Aye, kuck auf die Goldkette :D Kollegah als lyrisch bester deutscher-Rap-Künstler? Unverrückbarer Fakt? Ich muss zugeben, dass diese Aussage mich arg stutzen lässt. Ich habe mich zuletzt darauf beschränkt, nur aufzuzählen, was meinen Geschmack trifft ... Wenn gewünscht, kann ich aber gerne noch weiter ausführen, was ich an Rap-Künstlern wie den Beginnern, Flowin Immo, Dendemann oder Herr von Grau so sehr schätze. Vor allem die Beginner (bzw damals die Absoluten Beginner) verkörpern für mich das, was die Seele echten Raps ausmacht, nämlich ungehemmter Spaß an der Sache. Sie hatten (haben) es nicht nötig, in die Rolle der "Unterschicht" mit allen denkbaren Klischees zu schlüpfen. Sie haben Geschichten aus dem Leben erzählt, teils mit Tiefgang teils mit Humor, auf jeden Fall immer mit Wortwitz. Ebenso bei Flowin Immo zu hören - da geht es noch um Musik, die Freude an selbiger und um gute Stories. Bei moderneren Vertretern (zB Kollegah oder Leuten wie Farid Bang und ähnlichen) habe ich einfach das Gefühl, dass niemand nennenswert interessante Geschichten aus seinem Leben schöpfen kann - und stattdessen in diese zweifelhaften Rollen schlüpfen muss. Man ist übersättigt, hat nichts zu erzählen, und dann geht es in den Texten oft nur noch um die kleinen Komplexe des eigenen Alltags und wie man diese möglichst gut mit dem eigenen Gehabe überschatten kann. Auch sprachlich finde ich das meiste, was ich von diesen Leuten kenne, recht einseitig, stumpf und sehr engstirnig auf das Bild einer Szene zugeschnitten, das man selbst kreiert hat. Da finde ich die Texte von Immo, Dendemann, Zentrifugal und Co. viel befreiter, ungezwungener und vor allem eines: Niemand hat den Anspruch, sich zwanghaft immer und überall ernst nehmen zu müssen. Da kann man Musik noch genießen ^^ so viel zu meiner Sicht der Dinge. Zwinge ja niemanden, die zu teilen.