DrSlicer
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Kapitel 16
Am nächsten Morgen erwachte Hinata aus ihren erholsamen Schlaf. Sie richtete sich auf dem Bett auf und die Bettdecke rutschte von ihren Oberkörper. Mit geschlossenen Augen streckte die Hyuuga ihre Arme in die Luft und stöhnte dabei vergnügt. Ihr Bademantel war an ihrer rechten Schulter verrutscht, sodass ein kleiner Teil ihrer rechten Brust entblößt wurde.
„Habe ich gut geschlafen Naruto-kun!“ Sie schaute auf die andere leere Bettseite, wo sie eigentlich ihren geliebten Blondschopf erwartet hätte. „Darling? Wo bist du?“
Es drang keine Antwort auf ihre Frage in ihre Ohren. Enttäuscht über Narutos erneute Abstinenz und ihr dadurch verursachte Gefühl des Alleinseins warf sie die Bettdecke zur Seite und setzte sich auf. Wieder fühlte sich Hinata von ihren Freund vergessen und sogar ein wenig hintergangen.
„Ich dachte du wolltest heute bei mir sein und den Tag zusammen mit mir verbringen.“, sagte sie zu sich selbst. Seufzend stand sie auf und zupfte an ihren Bademantel, bis diese sich wieder ordnungsgemäß auf ihren Körper schmiegte. Sie verzog sich ins Badezimmer. Dort putzte Hinata rasch ihre Zähne, nahm eine ausgiebige Dusche und zog sich ihr typisches hellblaue Ninja-Outfit mit darunterliegenden Netzshirt an. Frisch für den neuen anstehenden Tag präpariert, frühstückte sie schnell und machte kurz den Abwasch. Als sie fertig war und aus der Wohnung mit ihren Schlüsselbund verschwinden wollte, erblickte sie an der Wohnungstür eine kleine gelbe Notiz:“Bin gleich wieder da! Naruto.“
Die sehr knapp gehaltene Nachricht deutete auf einen Zeitdruck auf Seiten Narutos hin. Seelenruhig nahm Hinata die kleine Botschaft an sich und schaute es sich nochmal an. Sie schmunzelte.
„Ach Naruto-kun.“, sprach die nun wieder trübselige Hyuuga zu sich selbst. „Wie oft hast du mir schon so eine Nachricht hinterlassen und bist erst gegen Mitternacht nach Hause gekommen? Du hast sicher nichts dagegen, wenn ich meinen Tag heute bei Sakura-san verbringe, oder?“
Mit gemischten Gefühlen warf sie das Zettelchen in den Papierkorb. Dann schlüpfte Hinata in ihren mollig warmen Mantel, der in ihrer Lieblingsfarbe hellblau war und verschwand aus der gemeinsamen Wohnung.
Bei Sakuras Wohnung angekommen, klopfte die Kunoichi erst mal an. Trotz der langjährigen innigen Freundschaft mit ihrer besten Freundin zeichnete sich das Klopfen Hinatas mit Zaghaftigkeit und einer gewissen Schüchternheit aus. Sie wusste es selbst nicht wieso. Es rührte sich nichts. Nach einigen ruhigen Sekunden polterte sie nochmals an Sakuras Wohnungstür, nur diesmal fester und etwas lauter. Die Tür blieb unbeeindruckt und bewegte sich nicht vom Fleck.
„Sakura-san?“, fragte Hinata mit nachdrücklicher und zugleich sorgenvoller Stimme und setzte ihren Ohr an die Tür, um nur ein kleines Geräusch zu lauschen. „Bis du da?“
Nach einigen Minuten, die Hinata mit geduldigen Warten verbrachte, wand sie sich seufzend von der Tür ab.
Mit bedrücktem Gemüt schlenderte die Achtzehnjährige durch Konohas Straßen. Ihr Atem verdampfte durch den strengen Frost. Heute sank die Temperatur im Dorf hinter den Blättern bis unter den Gefrierpunkt. Nur der Schnee ließ sich noch nicht blicken, die zum Landschaftsbild Konohas noch fehlte, um hartgesottene Winterromantiker das Herz hüpfen zu lassen. Doch der Hyuuga schien den strengen Winter, der in diesem Jahr stark ausgeprägt war, nichts auszumachen. Ihre Gedanken kreisten um ein bestimmtes Thema, das sie auf keinen Fall anschlagen wollte. Ein Thema, das besser als Vermutung zu benennen war. Auf ihren Gesicht zeichnete sich eine wachsende Traurigkeit aus. Ihr Gewissen sprach zu ihr und nahm dabei kein Blatt vor dem Mund:“Naruto-kun ist nicht da. Sakura-san ist nicht zu Hause. Heißt es etwa, …?“ In ihren lavendelfarbenen Augen sammelten sich bei den Gedanken einige bittere Tränen. „Heißt es etwa, dass Naruto-kun mich mit Sakura-san betrügt und deshalb so selten zu Hause ist?“ Sie verfing sich in gegebenen Tatsachen und bösen Vorahnungen, die in Kombination Misstrauen und Ratlosigkeit in ihr auslöste. Gefühle, die schon seit Wochen in ihren sensiblen Herzen Bestand haben und durch die Schwere der Anschuldigung mit Beachtung gewürdigt werden mussten. Um ihre aufkeimende Angst in den Griff zu bekommen, brauchte sie jemanden mit dem sie darüber sprechen konnte. Prompt wischte sie sich die Tränen aus den Augen noch bevor diese ihren Weg auf ihren Wangen ansetzen konnten. Ihr Entschluss stand fest: Sie musste der Sache nachgehen. Doch bevor Hinata ihren selbst geschmiedeten Plan in die Tat umsetzen konnte, musste sie sicher gehen, ob ihre Vermutung überhaupt seine Daseinsberechtigung hatte.
Nach einigen Minuten erreichte sie Kurenais Wohnung. Wie gewohnt klopfte das Hyuuga-Mädchen nicht an der Wohnungstür, sondern an der Fensterscheibe des Balkons,das sich im ersten Stockwerk befand. Grund dafür war der eineinhalbjährige Sohn Kurenais und Asumas, der alleine von der Jo-Nin groß gezogen wurde, da sein Vater Sarutobi Asuma im Kampf mit Akatsuki schon vor seiner Geburt starb. Yuuhi Kurenai befand sich in Moment in der noch einjährigen Babypause. Bevor Hinata sich zu erkennen gab, schaute sie kurz in das Schlafzimmer. Dort stand ihr Sensei mit dem Rücken ihr zugewandt und beobachtete ihr Kind im Bettchen, das seelenruhig schlief. Die Beobachterin des Schlafzimmers musste unweigerlich Lächeln und ein Seufzen entkam ihren Lippen. Die Szenerie von Mutter und Kind erwärmte ihr Herz. Sie stellte sich vor auch einmal ihr eigenes Kind in den Schlaf zu wiegen. Ihr Kind, das aus der Liebe von Naruto und ihr hervorkam. Schnell verdrängte sie ihre glückseligen Visionen aus der Gedankenwelt und klopfte zaghaft an, um Kurenais Baby nicht aus dem erholsamen Schlaf zu reißen. Kurenai zuckte kurz auf. Dann drehte sie sich instinktiv nach dem Geräusch um und erblickte ihre Schülerin auf den Balkon. Ein Lächeln zog sich um ihr Gesicht und sie eilte zum Fenster um Hinata willkommen zu heißen. Mit dem Hereinlassen ihrer Schülerin wehte ein winterlicher Luftzug in das gut beheizte Zimmer, die durch das rasche Schließen des Fensters unterbunden wurde.
