[Diskussion] Wahlsieger Nichtwähler

Kaiyne

Bekennder Sozialist & Oktaku
Otaku Veteran
Ich wär sehr gerne wählen gegangen, wenn ich die Wahlbenachrichtigung im Briefkasten gehabt hätte. ._.
So konnte ich aber nicht hingehen. (Und ja ich bin wahlberechtigt ^^)
Du hättest auch OHNE Wahlbenachrichtigung wählen gehen können. Oder wusstest du etwa nicht das ne Wahl ansteht. Selbst wenn du es nicht übers Fernsehen erfährst, so künden doch zumindest Wahlplakate oder Handzelttel der verschiedenen Parteien im Briefkasten davon. Also wenn du jetzt nicht nen gaaanz gaaanz guten Grund hast wieso du nicht hättest zur Wahl gehen können, dann werte ich das jetzt einfach mal als faule Ausrede :twitching:

Tut mir leid, wenn ich das so sage, aber so ist es nun mal. Und selbst wenn man totkrank im Bett liegt oder im Urlaub ist, kann man noch was unternehmen um trotzdem sein Stimme ab zu geben. Das nennt sich dann Briefwahl. Unser System hat für so ziehmlich "fast" jeden Fall vorgesorgt.
 

Terry_Gorga

Der Eine, der Viele ist
Otaku Veteran
Denn die beste Methode, dem Teufel nicht auf den Leim zu gehen, ist, ihm nicht zuzuhören.
Danke dir, perfekter kann man es nicht ausdrücken.

Tut mir leid, wenn ich das so sage, aber so ist es nun mal. Und selbst wenn man totkrank im Bett liegt oder im Urlaub ist, kann man noch was unternehmen um trotzdem sein Stimme ab zu geben. Das nennt sich dann Briefwahl. Unser System hat für so ziehmlich "fast" jeden Fall vorgesorgt.
Hat es nicht, denn die Wahl, das bestehende System zu boykottieren, oder sogar zu ändern lässt es einem überhaupt nicht.
 

Lilliandil

Zerschmetterling
Otaku Veteran
Ich war nie und werde wohl auch nie wählen gehen. Ich lehne dieses System in der Form ab und distanziere mich davon. Egal wen oder was man wählt das Endergebnis ist immer gleich beschissen für uns und wer das anders sieht der lügt sich selbst was zurecht oder profitiert davon.

Selbst Diktatoren haben ihre Anhänger und Fans.

Nicht Wahlen führen zu Besserung, sondern groß angelegte Demo's die alles lahmlegen und die Forderung nach einer völligen Neugestaltung des Systems. Echte Demokratie muss her.. Politik im Sinne des Volkes und nicht im Sinne der Reichen und lobbyisten. < das kann ich nicht gut heißen oder gar unterstützen in dem ich mich als weiteres kleines Zahnrädchen zur Verfügung stelle.
 

Karen

Otaku
die Nichtwähler gewinnen doch nun seit einigen Jahren immer wieder. es geht uns einfach zu gut, die Leute halten es nicht für nötig zu wählen. es ist ja eh egal was man wählt, da man sowieso immer verarscht wird.
naja, so kann sich jedenfalls nix ändern. herzlichen Glückwunsch an alle Nichtwähler.

(Achtung, dieser Beitrag enthält Spuren von Zynismus)
 

Swordspirit

Dunkeldeutscher
Was halte ich von der sinkenden Wahlbeteiligung. Da bin ich zwiegespalten, bin ich optimistisch, so hoffe ich ja, dass ein Großteil einfach nur keine Partei mehr seine Stimme geben kann. Die Parteien sind sich alle zu gleich und bewegen sich irgendwo auf der linken Seite des politischen Spektrums, eine konservative Alternative fehlt.

Wenn ich es realistischer sagen solle, so würde ich von spätrömischer Dekadenz sprechen, aber dazu später mehr.

Als Wähler habe ich um ehrlich zu sein, keine gute Meinung von Nichtwählern, wenn sie den Stimmzettel ungültig machen würden, ok, es ändert zwar nichts, aber so ist zumindest in der offiziellen Statistik vermerkt, dass die Stimme ungültig gemacht worden ist. Das kann ich noch irgendwo als Protest ansehen, faules zu Hause bleiben nicht.

