[Diskussion] Hochwertige Literatur vs, Schundliteratur

Cyb

Novize
Schund ist einfach eine Geschmacksfrage und deshalb völlig subjektiv.


Das einzig objektive Kriterium ist das handwerkliche an einem Buch, also z.B. Formulierungen, Ausarbeitung der Charaktere, ein schwacher oder garkein Höhepunkt, Stereotype oder unglaubwürdige Dialoge.

Aber selbst hier werden handwerklich schlechte Bücher ihre Fans finden.
 

Souji

Desperado
Otaku Veteran
Meine Kriterium für hochwertige Literatur ist, dass sie mir gefallen muss, sie muss mich ansprechen und mitreißen. Nehmen wir mal ein paar Beispiele:
Nietzsche "Der Antichrist", interessiert mich und spricht meine Gedankengänge an;
Walter Moers "Rumo und die Wunder im Dunkeln" die Literatur spricht mich definitiv an und fängt mich in dieser Phantasiewelt ein, für mich sind Moers Bücher Hochliteratur, werden aber von Normalsterblichen als Trivialliteratur abgetan.

Hingegen Antigone, musste ich in der Schule lesen und bin bis heute nicht so wirklich davon angetan, weil es mich einfach nicht anspricht. Das wäre für mich eher Trivialliteratur, denn man kann es lesen, muss es aber nicht unbedingt.

Schundliteratur ist für mich etwas, was mich nicht nur nicht anspricht, sondern wo selbst der Inhalt Müll ist, die Protagonisten möglicherweise sogar einen IQ eines Waschlappens haben, wie zB in dem, ach so tollen Buch, Feuchtgebiete...

Wie schon gesagt wurde, jeder hat da wahrscheinlich seine eigene Ansicht, denn ein Bestseller muss dies nicht für jeden sein, daher ist es wichtig sich dabei immer selbst ein Bild von zu machen. Dies kann manchmal damit enden, dass man Geld für Müll ausgegeben hat ;)
 

Chibi_Saphir

VIP
VIP
.
Hmm, ich geb gern meine Meinung kund, aber mich die ganze Stunde lang nur über ein Buch zu unterhalten. Das geht nur, wenn mir das Buch extrem gut gefallen hat...
Hihihi ich meinte nicht das man sich Stundenlang darüber unterhalten soll. *lol* Ich meinte eigentlich sich auszutauschen, einmal kurz ansprechen, nicht so wie in der Schule wo man fast jede Seite einzelnd durch geht... ^^

Ansonsten ist es wie gesagt immer noch unterschiedlich, ich zum Beispiel hab früher unglaublich gerne Pferdegeschichten gelesen, wenn ich jetzt meine alten Bücher raus hole und rein schaue kommt es mir hoch weil es in meinen Augen einfach und kindlich geschrieben ist, ich denke da liegt auch noch ein Unterschied.
 

Zero

Chief 0perating 0fficer
Teammitglied
Admin
.
Hmm, ich geb gern meine Meinung kund, aber mich die ganze Stunde lang nur über ein Buch zu unterhalten. Das geht nur, wenn mir das Buch extrem gut gefallen hat...
Hihihi ich meinte nicht das man sich Stundenlang darüber unterhalten soll. *lol* Ich meinte eigentlich sich auszutauschen, einmal kurz ansprechen, nicht so wie in der Schule wo man fast jede Seite einzelnd durch geht... ^^
argh, fail ^^ - ok, sowas ist natürlich meistens ziemlich nützlich.

Ansonsten ist es wie gesagt immer noch unterschiedlich, ich zum Beispiel hab früher unglaublich gerne Pferdegeschichten gelesen, wenn ich jetzt meine alten Bücher raus hole und rein schaue kommt es mir hoch weil es in meinen Augen einfach und kindlich geschrieben ist, ich denke da liegt auch noch ein Unterschied.
hmm richtig, die Bücher, die ich vor ein paar Jahren gelesen habe, fand ich damals auch ziemlich gut.
Wenn ich die jetzt lese, ist es doch ein wenig kindisch...
Hmm ja, auch daran wirds wohl liegen....

Aber gut. Vorm lesen kann mans halt nicht sagen.
Man kann sich nur am Klappentext orientieren. Und der ist manchmal so aussagekräftig wie: Der Himmel ist Blau.
 

