[Hinweis] Mass Effect Andromeda

Neverman

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Ich habe die Geschichte so verstanden, dass das Schiff aufgebrochen ist, nachdem man in der Milchstraße entdeckt hat, dass der Reaper aus Teil eins nur der Vorbote einer ganzen Invasion ist. Daraufhin entstand bei einigen eine Art apokalyptische Aufbruchstimmung oder aus einem Fluchtreflex entschied man sich, in eine andere Galaxienwolke zu hüpfen. Nur für den Fall, dass die ganze Milchstraße von Krieg überzogen wird und man einen Außenposten braucht.

Optisch ist das Spiel auf der PS4 in Ordnung, von den Animationen einmal abgesehen. Deine Kritikpunkte kann ich aber nachvollziehen, die Charaktere sind mir auch alle irgendwie zu "hip" und bisher fühlt sich die Geschichte wie ein mittelmäßiger Blockbuster an. Aber man kann beileibe nicht sagen, es gäbe mangelhafte Interaktionsmöglichkeiten, MEA ist wie seine Vorgänger überaus dialoglastig. Aber ich vermisse den existenzialistischen Unterton der Original-Trilogie.
 

Malphas

I am the end!
Otaku Veteran
In diesem Review sind Spoiler!!


So, habe genug gesehen um mir meine Meinung zu Bilden, und ich hasse es.
Es ist nicht nur das schlechteste Mass Effect von allen, es ist ein unfassbar schlechtes Spiel im eigenen.
Die Kämpfe sind einfach nur nervig, sie fühlen sich weder gut an, noch machen sie wirklich spaß, das Feedback beim feuern oder getroffen werden ist furchtbar, und die NPC Begleiter sind Menschliche Schilde wenn überhaupt. Das Deckungssystem fühlt sich falsch an, ein Schritt rückwärts im vergleich zu den vorherigen Teilen. DIe Gegner sind wahre Kugelschwämme, weswegen auch alle 5 Meter eine Munitionsbox liegt.
BIsher hasse ich alle Crew Mitglieder, den Captain des Schiffs, den Captain der Raumstation, die Typen die mich begleiten, die neue Asari, die neue Turianerin, einfach alle. Sie sind langweilig, kindisch, sehen die Mission als eine Art Freizeitvertreib an, es fehlt der ernst. Und der Humor ist so "erzwungen", hätte ich ein Schlagzeug müsste ich bei fast jedem zweiten Satz den guten alten Drumshot hämmern...
Und erst die Reaktionen der Begleiter...
Diese komische Asari will an einem gewissen Punkt innerhalb des Artefakts getrennte wege gehen, der Schwarze sagt daraufhin: "I bet she'll end up in a pit of spikes" *SCHENKELKLOPFER!*

Eine "Todeswolke" die in diesem Artefakt plötzlich auftaucht und alles tötet das ihr in den Weg kommt, untermalt mit schneller und stressiger Musik erwarten die Entwickler wohl dass man hier sprintet, ich habe einfach mal langsam gemacht aus Prinzip, habe mich sogar 2 mal verlaufen, und habs trotzdem geschafft und die Wolke hat nicht einmal meinen Schild runter bekommen (zweithöchster Schwierigkeitsgrad). Nachdem der Protagonist irgend etwas an einem Terminal gemacht hat, kriecht die Wolke rückwärts, kein Witz... rückwärts... und nachdem Ich den Dialog gewählt habe: Wir wären fast drauf gegangen, sagt die Asari, »Do you really want to bother with this, or discover the cool vault you just found?!« bei dem Wort Cool hatte ich beinahe einen Schlaganfall.

Nachdem das Spiel einem diese Nervensäge aufgezwungen hat sagt der Protagonist "Get ready we're leaving very soon, and take what you need with you." und dann kommt eine Antwort die ich von einer 12- Jährigen erwarte die zum ersten mal bei einer Freundin übernachten darf. Wtf?

