"Spielesituation", was für ein komisches Wort. Mir ist aber nichts besseres dafür eingefallen.
Da die "Vermainstreamung" von allem immer mehr Thema der Community wird, betrachte ich diese Entwicklung mal aus einem anderem Blickwinkel.
Nähmlich aus wirtschaftlicher Sicht.
Einleitung:
Um zu verstehen von was ich hier reden werde, müssen mal ein paar Begriffe geklärt werden.
Der Konjunkturverlauf beschreibt die wirtschaftliche Entwicklung von etwas, meist Unternehmen. Hier werde ich es aber auf das komplette Geschäft mit Videospielen anwenden.
Ihr habt vermutlich alle mal so einen Graphen gesehen, wo der Wert einer Aktie über einen gewissen Zeitraum gekennzeichnet wird. Das ist die grafische Darstellung davon.
Man unterteilt diesen Verlauf in 4 Phasen.
1. Die Expansion. Gewinne steigen, höherer Konsum, mehr Investionen. Der Wirtschaft geht es seht gut, sie hat ihre Zeit des Aufschwungs.
2. Der Boom. Der Gipfel des Aufstieges ist erreicht. Allen geht es gut und es könnte nicht mehr besser laufen.
3. Die Rezession. Wenn es nicht mehr besser laufen kann, dann stagniert die Wirtschaft. Entlassungen kommen und Standorte werden geschlossen.
4. Die Depression. Wenn es nicht mehr besser laufen kann und es stagniert, dann geht es abwärts. Gewinne gehen gegen 0 und das Wort "Insolvenz" hört man öfters als einem lieb ist. Aber die Preise sinken ebenfalls.
Danach geht es wieder in die Expansion über.
Der Trend ist ebenfalls ein für den Konjunkturverlauf wichtiger Begriff.
Der Trend ist eine Durchschnittskurve, also eine Betrachtung auf einen sehr großen Zeitraum. Wenn ihr so einen Graphen mal wieder sehen solltet, achtet darauf in welcher Richtung er sich bewegt. Geht er mit der Zeit nach oben oder nach unten, oder bleibt er gänzlich in einem Bereich? Der Trendverlauf zeigt euch das.
1. Die Expansion:
Die 1. Phase haben wir hinter uns. Das Gaming blühte immer mehr auf, weltweit wurden immer mehr Leute Teil dieser Kultur. Die großen Unternehmen machten Geld ohne wirkliches Ende und alles schien perfekt. Gaming bekam nun auch im sozialen Bereich mehr Ansehen, auch wenn es manchmal nicht so scheint. Doch man kann nicht nur Gewinn machen.
2. Der Boom:
Diese Phase verlassen wir gerade. Der große US Börsencrash von 1869, enstanden durch Goldspekulationen, ist eines von vielen Beispielen. Es kann halt nicht nur Gewinn generiert werden. So komisch es auch klingen mag, das Geld hat für solche Fälle eine Art "Selbstverteidigungsmechanismus". Alles wird einfach wertlos, oder zumindest sinkt der Wert sehr tief in den Keller. So extrem wird es glaube ich nicht sein, ich hoffe es nicht. Aber ein Indiz dafür lässt sich bei uns, der Community, finden.
Die "Vermainstreamung" der Spiele ist der Aufschrei. Überall hört man es immer wieder, wie einfallslos die Spiele geworden sind. Alles wird recycelt. Alle Spiele sind inhaltlich gleich und sehen nur anders aus. Gescriptete Action ist einer der Kritikpunkte schlechthin. Falsch machen es die Unternehmen, besonders die Publisher. Wir, die Konsumenten, sind natürlich völlig unschuldig. Wir machen überhaupt nichts falsch. Wir kaufen aber, das ist ein Problem. Und es möge mir hier nun keiner kommen und von sich behaupten, er haben noch nie einen Kauf bereut. Ich bereue meine CoD Kauf letztes Jahr. Aber nur rumschreiben, welche Spiele wir nicht kaufen sollen bringt nichts. Es gab aber einige Leute welche konkrete Antworten gegeben haben. Crowdfunding durch Kickstarter und Greenlight von Steam, sind konkrete Antworten. Wir haben mehr Einfluss daruf, was wir bekommen. Wir zeigen was wir wirklich wollen.