„Shhh ...“, flüsterte Kurenai und lächelte Hinata an. „Mein kleiner Mann ist gerade erst eingeschlafen. Lass uns lieber nach unten ins Wohnzimmer gehen meine Kleine.“ Wortlos gab Hinata einen Nicken zur Antwort und folgte ihren vorausgegangenen Sensei ins Wohnzimmer, das sich im Erdgeschoss der Wohnung befand. Kurz erhaschte sie noch einen Blick in das kleine Wiegenbett, wo das kleine Geschöpf gebettet lag.
Unten im Wohnzimmer angekommen, holten die beiden Kunoichis die Begrüßung nach. Dabei umschloss Kurenai Hinatas Körper und umarmte sie fest und fast schon mütterlich. Hinata schloss daraufhin ihre Augenlider und erwiderte ihre herzliche Umarmung. Eine wohlige Wärme durchflutete ihren Körper, was wohl daran lag, dass ihr es draußen doch langsam zu kalt wurde und ein wenig fror. Außerdem war ihr Sensei mittlerweile schon fast zur zweiten Mutter geworden, da sie immer für sie da war und ihr seelischen Beistand leistete, wenn sie diese brauchte. Egal ob während einer Mission oder im Privatleben, sie konnte sich wahrlich jederzeit auf ihr Sensei und ihrer Freundin Kurenai verlassen. Besonders in den Zeiten des harten Shinobi-Trainings als Hinata noch den Rang des Ge-Nin inne hatte, stand ihr Sensei ihr mit Rat und Tat zur Seite und half sie so die schwere Zeit durchzustehen. Doch den eigentlichen Antrieb zur Arbeit des Shinobis gab ihr Naruto, der momentan ihr ziemliche Sorgen bereitete. Beide lösten sich von der liebevollen Umarmung.
„Wie geht es dir denn meine Kleine?“, fragte die Elternzeit befindliche Jo-Nin.
„Mir geht es gut, danke Sensei Kurenai. Und wie geht es ...“ Die Hyuuga wurde sofort von Kurenai aus ihren Redefluss unterbrochen.
„Dir muss sicher kalt sein.“ Sanft legte sie ihre Hände an Hinatas stark vom Winter geröteten Wangen und strich mit dem Daumen sanft darüber. „Setze dich schon mal hin. In der Zwischenzeit werde ich uns einen heißen Punsch zubereiten, der dich von Innen aufwärmen wird. Es wird dir sicher schmecken!“
Mit diesen Worten entfernte sich Kurenai auch schon von ihr. Die ein wenig überrumpelte Hinata stand wie angewurzelt da und gab ein leises „Danke Sensei“ von sich. Sie schaute sich um und war gerade dabei ihren Mantel auszuziehen und sich auf den Sofa bequem zu machen, als Kurenai nach nur wenigen Sekunden wieder am Türrahmen erschien. Die Blau-haarige fuhr erschrocken zusammen, als sie Kurenais Stimme wahrnahm.
„Mit oder ohne Schuss?“
„Ohne ...“, antwortete sie knapp. „Sie wissen doch, dass ich kein Alkohol trinke.“
„Und du Kleines, weißt doch schon seit Jahren, dass du mich duzen darfst.“, gab Kurenai keck mit einem sonnigen Grinsen zurück. „Warte, bin gleich mit den heißen Tassen für uns beiden Hübschen wieder da.“
„Entschuldigung Kurenai Sensei ...“ Sie errötete.
Hinata vernahm das Aufeinanderprallen von Topf und Herd aus der Küche. Es folgte das Blubbern von kochenden Wasser und ein Aufgießen. Nach nur wenigen Minuten erschien die Gen-Jutsu-Spezialistin mit den besagten Tassen im Wohnzimmer. Der warme Rauch stieg aus den dunkelblauen Bechern und erfüllte den Raum in einen weihnachtlichen Duft.
„So, meine Kleine. Lass es dir schmecken!“ Kurenai stellte die beiden Tassen behutsam auf den Tisch und gesellte sich neben Hinata auf dem Sofa. „Pass aber auf. Es ist noch ein wenig heiß.“
Hinata nahm dankend den Punsch an und legte ihre kalten Hände um die wärmende Tasse, dass ihr sichtlich wohl tat. Der wunderbare Geruch von festlichen Gewürzen stieg in ihre Nase.
„Das riecht aber wunderbar.“, sagte sie und nahm einen bedächtigen Schluck, nachdem sie ein wenig pustete, um die Temperatur zu senken. „Und schmeckt auch genauso, wie es riecht. Einfach wunderbar!“ Ihre anfängliche Zurückhaltung legte sie ab und trank einen kräftigeren Schluck.
„Freut mich, dass es dir so schmeckt meine Kleine!“, Kurenai lächelte freudig und trank ebenso von ihren Weihnachtspunsch, der im Gegensatz zu Hinatas mit einem kräftigen Schluss Alkohol verfeinert wurde.
„Wie geht es Ihren … ähm ich meinte deinen Kind, Kurenai Sensei?“
„Ihm geht es gut. Er hatte bloß vor gut zwei Wochen eine starke Grippe mit hohem Fieber. Ich hatte seine Krankheit gut im Griff. Du weißt ja sicherlich, dass ich gute Medizin mittlerweile herstellen kann.“ Hinata nickte. „Außerdem ist es in dieser Jahreszeit üblich, dass man sich schnell was einfangen kann. Wie geht es eigentlich Naruto. Oder besser gefragt: Wie läuft es so mit euch jungen Verliebten?“
Auf Kurenais Gesicht zeichnete sich ein vielsagendes Grinsen ab. Hinata hingegen wurde mit ihrer Frage zunehmend bedrückter und schaute gedankenverloren in die heiße Flüssigkeit in ihren Becher, um ihren neugierigen Blick auszuweichen.
„Nun ja … es ist so ...“, druckste die Hyuuga unsicher. „Ich weiß nicht, ob ich es dir sagen kann.“
„Du kannst mir doch alles erzählen meine Kleine.“, antwortete Kurenai mitfühlend und strich dabei sanft über ihre Schenkel. „Du weiß, dass du mir vertrauen kannst. Ich bin dein langjähriger Sensei und noch dazu deine Freundin, die immer ein Ohr für dich offen hat. Das weißt du doch.“
„J-Ja doch ich weiß.“
Eine kurze unangenehme Stille lag mit dem wundervollen Weihnachtsduft in der Luft, bis Hinata diese mit leiser unsicherer Stimme unterbrach.