Die Mimik in dem Spiel ist wahrlich furchtbar, kurz vor scheiße, aber akzeptabel, ja sogar verzeihbar. Zumindest kein Grund um so eine Scheiße zu starten: https://heatst.com/gaming/bullies-conduct-witch-hunt-against-mass-effect-andromeda-facial-animator/
Aber die Mimik wird bei den vielen vielen VIELEN fehlern, design schwächen, der furchtbaren Story (die kein NPC ernst nimmt) zu einem der geringsten Probleme.
Abgesehen von der Story die durch die ganzen "witze" und "sprüche" ins absurd-lächerliche gezogen wird, den Lethargischen Siedlern die es völlig kalt zu lassen scheint, dass sie evt bald sterben, coolen-abgehärteten Soldaten die den Krieg als Spiel sehen, den völlig unbefriedigenden Kämpfen, und vielen Logikfehlern, ist das Spiel einfach ermüdend. Ich habe sogar schon entschieden dass ich keine einzige Loyalitätsmission erledigen werde, weil ich jeden einzelnen in der letzten MIssion sterben sehen möchte, den Protagonisten mit eingeschlossen.

Auf den Soundtrack achte ich überhaupt nicht, ich weiß noch nicht einmal ob überhaupt irgend welche Musik im Hintergrund läuft, so unspektakulär ist sie.

Es ist aber nicht alles schlecht:
Die Umgebungsgestaltung und die Grafik sind ganz solide, ja sogar besser als erwartet.
Das NPC Design ist auch gelungen, ausgenommen davon sind die Menschen, die sehen irgendwie alle unfassbar Scheiße aus.
Ich hatte bisher keine Bugs oder Abstürze.

Charaktere: 0/10

Gameplay: 2/10

Grafik: 8/10

Sound: 2/10

Story: 1/10


Fazit: 3/10

Fazit: Ich hasse alles an dieser Ansammlung von Datenmüll. Vielleicht ändert BioFart noch etwas am Kampfsystem, aber diese Story ist nicht mehr zu retten, mein Interesse jedenfalls ist erloschen. Brutale ernüchterung, ja schon auf Cold Turkey niveau..
 
Zuletzt bearbeitet:

mauke

Freelancer
Teammitglied
SMods
Ich glaub wir 2 spielen 2 vollkommen unterschiedliche Spiele @Malphas.

Ich habe in den vergangenen zwei Tagen bisher gut 20 Stunden in das Spiel investiert, weswegen ich jetzt auch gerne ein paar kurze Worte dazu verlieren möchte. Angefangen mit dem wohl heftigsten Kritikpunkt, der seit der Trial-Version aufgekommen ist: Den Animationen.
Denn ja, in den ersten paar Stunden waren durchaus einige Gesichtsentgleitungen dabei - wie ich sie gerne nenne - über die sich im Netz auch ausgiebig unterhalten und lustig gemacht wurde. Doch tauchten diese bisher tatsächlich lediglich im Prolog, und der darauffolgenden Orientierung, ehe das Spiel richtig los ging, auf. Darüber hinaus ist mir bisher noch nichts dergleichen untergekommen. Die Charaktere selbst - abseits der Kerncrew - wirken zwar recht leblos, rein vom Erscheinungsbild, bei so vielen NPC's, die so ziemlich alle anders aussehen (speziell bei den Menschen) verwundert mich persönlich das allerdings auch nicht besonders. Hier hat Bioware einfach leistungstechnische Abstriche gemacht, so wie CDPR (The Witcher III) bei ihren NPC's ebenso, die zwar deutlich lebendiger wirkten, von den Gesichtszügen sich aber auch auf vereinzelte Modelle beschränkten und viele Gesichter dadurch immer wieder auftauchten. Ausgenommen sind hier natürlich wichtige NPC's, wie eben Yennefer, Triss oder auch Anna Henrietta. Selbes trifft aber auch auf die Nebencharaktere von Mass Effect: Andromeda zu. Die wirken optisch zwar etwas plastischer, sind aber längst nicht so emotionslos, wie man's den Spielern gerne verklickern würde.