Chibi_Saphir

VIP
VIP
Aber gut. Vorm lesen kann mans halt nicht sagen.
Man kann sich nur am Klappentext orientieren. Und der ist manchmal so aussagekräftig wie: Der Himmel ist Blau.
Oder du hast einen Klappen/Rückentext wo die ganze Geschichte drauf steht, du kaufst dir das Buch weil du denkst da kommt mehr und dann am Ende hättest nur den kleinen Text lesen brauchen statt dem haste nu ein Buch was keiner braucht.
 

MakubaX

Sakurazuka Mori
VIP
Für mich gibt es ein ganz einfacher Grund, dies zu Unterscheiden.
Ich setze mich hin, schlage das Buch auf und fange an zu lesen.
Sei das weil ich gezwungen wurde von der Schule oder weil es mich einfach Interessiert.
Wenn ich es dann beim lesen die meiste Zeit zustimmen kann ist es für mich Hochwertige Literatur.
Aber wenn ich, dass was ich lese als Schwachsinn ansehe ist es für mich Schundliteratur.

Klar kann man jetzt sagen, dass diese Person keine Ahnung und keinen Sinn für Literatur hat.
Trotzdem... Jeder muss es für sich selber Entscheiden.
Ich zwinge zum Beispiel niemand die Gedanken und die Worte von De Sade zu verstehen.
Und ich bitte auch das mir niemand sagt, dass ich alles was Friedrich Nietzsche geschrieben/gesagt hatte, akzeptieren soll.
 

SODI@WOH

Gehört zur Unterschicht
Otaku Veteran
Wenn ich mir das hier so durchlese glaube ich das hier ist höhere Literatur...ich raff langsam gar nix mehr.
Aber MakubaX kann ich nur zustimmen so gehts mir auch.
 

Soji

Gläubiger
Eigentlich ist alles Geschmacksache, vor allem bei Büchern.
Aber ein Buch aus dem ich nichts lerne, das micht nicht zum Denken anregt und an dem ich im Endeffekt nicht wachse, das ist für mich Trivialliteratur (als Schund muss man es nicht gleich bezeichnen). Aber Bücher wie Hesses Demian (Der Vogel kämpft sich aus dem Ei, das Ei ist die Welt, wer geboren werden will muss eine Welt zerstören...) oder Goethes Faust (Ich bin der Geist der stets verneint und das mit Recht, denn alles was entsteht ist wert, dass es zu Grunde geht...), dass sind Bücher die es Wert sind zu lesen.
 
Ich denke, es ist scheißegal, was in einem Buch drinsteckt. Wichtig ist, was man für sich selbst herausholen kann. Es gab da doch mal diese Spiegelmetapher, wie ging die noch? Wenn ein Affe in einen Spiegel schaut, wird er darin auch nur einen Affen sehen können, oder so? Ich denke, der Leser macht das Buch zu dem, was es ist. Wenn ich ein Buch lese, dass meine Sicht der Dinge verändert, dann ist dieses Buch für mich wertvoll, unabhängig davon, ob andere es für Schund halten.
 

Kratzer101

Pikamaniac
Mein jetziger Deutschlehrer zwingt uns Schiller: Die Räuber zu lesen. Ich finde das Buch zieht sich und ist sehr schwer zu lesen weil alles in dieser uraltsprache ist. Da lese ich lieber Harry Potter, nen Thriller oder sonstwas aus der heutigen Zeit.
 

vraydak

Gottheit
Ich muss meinen Vorschreibern zustimmen:
was für denn eine Schund ist, ist für denn anderen hochwertig.
Und ein Buch ist hochwertig wenn es zum träumen oder nachdenken,ob über weltliche oder abstrakte,philoshopische Themen, anregt,wenn es mehr als nur eine Geschichte erzählt und den Leser fesselt und eben Denkanstösse gibt.
Klassiker(Goethe,Schiller,...) sind für mich auf jeden Fall hochwertig,weil sie wie schon erklärt zum denken anregen.
es gibt natürlich auch modernere wie z.b. Bücher von Lukianenko(meiner Meinung nach hochwertig),Tolkien,Mann(modern?) u.a.
Aber auch manche Sachbücher regen zum denken an und sind für mich lesenswert(ist eben keine epische Literatur).
Tja und was jetzt wirklich komisch ist bin ich so wie viele andere hier auch durch meine vollkommen literaturbegeisterteeines Deutschlehrerin in der 9.Klasse erst so richtig auf den Klassik-Geschmack gekommen.
 