3. Die Rezession:
Hier gelangen wir nun Stück für Stück an. EA hat einen wegweisenden Schritt dafür gemacht. Anfang 2012 wollte EA in den Socialbereich einsteigen, siehe C&C als Free to Play Titel. Dort stießen sie auf den Riesen Zynga (Farmville). Nachdem EA den Titel "The Sims Social" veröffentlichte, folgte Zynga mit "The Ville". EA verklagte Zynga, weil "The Ville" sich zu sehr ihrem Spiel ähneln würde. Während dieses Rechtsstreites verlagerte sich das Social Gaming mehr und mehr auf Smartphones, Tablets,... eben auf mobile Geräte. Beide Unternehmen machten mehrere Millionen Dollar Verluste und beendeten deswegen den Streit. EA machte noch mehr Verluste, wegen einer falschen Spekulation. Sie steckten 80 Millionen Dollar in Next-Gen Spiele. Sie glaubten daran, dass die PS4 auf der E3 2012 vorgestellt werden würde. Wie wir wissen, war dem nicht der Fall. Um nun wieder Gewinne einzufahren, um die Verluste zu beseitigen, mussten Franchises bluten. Mit Dead Space 3 hat das ganze dann wohl seinen Höhepunkt erreicht.
http://www.sueddeutsche.de/digital/computerspiele-warum-electronic-arts-schwaechelt-1.1351922
Die Community wollte Veränderung und war unzufrieden. EA Schloss sich mit Ubisoft zusammen um irgendwie noch überleben zu können. Activision baut fleisig ab, da sie wissen mit CoD endet es langsam. Das Ende dieser Firmen scheint besiegelt und wird es dann in der 4. Phase, die Depression, wohl auch so sein. Während nun Valve mit Steam den PC immer mehr als Monopol hat, bleibt noch etwas übrig. Sony, Nintendo und Microsoft bekämpfen sich in ihrer letzten Bastion, den Konsolen. Vermutlich kam das PS4 Event nicht nur so früh, weil sie das Geld der Investoren brauchten, sondern weil sie überhaupt Geld brauchen. Sony und Nintendo stecken in Milliarden Schulden. Nintendo generiert kaum Umsatz mit der Wii U, weil sie es mit Verlust verkaufen und es keine "Systemseller" Spiele gibt. Sony will jetzt schnell aufrücken um sich einen Platz zu sichern. Vieleicht hat Sony in seinen anderen Bereichen, in denen sie aktiv sind, ebenfalls Probleme. Das weis ich aber nicht. Microsoft hat immernoch Windows im Rücken.
4. Die Depression:
Da wir in dieser Phase noch nicht angelangt sind, kommt jetzt meine dunkle Zukunftsprognose. Diese letzte Bastion wird ebenfalls vom Flagschiff Valve angriffen, mit der Steambox. Würde nun auch die Konsolenwelt an Valve/Steam fallen so haben wir das typische Markenzeichen der 4. Phase. Ein Monopol, mit Valve obendrauf.
Ähnliche Ereignisse:
In der Vergangenheit gab es ähnliche Ereignisse. Ich danke an dieser Stelle den Usern coel und Bazillus^^ für die Informationen, da ich nicht zu dieser Zeit gespielt habe.
Als Atari ihre hauseigene Konsole, den Atari 2600 auf den Markt brachte, war diese unangefochten die beste Konsole. Etliche Entwickler wollten ebenfalls ein Stück vom Kuchen haben und machten ihre eigenen Konsolen. Ich vermute mal die gingen mehr oder weniger alle in die Hose, und der Boom war vorbei. Aus der Asche stiegen dann Nintendo und Sega auf.
Mit "Super Mario Bros." begann ein Ära der Jump'n'Run's. Natürlich gönnt man Nintendo den Erfolg nicht und wollte es besser machen. Das Genre überflutete den Markt. Es bildete sich mit Sonic von Sega der erste wirkliche Konkurent.
Mit Monkey Island, den Spielen von Lucas Arts und den "Quest" Teilen gab es eine Zeit lang viele Adventuregames. In der kommenden Zeit übernahmen dann Actionspiele und Shooter die Bühne. Doom, Quake und andere Spiele waren verantwortlich.
Nachwort:
Zu dem Bündnis von EA und Ubisoft gegen Steam möchte ich noch etwas sagen.
So viel Mist wie sie auch gebaut haben, Activision eingeschlossen, so hat es doch einen positiven Nebeneffeckt. Sie haben gezeigt wie man es falsch machen kann, wie man uns verägern kann. Dadurch wissen zukünftige Entwickler wie auch Publisher, wie man es richtig macht. Manch gute Spiele kann man erst wirklich geniesen, wenn man schlechte kennt.
Ich studiere nichts in der Richtung Wirtschaft, noch übe ich es beruflich aus. Ich interessiere mich blos für diese Thematik. Also seit nicht zu hart zu mir, wenn ihr es in Stücke reist.