Was kann passieren, sieht man auch sehr schön an dieser Wahl, Rechtsextremisten sind inzwischen fester Bestandteil des Landesparlaments, Nichtwähler unterstützen gerade diese Entwicklung. Die Kameraden gehen nämlich alle stramm wählen, und haben sich ihre Positionen gesichert, jetzt warten wir noch ein paar Jährchen, bis die Nachwuchsarbeit reinkommt und dann gehts noch weiter nach oben.

Natürlich bedeutet "Wählen" eine Form der Pflicht, aber auch nur, weil Rechte und Pflichten eine Seite der selben Medaille sind, man kann sich nicht nur auf seine Rechte berufen und lehnt jede Form von Pflicht ab.
Desweiteren möchte ich natürlich in die Politik eingreifen, meine Stimme soll Anteil daran haben, wie das Parlament aussieht. Ich möchte eigentlich noch mehr Demokratie, Volksentscheide würde ich mir sehr wünschen, da hierbei die Menschen wirklich merken, dass ihre Stimme bei einer konkreten Entscheidung hinzugezogen wird.

Wo sind denn die Chancen beim Nichtwählen? Da bin ich wirklich mal um Aufkläung gespannt.

Genau genommen ist die Nichtwahl sogar das stärkste Zeichen
Da bitte ich jetzt dochmal um Erklärung, was ist daran stark? Selbst wenn es 99% Nichtwähler gebe, dann wird aus den 1% das Parlament zusammen gesetzt. Mit der Nichtwahl wird absolut nichts erreicht.
Ich gehe jetzt hauptsächlich auf Neverman ein, dem ich überhaupt nicht zustimmen kann.

Ich glaube sogar, dass wir näher an der Freiheit dran sind, als es je zuvor der Fall war. Die Nichtwahl ist ein Ausdruck der Freiheit, die Deutschland haben will und somit einer der Pfeiler, die sie bewahrt.
Oder es zeigt einfach, dass kanpp 50% der Menschen überhaupt kein Interesse an dieser Freiheit haben. Freiheit ist kein Dauergut, dass jetzt für alle Zeiten vorhanden ist, Freiheit muss Tag für Tag erkämpft werden, in dem man ganz klipp und klar nachhackt bzw. andere Parteien wählt, wenn man das Gefühl hat, dass das momentane Parlament seine Arbeit nicht richtig macht. Desweiteren ist die Argumentation mehr als fragwürdig, wenn dann wirklich niemand mehr wählen geht, haben wir dann die absolute Freiheit erreicht? Freiheit und Diktatur, sind ja wohl wesentlich durch andere Merkmale zu unterscheiden, ob ich eine 100% Beteiligung habe oder nicht, ist ja wohl einer der eher unwichtigen.

Was danach folgt: Wer nach der Devise handelt: "Alles außer NPD" der kämpft für die Freiheit im Gegensatz zu den Nichtwählern. Er will die Freiheit wählen zu können sowie die allgemeine Freiheit bewahren und sieht, welche Parteien, diese Freiheit bedrohen. Ein Mensch der so handelt ist daher sinnvoller als alle Nichtwähler, da ihr "Protest" sinnlos verpufft.

Die Nichtwahl bedeutet nicht, dass unsere Freiheit und unsere Demokratie in Gefahr ist, sie bedeutet, dass unser momentanes politisches System nicht so funktioniert, wie es sollte!
Du kannst nicht das eine von dem anderen trennen, es gehört zusammen. Wenn das momentane politische System nicht funktioniert, dann haben wir auch in der Demokratie ein Problem, weil scheinbar ein Großteil der Wählerstimmen nicht repräsentiert wird. Ich möchte hier einfach mal auf den Verfassungskreislauf hinweisen, wenn die Demokratie entartet, stürzt sie in eine Tyrannis.

Eine Situation wie das 3. Reich wird niemals wieder kommen
Erschreckend naiv, gerade von dir. Wir haben nur das Glück, dasss momentan keine charismatischen Persönlichkeiten bei den Rechtsextremen sind, kann sich aber jederzeit ändern. Desweiteren gab es ja nicht nur das 3. Reich, sondern auch noch die DDR mit der SED.

Die Demokratie ist deshalb das stärkste System
Sie ist das schwächste System. Demokratie funktioniert nur dann, wenn alle Menschen an das Wohl aller denken. Wir sind gerade schon auf den Weg in die Pöpelherrschaft, alle denken nur an sich selber. Es ist daher sehr viel einfacher, einen weisen und gerechten König zu finden, als alle Menschen an das Gemeinwohl denken zu lassen.