Melodie

Novize
Person A-Z haben keinerlei Einfluss auf meine eigene Meinung und die kann ich erst haben wenn ich das Buch gelesen habe. Lehrer Kategorisieren auch nur nach Gelerntem (also Vorgegebenen) oder nach eigenem Geschmack. Also ist dessen Meinung absolut nutzlos für Dich selbst.
 

Gefaehrtin

Novize
Was "Schund" bzw "hochwertig" ist, ist reine Geschmackssache.
Nur weil mir irgendein Dr Dr sagt, das meine Buchwahl reine Trivalliteratur ist, hat er noch lange nicht recht damit.
Was erdreisten sich wirklich manche Menschen für den Rest der Gesellschaft denken zu wollen und zu bstimmen was wir lesen sollen und was nicht?
Nur weil ein Buch erfolgreich ist und die breite Masse anspricht ist es Schund? Und alles was den Künstler an den Bettelstab bringt und nur 2,3 Leutchen interessiert, das ist Kunst? Okay...

Es gibt nur sehr wenige Bücher die ich als Schund bezeichne, aber es gibt viele, bei denen ich einfach sage "Es spricht mich nicht an".
Klassische Literatur muss noch lange nicht gut sein, nur weil andere sagen, das dort versteckte Weisheiten zu finden und die Bücher ach so toll sind.
Und nur weil moderne Literatur sich erfolgreich verkauft und was für die Masse ist, ist sie keine Trivalliteratur.

Ich brauche Bücher aus jeden Bereich, mal was zum nachdenken, lachen, weinen, grübeln, träumen etc etc etc
Ich lese auch mal nen Kitschroman, es gibt nichts besseres als nach einen harten Arbeitstag über einen Buch einzuschlafen, über das man nicht viel nachdenken muss und sich einfach berieseln lassen kann.
 

Rattenkönig

Ngeuuraksaha
VIP
Hochwertige Literatur zeichnet sich dadurch aus, dass das Lesen flüssig von statten läuft, dass der Schreiber keine Geschichten unendlich Kopiert. Dass der Schreiber neue Ideen mit einbringt, dass der Schreiber eben nicht eintönig schreibt. Es sollte so wie bei Edgar Allan Poe sein, dann ist es Hochwertig, aber das liegt ja im Auge des betrachters. Also Ideen muss man haben, einen flüssigen Schreibstil, man sollte nicht kopieren. Dann ist es Hochwertige Literatur. Aber im Endeffekt sieht es wie gesagt jeder anders. Poe wurde ja auch in den höchsten Höhen angepriesen und in den tiefsten Tiefen verspottet.

Schundliteraturrr + nicht alles ist darunter Schund, in anderen Augen:
Nun, was mich aber dezent aufregt sind die Dichter, Geschichtenschreiber usw. die, wenn sie mal einen Schickssalsschlag davon getragen haben, gleich ein buch schreiben müssen und das tun viele, ich sag ja nix dagegen, dass sie es tun, aber es wird irgendwann zu viel von den Zeugs geben. Schlimm sind auch die Bücher die irgend ein Dsds-Antistar geschrieben hat, oder was solche Menschen schreiben wie Dieter Bohlen oder Verona Poth/Feldbusch, also die Geschichten über ihr Leben, nur damit sich wohl in erster Linie Geld daran verdienen?... Allgemein die Buchautoren die nur schreiben weil sie Geld wollen, sind es minder Wert zu lesen oder zu beachten. Sprich es sind die gemeint die wirklich nur schreiben weil sie Geld wollen, aber nicht schreiben, weil sie ihre Gefühle und Gedankengänge beschrieben. 08/15 Bücher die von verstorbenen Poeten, Dichtern, Geschichtenschreiber kopiert wurden, sind einfach nur schlecht.

Man braucht keine Bücher zu lesen um intelligent zu sein, oder allgemeine Weißheit zu besitzen, man braucht auch keine 1A Schulnoten dafür, die Noten sind nur schmückendes triviales Beiwerk.
 