Euer Ancarius
Da die "Vermainstreamung" von allem immer mehr Thema der Community wird, betrachte ich diese Entwicklung mal aus einem anderem Blickwinkel.
Nähmlich aus wirtschaftlicher Sicht.
Einleitung:
Um zu verstehen von was ich hier reden werde, müssen mal ein paar Begriffe geklärt werden.
Der Konjunkturverlauf beschreibt die wirtschaftliche Entwicklung von etwas, meist Unternehmen. Hier werde ich es aber auf das komplette Geschäft mit Videospielen anwenden.
Ihr habt vermutlich alle mal so einen Graphen gesehen, wo der Wert einer Aktie über einen gewissen Zeitraum gekennzeichnet wird. Das ist die grafische Darstellung davon.
Man unterteilt diesen Verlauf in 4 Phasen.
1. Die Expansion. Gewinne steigen, höherer Konsum, mehr Investionen. Der Wirtschaft geht es seht gut, sie hat ihre Zeit des Aufschwungs.
2. Der Boom. Der Gipfel des Aufstieges ist erreicht. Allen geht es gut und es könnte nicht mehr besser laufen.
3. Die Rezession. Wenn es nicht mehr besser laufen kann, dann stagniert die Wirtschaft. Entlassungen kommen und Standorte werden geschlossen.
4. Die Depression. Wenn es nicht mehr besser laufen kann und es stagniert, dann geht es abwärts. Gewinne gehen gegen 0 und das Wort "Insolvenz" hört man öfters als einem lieb ist. Aber die Preise sinken ebenfalls.
Danach geht es wieder in die Expansion über.
Der Trend ist ebenfalls ein für den Konjunkturverlauf wichtiger Begriff.
Der Trend ist eine Durchschnittskurve, also eine Betrachtung auf einen sehr großen Zeitraum. Wenn ihr so einen Graphen mal wieder sehen solltet, achtet darauf in welcher Richtung er sich bewegt. Geht er mit der Zeit nach oben oder nach unten, oder bleibt er gänzlich in einem Bereich? Der Trendverlauf zeigt euch das.
1. Die Expansion:
Die 1. Phase haben wir hinter uns. Das Gaming blühte immer mehr auf, weltweit wurden immer mehr Leute Teil dieser Kultur. Die großen Unternehmen machten Geld ohne wirkliches Ende und alles schien perfekt. Gaming bekam nun auch im sozialen Bereich mehr Ansehen, auch wenn es manchmal nicht so scheint. Doch man kann nicht nur Gewinn machen.
2. Der Boom:
Diese Phase verlassen wir gerade. Der große US Börsencrash von 1869, enstanden durch Goldspekulationen, ist eines von vielen Beispielen. Es kann halt nicht nur Gewinn generiert werden. So komisch es auch klingen mag, das Geld hat für solche Fälle eine Art "Selbstverteidigungsmechanismus". Alles wird einfach wertlos, oder zumindest sinkt der Wert sehr tief in den Keller. So extrem wird es glaube ich nicht sein, ich hoffe es nicht. Aber ein Indiz dafür lässt sich bei uns, der Community, finden.
Die "Vermainstreamung" der Spiele ist der Aufschrei. Überall hört man es immer wieder, wie einfallslos die Spiele geworden sind. Alles wird recycelt. Alle Spiele sind inhaltlich gleich und sehen nur anders aus. Gescriptete Action ist einer der Kritikpunkte schlechthin. Falsch machen es die Unternehmen, besonders die Publisher. Wir, die Konsumenten, sind natürlich völlig unschuldig. Wir machen überhaupt nichts falsch. Wir kaufen aber, das ist ein Problem. Und es möge mir hier nun keiner kommen und von sich behaupten, er haben noch nie einen Kauf bereut. Ich bereue meine CoD Kauf letztes Jahr. Aber nur rumschreiben, welche Spiele wir nicht kaufen sollen bringt nichts. Es gab aber einige Leute welche konkrete Antworten gegeben haben. Crowdfunding durch Kickstarter und Greenlight von Steam, sind konkrete Antworten. Wir haben mehr Einfluss daruf, was wir bekommen. Wir zeigen was wir wirklich wollen.