„Naruto-kun geht es gut. Nur leider lässt er sich nur noch selten bei mir blicken. Fast jede Nacht lässt er mich alleine. Auch Sakura-san verhält sich seit letzter Zeit seltsam gegenüber mir. Immer weniger unternehmen wir etwas zusammen und immer wenn ich sie frage, ob sie Zeit habe, hat sie immer schon was vor. Das Gleiche ist auch mit Naruto-kun so.“
Kurenai hörte ihrer Schülerin aufmerksam zu. „Vielleicht ist es nur ein kleines Tief in eurer Beziehung Hinata. Es wird sich bestimmt bald wieder legen.“
„Ja, dass hoffe ich zumindest.“ Hinata versuchte zu lächeln, scheiterte jedoch an ihren Ängsten, die langsam Oberhand über ihren Optimismus gewannen. „Es ist nämlich so: Ich habe eine leise Vermutung. Besser gesagt ich habe schreckliche Angst davor, dass Naruto-kun …“ Weiter kam sie nicht und sie schwieg.
„Du hast Angst davor, dass dein Freund Naruto dich mit deiner besten Freundin betrügt.“, vervollständigte Kurenai unverblümt Hinatas Satz, die sie nicht imstande war auszusprechen.
Tränen stiegen bei den Worten ihres Senseis ihren lavendelfarbenen Augen hoch und in Hinata brachen alle Dämme. Sie senkte ihren Kopf und bittere Tränen kullerten aus ihren Augen, die den heißen Punsch wie leichten Regen verwässerten. Laut schluchzte Hinata ihre Traurigkeit heraus. Kurenai, die das Ganze nicht mehr mitansehen konnte, nahm Hinatas Becher aus der Hand und umarmte ihre Schülerin liebevoll. Dabei legte sie ihre Arme um ihren Rücken und drückte sie sehr fest an sich. Hinata vergrub ihr Gesicht an ihrer Brust, wo sie dort ihre Verzweiflung ausweinte. Tröstend strich die Jo-Nin sanft über ihren Rücken durch ihr langes Haar. Mit lautem Schluchzen begleitet, weinte die junge Kunoichi die Ängste heraus, die sie schon seit Monaten in sich einfach herunter schluckte. Endlich konnten diese Gefühle raus und Hinata war mehr als nur glücklich eine Freundin heute an ihrer Seite zu haben, die für ihre jetzige Lage Gehör schenkte und sie in den Arm nahm. Nach einigen Minuten wurde Hinatas Schluchzen leiser und sie beruhigte sich allmählich. Kurenai löste sich von der innigen Umarmung. Ihre Hände ruhten auf ihren Schultern.
„Geht es dir nun besser? Bitte weine nicht mehr meine Kleine.“, sagte Kurenai sanft und strich dabei mit dem Daumen über ihre verweinten Wangen, um die Tränen abzuwischen. „Ich möchte dir helfen.“
„Wie denn?“, brachte die Hyuuga schluchzend heraus. „Wie kann man mir schon helfen, Kurenai Sensei?“
„Ich werde deinen Freund Naruto einfach einen Besuch abstatten. Ist er denn in seiner Wohnung?“
„Ich weiß es nicht so genau. Ich glaube aber schon. Er wollte heute nicht so lange wegbleiben.“
„Okay, gut.“ Auf Kurenais Gesicht zog sich ein Grinsen.
„Warum fragst du? Was hast du vor, um mir zu helfen?“, fragte Hinata, die keinerlei Vorstellungen von Kurenais geschmiedeten Plan hatte.
„Damit du endlich wieder ruhig schlafen kannst, möchte ich ihm einen Treuetest unterziehen. Eine Liebesprüfung, die eure noch junge Liebe auf den Prüfstand stellen wird.“
„Wie meinst du das genau?“
„Das wirst du schon erfahren meine Kleine, wenn ich dir alles aufs Detail berichten werde. Allerdings bräuchte ich zunächst deine Zustimmung als feste Freundin von Naruto.“
Hinata schwieg und schaute sie lediglich fragend in die Augen.
„Darf ich als Frau bis aufs Äußerste gehen? Nur so kann ich und vor allem du die Gewissheit haben, ob Naruto dich wirklich mit Sakura betrügt.“
Sie zögerte und ihre Gedanken spielten wie verrückt. Bilder, die von brisanter Erotik nur so funkelten und ihr einen Stich in den Herzen versetzten, schossen ihr durch den Kopf. „Okay. Wenn es meine Beziehung mit Naruto-kun rettet und ich endlich die Gewissheit habe, dass er mich nicht mit Sakura-san betrügt, stimme ich zu.“ Ihr Blick senkte sich und sie nahm erst mal tief Luft. Um diese Worte aussprechen zu können, verlangte von ihr großen Mut und vor allem noch größeres Vertrauen gegenüber ihren Sensei.
„Gut meine Kleine.“ Sie legte ihre Finger unter Hinatas Kinn, damit die junge Frau ihren eindringlichen Blick nicht abwenden konnte. „Dir musst bewusst sein, dass alles was ich mit Naruto machen werde nicht aus meiner Selbstsucht geschieht. Ich werde alles machen, bis er von sich aus das Ganze abbricht. Er wird das Schicksal eurer Beziehung in den Händen halten und nicht ich. Das muss dir klar sein meine Kleine.“
Als Antwort gab Hinata ein kurzes Nicken von sich. Ihr Antlitz war von Unwissenheit und Angst geprägt und gegen den Boden gerichtet.
„Hab Vertrauen Hinata.“ Beruhigend strich Kurenai über ihren Rücken und lächelte, um sie aufzumuntern. „Hab Vertrauen in mir und vor allem in deinen Freund Naruto.“
Kurenai stand vom Sofa auf und zog sich ihren Mantel über. „Ich weiß genau, dass Naruto diese Prüfung bestehen, davon bin ich fest überzeugt!“, munterte Kurenai ihre Schülerin auf. „Du brauchst dir wirklich keine Sorgen machen meine Kleine.“
„Wie können Sie sich da so sicher sein?“, fragte Hinata mit gesenkten Blick.
„Weil ich glaube, dass sein größter Traum Hokage zu werden den Grund hat die Anerkennung und Liebe zu erhalten, die er so sehr braucht. Eine Liebe, die auf Gegenseitigkeit und Geborgenheit basiert. Eine Geborgenheit, die man nur in Familien finden kann. Ich denke, dass er seine Familie in dich gefunden hat.“
Nach Kurenais Herz erwärmenden Aussage schaute sie zu ihren Sensei hoch. Einige Tränen der Hoffnung kullerten über ihre Wangen, die neue Zuversicht beinhalteten.
„Danke Kurenai Sensei. Danke für die neue Hoffnung, die du mir gibst.“
„Gern geschehen.“, Kurenai ging auf Hinata zu und küsste liebevoll ihre Stirn, der von ihren akkurat geschnittenen Pony im Verborgenen blieb. Kurenai stand wieder am Türrahmen. „Könntest du dich bitte in der Zwischenzeit um meinen kleinen Schatz, meinen Sohn kümmern?“
„Aber ich habe keine Erfahrung darin auf ein kleines Baby aufzupassen.“, warf Hinata ihr Bedenken ein.