Die Gruppe der bewussten Nichtwähler dagegen wählt nicht, nicht etwa aus Protest, sondern ganz im Gegenteil, weil es zufrieden ist.
Und da sind wir beim Kern des Übels. Solange ich meine Brot und Spiele habe, muss ich mich um nichts kümmern. Das ist Dekadenz pur und war schon immer ein Zeichen des Unterganges. Diese faul geworden Menschen haben nur noch einen Horizont der von sich bis zum Fernseher geht. Wozu auf Politik achten, mir gehts ja gut... Rom sollte da als mahnendes Beispiel immer vorran gehen.

Einiges weiß ich jedoch: Die Nichtwahl ist eine Wahl. Sie ist die Alternative, die auf keinem Stimmzettel steht, sie ist eine Philosophie und eine Lebenseinstellung.
Wie bereits mehrfach oben geschrieben, sie ist die schlechteste Wahl und daran sehe ich weder Philosophie noch Lebenseinstellung, sondern einfach nur pure Dekadenz. Wie viele der Nichtwähler machen sich denn Gedanken um eine Wahl? Wie viele lesen denn Wahlprogramme? Ich glaube noch nichtmal daran, dass von den knapp 50% Nichtwählern auch nur 5% sich die Wahlprogramme durchgelesen haben und genau wissen, was,wie, wo gefordert wird. Einen großen philosophische Lebenseinstellung sehe ich da beim besten Willen nicht. Außer vllt. die Festellung, dass man ein kleines unbedeutendes Rädchen ist, dass sich nur mit dem Fluss treiben lassen kann, weil es für mehr nicht reicht.
Bei mir herrschen auch nicht die Schuldgefühle vor, sondern die erhliche Absicht, dass momentane System zu verbessern, dieses abwarten wie es sich entwickelt ist für mich unvorstellbar. Ich kann dieses Denkansatz von dir auch überhaupt nicht nachvollziehen. "Es ist nicht deine Schuld, dass die Welt ist wie sie ist, es wäre nur deine Schuld wenn sie so bleibt." von den Ärzten drückt meine Grundeinstellung eigentlich perfekt aus.

beweist somit einiges an Mut und Stärke
So ein Unsinn, wo wird denn da Mut und Stärke gezeigt? Wenn man sich so sehr von den Medien gegängelt fühlt, dann geh auf die Straße und lass deine Stimme ertönen. Nicht bequem auf der Couch sitzen. Da bin ich doch ein wenig sprachlos, wo offensichtliche Faulheit und Dekadenz mit Philosophie und Stärke gerechtfertigt wird. Gerade du, der darauf hingewiesen hat, wie viel Blut bezahlt werden musste, um das momentane System zu errichten, sprichst von Mut und Stärke für die Menschen, welche zu Hause bleiben? Für mich im ganzen überhaupt nicht nachvollziehbar.

Swordspirit
 

were

...braucht mehr Spice.
Otaku Veteran
Es fehlen eigentlich keine konservativen Vertreter, es fehlen echte Linke. Denn das was unter Links verkauft wird ist von konservativem Gedankengut durchtrieben oder irrsinn. Sowas bekommt meine Stimme nicht.
Auch argumentierst du (Swordspirit) an Neverman vorbei, wodurch eine adäquate Konversation nicht zustandekommen kann.
 
Zuletzt bearbeitet:

Swordspirit

Dunkeldeutscher
Ich komme hinter die Argumentation nicht, Freiheit und Demokratie sind keine Gottesgeschenke die auf ewig bestehen werden, sondern um die tagtäglich gerungen werden muss. Deshalb sehe ich Nichtwähler auch nicht als Philosophen o.ä. weil der Sinn und Zweck des ganzen beruht nunmal auf aktives mitmachen und nicht auf biedermeierlichen zurückziehen in die eigene kleine Welt. Dadurch wird die ganze demokratische Grundordnung ad absurdum geführt. Natürlich sind wir noch nicht an dem Punkt angelangt wo es perfekt ist, nur muss die Schlussfolgerung darauf sein, dass man aktiv sich für Verbesserungen einsetzt und nicht durch Nichtwählenen einen "Scheinprotest" aufbaut. Dadurch ändert sich nunmal garantiert nichts. Wer nicht mehr bereit zum kämpfen ist, kann nur verlieren auch wenn die Chancen etwas zu ändern natürlich mies sind.
Nur Nichtwähler als Pfeiler der Demokratie anzusehen ist für mich blanker Hohn.