3. Die Rezession:
Hier gelangen wir nun Stück für Stück an. EA hat einen wegweisenden Schritt dafür gemacht. Anfang 2012 wollte EA in den Socialbereich einsteigen, siehe C&C als Free to Play Titel. Dort stießen sie auf den Riesen Zynga (Farmville). Nachdem EA den Titel "The Sims Social" veröffentlichte, folgte Zynga mit "The Ville". EA verklagte Zynga, weil "The Ville" sich zu sehr ihrem Spiel ähneln würde. Während dieses Rechtsstreites verlagerte sich das Social Gaming mehr und mehr auf Smartphones, Tablets,... eben auf mobile Geräte. Beide Unternehmen machten mehrere Millionen Dollar Verluste und beendeten deswegen den Streit. EA machte noch mehr Verluste, wegen einer falschen Spekulation. Sie steckten 80 Millionen Dollar in Next-Gen Spiele. Sie glaubten daran, dass die PS4 auf der E3 2012 vorgestellt werden würde. Wie wir wissen, war dem nicht der Fall. Um nun wieder Gewinne einzufahren, um die Verluste zu beseitigen, mussten Franchises bluten. Mit Dead Space 3 hat das ganze dann wohl seinen Höhepunkt erreicht.
http://www.sueddeutsche.de/digital/computerspiele-warum-electronic-arts-schwaechelt-1.1351922
Die Community wollte Veränderung und war unzufrieden. EA Schloss sich mit Ubisoft zusammen um irgendwie noch überleben zu können. Activision baut fleisig ab, da sie wissen mit CoD endet es langsam. Das Ende dieser Firmen scheint besiegelt und wird es dann in der 4. Phase, die Depression, wohl auch so sein. Während nun Valve mit Steam den PC immer mehr als Monopol hat, bleibt noch etwas übrig. Sony, Nintendo und Microsoft bekämpfen sich in ihrer letzten Bastion, den Konsolen. Vermutlich kam das PS4 Event nicht nur so früh, weil sie das Geld der Investoren brauchten, sondern weil sie überhaupt Geld brauchen. Sony und Nintendo stecken in Milliarden Schulden. Nintendo generiert kaum Umsatz mit der Wii U, weil sie es mit Verlust verkaufen und es keine "Systemseller" Spiele gibt. Sony will jetzt schnell aufrücken um sich einen Platz zu sichern. Vieleicht hat Sony in seinen anderen Bereichen, in denen sie aktiv sind, ebenfalls Probleme. Das weis ich aber nicht. Microsoft hat immernoch Windows im Rücken.
4. Die Depression:
Da wir in dieser Phase noch nicht angelangt sind, kommt jetzt meine dunkle Zukunftsprognose. Diese letzte Bastion wird ebenfalls vom Flagschiff Valve angriffen, mit der Steambox. Würde nun auch die Konsolenwelt an Valve/Steam fallen so haben wir das typische Markenzeichen der 4. Phase. Ein Monopol, mit Valve obendrauf.
Ähnliche Ereignisse:
In der Vergangenheit gab es ähnliche Ereignisse. Ich danke an dieser Stelle den Usern coel und Bazillus^^ für die Informationen, da ich nicht zu dieser Zeit gespielt habe.
Als Atari ihre hauseigene Konsole, den Atari 2600 auf den Markt brachte, war diese unangefochten die beste Konsole. Etliche Entwickler wollten ebenfalls ein Stück vom Kuchen haben und machten ihre eigenen Konsolen. Ich vermute mal die gingen mehr oder weniger alle in die Hose, und der Boom war vorbei. Aus der Asche stiegen dann Nintendo und Sega auf.
Mit "Super Mario Bros." begann ein Ära der Jump'n'Run's. Natürlich gönnt man Nintendo den Erfolg nicht und wollte es besser machen. Das Genre überflutete den Markt. Es bildete sich mit Sonic von Sega der erste wirkliche Konkurent.
Mit Monkey Island, den Spielen von Lucas Arts und den "Quest" Teilen gab es eine Zeit lang viele Adventuregames. In der kommenden Zeit übernahmen dann Actionspiele und Shooter die Bühne. Doom, Quake und andere Spiele waren verantwortlich.
Nachwort:
Zu dem Bündnis von EA und Ubisoft gegen Steam möchte ich noch etwas sagen.
So viel Mist wie sie auch gebaut haben, Activision eingeschlossen, so hat es doch einen positiven Nebeneffeckt. Sie haben gezeigt wie man es falsch machen kann, wie man uns verägern kann. Dadurch wissen zukünftige Entwickler wie auch Publisher, wie man es richtig macht. Manch gute Spiele kann man erst wirklich geniesen, wenn man schlechte kennt.
Ich studiere nichts in der Richtung Wirtschaft, noch übe ich es beruflich aus. Ich interessiere mich blos für diese Thematik. Also seit nicht zu hart zu mir, wenn ihr es in Stücke reist.

Euer Ancarius