MangaEngel

archeolügenialkohöllisches Chaosvieh
VIP
Heute in meiner Vorlesung zur Literatur des 20. Jahrhunderts kam ein herrlicher Begriff auf.
MAINSTREAM
Jeder "gebildete" Leser würde sagen, dass alles davon NICHT hochwertig sein kann, denn es wurde zum Verkaufen für die breite Masse gemacht.
Ironie will es aber, das BRECHT und SCHILLER beide vor und im 20. Jahrhundert in diesem Bereich tätig waren. Wieso?
Simpel:
Wenn ich Künstler bin, will ich etwas ausdrücken. Ich will meine Werke der Welt geben, damit diese meine Botschaft erfahren können (ausser, ich mache es wie Friedrich und sammel meine Bildchen bei mir zuhause, bis mein Sohn sie nach meinem Tod ausstellt). Wenn ich jetzt aber in einer kleinen, abstrakten Gruppierung eigenbrödlerisch meine Sachen produziere, wird es schlicht keiner erfahren (ausser, es wird zufällig DAS Werk, das man zig Jahrzehnte später als beliebtes Beispiel für Epoche XY nimmt)
Was also tun?
Sich ein wenig den Verlagen unterwerfen und damit die Massen erreichen.
Brecht schrieb z.B. das Drehbuch des Films Kuhle Wampe und ließ ihn auch verfilmen. Er erreichte ein gewaltiges Publikum und sein Werk löste Reaktionen aus, wie es Künstler gern haben.
In diesem Fall war es Entsetzen, scheinbar wurde Kommunismus vereehrt und der Film wurde seit seiner Entstehung zweimal verboten. Aber er hat die Menschen erreicht, Emotionen ausgelöst, Brecht war zufrieden.
Wie viele Leute kennen im Verhältnis dazu den Roman vom Schloss, das Kafka geschrieben hatte?
Viele, aber auch erst fünzig Jahre nach der Veröffentlichung. Weil er damals nicht Mainstream war.
Nicht Mainstream = Hochwertig.
ABER Brecht gilt als DER Schreiber von hochwertigen Dramen schlechthin in unserer modernen Zeit. Aber er hatte von 1913 bis 1933 fast ausschließlich Mainstream-Kram produziert, nur selten war er in der politischen Avantagarde.

Deshalb, sowas auseinanderzuhalten, ist schier unmöglich.
Eine Frau (ich hab ihren Namen jetzt nicht im Kopf) hatte einen Roman rausgebracht, der die Liebe zwischen einem Pfarrer und einem Chorknaben behandelte. Der Roman löste entsetzen aus - und verkaufte sich so oft wie kein anderes Buch jemals zuvor. Obwohl jener Roman verboten wurde, wurde sie die Autorin schlechthin, steinreich. Sie schrieb weiter, mit weniger so derart pikanten Themen und begründete das Genre, das wir heute Groschenromane nennen, wo Doktor X oder Geisterjäger Y der Liebe nachjagt. Sie hat Kunst geschaffen, sie löste Emotionen aus, sie bekam Unmengen Aufmerksamkeit, es wurde im Nachhinein als erstes Aufblitzen von der Akzeptanz der Homosexualität in jener Zeit interpretiert, etc.
ABER es war letztlich ein hochverkaufter Roman, den man für ein paar Mark an der Ecke kaufen konnte.

Hochwertig kann alles sein.
Wenn ich später Dekan an der Germanistikfakultät meiner Uni sein sollte, ich könnte theoretisch dafür sorgen, dass Twillight hochwertig wird, indem ich es in den Lehrplan aufnehme.
Harry Potter ist z.B. theoretisch schon so weit, es wird in drei Unis in Literatur wie auch Medienwissenschaften bearbeitet, neben Werken wie dem Leben des Werther von Goethe, neben Dante und seinem Eindruck von Himmel und Hölle und neben Nazigedichten über die Herrlichkeit des deutschen Reiches.
So gesehen ist Harry Potter hochwertig.
Studenten, Lehrende, Universitäten und Wissenschaftler setzen sich damit auseinander, analysieren es, bewerten, kritisieren es und wenden es auf die Epoche, das Jahr und die "damaligen" sozialen Verhältnisse an.
Aber mal ehrlich, würdet ihr spontan Harry Potter als hochwertig ansehen? Rowling mit Kafka, Platon und Döblin gleichstellen? Eher nicht, richtig?
 
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