Ich stimme Flip vollstens zu.
Terry, die Schule hat eine Menge an Grunden fur ihre Existenz. Aber du denkst da leider wie die meisten Eltern, nämlich, dass die Schule offenbar die Eltern ersetzen soll.
Eine Schule erzieht nicht, dass war, ist und hoffentlich wird nie ihre Aufgabe.
Vermittelt Wissen: ja
Erzieht: nein
Fur Letzteres sind Eltern da. Und wenn diese jene Aufgabe nicht wahrnehmen konnen, wieso sind sie dann Eltern geworden. Und nur, weil Leute nicht Eltern sein konnen, kann man es immernoch nicht auf die Schule schieben. Ich werde Lehrerin und ich werde in meinem Job definitiv nen Haufen zu tun haben, auch OHNE meine Schuler obendrauf noch erziehen zu mussen.
Ich mein, dass wäre wie wenn du als Verkäufer eines Supermarktes den Kunden direkt noch Kochen beibringst. Oder wenn du im Schuhgeschäft arbeitest und den Kunden das Schuhe zubinden erklärst. Wäre verruckt, wurdest du mir auch sicher zustimmen. Wieso also kommst du auf die Schnapsidee, dass Lehrer (deren Arbeit es ist, die Kinder auf die Arbeitswelt vorzubereiten und ihnen daher Allgemeinwissen sowie die Fähigkeit des Schreibens und Rechnens beizubringen) nun auch noch den Kindern ihre Sexualität, den Unterschied zwischen Gut und Schlecht, Medienkompetenz und am Besten noch Grundlagen wie gutes Benehmen erklären mussen.
Wenn das so ne tolle (und einfache) Idee ist wie du denkst, dann werd doch Lehrer und mach all das. Viel Spass mit dem Burnout dann in vier Jahren, da den Lehrer, Vater und evtl. noch psychologe fur knapp 130 Kinder funf Tage die Woche spielen musst, ihnen täglich Goethe, photosynthese, das Wetter, mit Messer und Gabel essen und Schuhe zubinden erlären musst. Deine späteren eigenen Kinder noch nicht mit eingerechnet.
Ernsthaft, bevor du die gesamte Verantwortung auf eh schon uberarbeitete Menschen schiebst (denn sich um 30 Kinder per Klasse kummern zu mussen ist bereits eine Zumutung, da sowohl fur die Kinder als auch Lehrer eine Klasse mit maximal 15 Schulern das Ideal ist), solltest du dir mal wirklich Gedanken daruber machen, wieso du die Eltern, deren "Schuld" die Existenz der Kinder in erster Linie zusteht, direkt schon in der Vorrunde rauswirfst.
Anstatt den Lehrern die Kinder nur noch mehr zuzuschieben (denn es gibt schon Eltern, die die Lehrer die Erziehung ubernehmen lassen, wodurch die Lehrer oft Kinder vor sich haben, die sie gar nicht unterrichten konnen, da jene nichtmal die simpelsten Verhaltens- und Gesprächsregeln kennen), kann man besser die "ach so beschlagnahmten" oder gar "total verdummten" Eltern rannehmen.
Erzwungene Erziehungskurse, erzwungene Kindersicherung an jedem Computer. Wenn Eltern keine Zeit fur die banalste Erziehung haben, dann keine Kinder mehr fur Deutschland. Denn die Schule kann diese Aufgabe NICHT ubernehmen. Entweder sie unterrichtet oder sie erzieht. Fur beides gibt es weder die Zeit noch die pädagogen.