Darwinistisch gesehen ist es falsch: Es gibt keine Vermischung, keine Diversifizierung des Erbgutes. Es werden nur die gleichen Erbinformationen weiter gegeben. Würde das die Menschheit von anfang an so machen, wäre sie ausgestorben weil ihr größter Bonus in der Evolutionsgeschichte die Flexibilität war. Die würde damit verloren gehen.
Also aus Geschwisterliebe kann nichts Positives für die Menschheit an sich kommen. Vergleichbar mit aufgewärmten Brei.
Moralisch gesehen ist es auch falsch: Wie ein Vorposter gesagt hat, wo die Liebe hinfällt. Aber wenn es Leute gibt die das Band zwischen Geschwistern den Band zu anderen Menschen die sie evtl. noch gar nicht kennen gelernt haben vorziehen. Dann ist es daneben.
Man mag auch Parallelen ziehen von der Bruder/Schwester zum Sandkastenfreund/freundin mit dem man aufgewachsen ist und dann schließlich sich in ihn verliebt. Aber der springende Punkt ist hier: Das passiert nicht oft.
Um genau zu sein, man verlernt so etwas instinktiv. Wenn man mit Menschen über einen so langen Zeitraum zusammen ist wie die gesamte Kindheit, hört man auf sie als "Mann" oder "Frau" zu betrachten. Es sind Neutrums, egal ob verwandt oder nicht. Oder könnt ihr mir sagen ihr könnt euch vorstellen wie eure Eltern Sex haben und das toll finden. Nein? Gut.
Wer diese natürliche Abstumpfung der Lust gegenüber solch engen Leuten nicht hat, bei dem stimmt wirklich etwas nicht. Auch wenn es der wirkliche Sandkastenfreund/in ist mit der man früher sogar gebadet hat (heute natürlich suuuuperpeinlich), da sollte es anfangen das man diesen Mensch nicht mehr mit dem oberflächlichen Geschlecht betrachtet. In der Tat, die meisten Romanzen wo es um Kindheitsfreunde geht, drehen sich darum, genau diese Eindruck der Vertrautheit abzulegen und die Person wieder als Geschlechtspartner zu betrachten. Bei alten Freunden okay, aber bei Geschwister sollte es doch bitte NICHT abgelegt werden.
Geschichtlich gesehen immer noch falsch: Früher war es üblich innerhalb von Adelshäusern Cousinen etc. zu heiraten und schwängern, einfach damit "das Blut nicht vermischt" wird. Dieser Zwang existiert heute nicht mehr. Außer bei Rassisten die der Meinung sind ihre Spezies ist Nummer Eins und so, und selbst da ist es nicht mehr auf die Familie beschränkt.
Religiös gesehen ist es Sodomie. Ich verteufele ja die Kirche wie sonst nix als gläubiger Atheist, aber da geb ich ihr Recht.
Es mag Situationen geben wo es vertretbar sein mag. Beispiel, ein Geschwisterpaar die nichts von der Existenz des anderen wussten treffen sich, verlieben sich, haben Sex und evtl. schon Kinder bevor sie erfahren das sie Geschwister sind. Hierbei fehlt aber das wichtigste: Das gemeinsame Aufwachsen und das Band das sie damit verbindet. Somit sind sie nur noch genetisch Geschwister, nicht im Geiste. Macht das ganze natürlich im darwinistischen Sinne immer noch falsch, aber woher soll man das denn dann wissen? Sie sind ja nicht, wie dargelegt, miteinander aufgewachsen. In dem Falle hätte ich nicht viel gegen eine Beziehung einzuwenden, aber dann doch bitte keine Kinder zeugen. (Beispiel stammt aus einem Bericht den ich mich so vage erinnern kann).
Meine Meinung ist: Inzest ist falsch. Ich bin dagegen. Inzest sollte in der modernen Zeit keine Kinder mehr produzieren, es ist ein überholtes System aus der Vergangenheit. Auch wenn es weit hergeholt ist, aber schlaft ihr noch auf Bäumen, nur weil es so auch geht? Nur weil man mit dem Bruder/der Schwester biologisch betrachtet auch Kinder zeugen kann, sollte man das auch tun?