„Jetzt vielleicht nicht, aber ich denke, dass du deine Fähigkeiten als Mutter schon bald gebrauchen könntest.“ Die Ältere lächelte vieldeutig und sie zwinkerte ihre Schülerin zu, woraufhin sie nur errötete. „Ein bisschen Übung im Voraus kann doch nicht schaden, oder?“
„O-Okay, Kurenai Sensei.“, gab sie schüchtern zurück. "Ich werde mein Bestes geben."
„Okay dann viel Spaß euch beiden! Bis später meine Kleine.“ Sie öffnete die Tür und ließ eine Hyuuga in ihrer Wohnung alleine, die mit neuen Optimismus beseelt war.
„Ich sehe mal besser nach Kurenais Baby.“, dachte Hinata, trank den restlichen Punsch und ging die Treppen hoch.
Naruto stand noch unter der Dusche, als jemand ungeduldig die Klingel mit konstanten Button hämmern betätigte. Dabei glühte nicht nur die Klingel, sondern gleich auch Narutos Kopf. Eine gewisse Verärgerung stieg in ihm hoch. Schnell stieg er aus der Duschkabine und trocknete sich ab. Dann schlüpfte er noch in seine pechschwarzen Boxershorts und in dem weichen Bademantel. Völlig empört öffnete er die Badezimmertür und fluchte gedanklich:“Hina-chan hat doch einen Schlüssel? Muss sie so die Klingel missbrauchen?“ Das Klingeln verstummte bei den Weg zur Wohnungstür nicht und Naruto hielt vor der Tür inne. „Vielleicht ist Hina-chan einfach nur ungeduldig und kann nicht mehr auf mich warten. Aber ich muss zugeben, dass ich ihre Nähe mehr als nur gerne habe. Das schönste Gefühl auf der Welt! Meine Hinata eng umschlungen in meinem Bett!“ Nachem der Blondschopf vergnügt in Gedanken schwelgte, stieß er ein leises Seufzen vor Vorfreude auf seiner Hinata aus. Er öffnete die Tür.
„Oh, du bist es Sakura-chan.“, sagte er und lächelte. Er gab sich Mühe seine Enttäuschung zu verbergen. „Ich dachte wir wollten uns erst gegen 17 Uhr treffen.“
„Ja, aber ich habe noch etwas wichtiges mit dir zu besprechen Naruto.“ Ihr Gesicht war von der Kälte gerötet und sie trug einen rubinroten Mantel. „Darf ich reinkommen?“
„Oh Entschuldigung. Klar!“ Er bat seine Freundin herein und schloss die Tür. Sakura zog sich ihre weißen Stiefel aus und hing ihren Mantel auf der Garderobe auf. Sie ließ ihren Blick durch die kleine Wohnung schweifen.
„So wohnt sie also …“, dachte die Haruno. „Ziemlich klein für zwei Personen. Kein Wunder, dass sie sich nichts sehnlicheres wünscht, als in eine größere Wohnung umzuziehen. Aber gemütlich kann es ja mit ihm sicherlich werden.“ Ihr Blick machte bei Narutos Schritt Halt. Sie schluckte merklich. Überaus erotische Bilder schwirrten ihr durch ihren Kopf, die auf jeden Fall nicht jugendfrei waren.
„Ist was?“, riss Naruto sie aus den Gedanken und schaute sie dabei fragend an.
Hastig schüttelte sie ihren Kopf. „N-Nichts, es nichts Naruto.“
Naruto ging kurz in das Badezimmer um sein Haar richtig mit dem Fön abzutrocknen. Aus dem Badezimmer rief er ihr entgegen:“Magst du was trinken?“
„Nein danke Naruto.“, antwortete sie zurück und ihre Gedanken spielten wieder wie verrückt. „Doch Naruto da gibt es was sehr spezielles, das ich jetzt trinken möchte ...“, sprach sie zu sich selbst und wurde langsam feucht. „Ein Getränk, das nur du mir geben kannst.“
Als Naruto frisch getrocknet sich wieder im Wohnbereich befand, wich sein fragender Blick kein bisschen.
„Und Sakura-chan? Was möchtest du so wichtiges mit mir besprechen, das so von Wichtigkeit ist, das du es nicht auf heute Abend verschieben konntest.“
„J-Ja. Ich wollte ja mit dir was besprechen.“, gab Sakura unsicher zurück. „Kannst du dich bitte auf dein Bett setzen?“
„Okay wie du meinst.“ Er ahnte noch nichts und legte sich mit dem Kopfkissen am Rücken gelehnt, wie von ihr verlangt auf das Bett. „So erzähl mir, was dir so auf der Zunge liegt.“
Sakura ging einige Schritte auf das Bett zu und präsentierte sich ihm gegenüber. Ihr Gesicht war leicht gerötet. Nicht von der Kälte, sondern vor dem wachsenden Verlangen in ihr.
„Es geht um Sasuke-kun.“
„Um Sasuke? Hat Oma Tsunade etwa eine neue Spur von ihm und möchte uns auf Mission schicken?“
„Nein so habe ich es nicht gemeint. Es geht vielmehr um Sasuke, mich und auch dich.“ Ihr Blick verriet eine gewisse Schüchternheit und sie zitterte am ganzen Leib.
„Okay.“
„Ich finde Sasuke-kun hat sich mit der Zeit ganz schön verändert. Er ist ein skrupelloser Verbrecher geworden, der ohne Gewissen tötet. Einen solchen Mann kann ich nicht mehr lieben.“
„Worauf willst du hinaus?“, fragte Naruto. Er litt wie gewohnt an leichtem Begriffstutzigkeit.
„Meine Gefühle haben sich mit der Zeit verändert. Ich empfinde heute mehr für dich, als für ihn.“
Naruto stockte der Atem. Seine damals unerhörte Liebe zu Sakura wurde an dem heutigen Tag von ihr erhört. Damals hatte er diesen Tag herbeigesehnt. Doch auch seine Gefühle haben sich mit der Zeit verändert und er empfand eine andere Liebe heute für seine Freundin. Eine Liebe, die nicht über die Freundschaft hinaus ging. Sie zog sich ihre Socken aus.
„Doch mit der Zeit haben sich nicht nur meine Gefühle verändert, sondern auch mein Körper ...“ Mit diesen Worten öffnete sie den Reißverschluss ihres roten Pullovers. Ihr Pullover teilte sich in der Mitte und das Kleidungsstück glitt von ihren Schultern. Es fiel achtlos auf den Boden. Darunter verbarg kein Fetzen Stoff ihre Haut, sodass Sakura nun mit nackten Oberkörper vor Naruto stand. Ihre kleinen, aber dennoch wohlgeformten Brüste präsentierten sich ihm.
„Naruto, ich liebe dich.“
Fortsetzung folgt ...