Abgesehen davon kann ich nach etwa 20 Stunden einfach nur sagen, dass mir das Spiel bisher unglaublich viel Spaß macht!
Man bekommt endlich wieder die Chance, ganz im Stile von ME1, andere Welten zu erkunden. Dieses Mal sind die Areale aber deutlich weitläufiger und wesentlich interessanter gestaltet. Seien es jetzt nun wilde Tiere auf den fremden Planeten, die einen angreifen, wenn man gerade ein paar Mineralien sammelt, ein Stützpunkt der Kett, über den man stolpert oder gar eine alte Ruine, die es zu erforschen gilt. Gerade Letztere lassen beim Spieler wirklich das Gefühl rüberkommen, dass man weniger Soldat, sondern mehr Entdecker ist. Grund für die Reise nach Andromeda ist ja bekanntlich die Kolonialisierung einer neuen Welt für die Rassen der Milchstraße (Menschen, Turianer, Asari, Kroganer, Salarianer [Quarianer scheinen leider nich dabei zu sein, warum auch immer]). Bei der Ankunft wird allerdings festgestellt, dass keine der goldenen Welten, wie sie von der Initiative genannt werden, bewohnbar ist. Dadurch liegt es nun am Spieler dies zu ändern, was über jene Ruinen möglich ist. Mehr will ich dazu noch nicht sagen, um nicht unnötig zu spoilern.

Auch was die Charaktere betrifft, kann ich mich bisher nicht beklagen. Auch das war stets ein wichtiger Punkt in Bioware Spielen, besonders im Mass Effect Universum. Die vielschichtigen und interessanten Nebencharaktere. Man denke nur mal an Figuren wie Garrus, Liara oder Wrexx zurück. Und auch in diesem Fall bekommen wir wieder allerlei Charaktere präsentiert, die ihre eigene Geschichte haben und die dem Spieler hier greifbar vermittelt werden. Meine persönliche Favoritin ist dabei, entgegen der breiten Meinung, Peebee (Pelessaria B'Sayle). Wohl, weil sie mich vom Typ ein wenig an eine gewisse Hasendame aus dem One Piece Kosmos erinnert, aber ebenso an eine gute Freundin aus meinem Umfeld. Mir gefällt einfach ihre aufmüpfige Art, ihre Aufgedrehtheit und ihre Abenteuerlust. Direkt danach auf meiner Liste folgt Drack, weil ... Naja, weil Kroganer halt!!!11elf

Persönlich habe ich mich auch über die vielen, kleinen Anspielungen an die alte Trilogie - zu Beginn des Spiels - gefreut. An die kleinen Easter Eggs, die man den Fans der ersten Stunden hier mit gegeben hat. Sind storytechnisch natürlich komplett irrelevant, haben mir jedoch ein kleines Lächeln auf die Lippen zaubern können.

Das Craftingsystem ist nun deutlich umfangreicher. Für manchen vermutlich auch wieder zu umfangreich. So ging es mir auch in den ersten Stunden. Die Eingewöhnung hat zwar deutlich länger als bei The Witcher III gedauert, wo der Aufschrei übers Inventar und Crafting auch erst groß war, aber auch hier am Ende des Tages kaum der Rede wert war, aber sobald man den Überblick gefunden hat, ist auch dieses relativ simpel zu händeln. Man kann zwischen den verschiedenen Kampfklassen (Frontkämpfer, Soldat, Wächter etc.) nun frei auswählen, ebenso wie man nun frei sämtliche kämpferischen, biotischen und technischen Fähigkeiten erlernen kann, statt fest an bestimmte Fähigkeiten - je nach Klasse - gebunden zu sein. Dadurch kann man seinen eigenen Stil endlich komplett frei ausleben. Ich gehe hier z.B. auf eine Kombination zwischen Frontkämpfer und Infiltrator, so liebe ich die Fähigkeit des Sturmangriffs, gehe aber ansonsten auch gerne mit dem Scharfschützengewehr vor die Tür.

Was mich persönlich allerdings stört, sind die Nebenmissionen. Diese sind zwar, wenn auch nicht alle, durchaus abwechslungsreich gestaltet, allerdings gibt es von diesen wirklich viele .. Zu viele. Unterteilt werden diese nach Prioritäten, nach Charakteren, nach Orten etc. pp. Das wahrt zwar den Überblick, doch wenn jede einzelne Kategorie bereits nach wenigen Stunden mit so vielen Missionen zugeballert ist, dass ich überall direkt ins Scrollen komme, dann sind das einfach zu viele Missionen, weil man einfach nicht weiß, wo man denn nun anfangen soll. Das stört mich persönlich doch ein wenig, dass man mit neuen Aufgaben förmlich zugebombt wird.