S.
 

Terry_Gorga

Der Eine, der Viele ist
Otaku Veteran
Ich komme hinter die Argumentation nicht, Freiheit und Demokratie sind keine Gottesgeschenke die auf ewig bestehen werden, sondern um die tagtäglich gerungen werden muss.
Und genau deshalb wählen Nichtwähler nicht, weil Freiheit =/= Demokratie.
Die Demokratie (und speziell diejenige, die wir hier in Deutschland haben) ist ein eingefahrenes Parteiensystem, in dem jede Partei ebenbürtig schlecht ist und gleich asoziale Politik macht. Demokratie ist in dieser Form nicht die Stimme des Volkes, sondern die Stimme derjenigen, die sich ihre Vorstellungen erkaufen. Die Wirtschaft regiert, wie man an der Börse, an dem Verfall sozialer Werte, an Zunahme von Geiz und Leistungsdruck und schließlich auch an der Bankenkrise zweifelsfrei sieht. Die einzige Möglichkeit, dieses System in echte Freiheit einzutauschen, ist kompletter Boykott, da ein gewaltsamer Umsturz sofort unterbunden wird oder zu falschen (dass heißt menschlichen) Opfern führt.

Deshalb sehe ich Nichtwähler auch nicht als Philosophen o.ä. weil der Sinn und Zweck des ganzen beruht nunmal auf aktives mitmachen und nicht auf biedermeierlichen zurückziehen in die eigene kleine Welt.
Genau das ist das Problem. Swordspirit, du siehst das System als das einzig wahre und bist gar nicht bereit, deinen Blick so weit zu öffnen, dass es auch andere, vielleicht sogar bessere Möglichkeiten geben könnte. Was du den Nichtwählern vorwirfst, von wegen sie wären bequem oder asozial, trifft in Wahrheit auf dich zu, weil du dir nicht einmal die Mühe machen möchtest, über andere Lösungen auszudrücken.

Dadurch wird die ganze demokratische Grundordnung ad absurdum geführt.
Hmm, schauen wir noch mal, was die Grundwerte der Demokratie sind. Da steht unter anderem in unserem Grundgesetz:
Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.
Wahrt unser System die menschliche Würde, wenn man von immer mehr jungen Menschen hört, die wegen Burnout-Syndrom und blanker beruflicher oder schulischer Überforderung in Kliniken und Therapie landen? Ist das menschenwürdig, wenn mittlerweile 40 % der Bevölkerung (Tendenz steigend) depressiv sind oder unter depressiven Störungen leiden? Ist es im Sinne menschlicher Würde, wenn ein Arbeitsloser mit seinem Sozialgeld gerade noch über die Runden kommt, ein ordentlich Arbeitender aber nicht mal mehr sein Essen bezahlen kann?

Jeder hat das Recht auf die freie Entfaltung seiner Persönlichkeit, soweit er nicht die Rechte anderer verletzt und nicht gegen die verfassungsmäßige Ordnung oder das Sittengesetz verstößt.
Wo erlaubt uns dieses System eine freie Persönlichkeitsentfaltung? Welcher Job erlaubt es dir, noch genügend Freizeit für dein eigenes Leben zu haben? Wie viele Ehen werden geschieden, weil einer von beiden nur noch kaputt und ausgelaugt ist? Welcher Mensch kann von sich behaupten, seinen Fähigkeiten und Talenten nachzukommen (und zwar nicht mehrere Stunden am Tag, sondern erst einmal überhaupt)? Wie viele Menschen sind aufgrund von Druck seitens der Schule, der Ausbildung oder der Arbeit drogenabhängig?
Ist das eine freie Persönlichkeit?

Die Freiheit des Glaubens, des Gewissens und die Freiheit des religiösen und weltanschaulichen Bekenntnisses sind unverletzlich.
Entspricht es also deinem Gewissen, dass es gut ist, auf Kosten anderer Profit zu machen? Schau dir Griechenland an. Was da nun passiert ist Folge unseres Geldsystems. Und um es zu konkretisieren: Folge unseres politisch "demokratischen" Systems, das sich nicht traut, den Geldmärkten und Spekulanten die Macht zu nehmen. Wenn du so etwas gewissenhaft nennen kannst... Ich kann es nicht gewissenhaft nennen. Darum unterstütze ich auch dieses System nicht.