Am nächsten Morgen erwachte Hinata aus ihren erholsamen Schlaf. Sie richtete sich auf dem Bett auf und die Bettdecke rutschte von ihren Oberkörper. Mit geschlossenen Augen streckte die Hyuuga ihre Arme in die Luft und stöhnte dabei vergnügt. Ihr Bademantel war an ihrer rechten Schulter verrutscht, sodass ein kleiner Teil ihrer rechten Brust entblößt wurde.
„Habe ich gut geschlafen Naruto-kun!“ Sie schaute auf die andere leere Bettseite, wo sie eigentlich ihren geliebten Blondschopf erwartet hätte. „Darling? Wo bist du?“
Es drang keine Antwort auf ihre Frage in ihre Ohren. Enttäuscht über Narutos erneute Abstinenz und ihr dadurch verursachte Gefühl des Alleinseins warf sie die Bettdecke zur Seite und setzte sich auf. Wieder fühlte sich Hinata von ihren Freund vergessen und sogar ein wenig hintergangen.
„Ich dachte du wolltest heute bei mir sein und den Tag zusammen mit mir verbringen.“, sagte sie zu sich selbst. Seufzend stand sie auf und zupfte an ihren Bademantel, bis diese sich wieder ordnungsgemäß auf ihren Körper schmiegte. Sie verzog sich ins Badezimmer. Dort putzte Hinata rasch ihre Zähne, nahm eine ausgiebige Dusche und zog sich ihr typisches hellblaue Ninja-Outfit mit darunterliegenden Netzshirt an. Frisch für den neuen anstehenden Tag präpariert, frühstückte sie schnell und machte kurz den Abwasch. Als sie fertig war und aus der Wohnung mit ihren Schlüsselbund verschwinden wollte, erblickte sie an der Wohnungstür eine kleine gelbe Notiz:“Bin gleich wieder da! Naruto.“
Die sehr knapp gehaltene Nachricht deutete auf einen Zeitdruck auf Seiten Narutos hin. Seelenruhig nahm Hinata die kleine Botschaft an sich und schaute es sich nochmal an. Sie schmunzelte.
„Ach Naruto-kun.“, sprach die nun wieder trübselige Hyuuga zu sich selbst. „Wie oft hast du mir schon so eine Nachricht hinterlassen und bist erst gegen Mitternacht nach Hause gekommen? Du hast sicher nichts dagegen, wenn ich meinen Tag heute bei Sakura-san verbringe, oder?“
Mit gemischten Gefühlen warf sie das Zettelchen in den Papierkorb. Dann schlüpfte Hinata in ihren mollig warmen Mantel, der in ihrer Lieblingsfarbe hellblau war und verschwand aus der gemeinsamen Wohnung.
Bei Sakuras Wohnung angekommen, klopfte die Kunoichi erst mal an. Trotz der langjährigen innigen Freundschaft mit ihrer besten Freundin zeichnete sich das Klopfen Hinatas mit Zaghaftigkeit und einer gewissen Schüchternheit aus. Sie wusste es selbst nicht wieso. Es rührte sich nichts. Nach einigen ruhigen Sekunden polterte sie nochmals an Sakuras Wohnungstür, nur diesmal fester und etwas lauter. Die Tür blieb unbeeindruckt und bewegte sich nicht vom Fleck.
„Sakura-san?“, fragte Hinata mit nachdrücklicher und zugleich sorgenvoller Stimme und setzte ihren Ohr an die Tür, um nur ein kleines Geräusch zu lauschen. „Bis du da?“
Nach einigen Minuten, die Hinata mit geduldigen Warten verbrachte, wand sie sich seufzend von der Tür ab.
Mit bedrücktem Gemüt schlenderte die Achtzehnjährige durch Konohas Straßen. Ihr Atem verdampfte durch den strengen Frost. Heute sank die Temperatur im Dorf hinter den Blättern bis unter den Gefrierpunkt. Nur der Schnee ließ sich noch nicht blicken, die zum Landschaftsbild Konohas noch fehlte, um hartgesottene Winterromantiker das Herz hüpfen zu lassen. Doch der Hyuuga schien den strengen Winter, der in diesem Jahr stark ausgeprägt war, nichts auszumachen. Ihre Gedanken kreisten um ein bestimmtes Thema, das sie auf keinen Fall anschlagen wollte. Ein Thema, das besser als Vermutung zu benennen war. Auf ihren Gesicht zeichnete sich eine wachsende Traurigkeit aus. Ihr Gewissen sprach zu ihr und nahm dabei kein Blatt vor dem Mund:“Naruto-kun ist nicht da. Sakura-san ist nicht zu Hause. Heißt es etwa, …?“ In ihren lavendelfarbenen Augen sammelten sich bei den Gedanken einige bittere Tränen. „Heißt es etwa, dass Naruto-kun mich mit Sakura-san betrügt und deshalb so selten zu Hause ist?“ Sie verfing sich in gegebenen Tatsachen und bösen Vorahnungen, die in Kombination Misstrauen und Ratlosigkeit in ihr auslöste. Gefühle, die schon seit Wochen in ihren sensiblen Herzen Bestand haben und durch die Schwere der Anschuldigung mit Beachtung gewürdigt werden mussten. Um ihre aufkeimende Angst in den Griff zu bekommen, brauchte sie jemanden mit dem sie darüber sprechen konnte. Prompt wischte sie sich die Tränen aus den Augen noch bevor diese ihren Weg auf ihren Wangen ansetzen konnten. Ihr Entschluss stand fest: Sie musste der Sache nachgehen. Doch bevor Hinata ihren selbst geschmiedeten Plan in die Tat umsetzen konnte, musste sie sicher gehen, ob ihre Vermutung überhaupt seine Daseinsberechtigung hatte.
Nach einigen Minuten erreichte sie Kurenais Wohnung. Wie gewohnt klopfte das Hyuuga-Mädchen nicht an der Wohnungstür, sondern an der Fensterscheibe des Balkons,das sich im ersten Stockwerk befand. Grund dafür war der eineinhalbjährige Sohn Kurenais und Asumas, der alleine von der Jo-Nin groß gezogen wurde, da sein Vater Sarutobi Asuma im Kampf mit Akatsuki schon vor seiner Geburt starb. Yuuhi Kurenai befand sich in Moment in der noch einjährigen Babypause. Bevor Hinata sich zu erkennen gab, schaute sie kurz in das Schlafzimmer. Dort stand ihr Sensei mit dem Rücken ihr zugewandt und beobachtete ihr Kind im Bettchen, das seelenruhig schlief. Die Beobachterin des Schlafzimmers musste unweigerlich Lächeln und ein Seufzen entkam ihren Lippen. Die Szenerie von Mutter und Kind erwärmte ihr Herz. Sie stellte sich vor auch einmal ihr eigenes Kind in den Schlaf zu wiegen. Ihr Kind, das aus der Liebe von Naruto und ihr hervorkam. Schnell verdrängte sie ihre glückseligen Visionen aus der Gedankenwelt und klopfte zaghaft an, um Kurenais Baby nicht aus dem erholsamen Schlaf zu reißen. Kurenai zuckte kurz auf. Dann drehte sie sich instinktiv nach dem Geräusch um und erblickte ihre Schülerin auf den Balkon. Ein Lächeln zog sich um ihr Gesicht und sie eilte zum Fenster um Hinata willkommen zu heißen. Mit dem Hereinlassen ihrer Schülerin wehte ein winterlicher Luftzug in das gut beheizte Zimmer, die durch das rasche Schließen des Fensters unterbunden wurde.