Ich könnte jetzt noch viel mehr schreiben, spare mir Weiteres jetzt allerdings erst mal für meine Rezension auf. Bisher bin ich jedenfalls hellauf begeistert und habe ordentlich Spaß mit dem Titel. Ich freu mich einfach nur riesig, dass das Spiel endlich draußen ist!

PS: Fast vergessen ... Wenn ihr keine Ohrenvergewaltigung ertragen wollt, spielt unbedingt auf Englisch (dann halt mit Untertiteln, wenn man der Sprache nich unbedingt mächtig ist). Die deutsche Synchronisation ist nämlich der Inbegriff des Grauens!
 

Akira Akarui

Super-Moderator
Teammitglied
SMods
Danke, @mauke :)

Hatte nach @Malphas Verriss schon gedacht, ich lege mir das Spiel nicht zu. Jetzt hast du mich eines Besseren belehrt :)

Kann mir einer sagen, was die PS4 D1 Edition ist, die es auch zu kaufen gibt, im Vergleich zur "normalen"?
 

DynaEx

Artist
Otaku Veteran
Ich habe mir letzte Woche ME Andromeda (PC Version, normale Edition) zugelegt und mittlerweile durchgespielt. Meine Meinung dazu:

Ich hatte bisher alle ME Teile samt Addons und vor allem ME2 und 3 haben es mir echt angetan. Die Spiele sind auch eine der ganz wenigen, die ich mehr als nur einmal durchgespielt habe. Mir hatte alles gefallen. Die Geschichte, das Design (jedenfalls zu 80%, ich bin da recht eigen), die Karaktäre, Gameplay alles. Es wurde nicht langweilig, da Geschichte und Protagonisten immer interessant waren, die Neugierde weckten und man dadurch auch Nebenmissionen sehr gerne erledigt hat. Auch wenn man das Gefühl hatte, in Sachen Protagonisten haben sich die Entwickler irgendwo "bedient", wurde es deswegen nicht schlecht. Es hatte sogar seinen Reiz.
Und natürlich Shepard. Der war einfach eine coole Socke. Man konnte sich den zusammenbasteln wie man wollte, hatte seinen eigenen Helden, mit eigener Hintergrundgeschichte und Aussehen. Letzteres konnte sogar durch seine Taten beeinflusst werden. Es war einfach cool, der Retter der Galaxis zu sein und noch viel besser daran war, man konnte entscheiden wie man es macht und egal wie, es machte immer Spaß.

Und jetzt kommt ME: Andromeda. Wie ein Idiot hab ich mich gefreut. Zuviel natürlich. Vorweg, ME: Andromeda ist kein schlechtes Spiel, aber ich behaupte es erfüllt nicht den Anspruch der meisten ME Veteranen. Meinen sicherlich nicht und an den Kommentaren hier, kann ich das auch sehen.

Was hat mir nicht gefallen? Verrate ich euch.

Story:
Ich finde sie irgendwie langweilig. Neue Welten und so, ja, aber meiner Meinung nach nicht sonderlich packend umgesetzt. Auch von der Erzählstruktur und Systematik her, war nichts neues dabei. Viele Ideen und auch das Schema wurden sogar recycelt. Abgesehen davon, kam es mir so vor, das der Haupthandlungsstrang sehr kurz war. Es gibt zwar massig Nebenschauplätze, aber von denen habe ich nichts, wenn sie langweilig sind. Mir fehlte der Wow Effekt. Die Neugierde und auch die Überraschungen hielten sich in Grenzen.

