Zunächst mal danke an euch alle für die netten Worte, das schmeichelt mir sehr muss ich zugeben.
Außerdem eine kurze Stellungnahme zu zwei Punkten aus der Kritik von Hoellenspass:
Dass das Thema weder neu noch originell war, stimmt natürlich und ich sehe das ebenfalls nicht als negativ an. Mein Einstieg - als Leser - in erotische Geschichten, waren genau solche "First-Time"-Geschichten und mich haben diese von Anfang an fasziniert. Diese jugendliche Emotionsgewalt glaubhaft aufs Papier zu bringen, war etwas was ich immer bewundert habe und ich wollte es einfach selbst einmal ausprobieren. Da ich gerade mal eine Auszeit von meinen üblichen, surrealen Geschichten brauchte, fand ich die Zeit reif dafür. Um so mehr freut mich, dass es gelungen zu sein scheint. Gerade weil es ja auch haarscharf am Inzest kratzt und das nicht jedermanns Geschmack ist.
Zu den Eltern: Ich habe mir darüber auch einige Gedanken gemacht. Aus eigener Erfahrung und aus Beobachtungen im Verwanten- und Bekanntenkreis, kann ich sagen, dass viele Erwachsene die Gefühle von Kindern und Jugendlichen oft nicht ernst nehmen. (Völlig zu unrecht, wie ich übrigens finde) Daher habe ich mich dazu entschieden, das Olivers Mutter zwar die trauer ihres Sohnes nach der offensichtlichen Auseinandersetzung mit Hannah erkennt, aber diese nicht als schwerwiegend genug empfindet um mehr zu tun, als einen dieser typischen Elternsprüche zu seinem Trost beizutragen. (Ich denke man kannt sowas ja: Wird schon wieder - Andere Mütter haben auch schöne Töchter - Die hat dich gar nicht verdient - Wirst sehen, bald scheint wieder die Sonne usw.)
Dass Hannahs Eltern nicht darauf eingehen, hat für mich zwei Gründe. Am Anfang sehen sie den ersten Schwarm ihrer Tochter mit Belustigung, wie das eben viele Erwachsene tun würden. "Ach schau, die Kleine hat sich verkuckt." Selbst dass es ihr Cousin ist, ist dabei kein Grund zur Aufregung. Es ist ja nur ein harmloser Schwarm und sowas kommt schon mal vor. Nach einem Jahr der Schwärmerei, nehmen sie das dann erst recht nicht mehr ernst. Ihr Cousin ist ja nur selten da und sie mag ihn einfach gern und will ein wenig Aufmerksamkeit. Er ist ja schon "groß" und sie nimmt ihn eben als Vorbild. Dass sie dann in diesem Jahr plötzlich so distanziert von ihm ist, wundert niemanden. Sie redet ja auch mit ihren Eltern kaum noch, bleibt auf Abstand zu allen und rebelliert. Pupertierendes Mädel eben, da braucht man sich über gar nichts wundern. Ihr emotionaler Ausbruch im Flur, steht auf der selben Liste. Pupertierendes Mädchen dem wieder mal eine Sicherung durchbrennt. Diesmal ist eben ihr Cousin in die Schusslinie geraten. Sorgen muss man sich um die beiden nach dem Krach sicher keine machen, höchstens, dass es noch mehr solche Ausbrüche gibt. Da Hannah sich dann scheinbar wenigstens an den Weihnachtsfeiertagen etwas zusammenreist, freuen sich ihre Eltern einfach über den seltenen Moment des Friedens.
Ich hab versucht das irgendwie subtil mit rüber zu bringen weil ich eben den Fokus der Geschichte nicht auf die Eltern richten wollte. Klar hätte ich Abschnitte einbauen können, in denen man einen Moment aus der Sicht der Eltern erlebt aber das hab ich ehrlich gesagt als störend empfunden.
Wie sie darauf reagiern, dass die beiden sich wieder versöhnt haben und vorallem darauf wie nahe sie sich nun wirklich sind, bleibt offen, da die Geschichte vorher endet. Vielleicht erfahren sie es, vielleicht auch nicht. Vielleicht finden sie es nicht so tragisch, vielleicht greifen sie ein. Wer weiß das schon, wenn Kinder in die Pupertät kommen werden Erwachsene einfach komisch und unberechenbar. :-P