„Shhh ...“, flüsterte Kurenai und lächelte Hinata an. „Mein kleiner Mann ist gerade erst eingeschlafen. Lass uns lieber nach unten ins Wohnzimmer gehen meine Kleine.“ Wortlos gab Hinata einen Nicken zur Antwort und folgte ihren vorausgegangenen Sensei ins Wohnzimmer, das sich im Erdgeschoss der Wohnung befand. Kurz erhaschte sie noch einen Blick in das kleine Wiegenbett, wo das kleine Geschöpf gebettet lag.
Unten im Wohnzimmer angekommen, holten die beiden Kunoichis die Begrüßung nach. Dabei umschloss Kurenai Hinatas Körper und umarmte sie fest und fast schon mütterlich. Hinata schloss daraufhin ihre Augenlider und erwiderte ihre herzliche Umarmung. Eine wohlige Wärme durchflutete ihren Körper, was wohl daran lag, dass ihr es draußen doch langsam zu kalt wurde und ein wenig fror. Außerdem war ihr Sensei mittlerweile schon fast zur zweiten Mutter geworden, da sie immer für sie da war und ihr seelischen Beistand leistete, wenn sie diese brauchte. Egal ob während einer Mission oder im Privatleben, sie konnte sich wahrlich jederzeit auf ihr Sensei und ihrer Freundin Kurenai verlassen. Besonders in den Zeiten des harten Shinobi-Trainings als Hinata noch den Rang des Ge-Nin inne hatte, stand ihr Sensei ihr mit Rat und Tat zur Seite und half sie so die schwere Zeit durchzustehen. Doch den eigentlichen Antrieb zur Arbeit des Shinobis gab ihr Naruto, der momentan ihr ziemliche Sorgen bereitete. Beide lösten sich von der liebevollen Umarmung.
„Wie geht es dir denn meine Kleine?“, fragte die Elternzeit befindliche Jo-Nin.
„Mir geht es gut, danke Sensei Kurenai. Und wie geht es ...“ Die Hyuuga wurde sofort von Kurenai aus ihren Redefluss unterbrochen.
„Dir muss sicher kalt sein.“ Sanft legte sie ihre Hände an Hinatas stark vom Winter geröteten Wangen und strich mit dem Daumen sanft darüber. „Setze dich schon mal hin. In der Zwischenzeit werde ich uns einen heißen Punsch zubereiten, der dich von Innen aufwärmen wird. Es wird dir sicher schmecken!“
Mit diesen Worten entfernte sich Kurenai auch schon von ihr. Die ein wenig überrumpelte Hinata stand wie angewurzelt da und gab ein leises „Danke Sensei“ von sich. Sie schaute sich um und war gerade dabei ihren Mantel auszuziehen und sich auf den Sofa bequem zu machen, als Kurenai nach nur wenigen Sekunden wieder am Türrahmen erschien. Die Blau-haarige fuhr erschrocken zusammen, als sie Kurenais Stimme wahrnahm.
„Mit oder ohne Schuss?“
„Ohne ...“, antwortete sie knapp. „Sie wissen doch, dass ich kein Alkohol trinke.“
„Und du Kleines, weißt doch schon seit Jahren, dass du mich duzen darfst.“, gab Kurenai keck mit einem sonnigen Grinsen zurück. „Warte, bin gleich mit den heißen Tassen für uns beiden Hübschen wieder da.“
„Entschuldigung Kurenai Sensei ...“ Sie errötete.
Hinata vernahm das Aufeinanderprallen von Topf und Herd aus der Küche. Es folgte das Blubbern von kochenden Wasser und ein Aufgießen. Nach nur wenigen Minuten erschien die Gen-Jutsu-Spezialistin mit den besagten Tassen im Wohnzimmer. Der warme Rauch stieg aus den dunkelblauen Bechern und erfüllte den Raum in einen weihnachtlichen Duft.
„So, meine Kleine. Lass es dir schmecken!“ Kurenai stellte die beiden Tassen behutsam auf den Tisch und gesellte sich neben Hinata auf dem Sofa. „Pass aber auf. Es ist noch ein wenig heiß.“
Hinata nahm dankend den Punsch an und legte ihre kalten Hände um die wärmende Tasse, dass ihr sichtlich wohl tat. Der wunderbare Geruch von festlichen Gewürzen stieg in ihre Nase.
„Das riecht aber wunderbar.“, sagte sie und nahm einen bedächtigen Schluck, nachdem sie ein wenig pustete, um die Temperatur zu senken. „Und schmeckt auch genauso, wie es riecht. Einfach wunderbar!“ Ihre anfängliche Zurückhaltung legte sie ab und trank einen kräftigeren Schluck.
„Freut mich, dass es dir so schmeckt meine Kleine!“, Kurenai lächelte freudig und trank ebenso von ihren Weihnachtspunsch, der im Gegensatz zu Hinatas mit einem kräftigen Schluss Alkohol verfeinert wurde.
„Wie geht es Ihren … ähm ich meinte deinen Kind, Kurenai Sensei?“
„Ihm geht es gut. Er hatte bloß vor gut zwei Wochen eine starke Grippe mit hohem Fieber. Ich hatte seine Krankheit gut im Griff. Du weißt ja sicherlich, dass ich gute Medizin mittlerweile herstellen kann.“ Hinata nickte. „Außerdem ist es in dieser Jahreszeit üblich, dass man sich schnell was einfangen kann. Wie geht es eigentlich Naruto. Oder besser gefragt: Wie läuft es so mit euch jungen Verliebten?“
Auf Kurenais Gesicht zeichnete sich ein vielsagendes Grinsen ab. Hinata hingegen wurde mit ihrer Frage zunehmend bedrückter und schaute gedankenverloren in die heiße Flüssigkeit in ihren Becher, um ihren neugierigen Blick auszuweichen.
„Nun ja … es ist so ...“, druckste die Hyuuga unsicher. „Ich weiß nicht, ob ich es dir sagen kann.“
„Du kannst mir doch alles erzählen meine Kleine.“, antwortete Kurenai mitfühlend und strich dabei sanft über ihre Schenkel. „Du weiß, dass du mir vertrauen kannst. Ich bin dein langjähriger Sensei und noch dazu deine Freundin, die immer ein Ohr für dich offen hat. Das weißt du doch.“
„J-Ja doch ich weiß.“
Eine kurze unangenehme Stille lag mit dem wundervollen Weihnachtsduft in der Luft, bis Hinata diese mit leiser unsicherer Stimme unterbrach.
