führen!“ Îmlarthaion! Die uralte Hauptstadt der Eldar, welche seit dem großen Fall verlassen war! Sie lag nicht allzu weit vom Gebirge entfernt und war die letzte Stadt gewesen, die während des Krieg des Falls erobert worden war. „Außerdem stehen Euch und Eurer Legion die ersten zehn Raubzüge zu. Ihr werdet die Möglichkeit erhalten Euch auszutoben, bevor die anderen Legionen aus dem Gebirge dürfen.“
„Ich... ich weiß nicht was ich sagen soll, Malek... Herrin. Mir fehlen die Worte, ob dieser Ehrung.“ flüsterte Naruz mit heiserer Stimme. Die ersten zehn Raubzüge! Oh, wie werden die anderen Archonten fluchen und neidisch sein!
„Es freut die Königin, dass Ihr die Ehre zu schätzen wisst und akzeptieren werdet. Die Königin hat zudem noch ein Geschenk für Euch. Fünfhundert Eldar ihrer Armee werden für die Dauer der Raubzüge unter Euch dienen, außerdem werden zwanzigtausend Orks ihrer Armee als dauerhaftes Geschenk an Euch übergeben, zusätzlich zu zehn Höhlentrollen.“
Nun viel Naruz tatsächlich wieder auf die Knie und anstatt ihn zurechtzuweisen, trat Malek einen Schritt zur Seite, um den Blick für die Königin wieder freizugeben. „Ich danke Euch, Herrin! Ihr seid zu großzügig!“
„Schön, dass dir mein Geschenk zu gefallen scheint. Du darfst dich nun entfernen, um alles vorzubereiten, du hast eine Woche Zeit. Allerdings wirst du zu Fuß gehen müssen.“
„Ich danke Euch, Herrin. Ich werde Euch nicht enttäuschen, das schwöre ich.“
„Das will ich doch für dich hoffen. Solltest du es doch tun, werde ich auf den nächsten Ballabend mit einer äußerst echt aussehenden Naruzmaske gehen, hast du mich verstanden?“ fragte die Königin, mit einer honigsüßen Stimme, die Naruz erneut schaudern ließ.
„Natürlich Herrin, meine Legion wird in einer Woche bereit stehen.“
„Sehr schön, dann wünsche ich dir viel Spaß.“ Und den würde er auch haben, dachte Naruz sich. Nach eintausend Jahren der Isolation unter der Erde, eintausend Jahre vom Sonnenlicht getrennt, würden die Eldar sich erneut erheben und allen die sich jemals gegen sie gestellt hatten Tod, Schmerz und Leid bringen!
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