Nachdem ich vorgestern Abend keinen Standort bekam und das Problem erst einmal beheben musste ("falsche Standorte", das für FakeGPS nötig ist, deaktivieren), war ich sehr skeptisch.
Nach weiteren Testläufen gestern und heute muss ich sagen, dass es mir doch ziemlich gefällt – auch wenn das Tutorial ein "ungenügend" verdient.
Die Pokestop-Idee kann ggf. schnell zu Frust führen. Ich stand gestern gut 700m von jeglichen Pokestops entfernt, obwohl ich noch ziemlich innenstadtnah war – Parkanlage halt. Nachdem ich dann weiter Richtung Innensadt bin, hat sich das aber gebessert. Zwar quillt mein Beutel schon über, aber ich hoffe trotzdem, dass mein Heimatkaff genug eingetragene Sehenswürdigkeiten hat...
Ansonsten sind die Module, die man an den PokeStops anbringen kann, ein kleiner Leckerbissen. An meiner Uni existieren drei PokeStops, die im Dreieck angeordnet und keine 20m voneinander entfernt sind. Vorhin war an allen dreien ein Lockmodul aktiv – und ich saß mittendrin.
Trotzdem muss ich sagen, dass man durch die Pokestops ziemlich viel von seiner Umgebung mitbekommt. Ich habe mindestens zwanzig Objekte gesehen, die mir nicht bekannt waren, oder die ich jetzt mit etwas verknüpfen kann. Und manche waren auch ein wenig amüsant, weil sie einfach weitab jeglicher "Bekanntheit" sind – wie z.B. einer dieser Halbkugel-Poller mit Reflektoren, der in der Nacht aufgenommen wurde und dadurch zwei leuchtende "Augen" hat.
Und natürlich kenne ich jetzt über ein dutzend bemalte Verteilerkästen mehr.
Das Arenasystem ist ganz nett, bringt aber in meinen Augen besonders für späte Einsteiger ein verdammt großes Problem mit sich – wenn nur die stärksten Pokemon gewinnen, kommen die, die zu spät anfangen, kaum an diese Goldmünzen. Ich spiel aber lieber noch etwas – vielleicht ist das doch balancierter und nicht ganz so p2w-lastig, wie das auf den ersten Blick scheint.
Was das GPS betrifft:
In Parkanlagen mit moderater Baumanzahl konnte ich die Standorterkennung komplett vergessen, ebenso in diversen Nebenstraßen.
Ich bin gestern 8 km spaziert und habe heute einen 9 km langen Fußweg zurückgelegt, dafür aber insgesamt nur 10,6 km berechnet bekommen. Das ist schon bitter – besonders, wenn ich meine Pokemon-Eier ansehe und sich dort 39 km zu laufende Strecke aufsummieren.
Mein G2 hat während des Herumlaufens im Schnitt 380MB Ram und 20% CPU für PokemonGO verwendet.
Der Akkuverbrauch lag trotz 100% Displayhelligkeit, mit Musik und ohne Wegstecken bei 1% je 2 Minuten.
Während meiner Ausflüge habe ich 23 & 20 neue Pokestops mitgenommen und insgesamt 10 & 20 MB Datenvolumen verbraucht. Letzterer Verbrauch lag wahrscheinlich an den zehn Neustarts und den damit verbundenen Dateitransfers.
Und was das Kernfeature, das Fangen von Pokemon, betrifft:
- ein Karpador mitten im Badezimmer
- ernstzunehmende Rattenplage in der Wohnung
- Traumato tauchte in meiner Dreckwäscheschüssel auf
- ein Taubsi vom Hintern einer Person gerettet
- ein Taubsi vor dem Hintern einer Person gerettet
Ich geh dann mal mein Datenvolumen aufstocken und eine Powerbank bestellen...