Kunst und Wissenschaft, Forschung und Lehre sind frei. Die Freiheit der Lehre entbindet nicht von der Treue zur Verfassung.
Welcher Mensch kann ohne Geld frei an Wissen gelangen? Sicher, wir können über das Internet und die Medien bereits sehr viel mehr erfahren, als manches andere Land und das will ich hier auch gar nicht schmälern. Aber wo kannst du dich heutzutage als Künstler oder Forscher frei ausleben, ohne irgendein Zertifikat oder einen Uniabschluss vorweisen zu können? Soll das Freiheit sein, dass nur die Besten der Besten eine Chance kriegen und alle anderen unterdrückt werden?


Dieses System verstößt gegen die eigens von ihm aufgestellten Regeln. Soll man solche Inkonsequenz also für gut halten?

Natürlich sind wir noch nicht an dem Punkt angelangt wo es perfekt ist, nur muss die Schlussfolgerung darauf sein, dass man aktiv sich für Verbesserungen einsetzt und nicht durch Nichtwählenen einen "Scheinprotest" aufbaut.
Ganz ehrlich - zu Beginn des demoraktischen Systems, war es besser, als jetzt. In diesem System findet keine Verbesserung statt, sondern eine stetige Verschlechterung. Dass man sich daran nicht mehr beteiligen will, ist doch wohl mehr, als nur verständlich.

Dadurch ändert sich nunmal garantiert nichts. Wer nicht mehr bereit zum kämpfen ist, kann nur verlieren auch wenn die Chancen etwas zu ändern natürlich mies sind.
Die Frage, die ich dem entgegenstelle ist: Was ändert sich denn, wenn man wählen geht?

Nur Nichtwähler als Pfeiler der Demokratie anzusehen ist für mich blanker Hohn.
Dem stimme ich ja generell zu, aber wo sind die demoratischen Alternativen, um die Nichtwähler wieder zu mobilisieren? Die gibt es schlicht und einfach nicht.
 

Swordspirit

Dunkeldeutscher
Und genau deshalb wählen Nichtwähler nicht, weil Freiheit =/= Demokratie
´
Es gibt keine freiheitliche Diktatur. Freiheit bedeutet auch, dass man Kritik am Staat, System oä. stellen kann. Beide Begriffe gehören untrennbar zusammen, wenn für dich Freiheit mehr bedeutet, als nur Brot und Spiele.
Die Demokratie (und speziell diejenige, die wir hier in Deutschland haben) ist ein eingefahrenes Parteiensystem
Da gebe ich dir recht, jetzt muss aber auch die Frage erlaubt sein, wie lösen wir den Knoten? Ich habe schon mehrfach ausgeführt, dass Nichtwählen absolut gar keine Verbesserung der momentanen Situation bedeutet.
Jetzt hast du drei Möglichkeiten:
1) Kopf in den Sand stecken und schauen was passiert
2) Gewaltsamer Umsturz
3) Die Wege, die das System bietet nutzen, um deine Vorstellungen durchzusetzen. Das bedeutet, sein Kreuzchen mal nicht bei SEDGRÜNESPDCDUFDP zu machen, sondern wirklich mal nach Alternativen selbst zu suchen, von denen die Massenmedien dir aber nichts sagen. Natürlich ist dies ein anstrengender und langwieriger Weg, aber er ist der einzig sichere. Selbst bei einer Revolution kannste dir nicht sicher sein, wo das Ergebnis hin führt. Also muss man Weg drei gehen, der hart und unbequem ist. Wenn man dann keine Mehrheit zusammen kriegt, muss man halt feststellen, dass es der Mehrheit doch zu gefallen scheint, auch das ist leider Demokratie.

Genau das ist das Problem. Swordspirit, du siehst das System als das einzig wahre und bist gar nicht bereit, deinen Blick so weit zu öffnen, dass es auch andere, vielleicht sogar bessere Möglichkeiten geben könnte
Wenn du da was besseres gefunden hast, immer her damit. Vor allem möchte ich auch wissen, wie du es erreichen willst. Ich bin immer für Ideen offen, also wie willst du dein besseres System erreichen? Vor allem, welches System?

Was nun folgt, lass ich mal aus, weil es vom Thema weg führt.