„Naruto-kun geht es gut. Nur leider lässt er sich nur noch selten bei mir blicken. Fast jede Nacht lässt er mich alleine. Auch Sakura-san verhält sich seit letzter Zeit seltsam gegenüber mir. Immer weniger unternehmen wir etwas zusammen und immer wenn ich sie frage, ob sie Zeit habe, hat sie immer schon was vor. Das Gleiche ist auch mit Naruto-kun so.“
Kurenai hörte ihrer Schülerin aufmerksam zu. „Vielleicht ist es nur ein kleines Tief in eurer Beziehung Hinata. Es wird sich bestimmt bald wieder legen.“
„Ja, dass hoffe ich zumindest.“ Hinata versuchte zu lächeln, scheiterte jedoch an ihren Ängsten, die langsam Oberhand über ihren Optimismus gewannen. „Es ist nämlich so: Ich habe eine leise Vermutung. Besser gesagt ich habe schreckliche Angst davor, dass Naruto-kun …“ Weiter kam sie nicht und sie schwieg.
„Du hast Angst davor, dass dein Freund Naruto dich mit deiner besten Freundin betrügt.“, vervollständigte Kurenai unverblümt Hinatas Satz, die sie nicht imstande war auszusprechen.
Tränen stiegen bei den Worten ihres Senseis ihren lavendelfarbenen Augen hoch und in Hinata brachen alle Dämme. Sie senkte ihren Kopf und bittere Tränen kullerten aus ihren Augen, die den heißen Punsch wie leichten Regen verwässerten. Laut schluchzte Hinata ihre Traurigkeit heraus. Kurenai, die das Ganze nicht mehr mitansehen konnte, nahm Hinatas Becher aus der Hand und umarmte ihre Schülerin liebevoll. Dabei legte sie ihre Arme um ihren Rücken und drückte sie sehr fest an sich. Hinata vergrub ihr Gesicht an ihrer Brust, wo sie dort ihre Verzweiflung ausweinte. Tröstend strich die Jo-Nin sanft über ihren Rücken durch ihr langes Haar. Mit lautem Schluchzen begleitet, weinte die junge Kunoichi die Ängste heraus, die sie schon seit Monaten in sich einfach herunter schluckte. Endlich konnten diese Gefühle raus und Hinata war mehr als nur glücklich eine Freundin heute an ihrer Seite zu haben, die für ihre jetzige Lage Gehör schenkte und sie in den Arm nahm. Nach einigen Minuten wurde Hinatas Schluchzen leiser und sie beruhigte sich allmählich. Kurenai löste sich von der innigen Umarmung. Ihre Hände ruhten auf ihren Schultern.
„Geht es dir nun besser? Bitte weine nicht mehr meine Kleine.“, sagte Kurenai sanft und strich dabei mit dem Daumen über ihre verweinten Wangen, um die Tränen abzuwischen. „Ich möchte dir helfen.“
„Wie denn?“, brachte die Hyuuga schluchzend heraus. „Wie kann man mir schon helfen, Kurenai Sensei?“
„Ich werde deinen Freund Naruto einfach einen Besuch abstatten. Ist er denn in seiner Wohnung?“
„Ich weiß es nicht so genau. Ich glaube aber schon. Er wollte heute nicht so lange wegbleiben.“
„Okay, gut.“ Auf Kurenais Gesicht zog sich ein Grinsen.
„Warum fragst du? Was hast du vor, um mir zu helfen?“, fragte Hinata, die keinerlei Vorstellungen von Kurenais geschmiedeten Plan hatte.
„Damit du endlich wieder ruhig schlafen kannst, möchte ich ihm einen Treuetest unterziehen. Eine Liebesprüfung, die eure noch junge Liebe auf den Prüfstand stellen wird.“
„Wie meinst du das genau?“
„Das wirst du schon erfahren meine Kleine, wenn ich dir alles aufs Detail berichten werde. Allerdings bräuchte ich zunächst deine Zustimmung als feste Freundin von Naruto.“
Hinata schwieg und schaute sie lediglich fragend in die Augen.
„Darf ich als Frau bis aufs Äußerste gehen? Nur so kann ich und vor allem du die Gewissheit haben, ob Naruto dich wirklich mit Sakura betrügt.“
Sie zögerte und ihre Gedanken spielten wie verrückt. Bilder, die von brisanter Erotik nur so funkelten und ihr einen Stich in den Herzen versetzten, schossen ihr durch den Kopf. „Okay. Wenn es meine Beziehung mit Naruto-kun rettet und ich endlich die Gewissheit habe, dass er mich nicht mit Sakura-san betrügt, stimme ich zu.“ Ihr Blick senkte sich und sie nahm erst mal tief Luft. Um diese Worte aussprechen zu können, verlangte von ihr großen Mut und vor allem noch größeres Vertrauen gegenüber ihren Sensei.
„Gut meine Kleine.“ Sie legte ihre Finger unter Hinatas Kinn, damit die junge Frau ihren eindringlichen Blick nicht abwenden konnte. „Dir musst bewusst sein, dass alles was ich mit Naruto machen werde nicht aus meiner Selbstsucht geschieht. Ich werde alles machen, bis er von sich aus das Ganze abbricht. Er wird das Schicksal eurer Beziehung in den Händen halten und nicht ich. Das muss dir klar sein meine Kleine.“
Als Antwort gab Hinata ein kurzes Nicken von sich. Ihr Antlitz war von Unwissenheit und Angst geprägt und gegen den Boden gerichtet.
„Hab Vertrauen Hinata.“ Beruhigend strich Kurenai über ihren Rücken und lächelte, um sie aufzumuntern. „Hab Vertrauen in mir und vor allem in deinen Freund Naruto.“
Kurenai stand vom Sofa auf und zog sich ihren Mantel über. „Ich weiß genau, dass Naruto diese Prüfung bestehen, davon bin ich fest überzeugt!“, munterte Kurenai ihre Schülerin auf. „Du brauchst dir wirklich keine Sorgen machen meine Kleine.“
„Wie können Sie sich da so sicher sein?“, fragte Hinata mit gesenkten Blick.
„Weil ich glaube, dass sein größter Traum Hokage zu werden den Grund hat die Anerkennung und Liebe zu erhalten, die er so sehr braucht. Eine Liebe, die auf Gegenseitigkeit und Geborgenheit basiert. Eine Geborgenheit, die man nur in Familien finden kann. Ich denke, dass er seine Familie in dich gefunden hat.“
Nach Kurenais Herz erwärmenden Aussage schaute sie zu ihren Sensei hoch. Einige Tränen der Hoffnung kullerten über ihre Wangen, die neue Zuversicht beinhalteten.
„Danke Kurenai Sensei. Danke für die neue Hoffnung, die du mir gibst.“
„Gern geschehen.“, Kurenai ging auf Hinata zu und küsste liebevoll ihre Stirn, der von ihren akkurat geschnittenen Pony im Verborgenen blieb. Kurenai stand wieder am Türrahmen. „Könntest du dich bitte in der Zwischenzeit um meinen kleinen Schatz, meinen Sohn kümmern?“
„Aber ich habe keine Erfahrung darin auf ein kleines Baby aufzupassen.“, warf Hinata ihr Bedenken ein.