Karacktäre:
Der Pathfinder
Ganz ehrlich, im Vergleich zu Shepard, ein Witz! Als Shepard war ich der krasseste Scheißhausmotherfucker in der ganzen Milchstraße. Der Chuck Norris unter den Raumfahrern. Keiner konnte mir was. Ich hab Leute in Tiefe Abgründe geschmissen wenn sie mir schief kamen, konnte über das Leben und verschwinden von ganzen Alienrassen entscheiden. "Was interessiert mich der Ruf und was der Rat über mich denkt. Ihr habt Angst vor mir, das ist das größte Lob...". Immer wenn die Geschichte eine neue Wendung nahm bzw. man einen Meilenstein erreichte, hatte man das gute, Vorfreude geschwängerte Gefühl, "ihr Alienpisser habt euch mit dem falschen angelegt". Ich habe sie bluten lassen, habe Zynismus und Blei verteilt. Und nun? Der "Pathfinder". Ein verdammter Pfadfinder! Ich kann mich mal so gar nicht mit dem identifizieren. Das liegt nicht an der Arbeit der Syncronsprecher oder des (schwachen) Char.Editors. Nein. Der Hauptkarakter ist mir einfach zu Jung, zu harmlos, zu korrekt. Ein Bubi. Er ist kein Militär, was natürlich Geschmacksache ist, ihn jedoch völlig unglaubwürdig in Bezug auf seine Fähigkeiten und vor allem meinem Spielstil macht. Es fühlt sich einfach falsch an, wie der größte Kommandosoldat der Galaxi auf Planeten zu wüten, während eine sanfte, jugendliche Stimme dazu ihre Kommentare abgibt.
Die anderen
Ich gebe meinen Vorrednern recht. Die Begleiter taugen nix. Die kommen mir blass und weichgespühlt vor. Im Gegensatz zu den Vorgänger-Teilen, kann ich zu denen keinen Bezug aufbauen. Es ist einfach zu langweilig. Es interessiert nicht. Man nimmt die Loyalitätsmissionen zwar an, aber letztendlich nur in der Hoffnung dadurch an bessere Ausrüstung zu gelangen. Nur deswegen. Nicht weil es von Interesse wäre. Und für alle anderen gilt das gleiche. Es macht einfach kein Bock sich um die zu kümmern. Es ist einfach nicht interessant.

Gameplay
Wie bereits erwähnt, das Deckungssystem fühlt sich nicht richtig an. Das ausweichen und das Jetpack passen, aber insgesamt hat mir das recht rudimentäre, alte System aus ME2/3 irgendwie mehr gefallen.
Gleiches gilt für das Crafting. Umfangreich ist toll. Basteln auch. Ich bin ja ein Freund von so etwas. Trotzdem hat es mich hier genervt. Ich musste zu oft Gegenstände zerlegen, neu produzieren und wieder genauso bestücken wie vorher, nur damit z.B. Waffe oder Rüstung der aktuellen Forschung entspricht. Ist mir ehrlich gesagt zu nervig, nur um von Stufe V auf Stufe VI zu kommen. Mit so was musste man in ME2/3 nicht kämpfen.
Was Entscheidungen und Antwortmöglichkeiten angeht, kann ich dem System auch nicht viel abgewinnen. Bis auf ein paar eindeutige Ereignisse, kann ich nicht behaupten ich hätte es gemerkt, das sich meine Entscheidungen irgendwo sonderlich ausgewirkt hätten.
Was den Character Editor angeht, haben sich die Entwickler auch nicht mit Ruhm bekleckert. Ich habe es zwar geschafft einen Pathfinder zu erstellen, der meinen ästhetischen Ansprüchen genügt, trotzdem wäre hier weitaus mehr machbar gewesen. Auch in anderen Foren und Testberichten wurde dieser bemängelt, was (völlig nachvollziehbar) zur Folge hatte, das die Leute mit der Vorauswahl ins Spiel eingestiegen sind.
Und warum hatte der Nomad eigentlich keine Bewaffnung?