Dass man sich daran nicht mehr beteiligen will, ist doch wohl mehr, als nur verständlich.
Das ist doch der Grundfehler, Kopf in den Sand alles scheiße, mag nicht mehr. Wie wäre es, wenn man diese Zeit mal nutzen würde, um selbst aktiv zu werden. Das ist meiner Meinung nach kritikwürdig, man ist mit dem momentanen Status nicht zufrieden, möchte aber gleichzeitig keinen Finger krumm machen, um eine Veränderung herbeizuführen. Wenn diese 50% Nichtwähler einfach mal die Kaninchenpartei geschlossen wählen würde, dann wäre dies mal eine Reaktion, so interessiert das doch keine Sau, wei viele Nichtwähler nun da sind oder nicht, es geht munter weiter.

Die Frage, die ich dem entgegenstelle ist: Was ändert sich denn, wenn man wählen geht?
Du kannst, wenn entsprechend viele Menschen das auch so sehen, jeder Partei die Macht im Staate übergeben, nur die meisten Menschen kommen über die fünf großen Parteien nicht hinaus und brauchen sich dann nicht zu wundern, wenn sich nichts ändert. Dies ist in meinen Augen leider der einzig gangbare Weg, will man nicht eine blutige Revolution lostreten.

S.
 

Lilliandil

Zerschmetterling
Otaku Veteran
Ich bin mehr für Möglichkeit 2 ^^
hab aber leider kein Führungspotenzial und mag mich nicht irgendwelchen Randgruppen von außen oder sonst was anschließen..
Also warten bis irgendwann irgendwas passiert und sich dadurch dass Volk mal erhebt.
Solange warte ich bis es uns erst richtig beschissen geht.. je eher dieser Zustand eintrifft desto besser.
denn wie du es schon sagtest Swordspirit, es geht uns noch viel zu gut.. Der Vulkan ist noch zu ruhig.

.. oder ich krieg noch die Kurve gekratzt und wander aus.
 
Mir fehlt leider bisher noch das Geld um in der Politik mitzumischen. An der Verwirklichung meiner Hirntot Partei arbeite ich noch, leider werden mit ständig Steine in den weg gelegt. Aber keine Sorge, ich lass mich nicht von irgendwelchen Vorschriften kaputt ficken.

Wir sehen uns noch irgendwann.
 

Swordspirit

Dunkeldeutscher
Die französische Revolution hat aber eindrucksvoll gezeigt, dass die Revolution ihre eigenen Kinder frisst. War man sich vorher noch einig in der Sache, so wurde man hinter leider geköpft, weil man doch nicht die gleiche Meinung hatte. Vor diesen Revolutionsträumen schaudert es mir gewaltig, ich möchte nicht wissen, wie viele Menschen dann elendig verhungern oder verdursten, weil auf einmal der Supermarkt um die Ecke geplündert ist und kein Wasser mehr aus dem Wasserhahn kommt. Deshalb sollten jeder, alleine schon aus Selbstinteresse, dafür sorgen, dass es nicht zu so einem sinnlosen Blutbad kommt.

S.
 

Terry_Gorga

Der Eine, der Viele ist
Otaku Veteran
Also aus Selbstinteresse andere in ihrem Selbstinteresse bestärken? Tolle Idee... damit stärkst du wieder nur die, die ohnehin schon viel zu stark sind und bleibst selber weiterhin auf der Strecke.
Und eine andere Partei wählen? Wie denn? Du sagst es ja selber: Die 5 % Hürde...
Das ist also auch ausweglos.

Tja, was ich mir vorstelle wäre ein System, komplett ohne Geld. Utopisch? Ja, sehe ich leider genauso. Denn bis die ganze Gesellschaft sich auf solche Sachen jemals wird einlassen können, vergehen mindestens noch Jahrhunderte.
Darum ist für mich der gewaltsame Weg auch die einzige Möglichkeit. Dass es dabei Tausende Opfer geben wird: logische Schlussfolgerung. Aber ein Ende mit Schrecken ist besser, als eine Schrecken ohne Ende. Und wenn das für eine bessere Zukunft passiert, bin ich gerne bereit, mein Leben dafür zu geben.

Alternative wäre Auswandern. Das kann ich finanziell aber nicht. Und selbst in der Politik mitmischen... siehe DoktorFaustus (deine Partei wird übrigens scheitern, schon alleine wegen dem Namen).
 
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