„Jetzt vielleicht nicht, aber ich denke, dass du deine Fähigkeiten als Mutter schon bald gebrauchen könntest.“ Die Ältere lächelte vieldeutig und sie zwinkerte ihre Schülerin zu, woraufhin sie nur errötete. „Ein bisschen Übung im Voraus kann doch nicht schaden, oder?“
„O-Okay, Kurenai Sensei.“, gab sie schüchtern zurück. "Ich werde mein Bestes geben."
„Okay dann viel Spaß euch beiden! Bis später meine Kleine.“ Sie öffnete die Tür und ließ eine Hyuuga in ihrer Wohnung alleine, die mit neuen Optimismus beseelt war.
„Ich sehe mal besser nach Kurenais Baby.“, dachte Hinata, trank den restlichen Punsch und ging die Treppen hoch.
Naruto stand noch unter der Dusche, als jemand ungeduldig die Klingel mit konstanten Button hämmern betätigte. Dabei glühte nicht nur die Klingel, sondern gleich auch Narutos Kopf. Eine gewisse Verärgerung stieg in ihm hoch. Schnell stieg er aus der Duschkabine und trocknete sich ab. Dann schlüpfte er noch in seine pechschwarzen Boxershorts und in dem weichen Bademantel. Völlig empört öffnete er die Badezimmertür und fluchte gedanklich:“Hina-chan hat doch einen Schlüssel? Muss sie so die Klingel missbrauchen?“ Das Klingeln verstummte bei den Weg zur Wohnungstür nicht und Naruto hielt vor der Tür inne. „Vielleicht ist Hina-chan einfach nur ungeduldig und kann nicht mehr auf mich warten. Aber ich muss zugeben, dass ich ihre Nähe mehr als nur gerne habe. Das schönste Gefühl auf der Welt! Meine Hinata eng umschlungen in meinem Bett!“ Nachem der Blondschopf vergnügt in Gedanken schwelgte, stieß er ein leises Seufzen vor Vorfreude auf seiner Hinata aus. Er öffnete die Tür.
„Oh, du bist es Sakura-chan.“, sagte er und lächelte. Er gab sich Mühe seine Enttäuschung zu verbergen. „Ich dachte wir wollten uns erst gegen 17 Uhr treffen.“
„Ja, aber ich habe noch etwas wichtiges mit dir zu besprechen Naruto.“ Ihr Gesicht war von der Kälte gerötet und sie trug einen rubinroten Mantel. „Darf ich reinkommen?“
„Oh Entschuldigung. Klar!“ Er bat seine Freundin herein und schloss die Tür. Sakura zog sich ihre weißen Stiefel aus und hing ihren Mantel auf der Garderobe auf. Sie ließ ihren Blick durch die kleine Wohnung schweifen.
„So wohnt sie also …“, dachte die Haruno. „Ziemlich klein für zwei Personen. Kein Wunder, dass sie sich nichts sehnlicheres wünscht, als in eine größere Wohnung umzuziehen. Aber gemütlich kann es ja mit ihm sicherlich werden.“ Ihr Blick machte bei Narutos Schritt Halt. Sie schluckte merklich. Überaus erotische Bilder schwirrten ihr durch ihren Kopf, die auf jeden Fall nicht jugendfrei waren.
„Ist was?“, riss Naruto sie aus den Gedanken und schaute sie dabei fragend an.
Hastig schüttelte sie ihren Kopf. „N-Nichts, es nichts Naruto.“
Naruto ging kurz in das Badezimmer um sein Haar richtig mit dem Fön abzutrocknen. Aus dem Badezimmer rief er ihr entgegen:“Magst du was trinken?“
„Nein danke Naruto.“, antwortete sie zurück und ihre Gedanken spielten wieder wie verrückt. „Doch Naruto da gibt es was sehr spezielles, das ich jetzt trinken möchte ...“, sprach sie zu sich selbst und wurde langsam feucht. „Ein Getränk, das nur du mir geben kannst.“
Als Naruto frisch getrocknet sich wieder im Wohnbereich befand, wich sein fragender Blick kein bisschen.
„Und Sakura-chan? Was möchtest du so wichtiges mit mir besprechen, das so von Wichtigkeit ist, das du es nicht auf heute Abend verschieben konntest.“
„J-Ja. Ich wollte ja mit dir was besprechen.“, gab Sakura unsicher zurück. „Kannst du dich bitte auf dein Bett setzen?“
„Okay wie du meinst.“ Er ahnte noch nichts und legte sich mit dem Kopfkissen am Rücken gelehnt, wie von ihr verlangt auf das Bett. „So erzähl mir, was dir so auf der Zunge liegt.“
Sakura ging einige Schritte auf das Bett zu und präsentierte sich ihm gegenüber. Ihr Gesicht war leicht gerötet. Nicht von der Kälte, sondern vor dem wachsenden Verlangen in ihr.
„Es geht um Sasuke-kun.“
„Um Sasuke? Hat Oma Tsunade etwa eine neue Spur von ihm und möchte uns auf Mission schicken?“
„Nein so habe ich es nicht gemeint. Es geht vielmehr um Sasuke, mich und auch dich.“ Ihr Blick verriet eine gewisse Schüchternheit und sie zitterte am ganzen Leib.
„Okay.“
„Ich finde Sasuke-kun hat sich mit der Zeit ganz schön verändert. Er ist ein skrupelloser Verbrecher geworden, der ohne Gewissen tötet. Einen solchen Mann kann ich nicht mehr lieben.“
„Worauf willst du hinaus?“, fragte Naruto. Er litt wie gewohnt an leichtem Begriffstutzigkeit.
„Meine Gefühle haben sich mit der Zeit verändert. Ich empfinde heute mehr für dich, als für ihn.“
Naruto stockte der Atem. Seine damals unerhörte Liebe zu Sakura wurde an dem heutigen Tag von ihr erhört. Damals hatte er diesen Tag herbeigesehnt. Doch auch seine Gefühle haben sich mit der Zeit verändert und er empfand eine andere Liebe heute für seine Freundin. Eine Liebe, die nicht über die Freundschaft hinaus ging. Sie zog sich ihre Socken aus.
„Doch mit der Zeit haben sich nicht nur meine Gefühle verändert, sondern auch mein Körper ...“ Mit diesen Worten öffnete sie den Reißverschluss ihres roten Pullovers. Ihr Pullover teilte sich in der Mitte und das Kleidungsstück glitt von ihren Schultern. Es fiel achtlos auf den Boden. Darunter verbarg kein Fetzen Stoff ihre Haut, sodass Sakura nun mit nackten Oberkörper vor Naruto stand. Ihre kleinen, aber dennoch wohlgeformten Brüste präsentierten sich ihm.
„Naruto, ich liebe dich.“
Fortsetzung folgt ...