Design
Ich bin da sehr eigen. Ich selbst hab als Hobby-Artist meine Vorstellungen und gehe deswegen auch etwas kritisch an die Sache ran. Funktionelles Design, Konfigurierbarkeit, Ästhetik und ein gewisser Coolnessfaktor, ist für mich sehr wichtig. Hat ME:A das gehabt? Nur teilweise.
Und da muss ich wieder auf den Protagonisten herumhacken. Warum kann ich deren Klamotten nicht tauschen, so wie in den Vorgängern? Ein bauchfreies Top ist nunmal kein Kampfanzug. Ein Bolero ebenso wenig und knallig, bunte Farben taugen weder in der Wüste, noch im Dschungel. Zum Glück durfte man die Farben von Ryders Anzug anpassen, denn der war auch nicht sonderlich cool im Vergleich zu Shepards Equipment.
Funktionelles Design habe ich auch bei der Tempest vermisst. Apple Nutzern können sich an der Stromlinienförmigkeit einer solchen Weltraumyacht sicherlich erfreuen, mit einem praktischen Nutzen hat dies allerdings wenig zu tun. Normandy und Konsorten waren allerdings auch nicht viel besser. Und auch die Shuttles sehen immer noch so billig aus wie in Star Trek.
Die neue Rasse der Angara sind auch kein Meilenstein. Meiner Meinung nach reicht es nicht aus, einem Alien drei Finger zu verpassen und sie zu Zehenspitzengängern zu machen. Hier wäre viel mehr machbar gewesen. Ebenso die Kett. Mal ehrlich. Optisch sind die von den Kollektoren aus den Vorgängerteilen nicht sonderlich weit weg. Ebenso deren Grundkonzeption (Storytechnisch).
Mag für viele meckern auf hohem Niveau sein, aber für mich wiederholen sich hier sichtbar einige Schemas, die nie wirklich gut waren. Und wenn jemand wie ich, der eher auf eine Design Linie wie die von Aaron Beck und Ukita Kumuki steht, deren Designs mittlerweile auch in sehr erfolgreichen Film- und Spieleproduktionen zu finden sind, steht, den haut so ein Kett, Angara und auch eine Asari mal nicht vom Hocker.
Und was die allgemeine Gestaltung der Karacktäre betrifft, bin ich echt froh das überhaupt der Editor dabei war. Ich weis ja nicht was sich die Entwickler gedacht haben, aber schöne Menschen waren mal nicht dabei. Und wie bei Filmen auch, will ich attraktive Menschen oder Aliens sehen und nicht welche, die im Aldi Andromeda an der Kasse sitzen. Ordentliche Gesichter sind mal wichtiger als eine Handvoll hässliche Tattoos und unbrauchbare Schminkmöglichkeiten. Auch würde ich mir wünschen, die Körperattribute verändern zu können. Ich habe kein Bock als Spargel Weltraumabenteuer zu erleben.
Was die Mimik betrifft: hatte ich keine Probleme. Dann großartig vorhanden war sie nicht. Ist mir aber auch lieber als komplett entgleiste Gesichter.

Allgemein
Ich habe die Vermutung, man wollte ME: A auch für ein jüngeres Publikum attraktiv machen. Das würde das "softe" Erscheinungsbild erklären. Wie ich schon sagte, war es mir eindeutig zu weichgespühlt. Sei es das Characterdesign, die Dialoge oder allgemein der Plot. Beim spielen kam ich mir so vor, wie bei einigen Animes denen ich eindeutig entwachsen bin. Als Beispiel: als ich so um die 16 war, fand ich NGE total toll. Lag auch daran, das ich zum damaligen Zeitpunkt nicht viele andere Mangas und Animes kannte. Nur irgendwann wächst man aus dem Scheiss raus und lernt andere Dinge kennen. Widmet man sich dann z.B. Animes wie Jin Roh oder Mangas wie Blame, nimmt man die zu Hauf verarbeitete Geschichte von Jugendlichen und Kindern mit Superkräften oder besonderen Talenten, die die Welt retten, einfach nicht ernst. Jedenfalls geht es mir so.
Ich will erwachsene Darsteller, eine erwachsene Geschichte, derbe Sprüche, Sex, Gewalt und ganz viel politisch unkorrekte Dinge. Erwachsenenunterhaltung eben. ME:A ist dies jedenfalls nicht.
Und das ist auch mein Hauptproblem bei dem Spiel.

Zur Technik kann ich nicht viel sagen, außer das das Spiel läuft. Ich hatte keine Performanceprobleme, keine Crashes und lediglich einen einmaligen Bug, der mich einsperrte. War aber nichts tragisches. Auf dem PC läuft ME:A stabil.
 

Atmaniac

Scriptor
Für jemanden der von Objektivität so weit weg ist wie Pluto von der Sonne, ist das natürlich ein gefundenes Fressen :oO:
 
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